Revue de presse / Presserevue

 

 

Olos-Grundstück
Für die Rue des Scillas ist eine Einigung in Sicht

David Thinnes

Zwischen dem Staat und dem Besitzer des Areals gab es Gespräche. Mit einer Abmachung könnte das Projekt wie geplant umgesetzt werden.

In der Howalder Rue des Scillas wird eifrig gearbeitet, einerseits am Bahnhof, aber auch an den Vorbereitungen für den Ausbau der Tramstrecke. Nun scheint es so, als stünde das letzte Puzzleteil für die geplante Ausführung des Projektes zur Verfügung. Es geht um ein Areal, das nötig ist, um ausreichend Platz zur Verfügung zu haben.

Der Staat steht kurz vor einer außergerichtlichen Einigung mit den Eignern eines 1,15 Hektar großen Grundstückes, auf dem ehemals die Getränkefirma Munhowen ansässig war. Dies hat François Bausch (Déi Gréng), Minister für öffentliche Arbeiten, dem „Luxemburger Wort“ auf Nachfrage bestätigt.

Dieses Gelände gehört dem Immobilienfonds Olos der Geschäftsleute Flavio Becca und Eric Lux, die sich seit Jahren in juristischen Prozeduren auseinandersetzen. François Bausch hatte vor einigen Jahren bereits eine Unterredung mit Eric Lux, der die Zurverfügungstellung des Standortes für die Tram-Arbeiten begrüßte, erklärt der Grünenpolitiker. Dies bestätigt auch der Pressesprecher von Eric Lux, genauso wie den Erhalt eines Briefes über den positiven Fortgang der Gespräche vom unabhängigen Verwalter, Anwalt Yann Baden.

Vor einigen Wochen gab es auch konstruktive Gespräche mit dem anderen Teil des Fonds. Hier bestünde die Absicht, dass dem Staat ausreichend Areal zur Verfügung gestellt werde. „Damit hätten wir ausreichend Platz, um alles unterzubringen - Tram, Bus, Radfahrer und Fußgänger“, so Bausch über den geplanten Pôle d'échange.

Der Minister bestätigt auch noch einmal, dass parallel die Enteignungsprozedur vor Gericht läuft. „Es ist noch nicht zu 100 Prozent in trockenen Tüchern, aber die Gespräche für eine außergerichtliche Lösung sind konstruktiv. Ich denke, dass wir bis Ende des Jahres eine Lösung haben“, sagt François Bausch.

Rangwee-Baustelle nicht bis Weihnachten abgeschlossen

Die Arbeiten laufen in der Rue des Scillas. Und auch im Rangwee wird gebaut. Letztere Baustelle sollte eigentlich bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. In der ersten Phase wird die zweite Tunnelröhre errichtet. Deshalb ist der Rangwee zwischen der Rue du 9 Mai 1944 und dem Tunnel Rangwee seit Anfang April gesperrt.

Auf LW-Nachfrage bei der Straßenbauverwaltung heißt es, dass die Baustelle nicht wie geplant vor dem Kollektivurlaub von Weihnachten beendet sein wird. Vom 11. Januar an wird demnach weiter gearbeitet. Im Anschluss beginnt die zweite Phase, in der der neue Tunnel in Betrieb genommen und der „alte“ gesperrt wird, um Arbeiten vorzunehmen.

Diese Arbeiten sind notwendig, da die neue N3, die aktuell bis zum Pôle d'échange Bonneweg geht, später weiter durch den Rangwee und die Rue des Scillas als vierspuriger Boulevard führen wird. 

Bis zum Stadion im Frühjahr 2024

Die Tram erhält in der Rue des Scillas eine neue Haltestelle in Höhe der Tennisplätze. Gegenüber wird durch den Umzug der Firma Bétons Feidt nach Cessingen Platz geschaffen.

Die Tram biegt dann auf Höhe der Kreuzung mit der Rue des Bruyères - einspurig - nach rechts Richtung Cloche d'Or ein. Wegen dieser Abbiegung wurde auch ein Teil des bereits erwähnten Grundstückes notwendig.

Der Abschnitt zwischen dem Lycée Bonneweg und dem Stade de Luxembourg mit fünf Haltestellen und zwei Pôles d'échange soll im Frühjahr 2024 für die Benutzer öffnen. Die Testfahrten finden Ende 2023 statt. Der Bahnhof Howald soll Ende 2024 fertiggestellt sein.

wort.lu, 19. Dezember 2022

 

„Luxemburg ist stadtbahnwürdig“

TRAM

Kleine Entstehungsgeschichte anlässlich ihres fünften Geburtstags

 

Claude Molinaro

 

Rund 80.000 Menschen nutzen die Tram täglich. Die Nutzerzahlen geben einer Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 1991 recht, welche die Hauptstadt als „stadtbahnwürdig“ bezeichnete. Was sich heute als Erfolgsstory liest, lässt leicht vergessen, dass Jahrzehnte lang über eine Tram gestritten wurde.

 

Fünf Jahre fährt sie nun schon, die Tram, seit dem 11. September bis nach Bonneweg. Eigentlich müsste man sagen „fährt sie wieder“, denn Straßenbahnen verkehrten in Luxemburg-Stadt schon seit dem 19. Jahrhundert bis 1964, dem Jahr, in dem die letzte Linie stillgelegt wurde. Die Zukunft sollte dem Auto gehören, Tram war „out“. 

 

Anfang der 1990er erlebte die Idee einer Stadtbahn eine Renaissance. Die Machbarkeitsstudie des österreichischen Verkehrsxperten Professor Hermann Knoflacher aus dem Jahr 1991 kam zum Schluss: „Luxemburg ist stadtbahnwürdig“. Damit war zwar ein theoretischer Grundstein gelegt, doch bis zur Verlegung der ersten Schienen sollte es noch 25 Jahre dauern. 

 

1995 wurde das inzwischen fast vergessene Projekt BTB („Bus-Tram-Bunn“) vorgestellt; das allerdings auch nicht überall auf Gegenliebe stieß. Bürgermeisterin Lydie Polfer ließ z.B. 1999 anlässlich der Diskussionen um BTB drei Gelenkbusse aneinanderketten, um zu beweisen, dass eine Trambahn für innerstädtische Verhältnisse ungeeignet sei und sogar zwei Kreuzungen gleichzeitig blockieren könnte. 2005 wurde das BTB-Projekt endgültig aufgegeben. 

 

„Den Tram féiert riicht an de Chaos!“

 

2006 setzte sich die Idee einer traditionellen Straßenbahnlinie durch, doch die Finanzkrise stoppte das Vorhaben zunächst. Noch 2009 waren Planer davon ausgegangen, dass bereits Anfang 2011 der Bau beginnen und die Straßenbahn 2014 fahren würde. In den Folgejahren war es vor allem die ADR, die vehement Kampagne gegen eine Tram machte und sogar ein Referendum dazu forderte. Im Oktober 2013 schrieb die Partei: „Den Tram féiert riicht an de Chaos.“ Die Partei setzte sich damals für die Variante des „City Tunnel“ ein. Noch 2015 meinte das damalige ADR-Gemeinderatsmitglied Marceline Goergen in einem Brief an die Presse: „Den Tram ass technologesch iwwerholl.“  

 

Im Jahre 2014 hatte jedoch bereits eine TNS-Ilres-Umfrage ergeben, 70 Prozent der Bewohner würden die Tram befürworten. Mit 56-Ja-Stimmen wurde schließlich am 4. Juni 2014 das Tram-Gesetz in der Chamber angenommen. Vier Monate später, am 17. Oktober 2014, wurde die Betreibergesellschaft LuxTram S.A. gegründet, und bereits im September begannen auf dem Kirchberg die Arbeiten am „Neien Tramsschapp“. Die ersten Gleise wurden im Juli 2016 verlegt. Am 10. Dezember 2017 war es dann so weit: Nach 52 Jahren fuhr erstmals wieder eine Straßenbahn durch die Stadt, und bereits ein paar Monate später, am 27. Juli 2018, wurde das nächste Teilstück bis zur place de l’Etoile in Betrieb genommen. 

 

Die nächste Etappe, von der „Stäreplaz“ bis zum Hauptbahnhof, sollte sich problematischer gestalten, da die Trasse u.a. durch die Avenue de la Liberté, eine der Hauptgeschäftsstraßen der Hauptstadt, führt. Mit dem Beginn der Bauarbeiten begannen im wahrsten Sinne des Wortes „dreckige Zeiten“ für die dortige Geschäftswelt. Einige Betroffene nannten ihre Situation „dramatisch“. Nicht genug damit, dass die Kundschaft weg blieb, auch machte ihnen der tägliche Dreck von den Bauarbeiten zu schaffen. 

 

Im Dezember 2020 hätten sie aufatmen können (wäre nicht Corona gewesen); der Abschnitt bis zum Hauptbahnhof war endlich fertig. Am 11. September des laufenden Jahres wurde das vorerst letzte Teilstück in Betrieb genommen: In rund 27 Minuten kann man nun von der „Luxexpo“ bis zum „Lycée Bouneweg“ fahren.  

 

(in : Tageblatt, 10. Dezember 2022)

 

 

Symbolischer Akt
Der Tram-Abschnitt zum Stadion wächst
 
Am Dienstagnachmittag war die Politprominenz in den Ban de Gasperich gekommen. Der Grund: Feierliches Zusammenschweißen von Schienenteilen.
 
In der Luft liegt ein beißender Geruch, Lydie Polfer (DP) und François Bausch (Déi Gréng) schauen gebannt auf Schienenteile und viel Dampf. Auf dem Boulevard de Kockelscheuer im Ban de Gasperich sind die Bürgermeisterin der Hauptstadt und der Mobilitätsminister erschienen, um der symbolischen Zeremonie des Zusammenschweißens von zwei Tramschienen beizuwohnen.
 
Diese Schienen sind Teil des Abschnitt D, der das Lycée Bonneweg mit dem Stade de Luxembourg verbindet. Der Abschnitt zwischen Hauptbahnhof und Lycée Bonneweg war Mitte September eröffnet worden.
 
Die Politiker und Verantwortlichen von Luxtram und zuständigen Firmen hatten sich am Mittwoch an der Kreuzung des Boulevard de Kockelscheuer mit der Rue Gerhard Mercator, in der Nähe des PWC-Gebäudes, eingefunden.
 
Denn die Arbeiten an den Kreuzungen auf der Strecke werden jeweils als Erstes durchgeführt. Weiter geht es dann bei der Rue Albert Einstein, wo die Tram in Richtung Howald abbiegt oder aus Richtung Rue des Scillas auf den Boulevard de Kockelscheuer fährt.
 
Jeweils 18 Meter lang sind die einzelnen Schienenstücke, die durch aluminothermisches Schweißen zusammengefügt werden. Durch Vorheizen entsteht eine Temperatur von 2.000 Grad Celsius. Durch Hinzufügen einer Metallmischung verbinden sich die Schienenstränge.
 
Drei Teams zu jeweils drei Arbeitern sind auf diesem Abschnitt nur für diesen Vorgang tätig. Zwischen acht und zehn Schweißungen pro Team und Tag werden realisiert, also zwischen 24 und 30 am Tag. Auf dem ganzen Abschnitt - 3,7 Kilometer - müssen etwa 700 dieser Schweißungen vorgenommen werden.
 
Strecke von Frühjahr 2024 an befahrbar
 
Für Luxtram-Direktor André Von Der Marck ist dieser symbolische Akt ein besonderer Moment: „Es ist immer wieder spektakulär. Außerdem ist es ein Beginn, der aber gleichzeitig auf das Ende hindeutet: Bald wird auch dieser Abschnitt befahren.“
 
Auch François Bausch hatte ein Lächeln auf dem Gesicht: „Diese Schweißung bedeutet, dass der Bau, der 2006 begonnen hat, gut weiter kommt. Dass voraussichtlich Ende 2024 die Tram bis zum Findel fährt, darauf hatte am Anfang wohl keiner gewettet.“

 

Der Abschnitt zwischen dem Lycée Bonneweg und dem Stade de Luxembourg mit fünf Haltestellen und zwei Pôles d'échange soll im Frühjahr 2024 für die Benutzer öffnen. Die Testfahrten finden Ende 2023 statt.
 
Richtung Findel sind die Testfahrten für Frühjahr 2024 geplant, die erste Tram mit Benutzern fährt dort dann wohl im Herbst 2024.
 
David THINNES, in : wort.lu, 29. November 2022

 

3,9 Kilometer und zwei Haltestellen
Tramstrecke nach Findel macht Fortschritte

Bis 2024 soll die Tram bis zum Flughafen fahren. Bis dahin stehen zahlreiche Arbeiten an. Die Ersten sind bereits ersichtlich.

Während im Süden der Hauptstadt die Arbeiten an der Tramstrecke in Richtung Cloche d'Or gut voranschreiten, machen die Baustellen am anderen Ende der Linie ebenfalls Fortschritte. Zwischen dem sogenannten Centre de remisage, also dem neien Tramsschapp unweit der Luxexpo und dem Flughafen wird an dem Teilstück E gearbeitet. Dieser Abschnitt hat eine Länge von insgesamt 3,9 Kilometern und zwei Haltestellen, der Pôle d'échange Héienhaff und die Endstation am Flughafen.  

Die gesamte Strecke befindet sich somit auf dem Gebiet der Gemeinde Niederanven. Die Entfernung zwischen der bestehenden Haltestelle Luxexpo und der Haltstelle Héienhaff beträgt 3,3 Kilometer. Weiter bis zum Findel sind es dann nochmal 855 Meter. Die Fahrt auf dem neuen Abschnitt wird knapp neun Minuten dauern. Die Plattform zwischen den Schienen wird entlang der Autobahn befahrbar sein, um den Zugang für die Instandhaltung oder die Notdienste zu ermöglichen. Im Gegensatz dazu wird der Abschnitt zwischen dem Pôle d'échange Héienhaff und dem Flughafen begrünt, ähnlich wie auf der Höhe des Stadttheaters.    

Eine Brücke über zehn Fahrspuren

Ein erstes Bauwerk ist nun dabei, Form anzunehmen. An dem viel befahrenen Autobahndreieck der Jonction Grünewald stehen seit Anfang Herbst auf beiden Seiten der Autobahn die Betonstützen für die zukünftige Überführung. Diese Brücke, im Fachjargon Ouvrage d'art (OA) 894 genannt, überquert die insgesamt zehn Fahrbahnen der beiden Autobahnen A1 und A7. Sie wird in einem weiten Bogen vom Neien Tramsschapp bis hinüber zur Schneise durch den Grünewald führen. 

Die Entfernung zwischen den beiden Aufliegepunkten beträgt etwas mehr als 100 Meter. Die Breite des Bauwerks wird zehn Meter betragen und auf beiden Seiten werden die Zufahrtsrampen begrünt. Zurzeit werden auf dem Mittelstreifen die Vorbereitungen getroffen für die Mittelstütze, was die derzeitigen Fahrbahnverengungen erklärt. Doch nicht nur die sichtbaren Pfeiler kündigen den Fortschritt der Tramlinie an. 

Auch auf der südlichen Seite der Autobahn tut sich so manches. Hier sind bereits die Stahlträgerelemente der zukünftigen Brücke zusammengefügt. Sie weist eine sichtbare Krümmung auf, damit die Tram später, im wahrsten Sinne des Wortes, die Kurve kriegt. Die derzeitige Planung geht davon aus, dass am verlängerten Osterwochenende des kommenden Jahres die Autobahnen gesperrt werden, um die Brücke an ihre endgültige Stelle zu bewegen.

Die Ruhe vor dem Sturm

In Senningerberg haben indes die Vorbereitungen begonnen für die Unterführung unter der Autobahnausfahrt sowie der Route de Trèves hindurch. Die dortige Haltstelle wird unterirdisch unter der N1 angelegt. Auch bei dem zukünftigen Boulevard de Höhenhof, der hinter den Bürogebäuden und den Hotels in Richtung Flughafen führen wird, sind erste Baumaschinen im Einsatz. Bevor allerdings der signifikante Höhenunterschied aufgefüllt und die 120 Meter lange Stützmauer gebaut ist, braucht es noch so manche Laster. 

Dem Lastenheft ist auf jeden Fall zu entnehmen, dass die Erdarbeiten bis zu den Sommerferien 2023 abgeschlossen sein sollen. An der zukünftigen Endstation am Flughafen deutet derweil noch nichts auf die kommende Baustelle hin. Dort, wo in zwei Jahren die Tram ankommen wird, befinden sich derzeit noch die Parkplätze für die auswärtigen Taxis und Busse. Das aktuelle Parking F wird durch die Tram in zwei geteilt. Die Inbetriebnahme des Teilstücks zwischen der Luxexpo und dem Findel ist für Ende 2024 geplant. Damit wäre auch die erste Tramlinie auf der gesamten Länge von knapp 18 Kilometern fertiggestellt und wird die Cloche d'Or mit dem Flughafen verbinden.

Frank WEYRICH, in : wort.lu, 21. November 2022

 

Neues Teilstück der Tram zwischen Hauptbahnhof und Lycée de Bonnevoie eingeweiht
 
Seit dem 11. September ist die Tramstrecke in Luxemburg um 1,2 Kilometer gewachsen und man kann, falls man von einem Endpunkt zum anderen fahren will, sechs Minuten Fahrt mehr genießen.
 
Die Einweihung des neuen Teilabschnittes, welcher zwei zusätzliche Haltestellen bedient, die Zwischenstation «Leschte Steiwer - Dernier Sol» und die Endhaltestelle «Lycée de Bonnevoie - Bouneweger Lycée», wurde, nachdem coronabedingt, die Inbetriebnahme des Teiles zwischen der Stäreplaz und dem Hauptbahnhof, nur im engsten Kreise stattfinden konnte, wieder richtig gefeiert. Pünktlich um 10h30 fuhren zwei Straßenbahnwagen mit den geladenen Gästen parallel zwischen dem Hauptbahnhof und der neuen Endhaltestelle, nachdem zuvor noch die traditionellen Fotos der geladenen Persönlichkeiten geschossen wurden.
 
Ab der neuen Haltestelle «Bouneweger Lycée» begaben sich die Nobilitäten, geleitet von Tramsmusek, in den Festsaal des Lycée Technique, wo Minister François Bausch, Bürgermeisterin Lydie Polfer und Luxtram-Direktor Andre von der Marck die obligatorischen Begrüßungsansprachen hielten. Minister Bausch bedankte sich bei allen, welche an der Fertigstellung des neuen Abschnittes beteiligt waren und ging auf die Geschichte des Projektes "Neue Straßenbahn" in Luxemburg ein und versprach eine Fertigstellung der ersten Linie bis zum Stadion respektive dem Flughafen termingerecht bis 2024. Nicht ohne Stolz vermeldete er, dass das vorgesehene Budget bislang immer noch eingehalten werden konnte und es noch nicht zu Überschreitungen kam.
 
Bürgermeisterin Lydie Polfer dankte ebenfalls allen Beteiligten und unterstrich die Bedeutung der Tram für die Stadt. Vergessen war der Widerstand gegen das BTB-Projekt und den «Zuch duerch d'Stad“, welcher die Rückkehr der Tram fast zwanzig Jahre lang bremste.
 
Direktor Andre Von der Marck erklärte, dass die neue Tram täglich an Wochentagen bis zu 80.000 Menschen befördere und dass im Jahre 2035, wenn alle vier geplanten Strecken in Betrieb seien, die Zahl der täglichen Benutzer bis auf 300.000 steigen könnte. Auch er betonte, dass der Ausbau der jetzigen ersten Linie termingerecht verlaufen würde, da alle Arbeiten vergeben worden seien.
 
Keiner der drei Redner ging jedoch auf die Meldungen in der Tagespresse ein, welche berichteten, dass wegen Streitigkeiten in Bezug auf die Eigentumsverhältnisse die Tram im Bereich Howald kurz- bis mittelfristig eingleisig verkehren muss und somit nicht die gewünschte Frequenz erreichen wird.
 
Ein anschließender Umtrunk schloss die offizielle Einweihungszeremonie ab und ab Mittag konnten die ersten Fahrgäste den neuen Streckenabschnitt testen.
 
Rene Birgen (in : Signal, 21. September 2022)
 
Kommentar : Die Situation der Luxtram-Mitarbeiter scheint in der Zwischenzeit kein Thema mehr zu sein. Während die Busfahrer der Stadt Luxemburg das Statut von Kommunalbeamten genießen, werden die Tramfahrer wie gewöhnliche Lohnempfänger in der Privatwirtschaft behandelt.
 
Claude Oswald

 

Offizielle Eröffnung
Die Tram fährt nach Bonneweg

Drei Minuten und 40 Sekunden fährt die Tram seit Sonntag über die neue Strecke vom Hauptbahnhof bis zum "Lycée Bouneweg".

David  THINNES

Zwei neue Haltestellen, 1,2 Kilometer: Die Tramstrecke wächst. Das neue Teilstück vom hauptstädtischen Bahnhofs bis nach Bonneweg ist am Sonntagmorgen offiziell eröffnet worden.

„Leschte Steiwer“ und „Lycée Bouneweg“ heißen die neuen Haltestellen. Nach drei Minuten und 40 Sekunden endet der neue Abschnitt, der über den neugestalteten Pont Buchler führt, in Bonneweg beim neuen Pôle d'échange. Den Sommer über waren Testfahrten programmiert, bei denen im Schritttempo jede Kurve und Weiche kontrolliert wurde. 

Vom Hauptbahnhof fährt die Tram mit Oberleitung nach Bonneweg. Auch auf dem Teilstück von der Luxexpo bis zur Roud Bréck ist dies der Fall. Von dort geht es dann ohne Oberleitung zum Hauptbahnhof.

Mit der Erweiterung der Strecke stellt der Betreiber Luxtram zwölf neue Fahrer ein und nimmt sechs weitere Straßenbahnen - zu den aktuell 33 - in Betrieb. Die Kapazität erhöht sich somit um 2.400 Personen pro Tag.

Arbeiten am nächsten Abschnitt beginnen

Das neue Teilstück verläuft parallel zur neuen N3, die als Entlastung zur Route de Thionville gilt (...).

Das nächste Teilstück in diese Richtung wird von Bonneweg zur Endstation, dem Pôle d'échange Cloche d'Or beim neuen Fußball- und Rugbystadion, gehen. Dieser Abschnitt ist in zwei Teile gegliedert. Mitte September beginnen die Arbeiten zwischen dem Lycée Vauban und dem Stade de Luxembourg. Ende dieses Jahres folgt dann der Startschuss für den Teil zwischen dem „Lycée Bouneweg“ und dem Lycée Vauban.

Bis zur Endstation soll es dann Ende 2023 gehen. 2024 soll die Tram dann zudem von Kirchberg aus Richtung Findel fahren.

wort.lu, 12.09.2022

 

Transportminister Bausch: "Net virgesinn, duerch de Stater Park ze fueren"
RTL  Update: 29.08.2022 16:06

An engem oppene Bréif reagéiert de grénge Minister François Bausch e Méindeg op Kritik ronderëm de geplangten Ausbau vum Stater Tram.

Déi geplangten Tram-Linn, déi duerch d'Avenue de la Porte-Neuve soll fueren, huet an de leschte Woche fir vill Diskussioune gesuergt.

D'Associatioun Natur an Ëmwelt hat gefuerdert, datt fir déi nei Linn keng Hecken a Beem laanscht de Stater Park dierfte fortgemaach ginn, well dëst schlecht fir d'Stad-Klima a fir d'Biodiversitéit wier. De Weekend huet dann och de fréiere Stater Schäffen an Ex-LSAP-Deputéierte René Kollwelter reagéiert a gesot, et dierft een de Park als Monument National net futti maachen.

Elo huet sech den Transportminister François Bausch an engem oppene Bréif zu der neier Tram-Linn geäussert: "Fir op, et ass an et wäert net virgesi ginn, mam Tram duerch de Stater Park ze fueren." An der Diskussioun géif et zum engen u Kontext feelen, mee deels wieren och "Ënnerstellungen" kommunizéiert ginn, déi hien esou net onkommentéiert kéint stoe loossen, schreift de grénge Minister.

"D'Neipuertsgaass an d’Entrée vum Stater Park wäerten no den Aarbechte méi schéin a méi gréng hannerlooss gi wéi se virfonnt goufen", verséchert de Minister a sengem Schreiwes. Den neien Tracé vum Tram duerch de Boulevard Royal an d'Neipuertsgaass géif et erlaben, den Tram an engem méi enken Takt fueren ze loossen, esou datt d'Leit manner ëmklamme missten.

Den oppene Bréif schléisst den Transportminister mat engem Appell of: "Komm mir verfalen net erëm an eng Debattenkultur aus dem leschte Joerhonnert. D’Douddebattéieren vu Projet’en huet der Ëmsetzung vun der éischter Tramslinn 15 wichteg Jore kascht. Elo benotzen 80.000 Leit den Tram pro Dag, d’Stad ass haut méi schéin wéi virum Tramschantier a jiddereen ass zefridden."

En vue vun der Klima- an Energiekris géif net méi vill Zäit bleiwen - et bräicht een "elo eng Äntwert". Dat hätt dëse Summer mat senge Rekordtemperaturen nach emol gewisen.

Den oppene Bréif vum Transportminister Bausch

Oppene Bréif vum Minister fir Mobilitéit an ëffentlech Aarbechten, François Bausch (29.08.2022)

Communiqué par : ministère de la Mobilité et des Travaux publics

An de leschte Wochen ass an der Presse vill iwwert den Ausbau vum Tram an der Neipuertsgaass geschwat ginn. D'Diskussioun huet et op der enger Säit un Kontext gefeelt, anerersäits goufen och einfach Ënnerstellunge kommunizéiert déi ech esou net wëll onkommentéiert loossen.

Fir op, et ass an et wäert net virgesi ginn, mam Tram duerch de Stater Park ze fueren.

Den nationale Mobilitéitsplang 2035 (PNM 2035), deen ech am Fréijoer presentéiert hunn, ass ee Gesamtkonzept an deem den Tram eng wichteg Roll spillt fir am urbane Raum, trotz Wuesstem, kënne mobil ze bleiwen. Et gëtt sech dorobber agestallt dass am Joer 2035, 400.000 Deplacementer méi an der Stad an a senge Randgemengen stattfannen (PNM 2035, S. 111). Mir hunn alleguerten een Interêt drun, d'Stad an den nächste Joren sou emzegestallten dass déi 400.000 zousätzlech Deplacementer op een attraktive Vëlos- an ëffentlechen Transport Reseau kënne stattfannen.

Aus enger éischter Tramslinn vu 16 km déi a gutt 2 Joer wäert komplett funktionéieren, soll ee richtegen Tramsreseau entstoen. Deen Tramsreseau deen op der S.56 vum PNM 2035 beschriwwe gëtt, ass ee gutt duerchduecht Gesamtkonzept. D'Leit wäerten an Zukunft kënnen op engem Streckennetz vun iwwer 60km vum Tram profitéieren, op 14 Emsteigeplattformen ëmklammen an op 8 P+R hiren Auto stoe loossen.

Fir dass Lëtzebuerg ee stabillen an attraktiven Tramsreseau kritt, musse mer virsuergen. Mir musse verhënneren dass déi verschidden Tramslinnen sech géigesäiteg am Zentrum vun der Stad am Wee stinn.

Dofir ass virgesinn een neie Bypass fir den Tram duerch de Boulevard Royal an der Neipuertsgaass ze bauen. Dat erlaabt et eis den Tramsreseau mat engem dichten Takt ze fueren, d'Leit manner ëmklammen ze dinn a resilient ze sinn bei Betribsbesteierungen.

Lo kann ee sécherlech 350 Meter Gleiser vum Tram an der Neipuertsgaass ouni Kontext iwwert Joren douddebattéieren an falsch Tatsaachen ënnerstellen. Vill méi sënnvoll wär et awer sech d'Fro ze stelle wat eng Mobilitéit een da gären an Zukunft a senger Stad hätt, y inclus enger Neipuertsgaass déi haut eng 20m breet Macadamsfläch ass a 4 Spuere fir Autoen a Bussen huet.

Wann mer weider isoléiert iwwert Deelchantier'en vum Tram debattéieren, da wäert dat Konsequenze fir de gesamten Tramsreseau, den Emsteigplattformen, de Buskonzepter an de Bau vu P+R hunn. D'Mobilitéit, d'Ekonomie an och d'Liewensqualitéit wäert dorënner leiden.

D'Equipe vu Luxtram hunn an der Vergaangenheet schonn oft bewisen, dass si och op sensibelen Trassen eng méi schéi Stad hannerlooss hunn wéi se virum Tram war an dass eng Mobilitéitsoffer verbesseren an am selwechten Otemzuch eng Stad Begréngen net am Widdersproch stinn.

D'Neipuertsgaass an d'Entrée vum Stater Park wäerten no den Aarbechte méi schéin a méi gréng hannerlooss gi wéi se virfonnt goufen.

Mir investéiere pro Kapp souvill an d'Schinn wéi keen anert d'Land an Europa. An enger Welt wou iwwerall no Léisunge gesicht gëtt wéi mer d'Klima- an d'Engergiekris kënnen iwwerwannen, gëtt Lëtzebuerg am Ausland als een exemplarescht Beispill zitéiert a gelueft. Mir weisen hei am Land konkret wéi d'Verkéierswenn gelénge kann.

Komm mir verfalen net erëm an eng Debattenkultur aus dem leschte Joerhonnert. D'Douddebattéieren vu Projet'en huet der Ëmsetzung vun der éischter Tramslinn 15 wichteg Jore kascht. Elo benotzen 80.000 Leit den Tram pro Dag, d'Stad ass haut méi schéin wéi virum Tramschantier a jiddereen ass zefridden.

Mir hunn keng Zäit méi. D'Leit an eis Stied brauchen elo eng Äntwert op d'Klima- an Energiekris. Dat huet dëse Summer mat sengen Temperaturrekorden nach eemol androcksvoll gewisen.

 

Streit zwischen Investoren
Wie ein Streit zwischen Millionären einen Pôle d'échange um Jahre verzögert

Frank Weyrich

Dass es Verzug beim Bau des "Pôle d'échange Howald geben wird, war bekannt. Nun wird klar: Der Bau wird sich um Jahre verzögern.

In knapp einem Monat fährt die Tram bis nach Bonneweg. An der Verlängerung durch die Rue des Scillas und weiter bis nach Gasperich wird derweil fleißig gearbeitet. Bereits seit 2020 ist bekannt, dass der geplante Pôle d'échange Howald vorerst nicht gebaut werden kann – weil das Mobilitätsministerium mit dem fehlenden Einverständnis der Grundstückseigner südlich der Plattform Howald hadert. 

Zwei Jahre später ist man einer Lösung noch keinen Schritt näher. Die Enteignungsprozedur läuft zwar längst. Doch inzwischen stellt sich eine andere Frage, die zuerst geklärt werden muss: Wer ist eigentlich zu enteignen?

Ein Schlüsselfaktor ist die sogenannte Ypsilon-Brücke über die Autobahn A3, über welche die Tram künftig von Howald zum Ban de Gasperich fährt. Die Baustelle ist für Autofahrer, die zwischen dem Rond-Point Gluck und dem Autobahnkreuz unterwegs sind, mittlerweile ein gewohntes Bild. Die Brücke besteht, wie ihr Name es verrät, aus einem Stamm, der sich im weiteren Verlauf in Form eines Ypsilon spaltet. Der Hauptast ist so konzipiert, dass er sowohl von der Tram als auch von Bussen, Radfahrern und Fußgängern genutzt werden kann. Dann wird der Verkehr aufgeteilt.

Das Problem liegt bei der Zufahrt zu dieser Ypsilon-Brücke. Diese erfolgt von der Rue des Scillas aus über eine andere Brücke, welche die Eisenbahnstrecke zwischen Luxemburg und Bettemburg überquert. In Höhe des Bahnhalts Howald soll nämlich ein neuer „Pôle d’échange“ den komfortablen Umstieg zwischen Tram, Bus und Bahn ermöglichen.

Nur eine halbe Brücke

Jüngst wurden die ersten Elemente dieser Brücke angebracht. Insgesamt sechs Stahlträger überspannen die knapp 70 Meter, die zwischen den beiden Seiten des Eisenbahnstrangs liegen. So weit, so gut. Doch bei genauerer Betrachtung fällt dann aber auf, dass hier etwas nicht klappt. 

Steht man etwa auf dem Bahnsteig in Howald, sticht sofort ins Auge, dass die zukünftige Brücke eigentlich zu schmal erscheint, um dort einen Pôle d’échange zu erbauen. Ebenso wirkt es befremdlich, dass mitten auf dem Bahnsteig die bereits existierende Stützmauer viel breiter ist, als die jetzt im Bau befindliche Brücke. Die Erklärung dafür liegt auf der Seite von Howald.

Das Gelände, auf dem ehemals die Getränkefirma Munhowen ansässig war, gehört dem Immobilienfonds Olos. Die Verhandlungen, um den benötigten Landstreifen zu erwerben, damit dort die Busse fahren können, sind bis jetzt gescheitert. Bereits vor zwei Jahren hatte Mobilitätsminister François Bausch (Déi Gréng) erklärt: „Die Brücke wird unabhängig von dem Buszugang errichtet. Anfangs wird der Straßenraum so gebaut, dass das Gelände des Olos Fund nicht benötigt wird und wir mit der Tramtrasse vorankommen.“

Wenige Monate später wurde die Enteignungsprozedur gestartet, indem das Projekt als eines von öffentlichem Nutzen eingestuft wurde. Es gibt dabei jedoch eine zusätzliche Schwierigkeit, wie Frank Vansteenkiste vom Mobilitätsministerium jetzt bestätigt: „Die Hauptteilhaber an Olos, Flavio Becca und Eric Lux, streiten seit Jahren vor Gericht darüber, wem denn der Fonds überhaupt gehört. Damit wissen auch wir nicht, wen wir denn nun enteignen sollen.“ Und bei diesem Streit zwischen Multimillionären ist auch nach zwei Jahren kein Ende in Sicht.

Pôle d’échange in der Warteschleife

Bereits vor 2020 hatte Mobilitätsminister Bausch deshalb angekündigt, dass man vorerst nur eine halbe Brücke baue, damit wenigstens die Tram fahren kann. Die dazu notwendigen Grundstücke befinden sich im Eigentum der Gemeinde Hesperingen. Der geplante „Pôle d’échange“ wird aber voraussichtlich noch Jahre auf sich warten lassen. Erst wenn die Streitigkeiten zwischen den Investoren des Olos Fonds geschlichtet sind, kann die Enteignung wirksam werden.

Leidtragende werden Berufspendler und ganz allgemein Nutzer des öffentlichen Transports sein. Denn, wenn ab Ende des kommenden Jahres die Tramstrecke fertiggestellt und dadurch Cloche d’Or und Kockelscheuer gut an das Stadtzentrum angebunden sein wird, werden sich Nutzer mit einer einfachen Haltestelle begnügen müssen. Ein Umstieg von und zu Bussen, der das Terminal eigentlich erst seinem Sinn zu führt, wird es hier sobald nicht geben. 

(wort.lu, 16. August 2022)

 

Ärger an der Porte-Neuve
Warum der Ausbau der Tram auf heftige Widerstände stößt
von Frederik Wember / 13. August 2022 um 05:50

Verbände kritisieren die geplante Tramstrecke an der Porte-Neuve: Die Arbeiten könnten Parkanlagen und Festungsrelikte im Boden vernichten.

Der Nationale Mobilitätsplan 2035 sieht die Erweiterung des Tramnetzes auf gleich mehreren Ebenen vor. So soll das geplante neue Wohnviertel „Kuebebierg“ an die Tram angebunden werden, ebenso Hollerich via den hauptstädtischen Bahnhof und auch das Centre Hospitalier (CHL) über die Route d'Arlon. Letztgenannte Pläne sorgen derzeit für reichlich Unruhe – denn der Weg zur Route d'Arlon soll über die Avenue de la Porte-Neuve und den Boulevard Royal führen. Das könnte negative Konsequenzen haben, mahnen zwei Verbände.

Ganz konkret soll diese neue Linie von der bestehenden Tramstrecke aus Richtung Kirchberg von der Roten Brücke nach links in die Avenue de la Porte-Neuve abbiegen. Dort ist unter anderem in Höhe der Fondation Pescatore eine Haltestelle vorgesehen. Anschließend wird die Linie über den Royal Hamilius zur Stäreplaz führen und weiter in Richtung Westen zum CHL.

Längs der Kinnekswiss an der Avenue de la Porte-Neuve soll ein Teil des Grüns gerodet werden, um trotz der entstehenden Tram-Strecke weiterhin Platz für Autospuren zu bieten. Darin sieht die Naturschutzorganisation natur&ëmwelt ein Problem.

„Nicht Bäume, sondern Autos müssen fort“

In einer Mitteilung bemängelt sie, es könne doch nicht sein, dass eine zukunftsfähige Stadt, die sich um einen klimafreundlichen öffentlichen Transport sorge, für ebendiesen Transport nun Bäume und Hecken rode. Stattdessen, so die Organisation, müsse man den Blickwinkel verändern und sich fragen, welche Verkehrsmittel in der Innenstadt überhaupt wünschenswert seien. Ihre markante Position: „Nicht die Bäume, sondern die Autos an der Porte-Neuve müssen fort.“

Es sei klar, dass nicht genügend Platz für Fußgänger, Radfahrer, Busse, Trams und Autos vorhanden sei – schon jetzt nicht. Bäume abzuholzen, die für das Stadtklima wichtig seien, könne aber nicht die Lösung sein: „Diese Bäume spielen eine wichtige Rolle beim Herabkühlen der Stadt – was in der Zukunft immer wichtiger werden wird. Ferner sind sie ein Rückzugsgebiet für verschiedene geschützte urbane Vögel, und auch für Fledermäuse“, heißt es in der Mitteilung.

Geschichte könnte zerstört werden

Daher solle nicht die Natur, sondern das Auto auf einen Platz in der Porte-Neuve verzichten. So bleiben der Stadt nicht nur die Bäume als Temperaturregulatoren und Heimat für nützliche Tiere erhalten, sondern das Stadtklima werde auch nicht weiter durch die Abgase der Autos verschlechtert.

„Wenn Kanäle und Leitungen tiefer verlegt werden, drohen intakte Festungsbauten vernichtet zu werden.“

Robert Wagner, Frënn vun der Festungsgeschicht Lëtzebuerg

Und mit ihrem Widerstand gegen die Luxtram-Pläne sind die Naturschützer nicht allein: Auch die Vereinigung der Freunde der Festungsgeschichte sieht den geplanten Bau kritisch – sie befürchtet, dass bei den Bauarbeiten möglicherweise Teile der Festungsanlagen zerstört werden, die teils in nur einem Meter Tiefe liegen. Im Gebiet der Avenue de la Porte-Neuve gibt es, so der Präsident der Frënn vun der Festungsgeschicht Lëtzebuerg, Robert Wagner, Gräben, Galerien und Minen im Boden, die teilweise noch begehbar seien.

Wagner sieht ein Risiko besonders bei Arbeiten abseits der Straße und unterhalb der Tiefe der bisherigen Straßenarbeiten: „Wenn Sie mit den Arbeiten auf Höhe der bisherigen Arbeiten bleiben, kann ja nichts mehr zerstört werden. Aber wenn die Stadt beispielsweise im Zuge der Arbeiten an der Tram Kanäle und Leitungen in größerer Tiefe neu verlegt, droht sie damit, die Festungsbauten zu vernichten.“

Glaciskapelle als mahnendes Beispiel

Etwas Ähnliches hat Wagner bereits bei der Glaciskapelle erlebt: „In einem Gutachten habe ich der Tramgesellschaft den Standort der Kapelle unter der Erde mitgeteilt. Deren Bauarbeiten berührten die Kapelle nicht, aber bei weiteren Bauarbeiten der Stadt wurde ein Teil des Gebäudes zerstört. Dort war der Standort anscheinend nicht bekannt. Glücklicherweise wurde das rechtzeitig bemerkt, sonst wäre die Kapelle jetzt vielleicht komplett zerstört.

Auch der Bau der geplanten Haltestelle „Kinnekswiss“ könnte problematisch sein. Da auf der einen Seite das Privatgelände der Fondation Pescatore liegt, bleibt eigentlich nur der Bau auf der anderen Straßenseite, dem Gebiet bei der Kinnekswiss, das seit 1875 bis heute als Parkgelände ausgewiesen ist. Abgesehen von Naturschäden könnten Bauarbeiten dort ebenfalls noch größtenteils intakte Festungsbauten unter der Erde beschädigen.

Versteckte Brücke unter dem Boulevard Royal

Die geplante Linie soll weiter über die Kreuzung der Porte-Neuve mit dem Boulevard Royal verlaufen, einer über aufgeschütteten Gräben errichteten Straße. 

An der Stelle dieser Kreuzung liegt nur knapp unter der Oberfläche eine vermutlich komplett intakte Brücke über dem früheren Graben. Diese würde beim Bau der Tramlinie notwendigerweise beschädigt. „Man fragt sich, ob es nicht sinnvoller wäre, sich auf die bestehenden Verbindungen zu konzentrieren und diese gegebenenfalls auszubauen“, resümiert Wagner.

In einer jüngst veröffentlichten Mitteilung geht die im Frühjahr mit dem Projekt beauftragte Luxtram nun auf die genannten Bedenken ein. Bis zum ersten Halbjahr 2023 werden mehrere Varianten miteinander verglichen, heißt es in der Mitteilung. Die Gesellschaft schreibt: „Das Ziel des Straßenbahnprojekts ist es, eine Integration vorzuschlagen, die darauf abzielt, den städtischen Raum zu verbessern, das Pflanzenerbe zu bewahren und zu stärken, indem der Hauptstadt angepasste und ausgewogene Mobilitätslösungen angeboten werden.“

Der Ausbau wird den städtischen Raum verbessern und das Pflanzenerbe stärken.

Stellungnahme von Luxtram

Weiterhin heißt es, die Kinnekswiss solle nicht beeinträchtigt werden und der Teil des Stadtparks längs der Linie werde so weit wie möglich erhalten. Außerdem werde natürlich während der Arbeiten sorgfältigst auf archäologische Überreste Rücksicht genommen. Die Ausgrabung der Glaciskapelle erwähnt Luxtram in diesem Kontext, anders als Robert Wagner, als Positivbeispiel. 

(wort.lu, 13. August 2022)

Anmerkung : 2023 finden sowohl auf kommunaler als auch auf nationaler Ebene Wahlen statt. Und wer weiß, wie es danach weitergeht, und ob die Trampläne des grünen Ministers dann nicht auf Eis gelegt werden.

Die Linienführung über die Avenue de la Porte Neuve, den Boulevard Royal und die Avenue Emile Reuter hat wohl damit zu tun, dass man eine Spitzkehre an der Haltestelle "Etoile/ Stäreplaz" vermeiden möchte, wenn die Tram vom Glacis kommend, in die Route d'Arlon einbiegen möchte.

Was die alte Glacis-Kapelle als auch die Brücke unter dem Boulevard Royal betrifft, sind beide seit Generationen aus dem Blickfeld der Menschen verschwunden. Hieraus ergibt sich möglicherweise, dass kaum jemand diesen Bauwerken nachtrauert. Die katholische Kirche wurde übrigens für den Verlust der alten Glacis-Kapelle mit einem Neubau entschädigt. Vielleicht könnte man die Brücke unter dem Boulevard Royal auf irgendeine Weise mit dem Trambahnprojekt verknüpfen und diese ansonsten autofreundliche Ecke der Stadt urbanistisch aufwerten. 

Claude Oswald

 

 überUmweltschutz
Neue Tramstrecke gefährdet bedrohte Fledermäuse

Eine gefährdete Fledermausart blieb vor Beginn der Rodungsarbeiten im Grünewald unbemerkt. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel wurde nachträglich korrigiert. In der Regierungsstudie wurde zwar die Bechsteinfledermaus, nicht aber die Mopsfledermaus erwähnt. Der Teaser und die Absätze 13 und 14 wurden entsprechend geändert.

Von Reuben Malekar und Emery P. Dalesio

Die Verlängerung der Tram-Strecke zum Findel, die Luxemburgs Flughafen von der Umweltverschmutzung durch den Autoverkehr entlasten soll, könnte gefährdete Fledermäuse vertreiben – weil sie durch den geschützten Wald führt, der ihr Zuhause ist.

Die beiden bedrohten Arten von Waldfledermäusen leben in den Baumhöhlen des Grünewalds. Das über 3.100 Hektar große Waldgebiet im Norden und Osten des Kirchbergs wird bereits von den Autobahnen A1 und A7 durchquert. Vereinzelt stehen dort auch Wohnhäuser. 

Der Grünewald ist Teil eines EU-weiten Netzes von Fortpflanzungs- und Ruhestätten für seltene und bedrohte Tierarten namens Natura 2000, das sowohl geschützte Naturschutzgebiete als auch Flächen in Privatbesitz umfasst, die für die menschliche Nutzung erschlossen werden können.

Der Wald beherbergt die Mopsfledermaus (Barbastella Barbastellus) und die Bechsteinfledermaus (Myotis beschsteinii), sagt Jacques Pir, einer der führenden Fledermausexperten Luxemburgs.

Nach Angaben der Weltnaturschutzunion (IUCN) und der Europäischen Umweltagentur könnten beide Arten in naher Zukunft die Kriterien für den Status „bedroht“ erfüllen. Luxemburg hat sich 1993 verpflichtet, seine Fledermäuse zu schützen – fliegende Säugetiere, die Insektenpopulationen kontrollieren und für die Landwirtschaft wichtige Pollen und Samen verteilen.

Mehr als drei Hektar Bäume wurden bereits von der künftigen Trasse der Straßenbahn durch den Wald parallel zur Autobahn A1 entfernt, so LuxTram-Sprecherin Françoise Frieden.

LuxTram wird diese Bäume ersetzen: Fast die dreifache Fläche soll mit neuen Eichen und Buchen in den nahe gelegenen Gemeinden Junglinster, Lorentzweiler und Niederanven bepflanzt werden, so Frieden.

Die Verlängerung der Tram bis zum Flughafen „ist das perfekte Beispiel für die Art von Dilemmata, denen die Menschheit in den letzten Jahren ausgesetzt ist“, sagt Philippe Delfosse, der an der Leitung der Forschungsprojekte der Universität Luxemburg beteiligt ist.

Weibchen sind am wichtigsten

Das Straßenbahnprojekt stellt einen Kompromiss zwischen der Verringerung der Gesamtumweltbelastung durch den Verkehr und der Störung einer natürlichen Umgebung dar, in der empfindliche Arten leben, so Delfosse.

Bei den Mops- und Bechsteinfledermäusen, die Forscher bisher in der Trasse der Straßenbahn gefunden haben, handele es sich ausschließlich um Männchen, so Pir gegenüber der Luxembourg Times: „Wenn man Weibchen verliert, verliert man die Population. Wenn man ein Männchen verliert, sinkt die Zahl, aber nicht so stark, wie wenn die Weibchen betroffen sind“, sagte er.

Die Straßenbahnarbeiten wurden nach der Genehmigung des Umweltministeriums im vergangenen Jahr in Angriff genommen, das die Pflanzen- und Tierarten des Waldes dokumentierte und feststellte, wie die gefällten Bäume an anderer Stelle ersetzt werden könnten.

„Das Problem bestand darin, dass die Regierung Daten aus älteren Forschungsprojekten verwendete, während neue Forschungen nicht wirklich in der Nähe des derzeitigen Projektgebiets durchgeführt wurden“, sagt Wout Willems, ein Forscher der belgischen Umweltgruppe Natuurpunt, der die Entscheidung für die Luxembourg Times überprüft hat.

Die Umweltverträglichkeitsstudie des Ministeriums habe keine Anzeichen für die gefährdete Mopsfledermaus gefunden, sagt dagegen die Sprecherin des Umweltministeriums, Simone Dengler.

„Das gesamte Gebiet könnte in der Tat die Heimat dieser Art sein, aber die Straßenbahn berührt nur einen Teil des Gebietes und deshalb hat sich die Umweltverträglichkeitsstudie nur auf diesen Teil konzentriert“, so Dengler per Mail.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Entwicklungspläne der städtischen und nationalen Behörden die Fledermäuse, denen Schutz versprochen wurde, nicht berücksichtigen, obwohl die Regierung die Erhaltung der biologischen Vielfalt von Flora und Fauna zur Priorität erklärt hat.

Gemischte Ansichten

Ein luxemburgisches Berufungsgericht bestätigte im vergangenen Jahr ein Urteil der Vorinstanz, das zwei am Rande des Grünewalds geplante Wohnbauprojekte in Kirchberg blockierte. Das Berufungsgericht entschied, dass die Behörden es versäumt hatten, eine detaillierte Umweltverträglichkeitsprüfung für das Gebiet durchzuführen, in dem mehrere Fledermaus-, Eidechsen- und andere geschützte Tierarten leben, bevor sie die Gebiete Schoettermarial und Kennedy-Süd für den Bau weiterer Wohnungen auswiesen.

Einige Umweltschützer stehen auch dem Versprechen, die gefällten Bäume zu ersetzen, skeptisch gegenüber und lehnen die Straßenbahnverlängerung ab.

Das Projekt ziele darauf ab, Passagiere zum Flughafen zu befördern, was der umweltverschmutzenden Luftfahrtindustrie zugutekäme, da es ihren Kunden das Reisen erleichtern würde, sagt Sarah Muller von Youth for Climate Luxembourg. „Wir lehnen jegliche Abholzungsprojekte ab, und das gilt auch für die geplante Verlängerung der Straßenbahnlinie“, so Muller.

Eine andere führende luxemburgische Umweltgruppe ist jedoch weniger besorgt: „Unsere Organisation unterstützt den Bau der Straßenbahn, aber wir werden die gewählte Strecke im Hinblick auf die Zerstörung des Waldes genau analysieren“, sagt die Präsidentin von Mouvement Ecologique, Blanche Weber.

Die Bäume, die an anderer Stelle gepflanzt werden, müssen 25 Jahre lang überwacht und gepflegt werden, so Dengler vom Umweltministerium.

Das Versprechen der Regierung sei eine Verbesserung gegenüber früheren luxemburgischen Regierungen, die sich nicht darum bemüht hätten, die durch das Wachstum des Landes verursachten Umweltschäden zu beheben, so Fledermausexperte Pir. Fast acht Dutzend Hektar Wald sollten wieder aufgeforstet werden, nur um die Bäume auszugleichen, die für den Bau der Autobahn durch den Grünewald gefällt wurden, sagte er in einem Interview.

„Dies ist die erste Regierung, die Kompensationen vornimmt“, sagte Pir. „Alle vorherigen Regierungen haben keine Entschädigung geleistet.“

(wort.lu, 11. August 2022) 

 

Im Westen viel Neues geplant
Boulevard de Merl soll für neue Fahrgewohnheiten sorgen

Frank Weyrich

Strassen, Bartringen und Cessingen werden bis 2035 grundlegende urbanistische Veränderungen durchleben – mit deutlich qualitativer Mobilität.

Schon lange wird vom zukünftigen Boulevard de Merl gesprochen, der die westlichen Wohnviertel der Hauptstadt vom Durchgangsverkehr entlasten soll. Im nationalen Mobilitätsplan (PNM2035), den Minister François Bausch in den vergangenen Monaten vorgestellt hat, sind erste Hinweise enthalten, wie aus der Idee eine Straße werden soll und welche Rolle ihr zugedacht wird. 

Ihren Ursprung wird die geplante Verkehrsachse hart an der Grenze zwischen dem Gebiet der Hauptstadt und der Nachbargemeinde Strassen haben. Ausgehend von der Route d'Arlon wird der Boulevard de Merl zwischen der Maison des sports und dem Lidl-Supermarkt den Weg nach Süden einschlagen. Die Fahrspur wird ergänzt durch eine Tramlinie. 

Auf dem heutigen Parkplatz des Shoppingzentrums Boomerang und anstelle des Baumarkts Bâtiself entsteht bekanntlich ein Pôle d'échange. Hier wird gleichzeitig die vorläufige Endstation der Tramlinie sein, die 2028 von der hauptstädtischen Stäreplaz in Richtung CHL fahren soll. Entlang des Boulevard de Merl wird die Tramstrecke dann verlängert.

Keine 200 Meter weiter stellt sich den Planern eine erste Grundsatzfrage. Wie soll die neue Straße die Rue du Kiem kreuzen? Das Mobilitätskonzept sieht vor, dass die Rue du Kiem oder Rue de l'Ouest, wie sie auf dem Gebiet der Stadt Luxemburg heißt, der aktiven Mobilität vorbehalten bleibt. 

Eine Möglichkeit bestünde darin, die Kreuzung mit dem Boulevard de Merl ebenerdig zu gestalten. Fußgänger und Radfahrer müssten dann bei Bedarf per Hand die Ampeln betätigen. Derzeit gehen die Überlegungen allerdings eher in die Richtung, den Boulevard de Merl in einer Unterführung unter der Rue du Kiem hindurchzuziehen. Anschließend soll es dann schnurstracks nach Süden gehen, an der Umschaltzentrale der Creos vorbei.

Neuer Autobahnzubringer

Über die Gemarkung Tëschel ist die Streckenführung parallel zur Hochspannungsleitung vorgesehen. An dieser Stelle soll der neue Pôle d’échange Ouest entstehen. Neben den Umsteigemöglichkeiten für den öffentlichen Transport und einem P&R ist hier ein Anschluss an einen neuen Autobahnzubringer vorgesehen. Die neue Anschlussstelle soll auf Höhe der Industriezone Bourmicht geschaffen werden. 

Im Gegenzug wird diejenige Zu- und Abfahrt in Strassen für den Individualverkehr geschlossen und für Fernbusse reserviert. „Mit dieser neuen Gestaltung, wird der Verkehr auf der Route d’Arlon drastisch verringert und die Wohnviertel werden beruhigt“, zeigt sich Minister François Bausch (Déi Gréng) überzeugt. 

Südlich der Rue de Strassen geht es dann am neuen Sitz von Creos vorbei. Die verbleibenden rund 300 Meter sind die kniffligsten. Zunächst sind verschiedene Grundstücke in Privatbesitz, zum Teil in Eigentümergemeinschaften aufgeteilt. Um die benötigten Flächen in öffentliche Hand zu bringen, muss zunächst erfolgreich verhandelt werden.

Knackpunkt Helfenterbrück

Auch vom technischen Aspekt her sind noch einige Grundsatzfragen zu klären. Dort, wo der zukünftige Boulevard de Merl auf die Route de Longwy stoßen wird, befindet sich derzeit die große Kreuzung, die zum Autobahnverteiler Helfenterbrück führt. An der gleichen Stelle kreuzt die Eisenbahnstrecke nach Arlon unter der Straße hindurch. Gleich neben den Gleisen fließt die Märelerbaach. 

Zu dieser Dreifachkreuzung kommen zusätzliche Betrachtungen dazu. Auf der südlichen Seite der Route de Longwy soll der Boulevard de Cessange ansetzen, um im großen Bogen bis zum neuen Fußballstadion in Kockelscheuer zu gelangen. 

Das Verkehrskreuz in Helfenterbrück stellt eine weitere Besonderheit dar. Ist die Tramlinie von Strassen herkommend ein integraler Bestandteil des Boulevard de Merl, so zweigt die Strecke ab dieser Stelle in Richtung Osten ab, um den Anschluss zur Hollerich-Linie an der Haltestelle Bouillon zu machen. Somit haben die Verkehrsplaner in Helfenterbrück einen Verkehrsknoten zu lösen, der es in sich hat. 

Frank Vansteenkiste vom Mobilitätsministerium erläutert erste Ideen: „Damit wir überhaupt eine Chance haben, die verschiedenen Verkehrswege zu entflechten, werden die Kreuzung und die Autobahnzufahrt verkleinert. Das ist auch kein Problem, weil ja in Bourmicht in Richtung Strassen ein neuer Verteiler geplant ist.“ Zwischen der Route d’Arlon und Helfenterbrück liegen rund 1,7 Kilometer. Bausch zufolge könnten die Bagger im Jahr 2030 anrollen.

Keine Tram durch die Wiesen

Für den Boulevard de Cessange sind die Planungen noch nicht so weit fortgeschritten, wie Minister Bausch erläutert: „Wir suchen nach Alternativen, bei denen bestehende Grundstücke möglichst nicht zerstückelt werden.“ Egal, wie die definitive Trasse am Ende auch aussehen mag, sie wird nicht daran vorbeikommen, sowohl die Escher Autobahn A4 als auch den Contournement A6 zu unterqueren. Auch die Eisenbahnstrecke nach Petingen muss gekreuzt werden. 

Kurz vor der Cloche d'Or und der Einmündung in den Boulevard de Kockelscheuer soll der geplante Boulevard an den Sportstätten in Cessingen vorbeiführen. Der vorgesehene Zeithorizont bis 2035 lässt ja noch Spielraum, um die beste Alternative ausfindig zu machen.

Im PNM2035 ist zudem noch eine Hintertür offen, um eventuell auch entlang des Boulevard de Cessange eine Tramlinie einzuplanen. Warum die Tram nicht von Anfang an für dieses Teilstück mitgeplant wird, hat einfache Gründe: „Wir benötigen keine Tram, um durch Wiesen zu fahren. Sie soll dort eingesetzt werden, wo viele Leute wohnen und arbeiten. Sollte die Entwicklung von Cessingen es sinnvoll erscheinen lassen, dann bestünde die Möglichkeit, auch dort eine Tram einzusetzen“, so der Minister. 

(wort.lu, 25. Juli 2022)

Anmerkung : Im Westen viel Neues ... und wie sieht es im Osten aus ? Werden auch die Pendler aus den Ostkantonen Remich und Echternach eines Tages in den Genuss eines modernen und schnellen Transportmittels kommen ?

Claude Oswald

 

Neuer Streckenabschnitt
Mit der Tram ins Krankenhaus

Frank Weyrich

Die zukünftige Linie fährt auch durch die Hauptstadt. Fast wäre es an der Stäreplaz zu einer Premiere gekommen.

Die Erweiterung des Tramnetzes sieht aktuell drei neue Streckenabschnitte vor. In Kirchberg soll die Linie K2 die dort geplanten Wohnviertel bedienen, während vom Hauptbahnhof aus eine Stichlinie bis nach Hollerich fahren soll. Als dritter neuer Abschnitt ist die Strecke bis zum Centre Hospitalier vorgesehen.

Wie Minister François Bausch (Déi Gréng) im Interview mit dem „Luxemburger Wort“ unterstreicht, ist es seine Absicht, noch in der laufenden Legislaturperiode das entsprechende Finanzierungsgesetz vom Parlament gutheißen zu lassen. Nach seinen aktuellen Schätzungen dürfte dieses Teilstück im Frühjahr 2023 den Abgeordneten zur Abstimmung vorgelegt werden.

Die Arbeiten könnten beginnen, wenn die derzeitige Baustelle an der Hauptverkehrsachse zwischen Findel und der Cloche d'Or fertiggestellt ist. Das soll voraussichtlich Ende 2024 der Fall sein.

Vom Theater in die Neipuertsgaass

Wie das neue Teilstück in Zukunft aussehen soll, steht größtenteils fest, auch wenn bei verschiedenen Teilaspekten noch Alternativen abzuwägen sind.

Ausgehend von der bestehenden Strecke von Kirchberg über die Rote Brücke, biegt die neue Strecke links ab in die Neipuertsgaass - die Avenue de la Porte-Neuve - wo eine Haltestelle vorgesehen ist. In etwa dort, wo sich die Bushaltestelle Fondation Pescatore in Richtung Stadtzentrum befindet, wird die Tram halten. Der voraussichtliche Name der Haltestelle lautet Kinnekswiss. Eine erste Schwierigkeit besteht darin, dass neben der Tram weiterhin Platz für städtische Busse, Autos, Fahrräder und Fußgänger bleiben muss. 

Es ist deshalb nicht ausgeschlossen, dass eine Reihe Sträucher oder Bäume dem Vorhaben weichen müssen, es sei denn der Platz wird anderweitig gefunden. Ansonsten müssten entsprechende Kompensationsmaßnahmen ins Auge gefasst werden. 

Wir werden ganz normal auf Straßenebene fahren. 
Minister Bausch zu Plänen, die Tram unter der Route d'Arlon fahren zu lassen.

Frank Vansteenkiste vom Mobilitätsministerium beruhigt jedoch: „Wir spielen auf den Plänen sämtliche Möglichkeiten durch, um die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Wahrscheinlich wird es am Ende eine Sache von einem oder zwei Metern werden. Die vorgesehene Begrünung zwischen den Gleisen wird eher den Eindruck von mehr Grün erwecken als weniger.“

Zweiter Halt am Hamilius

Durch die Avenue de la Porte-Neuve geht es dann weiter in Richtung Boulevard Royal, wo es vor dem Forum Royal vorbeigeht bis zur Kreuzung mit der Grand-Rue. Der dortige Halt wird wahrscheinlich auf der Seite zur Stadtmitte vorgesehen. Das hätte zwei Vorteile. Zum einen würden die Gleise in Verlängerung der bestehenden Linie liegen und eine Geradeausfahrt für spätere Zwecke vereinfachen. Zusätzlich entsteht mehr Platz, um die Kurve in die Avenue Emile Reuter zu schaffen. Auf den aktuellen Plänen ist die Haltestelle mit Hamilius bezeichnet, also genauso wie der bereits bestehende Halt etwas weiter in Richtung Bahnhof. 

Danach folgt die Strecke den bestehenden Gleisen in Richtung Stäreplaz. Dort, wo die jetzige Linie halbrechts abbiegt, um in Richtung Glacis zu fahren, überquert die neue Linie die Place de l'Etoile. Eine neue Haltestelle wird dort angelegt, wo jetzt die Busse stadtauswärts halten.

Fast wäre es eine U-Bahn geworden

Ab da geht es dann geradeaus nach Westen. Für den folgenden Abschnitt war bis in jüngster Vergangenheit eine absolute Neuerung für Luxemburg im Gespräch. 

Gleich nach der Kreuzung mit der Rue de Rollingergrund sollte die Tram unter der Route d'Arlon in eine unterirdische Galerie verschwinden. Die Planung sah vor, dass die gesamte Strecke bis zum CHL in einer sogenannten „tranchée couverte“, einer überdeckten Fahrstrecke verlaufen sollte. Die Haltestelle auf Höhe des Stade Josy Barthel wäre damit die erste unterirdische Haltestelle im Land geworden. Minister François Bausch wiegelt jedoch ab: „Wir werden ganz normal auf Straßenebene fahren. Das erspart uns komplizierte Baustellen und wird viel günstiger.“  

Die jüngste Planung geht davon aus, dass die Tram in der Mitte der Route d'Arlon fahren wird. Auf jeder Seite wird es eine Fahrspur für den motorisierten Verkehr geben. So wird das zukünftige Wohngebiet am Stade Josy Barthel durch eine klassische Haltestelle bedient.

Eine weitere Haltestelle ist vor dem Haupteingang des zukünftigen Neubaus des CHL geplant, in etwa dort, wo sich heute das Gebäude der Finanzaufsicht CSSF befindet. Die Gesamtlänge zwischen der Haltestelle Stäreplaz und der Kreuzung mit der Rue des Aubépines beträgt rund 1.500 Meter.

Ein Pôle d'échange als vorläufige Endstation

Die weitere Streckenführung verläuft durch die Rue Federspiel am Eingang zur Maternité vorbei. Kurz nach dem derzeitigen Kreisel, der zurückgebaut wird, geht es dann in einer scharfen Kurve an die Stelle des heutigen Baumarkts Bâtiself, der bis dahin abgerissen sein wird.

Dort entsteht ein Pôle d'échange, der dann die vorläufige Endstation der Tramlinie darstellt. Für die neue Tramlinie werden vom Theater bis zum Bâtiself 2,5 Kilometer Strecke gebaut. Zu einem späteren Zeitpunkt ist geplant, dass es entlang des Boulevard de Merl bis nach Hollerich weitergehen soll. 

(wort.lu, 19. Juli 2022) 

Anmerkung : Fast wäre es eine U-Bahn geworden ... da hätte der landbekannte Tunnelbauingenieur Georges Schummer sich aber gefreut.

Claude Oswald

 

Vom Hauptbahnhof bis nach Merl
Diese Neubaugebiete soll die Hollericher Tramlinie anfahren

Frank WEYRICH

Die Tramlinie von Findel nach Cloche d'Or ist erst ein Anfang. Frühestens 2028 soll die Straßenbahn auch nach Merl fahren.

Noch ist die Tramstrecke zwischen Findel und Cloche d'Or nicht komplett fertiggestellt. Dennoch laufen bereits Planungen für die Erweiterung des Tramnetzes. Derzeit sind drei neue Streckenabschnitte vorgesehen. In Kirchberg soll die sogenannte Linie K2 die geplanten zukünftigen Wohnviertel bedienen, während eine weitere Strecke über die Neipuertsgaass und den Boulevard Royal bis zum CHL führen soll. Der dritte neue Abschnitt besteht unterdessen aus einer Stichlinie vom Hauptbahnhof durch Hollerich bis an die Grenze zum Stadtviertel Merl.

Wie Mobilitätsminister François Bausch (Déi Gréng) in einem Interview mit dem „Luxemburger Wort“ unterstrich, ist es seine Absicht, noch vor Ende dieses Jahres das entsprechende Finanzierungsgesetz vom Parlament gutheißen zu lassen. Die Arbeiten könnten dann beginnen, wenn die derzeitige Baustelle an der Hauptverkehrsachse zwischen Findel und Cloche d'Or fertiggestellt ist. Das soll voraussichtlich Ende 2024 der Fall sein. 

Scharfe Kurve nach „Nei Hollerich“

Wie das Teilstück in Richtung Merl aussehen soll, steht im Großen und Ganzen bereits fest. Eine topografisch anspruchsvolle Aufgabe wartet gleich am Anfang auf die Planer und Gleisbauer. Vom Hauptbahnhof folgt die Strecke zunächst der bestehenden Linie in Richtung Pont Buchler. Um die bestehenden Gebäude zu umfahren und anschließend in gerader Linie die Rue de l'Industrie zu erreichen, geht es etwa 50 Meter die Rampe hoch, bevor die Kurve nach Westen eingeschlagen wird. 

Aufgrund der räumlichen Verhältnisse und um einen nahtlosen Übergang zwischen der bestehenden und der geplanten Linie zu ermöglichen, müssen verschiedene bauliche Maßnahmen ergriffen werden. So werden zum Beispiel die Gleise bei der Abzweigung seitlich geneigt, ähnlich wie bei einem Velodrom. Die Rue d'Alsace wird auf der Höhe der Mündung der Rue Wenceslas überquert, um im weiteren Verlauf den Höhenunterschied abzubauen. Quer durch das ehemalige Paul-Wurth-Gelände geht es dann zur ersten Haltestelle am sogenannten Landewyck-Park. Damit befindet sich die Tram dann in der Mitte des zukünftigen Wohnviertels „Nei Hollerich“. 

Die Trasse geht weiter bis zur Mündung der Rue de l'Acierie und der Route d'Esch. Dort, wo heute der Centre commun (i.e. das Gebäude der Sozialversicherungen) ist, wird sich dann der Pôle d'échange Hollerich befinden. Dieser Streckenabschnitt soll bis 2028 fertiggestellt werden und hat eine Länge von etwas mehr als einem Kilometer. Zu einem Zeitpunkt, den Minister Bausch nach 2035 ansiedelt, könnte an dieser Stelle eine Kreuzung mit einer anderen Tramlinie entstehen. Diese Strecke würde vom Fußballstadion herkommen und der Route d'Esch durch Gasperich folgen. Durch die Avenue Marie-Thérèse soll sie dann am sogenannten Pôle Nord die bestehende Linie erreichen.

Im zweiten Schritt in Richtung Merl

Bis zum Jahr 2033 soll dann der zweite Abschnitt der Hollericher Linie ebenfalls betriebsbereit sein. Von der Route d'Esch führt die Linie geradeaus hinter dem Hollericher Friedhof vorbei und durchfährt das geplante Viertel der Porte de Hollerich. Die Endstation befindet sich kurz vor der Escher Autobahn, wo das Stadtviertel Merl beginnt. Bis die Tram jedoch dort ankommt, hat sie noch zwei weitere Haltestellen angefahren. Eine davon ist in der Nähe des ehemaligen Gasometers vorgesehen und die Zweite kommt in den Hof der derzeitigen Busgaragen. Am Terminus der Tramlinie soll ein neuer Park&Ride-Parkplatz entstehen. Das derzeitige Parkhaus Bouillon wird derweil abgetragen. 

Der Großteil dieses Abschnitts führt über leer stehende Brachen. Bis die Bauarbeiten beginnen, müssen allerdings noch einige Gebäude weichen, die sich auf der Trasse befinden. Eines davon ist die hauptstädtische Busgarage, die nach derzeitigen Planungen neben das neue Fußballstadion in Kockelscheuer umziehen soll. Die gesamte Länge der Neubaustrecke beträgt rund 2,5 Kilometer. Zu einem späteren Zeitpunkt besteht die Möglichkeit, die Verbindung mit dem Pôle d'échange CHL herzustellen. Damit würde der Anschluss an die dortige Tramlinie erfolgen und de facto einen Tramring um den westlichen Teil der Hauptstadt geschaffen. Bis es allerdings so weit kommt, dürften noch etliche Jahre ins Land ziehen. 

(wort.lu, 15. Juli 2022) 

 

Nächste Etappe beendet
Bonneweg heißt die Tram willkommen

Jeff Wiltzius

Noch vor der Rentrée wird die Strecke der Tram bis nach Bonneweg erweitert. Am Montagabend war die erste Testfahrt.

In der Nacht auf Dienstag war es so weit. Gegen 21 Uhr fuhr in der Hauptstadt die Tram zum ersten Mal bis ins Viertel Bonneweg. Nun steht der Prellbock auf dem neuen Abschnitt am „Pôle d'échange Lycée Bouneweg“, dem vorläufigen Ende der Strecke im Süden. Noch am Montag war am Hauptbahnhof die Endstation für die Tram. 

Im Schritttempo wurde die Strecke abgefahren, jede Weiche und Kurve kontrolliert. An den Haltestellen wurde darauf geachtet, dass genügend Abstand zwischen dem Fahrzeug und den Bordsteigen bestand. Aus Sicherheitsgründen war während der gesamten Fahrt nur technisches Personal an Bord. Im August sollen weitere Leerfahrten folgen, um Störungen im späteren Regelbetrieb zu vermeiden.

Zwei Stationen auf 1,2 Kilometer

Künftig werden also in Bonneweg die beiden neuen Haltestellen „Leschte Steiwer“ und „Lycée Bouneweg“ bedient. Letztere dient zudem als Pole d'échange. Dort können auf zwei äußeren Gleisen die Trams zeitweise geparkt werden. Fünf sogenannte Pôles d'échange gibt es bereits auf der Strecke: Luxexpo, Pfaffenthal-Kirchberg, Stäreplaz, Hamilius und Hauptbahnhof. 

Die neue Strecke verläuft ab dem Hauptbahnhof über den renovierten und um 19 Meter verbreiterten Pont Buchler, der die Viertel Gare und Bonneweg miteinander verbindet. Hinter der Tankstelle auf der Route de Thionville in Richtung der CFL-Ateliers geht die Fahrt weiter auf die neue N3. Diese gilt als Entlastung für die aktuelle Route de Thionville.

Am 11. September wird der Pôle d'échange Lycée Bouneweg eröffnet. Die Weiterfahrt in Richtung Howald und Ban de Gasperich soll bis spätestens Ende 2023 erfolgen. 

(wort.lu, 12. Juli 2022)

 

Ein Leser kommentiert den Vorgang folgendermaßen :

Für jene die es immer noch nicht wissen: Die Tram fährt nicht nach Bonneweg, sondern an Bonneweg vorbei ! Deshalb wurde sogar eigens eine neue Umgehungsstrasse gebaut. An der Haltestelle „Leschte Steiwer“ befindet man sich rund 350 m vom Bonneweger Zentrum, während die Haltestelle „Lycée Bouneweg“ eigenlich nur durch eine Industriezone am Rande Bonnewegs erreicht werden kann. Von Bürgernähe der mittlerweile 17.000 Bonneweger Einwohner kann keine Rede sein.

Jean Heuschling

 

 

Gemeinde Strassen
Bürgermeister Nico Pundel übt Kritik am Luxemburger Staat

Der CSV-Bürgermeister bemängelt einen fehlenden Schallschutz entlang der Autobahn und die Planung des Ausbaus der Tramstrecke.

Wenn im Gespräch mit Nico Pundel (CSV) verschiedene staatliche Projekte in seiner Gemeinde angesprochen werden, trübt sich seine Stimmung. Vor allem in Sachen Mobilität und Umweltschutz zeigt sich der Bürgermeister von Strassen  - seit Anfang Januar 2021 - unzufrieden mit den entsprechenden Ministerien und Verwaltungen.  

Nico Pundel, mit welchen Entscheidungen der Regierung sind Sie nicht einverstanden?

Ich würde sogar einen Schritt weiter gehen und sagen: „Wir sind gar nicht froh.“

Was ist der konkrete Stein des Anstoßes?

Da ist zunächst die Tram. Bis vor Kurzem war die Verlängerung der Tramlinie von der hauptstädtischen Place de l’Etoile bis nach Mamer in Aussicht gestellt, was wir mit Freude zur Kenntnis genommen haben. In der jüngsten Fassung der Ausbaupläne ist von einer Tramlinie über das städtische Krankenhaus hinaus aber keine Rede mehr. Sie ist auf einen Termin nach 2035 verschoben worden, was aus heutiger Sicht auf Nimmerleinstag ist.

Was hatten Sie sich von der Tramlinie erwartet?

Sehr viel. Sie brauchen sich nur den Verkehr auf der Route d'Arlon anzusehen, um zu verstehen, wovon ich rede. Abgesehen vom vielen Autoverkehr, fahren unheimlich viele Busse tagtäglich durch Strassen. Der verursachte Lärm beeinträchtigt die Lebensqualität gewaltig und eine Tram würde Abhilfe schaffen. Deshalb hatten wir große Hoffnung in die Tram gesetzt.

Mit der jetzt vorliegenden Lösung, dass beim Baumarkt, ein Pôle d’échange geschaffen werden soll, können Sie sich nicht anfreunden?

An der Stelle vom Baumarkt ist vorgesehen, Wohnhäuser zu bauen. Mit seinen Plänen, dort einen Pôle d'échange zu bauen, verlangt Minister Bausch nun von uns, dass wir unseren allgemeinen Bebauungsplan abändern, damit die Tram dort fahren kann. Wir sollen ihm entgegenkommen, aber gleichzeitig nimmt er uns die Tram weg. Dafür werden wir nur zusätzlichen Verkehr in unsere Gemeinde bekommen, ohne irgendeinen Vorteil für uns. Und es ist ja nicht so, als wenn wir nicht schon ausreichend Verkehr hätten. Man erwartet von uns, dass wir mehr Wohnraum schaffen, gibt uns jedoch nicht die Mittel, damit die Leute mobil bleiben.

Wäre Strassen denn überhaupt bereit für die Tram?

Seit zehn Jahren achten wir bei neuen Bauvorhaben entlang der Route d'Arlon darauf, dass die Häuser ausreichend Abstand von der Straße einhalten, um Platz zu lassen für die Tram. Wir sind bereit, doch es ist beim Staat, wo nichts geschieht.

Sie haben bei der Aussage bestimmt noch ein anderes Thema im Hinterkopf...

Wir sind die einzige Ortschaft im Land, wo eine Autobahn quer durch das Dorf verläuft. Seit Jahren verlangen wir entlang der Autobahn einen anständigen Schallschutz, aber außer Versprechungen, dass man sich der Sache annehmen würde, passiert nichts. Es passiert einfach nichts. Zwei Jahre hat die Straßenbauverwaltung an der Autobahnbrücke herumgewerkelt, aber von einer Lärmschutzwand ist nach wie vor keine Spur zu sehen. Dabei haben wir im Rahmen der Aufstellung der sektoriellen Pläne eine Umfrage bei den Bürgern gemacht und 1.300 davon haben den Verkehrslärm als Problem eingestuft. Wir haben dieses Ergebnis an das Ministerium weiter gegeben, aber auch da ist nichts passiert.

Wo drückt der Schuh sonst noch?

Ich brauche nur die ehemalige Schutthalde zu nehmen. Sie ist seit 2017 außer Betrieb. Dort sollen neue Bäume angepflanzt werden und ein Naherholungsgebiet soll entstehen. Auch diese Maßnahme würde den Lärmschutz von der Autobahn verbessern. Aber auch hier passiert nichts. Wir haben uns bereits mehrmals mit verschiedenen staatlichen Stellen zusammengesetzt, um den Verlauf der Fahrradpiste festzulegen, die durch das Gebiet verlaufen soll, um bis zu dem „Juegdschlässchen“ weiterzugehen. Wir sind uns einig, wie der Weg aussehen soll, aber auch dort, es passiert einfach nichts.

Woran liegt es denn Ihrer Meinung nach, dass es keine Fortschritte gibt?

Ich gehe mal nicht davon aus, dass jemand etwas gegen Strassen hat. Es sieht eher danach aus, dass die staatlichen Prozeduren so schwerfällig sind.

Was gedenken Sie denn zu tun, damit es weitergeht?

Mitte Juli wird Minister Bausch seine Sicht der Mobilität in Strassen öffentlich vorstellen. Wir werden zwar sehr höflich sein, allerdings werden wir mit unserer Meinung nicht hinter dem Berg halten.

Frank WEYRICH in : www.wort.lu, 19.06.2022 

Anmerkung : Wenn man sieht, wie an der Route d'Arlon  ein Großgebäude nach dem anderen hochgezogen wird, und wie der Verkehr sich trotz Autobahn über die Nationalstraße quält, kann man die Aussagen von Herrn Pündel leicht nachvollziehen.

Andererseits ist es interessant festzustellen, dass die Tram in der Gunst der Politiker gestiegen ist, seit sie sich auf dem Gebiet der Stadt Luxemburg bewährt hat. Der grüne Minister sollte die Gunst der Stunde nutzen, statt auf die Bremse zu treten.

Claude Oswald

Großbaustelle an der Rue de l'Ouest, an der Grenze zu Strassen.

Bürogebäude an der Route d'Arlon.

Eine Rennbahn für Autos, LKW und andere Fahrzeuge durchschneidet Strassen, und der Verkehr rollt Tag und Nacht. Vielleicht würde ein Tunnel an dieser Stelle dazu beitragen, den Eindruck der geteilten Ortschaft zu mildern. (Fotos : Claude Oswald)

 

Keine Priorität vor 2035
Strassen und Mamer müssen auf die Tram warten

Der Ausbau soll mit den betroffenen Gemeinden diskutiert werden. In diesem Bereich stehen auch Arbeiten am Straßennetz bevor.

Vom 11. September dieses Jahres an fährt die Tram nach Bonneweg, Ende 2023 bis zum Stade de Luxembourg und Ende 2024 bis zum Findel. Neben diesen bekannten Prämissen steht ein weiterer Ausbau im Raum – nämlich nach Westen in Richtung Strassen und Mamer.

Diese Strecke hat aber vor 2035 keine Priorität, wie es auf Nachfrage aus dem Mobilitätsministerium heißt. Im nationalen Mobilitätsplan 2035 wird dieser Punkt folgendermaßen beschrieben: „Der Ausbau muss mit den betroffenen Gemeinden diskutiert werden. Die Vorteile müssen mit den Nachteilen abgewogen werden: Eine direkte Verbindung mit dem Stadtzentrum und dem Hauptbahnhof stehen dem 15-minütigen Takt, der Fahrzeit von 35 Minuten zwischen Hamilius und dem Pôle d'échange Mamer und einem Ausrichten der Fluchtlinie einiger Fassaden auf der Route d'Arlon gegenüber.“

Bis die Tram Richtung Mamer fahren kann, muss zudem zuerst ein anderes Teilstück erschlossen werden – und zwar jenes zwischen der Stäreplaz und Strassen. Wo sich aktuell ein Baumarkt befindet, soll in Zukunft ein weiterer Pôle d'échange errichtet werden.

Ausbau beschleunigen

All diese Arbeiten stehen auch in Zusammenhang mit dem Um- und Ausbau des Straßennetzes. Die Route d'Arlon soll entlastet werden, genauso wie die Kreuzung Helfenterbrück. Dazu soll ein neuer P&R im Westen der Hauptstadt errichtet werden. Und die Autobahnkreuze Strassen und Helfent auf der A6 werden zu einem neuen Verteiler auf Höhe der Industriezone Burmicht zusammengelegt.  

Dazu kommt der neue Boulevard de Merl und im Anschluss der Boulevard de Cessange. Letzterer schließt an die N4 an, die aus Esch/Alzette kommend beim P&R Cloche d'Or, der sich aktuell im Bau befindet und bis Ende dieses Jahres fertiggestellt sein soll, endet.

Dies ist aber noch Zukunftsmusik. Bis es so weit ist, muss eine weitere Bedingung erfüllt werden. „Um den Ausbau im Hinblick auf 2035 zu schaffen, muss das Tramnetz schneller ausgebaut werden. Zwischen 2016 und 2021 wurden 1,5 bis 2 Kilometer pro Jahr realisiert. In Zukunft müssen es zwei bis drei Kilometer pro Jahr sein.“

(David Thinnes, in : www.wort.lu, 15. Juni 2022)

 

In drei Minuten und 40 Sekunden mit der Tram nach Bonneweg

Im Juli wird die Tram erst Testfahrten in Richtung Bonneweg absolvieren – nur abends, im Schritttempo und ohne Passagiere. Am 11. September beginnt dann der Regelbetrieb.

Am Abend des 11. Juli wird die Tram erstmals vom hauptstädtischen Bahnhof über den Pont Jean-Pierre Buchler und die Route de Thionville bis hin zum Bonneweger Lyzeum fahren. Zunächst wird sie dabei aber nur im Schritttempo rollen, denn es ist der erste Versuch auf dem neuen Streckenabschnitt und weitere Tests werden folgen. 

Von August an wird die Tram den Abschnitt dann unter normalen Bedingungen, wenn auch ohne Passagiere, befahren – denn die Fahrer müssen sich mit der Strecke vertraut machen und alle möglichen Schwierigkeiten, die den späteren Regelbetrieb stören könnten, müssen ausgeschlossen werden. 

Am Sonntag, dem 11. September, wird dann der Pôle d'échange Lycée Bouneweg eröffnet.  Mit dieser neuen vorläufigen Endstation und der Haltestelle Leschte Steiwer verlängert sich die Tramstrecke um 1,2 Kilometer. Die Fahrtzeit vom Pôle d'échange zum Bahnhof wird drei Minuten und 40 Sekunden betragen. 

Wenn diese Etappe abgeschlossen ist, werden dann auch gleich die Arbeiten zum weiteren Ausbau der Tramlinie aufgenommen. Von September an wird am Teilstück zwischen dem Lycée Vauban und dem neuen Fußballstadion gearbeitet. Von Ende des Jahres an - wenn die derzeitigen Arbeiten im Rangwee fertiggestellt sind, folgt das Verbindungsstück zwischen dem neuen Pôle d'échange und  dem Lycée Vauban. 

"Wir können uns fast nicht gegen den Erfolg der Tram wehren", betonte Mobilitätsminister François Bausch (Déi Gréng) bei der Pressevorstellung am Freitag. Seit Oktober 2021 erziele man Spitzenwerte von bis zu 75.000 Tramnutzern pro Tag. Dadurch erscheine die Zielsetzung von 80.000 Nutzern pro Tag mit der Anbindung von Bonneweg an die Strecke schon fast untertrieben, meinte der Minister. 

Hauptstadtbürgermeisterin Lydie Polfer (DP) sprach indes von einem "extrem wichtigen Schritt". Die Verlängerung der Tramstrecke bringe der Stadt eine große Verkehrsentlastung. Busse aus dem Südwesten der Stadt würden dann nicht mehr bis in die Stadt fahren, sondern am Pôle d'échange halten. Zudem werde mit Bonneweg ein sehr großes Wohngebiet an die Tram angebunden. 

Luxtram-Direktor André Van Der Mark ergänzte indes, der neue Streckenabschnitt werde ab dem 8. Juli unter Strom gesetzt. Wegen der Ausweitung der Fahrtstrecke stelle man zwölf neue Fahrer ein und nehme sechs weitere Straßenbahnen in Betrieb. Damit erhöhe man die Beförderungskapazität um 2.400 Personen. Aktuell besitze man derzeit 33 Fahrzeuge. Die Haltestellen seien indes auch im ganzen Netz so gebaut worden, dass man zu Spitzenstunden Doppelgespanne einsetzen könne.

Brückenschlag in Kirchberg

An einer weiteren spektakulären Trambaustelle wird indes parallel am anderen Ende der Tramlinie gearbeitet – die Verbindung zwischen Kirchberg und dem Flughafen Findel. Ein Höhepunkt wird die neue, 110 Meter lange Brücke über die Autobahn A1 sein, verspricht Luxtram-Direktor  André Von Der Marck.  

Im kommenden Herbst und im Winter werden zehn jeweils 70 Tonnen schwere Brückenmodule per Spezialtransport aus Belgien angeliefert, die dann an beiden Seiten der Brücke zusammengebaut werden. Im Frühjahr 2023 werden diese an zwei Wochenenden zusammengeschoben. Die Tramlinie nach Findel soll dann Ende 2024 in Betrieb gehen. 

(www.wort.lu, 3. Juni 2022)

Anmerkung : Dass der Minister sich "fast nicht gegen den Erfolg der Tram wehren" kann, klingt ein bisschen übertrieben. Die Menschen haben ja vielfach keine andere Wahl mehr, überall dort wo die Busse gekappt wurden. Aber der Minister muss sich unbedingt auf die Schulter klopfen, sonst wäre er nicht der Minister.

Und dass die liberale Stadtbürgermeisterin in der Streckenverlängerung einen "extrem wichtigen Schritt" erkennt, klingt ebenso übertrieben angesichts der Tatsache, dass sie in den 1990er Jahren gegen die Straßenbahn war.

Den Herrn Direktor von Luxtram werde ich nicht plagen, denn ich bin es gewohnt, dass er mir auf meine Fragen keine Antwort gibt. Ihm gefallen nur die unkritischen Fragen, oder das Belanglose.

Claude Oswald

 

Tram fährt noch vor der Rentrée nach Bonneweg

Derzeit hat die Tram am Bahnhof Endstation. Am Wochenende des 10. und 11. Septembers soll sich das ändern: Dann geht es bis nach Bonneweg.

(SH/dat) - Seit Monaten wird zwischen dem Bahnhofsviertel, wo derzeit Endstation für die Tram ist, und Bonneweg eifrig am Ausbau des Tramnetzes gearbeitet. Auf Nachfrage hin hat die Betreiberfirma Luxtram nun mitgeteilt, dass die Einweihung des neuen Abschnitts zwischen dem Hauptbahnhof bis zum „Pôle d'échange Lycée Bouneweg“ am Wochenende des 10. und 11. September erfolgen soll - also noch vor der Rentrée.

Zu diesem Zeitpunkt werden dann die Haltestellen „Leschte Steiwer“ und „Lycée Bouneweg“ bedient. Die Weiterfahrt in Richtung Howald soll anschließend bis spätestens Ende 2023 erfolgen. 

(wort.lu, 20.05.2022)

 

 

Le 11 mars 2022 le quotidien Tageblatt publie une interview avec le nouvel ambassadeur des Etats-Unis d'Amérique au Luxembourg, Monsieur Thomas M. Barrett. Dans cette interview il y a une affirmation très intéressante :

 

Ich fühle mich in Luxemburg nach kürzester Zeit bereits zu Hause. Wegen der Herzlichkeit der Menschen hier, aber auch wegen des warmen Empfangs, den mir die offiziellen Stellen im Land bereitet haben. Und dann muss ich immer schmunzeln, wenn ich die Tram sehe. Die Einrichtung einer Straßenbahn in Milwaukee gehört zu den größten politischen Auseinandersetzungen, die ich je hatte. Kritiker haben mich gehänselt, als sie von meiner Berufung nach Luxemburg erfuhren: „Barrett kann ja seine Tram nach Luxemburg mitnehmen“, hieß es in Online-Foren. Und dann sehe ich hier diese wundervolle, kostenlose Tram, die bei den Einwohnern gut ankommt. (lacht)

 

Le tramway de Milwaukee.

 

 

Der nächste Abschnitt

 

Article en langue allemande paru dans le Luxemburger Wort du 19 février 2022.

 

Pour lire l'article au format PDF, cliquez sur l'image.

 

 

 

 

Saarbahn bestellt 28 neue Züge

17.01.2022  /  11:04 Uhr

Die Saarbahn GmbH investiert in den kommenden Jahren 140 Millionen Euro in neue Züge. Die ersten vier Saarbahnen sollen bis Ende 2024 geliefert werden. Insgesamt werden bis 2027 auf der Strecke zwischen Lebach und Saargemünd 28 neue Bahnen unterwegs sein.

Der Fuhrpark der Saarbahn sei in die Jahre gekommen, sagte Unternehmenssprecherin Ulrike Reimann dem SR. Die meisten Züge stammten noch aus dem Jahre 1997, als die Saarbahn ihren Betrieb aufnahm. Daher sei es dringend notwendig, in neue Züge zu investieren.

Gebaut werden die neuen Bahnen vom Schweizer Hersteller Stadler. 140 Millionen Euro investiert die Saarbahn GmbH für insgesamt 28 Züge. Die ersten vier Fahrzeuge der Produktion soll die Saarbahn nach derzeitigem Stand Ende 2024 erhalten. Die übrigen sollen dann bis 2027 den Fuhrpark auffüllen.

"FINANZIERUNG WIRD KRAFTAKT"

„Die Finanzierung der neuen Saarbahnen wird sowohl für die Saarbahn als auch für den gesamten Stadtwerke-Konzern ein Kraftakt, aber die Bestellung der neuen Fahrzeuge ist alternativlos“, erklärte Saarbahn- und Stadtwerke-Geschäftsführer Peter Edlinger.

Zudem habe man mit dem Hersteller auch eine weitere Option für weitere Bahnen zu den gleichen Konditionen vereinbart. „Das käme in Frage, wenn die Saarbahn künftig weitere Strecken wie etwa die Rosselbahn bedienen würde“, sagte Michael Irsch, Betriebsleiter der Saarbahn. Mit der Bestellung wurde zudem auch ein auf bis zu 32 Jahre angelegter Instandhaltungsvertrag mit dem Hersteller vereinbart.

KOOPERATION AUS SECHS PARTNERN

Die Bestellung der 28 Züge ist die Teil eines insgesamt vier Milliarden schweren Auftrages des Projektes „VDV -TramTrain“ , dem sechs Verkehrsunternehmen – darunter die Saarbahn GmbH – angehören. Insgesamt soll Stadler bis zu 504 Züge für die sechs Partner der deutsch-österreichischen Kooperation herstellen. Die Saarbahn erhält dabei die ersten Züge aus der Produktion.

SR.de: Saarbahn bestellt 28 neue Züge

 

 

24.11.2021

 

Das Tageblatt veröffentlicht zwei Artikel über Luxtram.

 

Anscheinend hat man sich damit abgefunden, dass die Mitarbeiter von Luxtram niemals das Statut von Eisenbahnern oder von Gemeindebeamten haben werden. Und der oberste Chef wird wohl verfügt haben, dass die Tram niemals nach Remich und nach Echternach fahren wird.

 

Was soll man da noch viel diskutieren ... ?

 

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Verlängerung des Tramnetzes schreitet voran

Auf dem Pont Buchler werden die Tramschienen von Bonneweg her derzeit in Richtung des Hauptbahnhofs verlängert.

In rund einem Jahr soll ein zusätzlicher Abschnitt der hauptstädtischen Tram in Betrieb gehen. Dabei handelt es sich um die Verlängerung vom Hauptbahnhof in Richtung Süden bis zum Pôle d’échange „Lycée Bonnevoie“. Über den Fortschritt der Arbeiten kann man sich derzeit ein gutes Bild machen, da das Verlegen der Gleise die Trasse bereits gut erkennen lässt. 

Auf dem Pont Buchler sind in den vergangenen Tagen die Schienen von Bonneweg her angebracht worden und werden derzeit in Richtung des Hauptbahnhofs verlängert. Der Anschluss an die derzeitige Endstation steht also kurz bevor. Auch an dem anderen Ende des neuen Abschnittes liegen bereits die vier Gleise am zukünftigen Pôle d’échange.

Letzter Knackpunkt

Auf dem Abschnitt dazwischen zeigen auf rund einem Kilometer die schnurgeraden bereits verlegten Gleiskörper, wo es langgehen wird. Einzig auf dem Abschnitt zwischen dem Pont Buchler und der zukünftigen Haltestelle „Leschte Steiwer“ ist noch keine Spur von einer Traminfrastruktur zu sehen. Hier werden noch Tiefbauarbeiten erledigt. 

Die Überquerung der Route de Thionville an dieser Stelle ist der letzte Knackpunkt, der noch angegangen werden muss. Erst danach wird der Anschluss in Richtung Howald hergestellt sein. Bis die erste Tram in einem Jahr die neue Strecke befährt, bleibt also noch einiges zu tun. 

Frank Weyrich

 

www.wort.lu, 13.11.2021

 

 

MOBILITÉIT - TRAM OP DE FINDEL
Vill Beem mussen de Schinne wäichen, Bau dauert 3 Joer

RTL | Update: 22.10.2021 18:07

De fënneften Deel vun der Tramsstreck gëtt vum nächste Méindeg un preparéiert. Et ass déi 4 Kilometer laang Streck tëscht dem Kierchbierg an dem Findel.

Duerfir mussen och déi nächst 3 Méint eng ganz Partie Beem laanscht d'Tréierer Autobunn gehaen ginn. D'Kompensatiounsmesurë sinn an de Gemengen Nidderaanwen, Jonglënster an Luerenzweiler, wou op bal néng Eechen an Hecke geplanzt ginn.

Fir déi véier Kilometer laang nei Tramsstreck bis op de Findel muss och hannert dem neien Tramsschapp eng komplett nei Bréck iwwert d'Tréierer Autobunn gebaut ginn. An 3 Joer eréischt soll den Tram da kënne bis op de Findel fueren.
 

 

20/04/2021

 

Article sur une conférence de presse Bausch - Polfer.

 

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19. März 2021

Der Pont Buchler bereitet sich auf die Tram vor

 

19 Meter breiter wird die Brücke zwischen Bahnhofsviertel und Bonneweg gemacht. Die Tram soll im September 2022 dort fahren.

 

Der Bahnhof in der Hauptstadt ist momentan Endstation der Tram und die Schienen enden kurz vor dem CFL-Parkhaus. Damit bald der nächste Abschnitt befahren werden kann, wird vor allem am Pont Buchler fleißig gearbeitet. Die Brücke, die das Bahnhofsviertel mit Bonneweg verbindet, wird vergrößert. Dafür wird am Wochenende ein weiterer Träger installiert. Dieser Träger wurde in Italien hergestellt. Nach seiner langen Anreise wird er am Samstagmorgen nur noch eine kurze Reise vor sich haben. Mit einem 40 Meter langen Lastwagen wird das 70 Tonnen schwere, 35 Meter lange und 2,5 Meter breite Teil ungefähr 70 Meter zu dem Platz gefahren, an dem zwei Kräne den Träger auf die Brücke hieven werden.

 

„Das ist dann wohl der kürzeste Spezialtransport, den es je gegeben hat“, lacht Annike Becker, Projektleiterin bei Ponts et Chaussées. Für dieses Unterfangen wird der Pont Buchler von heute Abend 22 Uhr an und bis Montag 4 Uhr komplett gesperrt sein.

 

Die Installation des zweiten von den drei Trägern folgt dann in zwei Wochen, ebenfalls wieder verbunden mit einer Sperrung. Eine solche ist dann beim dritten Teil nicht mehr nötig. Um 19 Meter wird die Brücke, die seit 1994 in Betrieb ist, vergrößert und wird dann 42 Meter breit sein. Damit ist genug Platz für den normalen Verkehr, die Tram, die Radfahrer und Fußgänger. Wenn die Brücke fertiggestellt ist, fährt die Tram auf der linken Seite, vom Hauptbahnhof aus kommend.

 

„Es wird sportlich“, beschreibt Annick Becker das bevorstehende Wochenende. Neben den Arbeitern der einheimischen Firma werden auch Spezialkräfte aus Italien im Einsatz sein. Der Sonntag wird nur dafür genutzt, um – ganz banal – Schrauben einzudrehen.

 

Bis Ende 2021 abgeschlossen

 

Der Träger wird ebenfalls mit den bereits installierten Trägern verbunden. Am Ende sind an der Oberfläche nur die grauen Bögen zu sehen, die bereits jetzt vorhanden sind. Die graue Farbe – um genau zu sein: anthrazit – wurde gewählt, da sie neutral ist. Insgesamt werden etwa vier bis fünf verschiedene Arten von Farben aufgetragen, vor allem auch um den Träger vor Umwelteinflüssen zu schützen. 

 

Der Teil des Trägers, der unter der Brücke liegt und nicht zu sehen ist, besteht aus einem speziellen, selbstrostenden Stahl, so dass weniger Wartungsarbeiten in den kommenden Jahren anstehen.

 

Begonnen hatten die Arbeiten am Pont Buchler Mitte Januar 2019. Durch die Corona-Pandemie entstand im vergangenen Jahr eine Verspätung von etwa drei Monaten. Diese hatte vor allem einen Einfluss auf die Zusammenarbeit mit der CFL. Die nationale Eisenbahngesellschaft gibt vor, welche Zuglinien und Gleise während einer Baustelle gesperrt sind. Von Mai 2020 an mussten alle Gleissperrungen neu programmiert werden. Annick Becker lobt dennoch die gute Zusammenarbeit mit der Eisenbahngesellschaft. Die Kosten für die ausgefallenen Züge, zum Beispiel durch Ersatzbusse, übernehmen übrigens die Ponts et Chaussées.

 

Der aktuelle Zeitplan sieht vor, dass die Betreibergesellschaft Luxtram die Arbeiten im April aufnehmen wird. Im Sommer soll der erste Schienenabschnitt verlegt worden sein. Im Herbst folgt dann der zweite Abschnitt auf der Brücke. Der Pont Buchler selbst soll dann Ende des Jahres komplett betriebsbereit sein. Die Arbeiten werden den Staat 25,2 Millionen Euro kosten. Hinter dem Pont Buchler haben derweil bereits die Arbeiten an der neuen N 3 begonnen.

 

Hier soll die Tram im September 2022 bis nach Bonneweg fahren. Vorläufige Endstation ist dann nicht mehr der Hauptbahnhof, sondern das Lycée technique de Bonnevoie.

 

 

 

Dieser 70 Tonnen schwere Träger wird am Samstag installiert.

 

 

Dieser Träger wird in zwei Wochen installiert.

 

(Fotos : Claude Piscitelli)

 

Bilder der Baustelle während der Arbeiten : https://www.wort.lu/de/lokales/wenn-70-tonnen-stahl-fliegen-lernen-6057a2ebde135b9236fafbd7

 

+++ +++

 

Baustelle Rangwee und N3

 

Parallel zu den Arbeiten am Tramabschnitt zwischen dem Hauptbahnhof und Bonneweg laufen ebenfalls die Vorbereitungen für das nächste Teilstück zwischen Bonneweg und Cloche d'Or. Dazu gehört der Bau eines zweiten Tunnels im Rangwee, der den Ban de Gasperich mit Howald verbindet.

 

Der Tunnel wird vom 2. bis 7. April gesperrt sein. Dann wird die zweite Röhre an ihren definitiven Platz geschoben. In jeder Röhre wird Platz für zwei Spuren für Autos und eine gemischte Spur für Radfahrer und Fußgänger sein. Eine neu errichtete Brücke wird beim Ausgang des Tunnels Rangwee einen Weg für die sanfte Mobilität in den Ban de Gasperich anbieten. Die Arbeiten sollen Ende des Jahres oder Anfang 2022 abgeschlossen sein. Der Kreisverkehr Gluck wird zu einer großen Kreuzung umgebaut. 

 

Große Veränderungen wird es bekanntlich auch in der Rue des Scillas geben. Diese soll verbreitert werden, um den vier Fahrspuren für Autos und zwei für die Tram Platz zu geben. Hier laufen noch Verhandlungen mit einigen Grundstücksbesitzern. Sollte es nicht zu einer Einigung kommen, wird auf eine provisorische Lösung zurückgegriffen – bis es zur Enteignung kommt.

 

Auf dem Weg zum Rangwee und in die Rue des Scillas steht aber noch eine weitere große Baustelle an: Der Bau der teils erneuerten N 3, über die auch die Tram fahren wird. Die N 3 führt vom Pont Buchler zu Beginn über die Route de Thionville. Dann geht es am Centre de remisage der CFL vorbei bis zum Lycée technique de Bonnevoie, wo ein Pôle d'échange entsteht. Von dort aus führt die Nationalstraße an den Gleisen entlang in die Rue des Scillas und weiter zur Gare périphérique in Howald.

 

Nach 4,9 Kilometern ab dem Hauptbahnhof kommt die Tram dann am nationalen Fußball- und Rugbystadion an. Der Tram-Abschnitt bis Cloche d'Or soll im Herbst 2023 fertiggestellt sein.

 

( in : Luxemburger Wort, siehe : https://www.wort.lu/de/lokales/der-pont-buchler-bereitet-sich-auf-die-tram-vor-60536a00de135b9236860039 )

 

 

 

" ... den Houwald erop"

 

Article paru dans le quotidien "Tageblatt" du 30 janvier 2021, concernant les prochaines étapes du projet tram.

 

Cliquez sur l'image ci-dessous pour lire l'article.

 

 

 

 

 

Dans son édition du 20 janvier 2021 le journal syndical "Le Signal" publie un article sur l'ouverture du tronçon de tram entre la place de l'Etoile et la gare centrale.

 

Cliquez sur l'image ci-dessous pour lire l'article.

 


Bitte umsteigen: Neue Passerelle für Rocade in Bonneweg

David THINNES

Viele Buslinien enden an der Rocade – eine neue Passerelle soll den Weg zur Gare erleichtern.

Im Minutentakt fahren die Busse den Quai 3 an der Haltestelle Rocade in Bonneweg an. An dieser Hauptverkehrsader ist an diesem Wochentag viel los. Seit die Tram bis zum Hauptbahnhof fährt und den davorliegenden Platz in Anspruch nimmt, hat sich auch ein großer Teil des Busverkehrs an die Rückseite des Bahnhofs verlagert. An der Rocade müssen die Buspassagiere nun umsteigen.

Die Idee dahinter leuchtet ein: Dadurch, dass die regionalen Buslinien vorrangig sogenannte Pôles d'échange am Rande der Hauptstadt anfahren, die wiederum an die Tramstrecke angebunden sind, soll das Stadtzentrum entlastet werden. Solche Umsteigepunkte befinden sich an der Luxexpo, an der Stäreplaz und mit der Erweiterung der Tramstrecke eben auch an der Gare centrale beziehungsweise an der Rocade auf Bonneweger Seite.

Über die Situation an der Rocade wird in den sozialen Medien, aber auch in Leserbriefen an das „Luxemburger Wort“ kontrovers diskutiert. Passagiere, die zuvor mit dem Bus direkt ins Stadtzentrum fahren konnten, ärgern sich etwa darüber, dass sie nun umsteigen und sich zu Fuß auf die andere Seite des Bahnhofs begeben müssen. Überraschenderweise stellt sich das im Gespräch mit Fahrgästen vor Ort aber etwas differenzierter dar. „Warum sollte mich das stören?“, fragt ein Einwohner aus Hesperingen verwundert. „Der Fußweg ist kein Problem für mich.“ So wie er reagieren an diesem Morgen die meisten der angesprochenen Passagiere.

Neue Passerelle von September an

Der Weg von der Rocade zum Hauptbahnhof führt über die schon seit Jahren bestehende, aber eigentlich nur provisorische Passerelle. Fünf Minuten Gehzeit sind es vom Quai 3 bis zur Haltestelle der Tram vor dem Bahnhofsgebäude. Natürlich war es für Fahrgäste praktischer, vor dem Hauptbahnhof direkt in einen Anschlussbus umzusteigen. Dennoch erscheint der Fußweg vertretbar. Weitaus schwieriger stellt sich die Situation jedoch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität dar – obwohl die Passerelle mit einem Lift versehen ist.

Foto: Gerry Huberty

Eine neue Überführung soll die Fußgängerverbindung zwischen Vorder- und Rückseite des Bahnhofs künftig verbessern, das im Zusammenspiel mit dem Ausbau des Bahnhofs um zwei neue Bahnsteige. Um Pfingsten wird die neue Passerelle installiert. Von September an werden die Passagiere über die neue Fußgängerbrücke dann auch Zugang zu jedem Bahnsteig haben.

Es existiert aber noch eine weitere, kleinere Brücke – dies, wenn man in Richtung des Tunnels der Pénétrante Sud geht. Diese Brücke führt von der Rocade auf einen der neuen Bahnsteige. Bis Ende Dezember 2021 sollen außerdem die neuen Unterführungen am Hauptbahnhof fertig sein – auch sie entstehen im Zuge des Ausbaus. Zur Rocade gelangen Passagiere demnach in Zukunft entweder über die neue Passerelle, oder, indem sie durch die Unterführung bis zum neuen Gleis 11 gehen und von dort aus über die zuvor erwähnte, kleinere Brücke.

Diskussionen um Pendeldienst

Für viel Diskussionsstoff sorgte die Rocade de Bonnevoie in den vergangenen Wochen aber noch aus einem anderen Grund: Wegen der Umgestaltung des RGTR-Netzes enden mehrere Buslinien, die zuvor weiterfuhren, nun an der Rocade. Das ist etwa bei den Bussen aus dem Raum Hesperingen, Alzingen oder Roeser der Fall. Um vor allem jenen Passagieren, die zum Rehazenter oder in die Klinik in Kirchberg wollen, den Weg über die Passerelle zu ersparen, hat das Mobilitätsministerium Mitte Dezember einen Buspendeldienst von der Rocade bis nach Kirchberg eingeführt. Dieser Pendeldienst verkehrt morgens zu Spitzenzeiten im Viertelstundentakt und ansonsten im Halbstunden- oder Stundentakt.

Die Einführung dieser Linie hat bei Stadt und Staat jedoch zu unterschiedlichen Ansichten geführt. Bei der Stadt Luxemburg sieht man es als „falsches Signal“, dass nun zusätzlich zur Tram doch wieder ein Bus eingeführt wird, wie DP-Schöffe Patrick Goldschmidt im „Luxemburger Wort“ betonte. Mobilitätsminister François Bausch (Déi Gréng) hatte hingegen erklärt, dass man den Passagieren entgegenkommen musste und deshalb diesen „Kompromiss“ geschaffen habe.

Das alles ist aber ohnehin nur ein Provisorium. Vom ersten Semester 2022 an wird die Tram von der Gare centrale aus weiter zum Halt Lycée Bonnevoie fahren. Dort entsteht ein weiterer Pôle d'échange, vor allem für die Einwohner aus dem Raum Frisingen, Hesperingen oder Bad Mondorf. Die RGTR-Linien werden dann vorrangig diesen Umsteigepunkt anfahren, an dem die Passagiere zur Tram wechseln können.

Luxemburger Wort, 21. Januar 2021

 

Kommentar : Die Bushaltestelle an der Rocade ist per se unattraktiv, weil sie im "Niemandsland" an einer vielbefahrenen Autostraße liegt. Die aktuelle Fußgängerbrücke ist auch wenig einladend. Und ich habe mir sagen lassen, dass der Aufzug gelegentlich außer Betrieb ist, was eine zusätzliche Hürde für etliche Menschen bedeutet. 

 

Glücklich, wer nicht im "Niemandsland" zur Rückseite des Hauptbahnhofs ein- und aussteigen muss !

 

Claude Oswald

 

 

Bleift doheem !