Revue
de presse / Presserevue
Nordstad: Absage an Tram-Träume
John LAMBERTY
Eine Tram für die Nordstad? Dieser Gedanke ist
nicht neu. Für Mobilitätsminister François Bausch wird er auf absehbare Zeit
aber auch nur ein solcher bleiben.
In der Hauptstadt verkehrt sie schon, in Esch/Alzette
und Umgebung regt sich bereits die Vorfreude, doch in der Nordstad wird sie bei
ihren Befürwortern wohl noch auf lange Sicht nicht mehr als ein Traum bleiben:
In seiner Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des Nord-Abgeordneten André
Bauler (DP) erteilt Mobilitätsminister François Bausch (Déi Gréng) den Gedanken
über eine mögliche Tram für die Nordstad dieser Tage eine klare Absage.
„Kein ausreichendes
Potenzial“
Angesichts einer Gesamtbevölkerung von rund 24.000
Einwohnern verfüge der Ballungsraum im Norden bei weitem nicht über das
Kundenpotenzial, um die Kapazitäten einer Tram zu rechtfertigen, wie Bausch frei
heraus erklärt. Zudem seien die urbanen Zentren der Nordstad dank der
Bahnstrecke Ettelbrück-Diekirch bestens untereinander, und auch mit den übrigen
Entwicklungspolen des Landes, vernetzt.
Im Gegenzug verweist Bausch auf den nationalen
Mobilitätsplan 2035, der Ende kommenden Jahres vorgestellt werden soll, und der
auch für die Nordstad ein zeitgemäßes multimodales Verkehrskonzept bereithalte.
Der Plan ziele zwar darauf ab, landesweit möglichst
attraktive öffentliche Verkehrsverbindungen zu den wichtigsten Anzugspunkten zu
schaffen. Dies allerdings, indem man sich unter Berücksichtigung der Region und
ihres Bedarfs um eine angemessene Verkehrsmittelkombination bemüht, nicht aber,
indem man alle Landesteile mit einem bestimmten Transportmittel auszustatten
suche, so Bausch.
Früher längst schon weiter
Dabei waren die Debatten um die mögliche Einführung
einer Trambahn in der Nordstad vor langer Zeit schon mal deutlich weiter
gediehen. So hatte 2006 ausgerechnet eine Studie des Transportministeriums
erwogen, dass eine Tram in der Nordstad die eher schlecht ausgelastete Zuglinie
zwischen Ettelbrück und Diekirch langfristig ersetzen könnte.
Ein Gedanke, der vom damaligen Ressortminister Lucien
Lux (LSAP) denn auch durchaus propagiert wurde, ehe die Diskussion nach heftigem
Gegenwind aus den Reihen der Eisenbahngewerkschaften und anderer
Interessenverbände sowie mit der von diesen angestoßenen Idee eines
schienengebundenen Tram-Train-Modells von Bissen bis nach Gilsdorf in andere
Bahnen und letztlich auf die lange Bank geschoben wurde, wo sie alsdann
allmählich versickerte. Die Verbesserung des Zug- und Busangebots innerhalb der
Nordstad wurde in der Folge zum Gebot der Stunde.
Tram, Tram-Train, Mettis ...
2014 liebäugelte der frisch gebackene
Infrastrukturminister François Bausch alsdann mit dem Einsatz von
Hochkapazitätsbussen (Bus à haut niveau de service) in der Nordstad, gemäß dem
Vorbild des Metzer „Mettis“. Auch um diesen wurde es in der Folge allerdings
merklich still. Dafür laufen die Bemühungen zur Attraktivitätssteigerung des
öffentlichen Transports aber mittlerweile auf Hochtouren.
Dies insbesondere durch die Einführung prioritärer
Busspuren entlang der Zentralachse zwischen Ettelbrück und Diekirch sowie durch
die anstehende Neugestaltung des Ettelbrücker Bahnhofs zu einem sogenannten Pôle
d'échange multimodal.
Kommentar : Bausch ist glücklicherweise
nicht der letzte Infrastruktur- und Transportminister, den unser Land erdulden
muss. Die Behauptung, es fehle am nötigen Fahrgastpotential, kommt mir
jedenfalls bekannt vor, wollte doch ein Parteigenosse von Bausch die Eisenbahn
zwischen Diekirch und Ettelbrück mit dem gleichen (Schein-)Argument abschaffen.
Nach Bausch wird sicher jemand kommen, der die Idee
einer Nordstadt-Tram wieder aufgreift. Schlimmstenfalls haben wir in diesem Fall
ein paar Jahre mit Bausch verloren. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass
Politiker eine Idee ausbremsen. Wer erinnert sich nicht daran, dass die
Hauptstadtbürgermeisterin Lydie Polfer in den 1990er Jahren Sturm gegen das
Projekt "Bus-Tram-Bunn" von Transportministerin Mady Delvaux lief ? Heute steht
die Dame in der ersten Reihe, wenn wieder ein Kilometer Tramstrecke eingeweiht
wird.
Andererseits kann man auch sagen : Hätten unsere
Vorfahren nicht die Sauertalbahn zwischen Diekirch und Echternach abgeschafft,
dann wäre es heute viel leichter, mit der Bahn nach Gilsdorf oder Bettendorf zu
fahren.
Claude Oswald
Bonneweg, Cloche d'Or,
Findel: Die nächste Station im Blick
Am Hauptbahnhof ist nur
vorübergehend Schluss: Mitte 2022 fährt die Tram über den Pont Buchler weiter
bis nach Bonneweg.
Diane Lecorsais
Vier neue Tramhaltestellen werden seit gut einer
Woche bedient – Hamilius,
Place de Metz, Place de Paris und Gare centrale.
Schluss sein soll damit jedoch noch lange nicht: Die Vorbereitungen für die
Erweiterungen nach Cloche d'Or und Findel laufen auf Hochtouren, wie
Mobilitätsminister François Bausch im LW-Gespräch erklärt. In anderthalb Jahren
soll der nächste Streckenabschnitt bis nach Bonneweg in Betrieb genommen werden.
In Howald gilt es hingegen noch einige Hürden zu überwinden, doch das Ziel steht
fest: Endhaltestelle Cloche d'Or bis Herbst 2023.
Denn wie zuvor bei der Stäreplaz ist auch bei der Gare
centrale nur vorläufig Schluss. Die Tram fährt damit den wichtigsten
Verkehrsknotenpunkt des Landes an, der schwierigste Teil der Strecke – durch das
Stadtzentrum und die Avenue de la Liberté – ist geschafft. Doch auch das
Teilstück direkt hinter dem Bahnhof gilt als komplex, wird die Tram dort nämlich
via den Pont Buchler die Zuggleise überqueren.
Seit zwei Jahren wird die 1994 errichtete Brücke im
Hinblick auf die Tram umfassend renoviert und verbreitert. Die Arbeiten
schreiten planmäßig voran und dürften bis zum Sommer nächsten Jahres
abgeschlossen sein, im September werden die Gleise verlegt. „Beim
Streckenabschnitt zwischen Gare centrale und Lycée Bonnevoie gibt es keinerlei
Schwierigkeiten“, zeigt sich Minister Bausch zuversichtlich.
Demnach soll die Tram dieses nächste Teilstück im 1.
Semester 2022 bedienen. Der Halt „Lycée Bonnevoie“ wird damit nicht nur zur
nächsten, erneut nur vorübergehenden Endhaltestelle, sondern auch zu einem
bedeutenden Pôle d'échange, wie Bausch unterstreicht. Dies insbesondere für
Buspassagiere aus dem Raum Remich, Weiler-la-Tour, Frisingen oder Hesperingen.
Die RGTR-Linien aus besagten Gemeinden werden in Zukunft den Umsteigepunkt
Bonneweg anfahren, wo Buspassagiere dann eine Umstiegsmöglichkeit auf die Tram
haben.
Die Grundstücksfrage
Derweil der Fertigstellung dieses Streckenabschnitts
somit nichts mehr im Weg stehen dürfte, wird es in Howald wieder etwas
komplizierter. Hinter dem Lyzeum in Bonneweg wird die Tram weiter durch die Rue
des Scillas bis zum nächsten Pôle d'échange am Bahnhof Howald verkehren. „Bei
diesem Teilstück haben wir weiterhin Probleme mit zwei Besitzern von dort
gelegenen Grundstücken“, räumt Minister Bausch ein.
Zum einen betrifft dies einen Teil des Areals, auf
dem sich der
Sitz der Firma Bétons Feidt befindet. „Die
diesbezüglichen Diskussionen laufen noch“, erklärt der Minister. Gegebenenfalls
müsse per Konvention zunächst eine provisorische Lösung vereinbart werden.
Schlimmstenfalls stehe eine Enteignungsprozedur im Raum.
(Foto : Claude Oswald)
Eingleisig am Problem vorbei
Gleiches gilt für ein anderes Grundstück etwas weiter
oben. Die besagte Parzelle, auf der sich zurzeit noch ein Gewerbebau befindet,
gehört dem Olos Fund. „Wir benötigen einen Teil dieses Grundstücks, wissen
zurzeit jedoch nicht, wer dort unsere Ansprechperson ist. Das Terrain ist nun
als ,d'utilité publique' klassiert. Wir werden jetzt ein letztes Angebot
unterbreiten. Wenn von der anderen Seite weiterhin nichts kommt, wird eine
Enteignungsprozedur eingeleitet“, so Bausch.
Die Arbeiten an der Tramstrecke sollen aber nicht
aufgehalten und so oder so fortgesetzt werden: „Eine provisorische Lösung wäre
es, dort auf einem kleinen Abschnitt zunächst nur über ein Gleis zu verkehren,
so, wie es am Glacis während der Schueberfouer der Fall war“, erklärt Bausch.
Ziel sei es demnach weiterhin, im Herbst 2023 bis zum neuen Fußballstadion in
Cloche d'Or zu fahren.
Neue Brücke über die Autobahn
Erweitert wird die Tramstrecke jedoch auch in die
andere Richtung, sprich von der Luxexpo in Kirchberg bis zum Flughafen Findel.
Hierfür wird zunächst eine Brücke errichtet, die über die Autobahn führt.
„Die Arbeiten für diese Brücke wird Luxtram nun ausschreiben. Der Baubeginn ist
für Herbst 2021 geplant“, erklärt François Bausch.
Die Trasse wird größtenteils an der Autobahn A 1
entlangführen, sodass die meisten Grundstücke ohnehin bereits in staatlicher
Hand sind. Auch mit dem Eigentümer des an der Strecke gelegenen Golfterrains
führe man bereits konstruktive Gespräche, so der Minister.
Mit einem Grundstückseigentümer sei man sich
allerdings bisher nicht einig geworden. Um in den Besitz des besagten, zurzeit
ungenutzten Areals zu gelangen, könnte demnach ebenfalls ein
Enteignungsverfahren eingeleitet werden.
4 000 Parkplätze für Pendler
Der Streckenabschnitt Richtung Findel ist insofern
eine Herausforderung, als dass er mit mehreren umfangreichen
Straßenbauprojekten einhergeht. So wird unter anderem der Autobahnverteiler
Senningerberg komplett umgebaut und der neue Boulevard Höhenhof errichtet. Am
Héihenhaff, der einzigen Tramhaltestelle zwischen Kirchberg und Findel, entsteht
derweil ein bedeutender Pôle d'échange mitsamt Park&Ride. „Diesen werden wir in
Phasen errichten.
Bis 2024 soll die erste davon abgeschlossen sein“,
so Minister Bausch. Insgesamt sind 4 000 Parkplätze geplant; ein Angebot, von
dem etwa Pendler aus Deutschland profitieren dürften, indem sie ihr Auto fortan
am Héihenhaff stehenlassen und mit der Tram ins Stadtzentrum fahren.
Ziel ist es, die Tramstrecke bis zum Flughafen
Findel Anfang 2024 zu eröffnen.
Bonneweg, Cloche d'Or, Findel: Die nächste Station im Blick (wort.lu)
, 22. Dezember 2020
Öffentlicher Transport:
Kohärente Konzepte vonnöten!
Roland Schreiner, Präsident
der „Aktioun Öffentlechen Transport“ und ehemaliger Vizepräsident des
FNCTTFEL-Landesverbandes
Pandemie hin oder her! Dass in der Verkehrspolitik
dringender Handlungsbedarf besteht, ist nicht neu, soll Luxemburg in den
kommenden Jahren nicht endgültig im Stau ersticken. Und dass die Lösung darin
besteht, den Anteil des motorisierten Individualverkehrs am
Gesamtverkehrsaufkommen zu reduzieren und mehr Menschen auf die Schiene, den Bus
und das Fahrrad zu bekommen, ist ebenfalls hinlänglich bekannt. Viel zu lange
wurde aber nur in den Straßenbau investiert, während der öffentliche Transport
eher stiefmütterlich behandelt wurde. Der Nachholbedarf ist also groß.
Mobilitätskonzepte für die Zukunft gab es auch schon viele. Sie alle zielten in
die richtige Richtung, stellten sie doch die Förderung des öffentlichen
Personennahverkehrs in den Mittelpunkt ihrer jeweiligen Strategien. So weit, so
gut!
Sieht man sich aber die tagtägliche Realität auf unseren
Straßen an, so scheint es so, dass alle noch so gut gemeinten Konzepte von der
rasanten Entwicklung überholt werden. Die Umsetzung der angedachten Maßnahmen
hält nicht Schritt mit dem Tempo des verkehrspolitischen Wachstums. Auch hier
besteht akuter Handlungsbedarf.
Wie auch immer, ein gut funktionierender öffentlicher
Transport ist eine wichtige Voraussetzung für die soziale Organisation und
wirtschaftliche Entwicklung. Er trägt dazu bei, die Lebensqualität zu verbessern
und die Mobilitätsbedürfnisse der bei uns wohnenden und arbeitenden Personen zu
befriedigen. Durch die Reduzierung der CO2 -Emissionen leistet er einen
wesentlichen Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele. Die Prioritäten im
Transportbereich müssen also zielorientiert ausgerichtet sein. Der politische
Wille zu einem weiteren Ausbau des öffentlichen Transportes ist in der
Regierungserklärung dokumentiert. Das derzeitige „Modal-Split“ trägt in der Tat
der rasanten Bevölkerungs- und Arbeitsplatzentwicklung in keinster Weise Rechnung.
Inwiefern sich die Einführung des Gratistransportes zum 1. März 2020 positiv
auswirkte, bleibt zu bewerten. Wir benötigen deshalb im Bereich der
Attraktivität, der Qualität, der Organisation sowie der Infrastruktur einen
weiteren Qualitätssprung im öffentlichen Transportwesen. Dazu bedarf es einer
kohärenten Transportstrategie mit der Bahn als Rückgrat, die allen
Herausforderungen in puncto Mobilität in einem regionalen, nationalen und
grenzüberschreitenden Kontext Rechnung trägt. Die entsprechenden
Rahmenbedingungen müssen natürlich von der Politik geschaffen werden.
Südtram anstatt BHNS!
Die viel zu lange diskutierte und zerredete Einführung
eines Tramkonzeptes auf dem Gebiet der Stadt Luxemburg ist natürlich zu
begrüßen. Dass die Tram Sinn macht, wird seit ihren ersten Fahrten auf Kirchberg
deutlich. Und dass sie seit dem 13. Dezember bis zum Hauptbahnhof fährt, ist
erfreulich. Auch ihre Ausdehnung über den Rand der Hauptstadt hinaus ist
unabdingbar. Zu bedauern ist aber nach wie vor, dass die Gelegenheit verpasst
wurde, ein hybrides Bahnsystem einzuführen, das die Pendler aus allen Regionen
ohne Umsteigen zu ihrem Arbeits- und Wohnort bringen würde.
Die rasche Verwirklichung der von der Regierung
angekündigten Bauvorhaben zum Ausbau der Bahninfrastruktur sind unerlässlich.
Andere wären notwendig, wie der Bau einer neuen Bahnverbindung zwischen dem
Hauptbahnhof und dem Flughafen Findel, der zweigleisige Ausbau des oberen Teils
der Nordstrecke oder der Bau einer leistungsfähigen Bahnverbindung zwischen Esch
und Luxemburg. Letztere soll nun in Form einer schnellen Trambahnlinie bis 2035
(!) verwirklicht werden. Und dass die Bahnlinie Ettelbrück-Diekirch sowie alle
anderen Eisenbahnantennen erhalten werden müssen, erklärt sich von selbst.
Der angekündigte Abbau der Bahnlinie von Esch/Alzette
nach Audun-le-Tiche zugunsten eines Busses ist in diesem Sinne ein Unding. Dabei
soll doch gerade die Eisenbahn das Rückgrat des öffentlichen Transportes in
Luxemburg darstellen. Erstaunlich ist es schon zu erfahren, dass die Initiative
dazu von der Escher Gemeindeführung ausgehen soll, waren es doch gerade die
politisch Verantwortlichen der „Minettemetropole“, die sich mit vielen anderen,
auch auf französischer Seite, Anfang der 90er Jahre für die Wiedereinführung des
Personentransportes auf dieser Strecke eingesetzt haben.
Ein „hochwertiges“ Bussystem (BHNS) soll nun,
komplementär zum TICE-Netz, die Südgemeinden miteinander verbinden. Wenn schon
eine schnelle Trambahn die Stadt Luxemburg mit dem Süden des Landes in Zukunft
verbinden soll, wäre es dann nicht logischer und der Sache dienlicher, anstatt
des BHNS die Idee der Südtram wieder aufzugreifen?
Warum keine Ausdehnung der Tram nach Frankreich?
Aber auch die grenzüberschreitende Mobilität ist ein
wesentliches Element für die weitere, soziale und kulturelle Entwicklung unseres
Landes. Die Organisation des öffentlichen Transportes in der Groß- und
Grenzregion weist aber in puncto Investitionen, Infrastruktur,
Informationspolitik und Transportangebote erhebliche Defizite auf. Deshalb ist
es notwendig, den bereits mehrfach gemachten Vorschlag des Wirtschafts- und
Sozialrates der Großregion aufzugreifen, einen grenzüberschreitenden
Verkehrsverbund einzuführen. Auch muss das CFL-Netz besser an die europäischen
Hochgeschwindigkeitsnetze angebunden werden.
Apropos grenzüberschreitende Mobilität: Die Frage sei
erlaubt, warum nicht über eine Ausdehnung der Tram in die französische
Grenzregion nachgedacht wurde. Vor ein paar Jahren wurde das GECT Alzette Belval
(„Groupement européen de coopération territoriale“) gegründet, um die
grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu fördern und entsprechende Projekte, im
Besonderen auch im Bereich der Mobilität, auszuarbeiten. Der luxemburgische
Staat ist neben vier Südgemeinden, acht französischen Gemeinden und anderen
französischen Institutionen Mitglied in diesem Gremium. Eine Verlängerung der
Trambahn nach Frankreich würde sich angesichts der großen Verkehrsströme
geradezu anbieten.
Die Schaffung weiterer attraktiver Direktverbindungen zu
den deutschen Ballungszentren Rhein-Ruhr und Rhein-Main sowie der Ausbau der
Strecke Luxemburg-Lüttich zu einer attraktiven Verkehrsverbindung zwischen dem
TGV-Est und dem TGV-Nord oder Thalys sind Projekte, die es unbedingt
weiterzuverfolgen gilt.
Die konsequente Förderung des öffentlichen Transportes
im Rahmen eines kohärenten und integrativen Mobilitätskonzeptes ist die
Grundvoraussetzung für die Umsetzung einer wirklich nachhaltigen
Transportpolitik. Die politisch Verantwortlichen sind deshalb gefordert, auch in
Zukunft die benötigten finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen und die
Projekte und Konzepte zügiger als bisher umzusetzen.
(in : Tageblatt, 21. Dezember 2020)
Kommentar : Roland Schreiner hat Recht. Warum muss der Süden
mit einer "Tram auf Gummireifen" beglückt werden, wenn gleichzeitig in der Stadt
Luxemburg eine Tram auf Schienen fährt, und wenn eine Schnelltram auf Schienen
gebaut werden soll, die den Süden mit der Stadt Luxemburg verbindet ? Dann wäre
es doch sinnvoller, man würde von vornherein ein Straßenbahnnetz "aus einem Guß"
bauen. Man könnte sogar bestehende Bahnstrecken wie Bettemburg-Düdelingen oder
Nörtzingen-Rümelingen mit einbeziehen und eine Art Train-Tram oder Tram-Train
nach Karlsruher Modell verwirklichen. Man könnte von Rümelingen aus, über eine
bestehende Verbindungskurve auf direktem Weg nach Schifflingen, Esch und Belval
fahren.
Und ja, die Politik sollte die Grenzregion mit einbeziehen und als
gleichwertigen Partner betrachten. Die Welt hört nicht an der Grenze bei Esch
auf. Dahinter liegen Audun-le-Tiche und Villerupt, Aumetz ... Auch sie gehören
dazu. Die Alzette, viel besungen als unser Nationalfluss, hat ihren Ursprung in
Frankreich. Die Pendlerströme auch.
Claude Oswald
Pressesplitter zur Einweihung der Tramstrecke zwischen Place de l'Etoile und
Hauptbahnhof
Tram bis op d'Gare
Fernand Zeutzius, Lëtzebuerg
Ech hunn déi Biller vum 13.12.2020 archivéiert; d’Pub ass gutt, ausser datt
een déi perpendiculaire Benotzer méi wäit vun de Schinne misst weisen. 30 Joer
huet et gedauert an déi Madame, déi elo feierlech den TricoloresBändchen mat
duerchgeschnidden huet, huet an de 90er-Joren alles gemaach, fir den Tram ze
verhënneren. Esou sinn 20 Joer wäertvoll Zäit verluer gaangen, fir eis Stad
fitzemaachen. Si (déi fréier an haut erëm Buergermeeschtesch) huet esouguer
Ziehharmonikasbusser uneneestrécke gelooss, fir ze weisen, datt esou e gutt
Konzept ni géif goen.
Effektiv, Madame L. Polfer: l’art de la politique est de
mentir les hommes.
Haut sëtzt d’Madame am Verwaltungsrot vu Luxtram a kasséiert
an …! Démissionnez sans aucun délai. (...)
(in : Tageblatt, Leserforum, 19. Dezember 2020
Leitartikel: Das große Trara
um die Tram
Regierung und Stadt Luxemburg hätten auf die große
Tram-Einweihungsfeier verzichten sollen. Nicht ganz zu Unrecht regt sich Wut in
der Bevölkerung.
Dass die Tram nun bis zum Hauptbahnhof fährt, ist
eine gute Nachricht. Wie schon 2017 beim ersten Streckenabschnitt konnten die
Bauarbeiten pünktlich abgeschlossen werden – eine derartige Fristentreue war man
von Großprojekten in Luxemburg bislang nicht gewohnt. Die offizielle
Eröffnung der vier neuen Haltestellen am vergangenen Sonntag hinterlässt
allerdings einen fahlen Beigeschmack.
War das große Tamtam in Krisenzeiten wirklich
notwendig? War die Sehnsucht nach Rampenlicht bei einigen schon zu groß, unter
anderem bei jenen (grünen) Ministern, die wegen Corona fast gänzlich von der
Bildfläche verschwunden sind? So wichtig das Projekt Tram auch sein mag: Eine
Absage der Einweihungsfeier wäre kein Drama gewesen. (...)
Jörg Tschürtz bei
Leitartikel: Das große Trara um die Tram (wort.lu)
Kommentar : Wo der Mann Recht hat, da hat er Recht. Zumindest
die Hauptstadtbürgermeisterin hätte auf ihre Präsenz verzichten sollen, wo sie
doch die Trambahn in den 1990er Jahren bekämpft hat. Ansonsten blieb der Protest
der Gewerkschafter diesmal aus, obwohl die Trambahnfahrer nach wie vor
benachteiligt sind gegenüber ihren Kollegen des hauptstädtischen Busdienstes.
Konsequentes Handeln sähe vermutlich anders aus.
Claude Oswald
"Großer Bahnhof für die
Tram"
Article paru dans le
quotidien Tageblatt à l'occasion de l'inauguration du tronçon entre la place de
l'Etoile et la gare centrale.
Sternfahrt mit dem Bus zur
Tram
Von Sonntag an treten
umfangreiche Veränderungen im Busnetz in Kraft.
(str) - Wenn von Sonntag an die Tram durchgehend von
Kirchberg zum Zentralbahnhof fährt, dann trägt das ganz entscheidend zur
Verkehrsentlastung im Zentrum der Hauptstadt bei: Täglich 1.700 Busfahrten
weniger im Nadelöhr zwischen Bahnhofsviertel und Oberstadt sollen verhindern,
dass Busnutzer auch weiterhin gemeinsam mit den Autofahrern im Stau stehen.
Die Tram wird laut den Plänen des Mobilitätsministeriums
von Sonntag an zum Rückgrat des gesamten öffentlichen Personennahverkehrs in und
um die Hauptstadt. Die Buslinien, sowohl jene der hauptstädtischen
Verkehrsbetriebe AVL als auch jene der RGTR-Überlandbusse, werden an die
erweiterte Tramstrecke angepasst.
Zudem sollen Strecken, Anbindungen und Taktung im ganzen
Land verbessert werden.
Auf vier Achsen durch
die Hauptstadt
Das geht nicht ohne umfangreiche Veränderungen, wie sich
bereits vor Wochen bei der Vorstellung der neuen Fahrpläne der hauptstädtischen
Busdienste zeigte. In Luxemburg-Stadt spielt die Tram erwartungsgemäß die
Hauptrolle und die AVL-Busse orientieren sich an vier Achsen, welche das ganze
Stadtgebiet durchziehen.
Ob ein Bus etwa nur den Zentralbahnhof, die Rocade oder
auch beziehungsweise nur die Oberstadt anfährt, sollen Nutzer an der Farbgebung
der Liniennummer erkennen.
Auf den Fahrplänen kennzeichnet dunkles Lila die
Strecke der Tram zwischen Kirchberg und dem Bahnhof. Türkis ist Linien
vorbehalten, die den Bahnhof und die Oberstadt anfahren. Grüne Linien führen
über die Bushaltestellen der Rocade de Bonnevoie und in die Oberstadt. Pinke
Buslinien steuern vom Westen, Osten und Norden die Oberstadt an, nicht aber das
Bahnhofsviertel.
Mobilitätsministerium
kommt mit großem Versprechen
Bei den Überlandbussen gehen die Veränderungen weit
darüber hinaus. Neben veränderten Streckenführungen und einer anderen Taktung
werden auch ganz neue RGTR-Linien geschaffen. Das Versprechen des
Mobilitätsministeriums beinhaltet dabei bessere und schnellere Verbindungen im
ganzen Land sowie zur Hauptstadt.
Es soll ein Gleichgewicht in allen Landesteilen
geschaffen werden, was vor allem in jenen Landesteilen Zuspruch finden dürfte,
die sich bislang nicht ganz zu Unrecht als benachteiligt angesehen haben.
Darüber hinaus verspricht das Ministerium die
Frequenz an die angesprochenen Bevölkerungsgruppen anzupassen und den
Bedürfnissen entsprechende Kapazitäten einzusetzen. Auch ein weiterer Mangel
soll behoben werden: Wochentags sollen generell bis 23 Uhr Busse fahren und auch
an Wochenenden und Feiertagen abends länger als bisher.
Umsteigen bei der Einfahrt in die
Hauptstadt
Und das soll nur der Anfang sein: Bis Ende 2021 will man
das RGTR-Netz komplett überarbeiten. Bis 2023 sollen dann auch alle
Bus-Expresslinien und Pôles d‘échange fertiggestellt werden, für die noch
weiterführende Infrastrukturarbeiten anfallen. Aus Luxemburg-Stadt werden die
RTGR-Busse aber von Sonntag an weitgehend herausgehalten. Die Nutzer sollen bei
der Einfahrt in die Hauptstadt auf die Tram oder multimodale Angebote umsteigen.
Konkret endet beispielsweise die Buslinie 100 aus
Junglinster nun künftig in Limpertsberg. Die Linien 111 aus Echternach, 125 aus
Oberanven, 157 aus Saarburg und 290 aus Mersch steuern künftig nur noch den
Busbahnhof beziehungsweise die Place de l'Europe in Kirchberg an. Die Linien 117
aus Trier, 120 aus Junglinster und 150 aus Ahn haben von Sonntag an ihre
Endstation in Howald. Und die Busse 172 aus Frisingen und 194 aus Bettemburg
fahren nur noch bis zur Rocade. Auch bei den Buslinien 132, 134, 144, 295, 522,
535, 540, 555, 560, 570, 740, 750, 800 und 810 wird die Fahrstrecke angepasst.
Vier neue RGTR-Linien im
Angebot
Neu im Angeboten sind von Sonntag an die Buslinie
105 von Junglinster über Diekirch nach Ettelbrück, 461 von Itzig über Bonneweg
nach Howald, 536 von Ettelbrück über Eschdorf und Merscheid nach Esch/Sauer und
543 von Ettelbrück über Consthum nach Bourscheid.
Eine komplette Übersicht der Neuerungen gibt es
auf dem Webportal
der Mobilitéitszentral.
www.wort.lu, 12. Dezember 2020
Gemeinderat Leudelingen erwartet
Verkehrsentlastung durch neues Schienenprojekt in Richtung Esch/ Alzette
Vorfreude auf Schnellstraßenbahn
STAD A LAND / NICOLAS ANEN
Leudelingen. Ob die Leudelinger Räte während ihrer Sitzung
am Dienstag gelächelt haben, war wegen der Masken, die sie die ganze Sitzung
anbehielten, nicht zu sehen. Trotzdem war eine gewisse Vorfreude spürbar. Die
positive Stimmung galt der Schnelltram, die 2028 die Cloche d‘Or mit dem Raum
Foetz verbinden und bis 2035, via Esch und Belval, bis zum Beleser Rathaus
fahren wird.
Die Leudelinger Räte freuen sich nicht nur über die in Höhe der Gewerbegebiete
geplante Tramhaltestelle, sondern vor allem über die
Verkehrsberuhigungsmaßnahmen, die mit dem Projekt einhergehen werden. Die
Sperrung der Autobahnzufahrten „Leudelange Sud“ für den Autoverkehr werde die
Rue d' Esch praktisch in eine Sackgasse verwandeln, so Bürgermeisterin Diane
Feipel. Zudem soll die Route de Luxembourg verkehrsberuhigt und der Zugang zu
den Aktivitätszonen, von den Autobahnzufahrten „Leudelange Nord“ aus, soll
verbessert werden.
Dieses Maßnahmenpaket dürfte „die Probleme lösen, die sich aktuell in dem
Bereich stellen“, zeigte sich Schöffe Jean- Paul Sunnen zuversichtlich. Noch
bleibe aber eine Lösung aus, was den Nord-Süd-Verkehr anbelange. Im Hinblick auf
den geplanten Bau des Boulevard de Merl sei es das Ziel der Gemeinde, dass die
Strecke von Bartringen nach Bettemburg nicht mehr durch Leudelingen hindurch
führe, so der Schöffe noch.
Es sei schade, dass die Schnelltram nicht innerhalb der Industriezone halten
werde, sondern auf der östlichen Autobahnseite, bemerkte Rat Patrick Calmus, der
per Video zugeschaltet war. Aber er sehe ein, dass es kompliziert sei, die Tram
in dem Bereich die Autobahn überqueren zu lassen.
Chiche. Mit Sicherheit nicht gelächelt haben die Räte während
der Debatten über einen Mietvertrag für das Restaurant Chiche im Haus Steichen
(2a, Rue de Cessange). Während Rat Calmus dem Schöffenrat „Favoritismus“
vorwarf, redete Schöffe Raphael Gindt von ,,peniblen und dummen Fragen“ seitens
der Opposition.
Infrage gestellt wurde nicht das Projekt an sich. Unter dem Namen Chiche
verbirgt sich eine Initiative, die es Flüchtlingen erlaubt, Fuß auf dem
Arbeitsmarkt zu fassen. Zwei Restaurants werden bereits unter dem Namen
betrieben. In Leudelingen ist nun ein drittes geplant, allerdings nur für eine
Dauer von drei Jahren.
Es sei ein Übergangsprojekt, so Raphael Gindt, danach werde im Haus Steichen,
das der Gemeinde gehört, ein Kulturhaus eingerichtet.
(www.wort.lu, 19.11.2020)
Kommentar : Auch wenn bei den Lokalpolitikern eine gewisse
Vorfreude herrscht, so muss man doch feststellen, dass die einzige
Tramhaltestelle an die Peripherie des Gewerbegebiets verbannt wird, so dass sie
erheblich an Attraktivität einbüßen dürfte. Schlauer wäre es gewesen, die
Schnelltram mitten durch das Gewerbegebiet fahren zu lassen.
Auch die Einwohner von Leudelingen werden aus der Tramhaltestelle weitab des
Dorfzentrums keinen Nutzen ziehen. Anscheinend ist dies den Lokalpolitikern
nicht aufgefallen, oder es ist ihnen gleichgültig. Schade drum !
Claude Oswald
https://www.tageblatt.lu/headlines/eisenbahn-gewerkschaften-stellen-sich-gegen-bauschs-tram-plaene/?unapproved=188416&moderation-hash=d7a379a1813b3de09cb6c25187ddccb0#comment-188416
Bahnstrecke Esch/Alzette – Audun-le-Tiche
/ Eisenbahn-Gewerkschaften stellen sich gegen Bauschs Tram-Pläne
Während Transportminister François Bausch voller Stolz
seine Pläne für eine schnelle Tram in Richtung Süden den Bürgern präsentiert,
kritisieren die Eisenbahngewerkschaften die geplante Abschaffung der
Eisenbahnstrecke von Esch/Alzette nach Audun-le-Tiche scharf.
Bis spätestens 2028 soll es so weit sein: Eine
schnelle Tram soll das Zentrum des Südens, Esch/Alzette, mit der Hauptstadt
verbinden. Das zumindest plant Verkehrsminister François Bausch und stellt
derzeit in digitalen Informationsversammlungen das Projekt vor. Den
Eisenbahngewerkschaften – Landesverband und OGBL-Syndikat Eisenbahn – ist diese
Erweiterung der Tram ein Dorn im Auge. Zumindest in ihrer aktuellen Planung.
Die Eisenbahnverbindung zwischen Esch/Alzette und
Audun-le-Tiche soll nämlich abgeschafft und durch eine Busverbindung mit hohem
Serviceniveau ersetzt werden. „Man fühlt sich in die 60er Jahre zurückversetzt“,
schreibt der OGBL. Außerdem erinnert die Gewerkschaft daran, dass der
Reisezugverkehr schon einmal auf dieser Strecke eingestellt wurde, nur um ihn
1996 wieder einzuführen. Würden die Pläne umgesetzt, sei es bereits die zweite
Streckenabschaffung, die „ein grüner Mobilitätsminister sich auf seine Fahne
schreiben könnte“. Die Eisenbahnverbindung zwischen Steinfort und Kleinbettingen
wurde 2017 gekappt.
Die Gewerkschaften zeigen sich des Weiteren wütend
darüber, dass sie weder zu den Plänen der schnellen Tramverbindung noch zur
geplanten Streckenführung konsultiert wurden. „Der Sozialdialog scheint im
Mobilitätsministerium auf Sparflamme zu köcheln“, heißt es im Schreiben. Man
warne außerdem davor, dass man die Vergabe des Betriebs der neuen Tram an einen
privaten Betreiber und die Abschaffung der Zugstrecke nicht „kampflos“ hinnehmen
würde. Das Ministerium müsse sich „auf gewerkschaftliche Aktionen“ gefasst
machen.
(www.tageblatt.lu,
11.11.2020)
Nach Ankunft der Straßenbahn auf der Place
de la Gare wird sich der Vorplatz weiter verändern
Den Anfang macht
die Tram
LOKALES / DIANE LECORSAIS
Von Diane Lecorsais
Luxemburg. Die Anzeigetafeln an der neuen Tramhaltestelle
stehen, die letzten Granitsteine werden verlegt. In knapp fünf Wochen, am
Sonntag, dem 13. Dezember, fährt die Tram erstmals regulär bis zu ihrer neuen,
wenn auch wieder nur vorläufigen Endhaltestelle vor dem Hauptbahnhof. Damit wird
sich das Stadtbild an der Place de la Gare maßgeblich verändern. Deren
eigentliche Umgestaltung fängt damit aber gerade erst an.
Mit Ankunft der Straßenbahn vor der Gare centrale sind die Tage des städtischen
Busbahnhofs linksseitig des Bahnhofsgebäudes nämlich gezählt. Sie werden
weichen, wodurch sich das Erscheinungsbild des Vorplatzes in den kommenden
Jahren deutlich verändern wird. Der Hauptbahnhof soll zu einem modernen Pole
d'échange multimodal werden, an dem die Passagiere zwischen Zug, Tram, Bus und
Fahrrad umsteigen, beziehungsweise sich zu Fuß Richtung Bahnhofsviertel
Oberstadt oder Bonneweg begeben.
Bessere Anbindung an Bonneweg
Zunächst wird dort, wo sich aktuell noch die Busquais der Autobus de la Ville de
Luxembourg (AVL) befinden, eine neue Zufahrt für Lieferanten, die Notdienste
und das dort gelegene Direktionsgebäude der Eisenbahngesellschaft CFL
geschaffen, wie deren Sprecherin Alessandra Nonnweiler erklärt. Ab Pfingsten
2021 wird in diesem Bereich eine Baustelle eingerichtet: Die neue Passerelle,
die den Bahnhofsvorplatz mit Bonneweg verbinden und die aktuell nur
provisorische Überführung ersetzen wird, wird installiert.
Erst 2022, wenn diese neue Fußgängerverbindungfertiggestellt ist, kann mit der
eigentlichen Umgestaltung des Parvis vor dem Bahnhofsgebäude begonnen werden, so
Alessandra Nonnweiler. Wie genau der Vorplatz späterhin aussehen soll, stehe
allerdings noch nicht fest: ,,Zurzeit werden noch Studien zum Umbau dieses
Bereiches durchgeführt. Es ist somit noch zu früh, um Details zum Gesamtkonzept
bekanntzugeben.“
Fest steht aber, dass dort, wo sich zurzeit die Bussteige befinden, ein
unterirdisches Parkhaus für Fahrräder errichtet wird. Dieses Projekt war in der
Parlamentsdebatte zu den großen
Infrastrukturprojekten vorgestellt worden. Baubeginn für das auf zehn Millionen
Euro geschätzte Projekt ist voraussichtlich 20 231 zwei Jahre sollen die
Arbeiten dauern.
Kiss&Rail im Parkhaus
Doch nicht nur vor dem Bahnhofsgebäude wird sich in den kommenden Jahren einiges
tun. Die Gare centrale wird zurzeit bekanntlich um zwei Quais
beziehungsweise vier Bahnsteige erweitert. Das erste dieser vier zusätzlichen
Gleise wurde bereits Ende vergangenen Jahres in Betrieb genommen, die drei
weiteren folgen Ende 2021. Dank dieses Ausbaus werden die Kapazitäten am
Hauptbahnhof erheblich gesteigert. Im Zuge dieses Ausbaus werden auch die
Fußgänger-Unterführungen unterhalb der Gleise verlängert. Zusammen mit der zuvor
genannten neuen Überführung rücken Vorder - und Rückseite des Hauptbahnhofs
somit näher zusammen. Letztere hat bereits in den vergangenen Monaten deutlich
an Bedeutung gewonnen: Zahlreiche Busse halten inzwischen nicht mehr vor dem
Hauptbahnhof, sondern sie bedienen die Haltestelle Rocade an dessen Rückseite.
Auf diese Weise wird der Busverkehr besser verteilt und der Bahnhofsvorplatz
entlastet.
Auch der Autoverkehr auf der Place de la Gare soll deutlich reduziert werden.
Seit einem Jahr ist die Al Avenue ausschließlich Bussen und Radfahrern
vorbehalten; die Parkplätze hinter den AVL-Busquais wurden entfernt. Für
Autofahrer gibt es somit nicht mehr viele Gründe, in Richtung Place de la Gare
zu fahren - außer, sie wollen in eine der Seitenstraßen abbiegen. Die
Möglichkeit, Zugreisende am Bahnhof abzusetzen, haben Autofahrer aber auch
weiterhin, dies im CFL-Parkhaus beim Pont Büchler. 30 Minuten parkt man
kostenlos, Kiss&Rail-Plätze sind eingezeichnet.
Begrüntes Gleisbett
Bis der ganze Bereich rund um den Hauptbahnhof sein endgültiges Erscheinungsbild
erhält, wird es demnach noch einige Jahre dauern. Dafür steht die Ankunft der
Tram aber unmittelbar bevor: Am 30. November beginnt die sogenannte ,,Marche à
blanc“-Phase, in der die Strecke zwar ohne Fahrgäste, aber unter komplett
realen Bedingungen getestet wird.
Und mit der Tram kommt auch wieder ein bisschen Grün auf den grauen Vorplatz:
Wie in der Avenue Kennedy in Kirchberg wird die Straßenbahn stellenweise über
ein begrüntes Gleisbett fahren, dies an der Gabelung Avenue de la Liberté/Avenue
de la Gare und auf dem Abschnitt bei den Bussteigen für den Regionalverkehr. Wie
Luxtram-Sprecherin Framboise Frieden erklärt, handelt es sich bei dieser
Begrünung um Sedum. Diese Bepflanzung benötigt kaum Wasser, ist pflegeleicht,
wächst wenig nach und passt sich farblich an die jeweilige Jahreszeit an.
(in : Luxemburger Wort, 9. November 2020)
Kommentar : Vielleicht sollte man die Bushaltestellen zur
Bonneweger Seite, entlang der vielbefahrenen Rocade etwas attraktiver gestalten,
indem man an dieser Stelle einen neuen Eingang zum Hauptbahnhof schafft, in
Verlängerung der Unterführung.
Claude Oswald
https://www.wort.lu/de/lokales/2028-faehrt-die-tram-bis-nach-esch-5f905cc1de135b92364612c2
21. Oktober 2020
2028 fährt die Tram bis nach Esch
Der Mobilitätskorridor von Luxemburg nach Esch wurde am Mittwoch offiziell
vorgestellt. 2035 soll die Tram bis nach Beles fahren.
Die Tram wird wieder in Esch fahren. Dies mehr als 70 Jahre nachdem die letzte
Minettstram des Mobilitätssyndikates Tice die Südgemeinden untereinander
verbunden hatte. Genauer: 2028 soll die Schnelltramstrecke von der
hauptstädtischen Cloche d'Or bis in das neue Viertel Quartier de l'Alzette auf
der Industriebrache Esch-Schifflingen fahren. 2035 soll der zweite Teil der
Strecke durch den Stadtteil Lallingen bis zum Rathaus in Beles in Betrieb
genommen werden.
„So werden wir die zwei großen Entwicklungsgebiete, jenen rund um die
Hauptstadt (Agglolux) und jenen der Südgemeinden rund um Esch (Agglosud),
untereinander verbinden“, sagte Mobilitätsminister François Bausch, der am
Mittwoch den geplanten
Mobilitätskorridor, in Anwesenheit von Bürgermeistern und Schöffen der
betroffenen Gemeinden, vorstellte.
Bausch: „Wollen nicht mehr Problemen
hinterherlaufen“
Die beiden Agglomerationen werden sich in einem extremen Tempo entwickeln, so
Bausch weiter. Deshalb sei es notwendig, jetzt die Infrastrukturen zu schaffen,
die später benötigt werden. „Wir wollen nicht mehr den Problemen hinterherlaufen“, so Bausch.
Der Mobilitätskorridor
Der sogenannte Mobilitätskorridor wird aus der Autobahn A4 - die auf jeder
Seite um eine Spur erweitert wird - sowie der Schnelltrambahn und einem
Expressradweg bestehen. Die zusätzliche Autobahnspur besteht streng genommen aus
der bisherigen Pannenspur. Sie wird ausgebaut.
Ein digitales Anzeigensystem wird dann, wenn viel Verkehr ist, die Pannenspur
für den Verkehr freigeben. Die linke, mittlere Fahrspur, wird dann für Busse und
Fahrgemeinschaften reserviert.
Langfristig soll die aktuelle Tram vom Flughafen Findel bis nach Cloche D'Or
und dann weiter als Schnelltram über Leudelingen, Monkeler, Esch-Schifflingen,
Esch-Lallingen, Belval bis nach Beles fahren.
In der Hauptstadt wird es zudem zwei weitere Trassen geben, eine in der Route
d'Arlon bis nach Strassen und eine zweite bis zur Umsteigeplattform in
Hollerich.
Diese werden über zwei neue Straßen, den Boulevard de Merl und den Boulevard de
Cessange, miteinander verbunden. Auch hier wird es später eine Tramlinie geben.
So entsteht in der Hauptstadt eine achtförmige Tramstrecke.
Wieder eine „Escher“ Tram
Was die Haltestellen an der neuen Tramlinie Richtung Süden angeht, so werden
dies folgende sein:
Cloche d'Or, (Umsteigeplattform)
Leudelingen (Aktivitätszone)
Foetz
Monkeler (Umsteigeplattform)
Esch-Quartier Alzette (Industriebrache Esch-Schifflingen)
Lallingen
Lankelz
Benelux-Platz
Bruch
Raemerich
Universität
Belval-Lycée
Belval-Sud
Beles Rathaus
Kommentar : Bausch, ein Mann der Tat. Wie zögerlich wirken
dagegen im Rückblick so manche PolitikerInnen, die in den 1990er und 2000er
Jahren nicht so recht an die Wiedergeburt der Tram glauben wollten. Nicht zu
reden von jenen PolitikerInnen, welche die Tram öffentlich bekämpften.
2028 fahren wir also mit der Luxtram nach Esch ... falls nichts
Unvorhergesehenes dazwischen kommt, und falls Bausch solange auf seinem
Ministerposten aushält.
Claude Oswald
https://www.wort.lu/de/lokales/schnelltram-nach-foetz-fuer-2028-geplant-5f89ce19de135b9236175c34#chapter-2
16. Oktober 2020
Schnelltram nach Foetz für 2028 geplant
Geht es nach Mobilitätsminister François Bausch, soll 2028, spätestens 2029, die
erste Schnelltram von der Hauptstadt Richtung Süden fahren. Das ist aber nicht
das einzige Projekt für den Süden.
Der Mobilitätskorridor
Von Nicolas Anen und Luc Ewen
„Wir müssen Infrastrukturen schaffen, um Menschen zu bewegen, nicht Fahrzeuge.“
Hinter diesem – auf den ersten Blick simplen – Spruch verbirgt sich ein Konzept,
das Mobilitätsminister François Bausch am Mittwoch der Presse und danach in
einer Roadshow den Bürgern vorstellen will. Im Vorabgespräch verrät er, um was
es im Groben geht. Die genauen Pläne werden dann am Mittwoch vorgestellt.
Erste Schnelltram 2028
François Bausch möchte, dass das Finanzierungsgesetz für die Schnelltram noch
diese Legislaturperiode vom Parlament gestimmt wird.
Die Region um Belval und Esch/Alzette werde sich in den kommenden Jahren enorm
entwickeln, so François Bausch. Er erwähnt die Universität, Belval und die
Urbanisierung mehrerer Industriebrachen. „Es wird zu einem permanenten Austausch
von Menschen zwischen dem Süden und der Hauptstadt kommen. Von morgens bis
abends in beide Richtungen. Nicht mehr nur zu den Spitzenstunden in je nur eine
Richtung“, prophezeit der Minister.
Die Infrastruktur müsse an diese Entwicklung angepasst werden. Er wird konkret:
„2028, spätestens 2029, soll die erste Schnelltram von der Hauptstadt bis zum
neuen Pôle d’échange Monkeler, vor den Toren von Esch, fahren. „Am liebsten
hätte ich, sie würde dann schon bis auf die Brachen des ehemaligen Werks
Esch-Schifflingen fahren“, so der Minister. Das werde man dann sehen. Es geht
aber nicht nur um die Schnelltram.
Dritte Spur auf A4
Die jetzige Autobahn A 4, zwischen Esch und der Hauptstadt, soll zu einem wahren
Mobilitätskorridor werden. Die Autobahn selbst erhält zwei zusätzliche Spuren.
Eine in jede Richtung. „Die sind für Busse und Fahrgemeinschaften reserviert.“
Neben der Autobahn entstehen die Tramtrasse mit einer Haltestelle in Leudelingen
an der Aktivätszone und ein Fahrrad-Express-Weg, eine Art Rad-Autobahn. Die soll
mit dem bestehenden Radwegenetz verknüpft werden. „Die gesamte Südregion wird
besser an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden sein als bisher“, sagt
François Bausch voraus.
Umsteigeplattformen
Doch reicht es, Menschen von A nach B zu befördern? Nicht alle wollen von
Monkeler nach Kockelscheuer. Im Süden soll die Tram daher mehrere Pôles
d’échange anfahren, etwa die spätere Endstation in Beles beim Rathaus.
Mehrere dieser Umsteigestellen werden dann auch vom Superbus BHNS angefahren. Am
nördlichen Ende der neuen Tramstrecke, wird wohl auch nicht jeder Fahrgast nur
zum Stadion in Kockelscheuer wollen. Werden Fahrgäste des „Séieren Tram“
hier umsteigen müssen?
Fast identische Trams
Details verrät der Minister noch nicht. Er verweist auf laufende Studien, stellt
aber klar, dass die Schnelltram technisch gesehen identisch mit der aktuellen
Tram, die bereits in der Hauptstadt fährt, sein wird. Sie kann deren Gleise
nutzen. Auch sei es denkbar, mehrere Linien auf einer Trasse mit diversen
Endstationen anzubieten.
Er verweist auf die laufenden Projekte zum Bau des Boulevard de Merl und des
Boulevard de Cessange. Bei diesen Bauvorhaben, bei denen langfristig, zumindest
was Cessingen angeht, quasi ein neuer Stadtteil entsteht, sollen die Fehler, die
in Cloche d’Or und Kirchberg begangen wurden, nicht wiederholt werden. Beide
Boulevards sollen mit richtigen Radwegen ausgestattet und langfristig an das
Tramnetz angebunden werden.
Warum kein Zug?
Bei so vielen Projekten rund um die Hauptstadt und im Süden drängt sich dann
doch eine Frage in Bezug auf den Mobilitätskorridor auf: Warum nicht ein Zug
statt eine Schnelltram? „Der Zug kann nicht im innerstädtischen Bereich fahren“,
so die Antwort des Ministers.
Wenn man die Menschen dazu bewegen wolle, den öffentlichen Transport zu
benutzen, dann müsse der unkompliziert sein. Beim Zug müssten die meisten Nutzer
zweimal umsteigen. Einmal zum Zug und einmal nach dem Zug. Die Tram sei
flexibler.
Busspur am Waldhaff
In diesem Sinne sei man auch dabei, zwischen Waldhaff und Echternach eine
bidirektionale Spur für Busse und Fahrgemeinschaften zu planen. Die soll dank
digitaler Technik morgens in eine Richtung und abends in die andere führen.
Was den Mobilitätskorridor Richtung Esch angeht, so soll das Finanzierungsgesetz
noch in dieser Legislaturperiode ins Parlament kommen. Zu den Kosten will Bausch
nichts sagen, aber: „Ein Kilometer Tram entlang einer Autobahn wird weniger
kompliziert und kostenintensiv als einer im innerstädtischen Raum.“ Die schnelle
Umsetzung liegt ihm offensichtlich am Herzen. Denn: Schließlich sollen ja
Menschen bewegt werden und nicht nur Fahrzeuge.
Ein Superbus für den Süden
Neben den Plänen für den Ausbau der Achse Esch-Luxemburg samt Schnelltram
arbeitet das Mobilitätsministerium auch an einem Konzept, um die Mobilität
innerhalb der Südregion zu verbessern. Die Lösung lautet dieses Mal aber nicht
Tram, sondern, etwas sperriger, „Bus à haut niveau de service“ (BHNS). Oder wie
ihn der ehemalige Escher Schöffe Henri Hinterscheid (LSAP) einmal genannt hatte:
„E Minettstram op Pneuen“.
Keine Tram, sondern ein Bus
Eine Tram ist es aber nicht, dafür seien die benötigten Transportquantitäten in
der Südregion zu niedrig. Sondern es ist ein Bus, der über erhöhte Kapazitäten
verfügt und dank größtenteils eigener Spur schnell unterwegs sein soll. Daher
der Name Superbus, der ihm von der Presse verliehen wurde. „Er reiht sich
zwischen dem Bus und der Tram ein“, resümiert François Bausch.
Umsteigen auf Schnelltram
Der BHNS wird Petingen, via unter anderem Differdingen, Belval und
Esch-Schifflingen, mit Düdelingen verbinden. Laut ersten Studien sei es möglich,
dass der BHNS auf zwei Drittel der Strecke zwischen Esch und Differdingen über
eine eigene Fahrbahn verfüge, so François Bausch. In Düdelingen soll er bis zum
geplanten Viertel Neischmelz fahren.
Angedacht ist auch, dass auf dem Parkplatz beim Kreisverkehr Raemerich bei
Belval eine größere Umsteigeplattform entsteht. Wie viele BHNS-Linien es geben
wird, ist noch nicht entschieden.
Fest steht dafür, dass der BHNS nur an wenigen Haltestellen pro Ortschaft stehen
bleiben soll. So soll eine zügige Durchfahrt ermöglicht werden. „Der BHNS wird
an mehreren Pôles d’échange einen Umstieg auf die Schnelltram ermöglichen“,
erklärt Mobilitätsminister François Bausch weiter. So möglicherweise an der
künftigen Umsteigeplattform Monkeler, auf der Brache Esch/Schifflingen, in Esch
oder noch in Belval beziehungsweise in Nähe des Beleser Rathauses. Die
Schnelltramlinie und der BHNS sollen aber nicht parallel verlaufen.
Neue Rolle für TICE
Aktuell sieht es so aus, als würde der staatliche RGTR (Régime général des
transports routiers) den BHNS betreiben und nicht das Transportsyndikat der
Südgemeinden TICE.
Dessen Rolle werde, mit Inbetriebnahme des BHNS, ein wenig ändern, sagt François
Bausch voraus. Lange und deswegen auch langwierige regionale Buslinien brauche
der TICE dann nicht mehr anzubieten. Dafür aber umso mehr Busse, die für die
innerörtliche Feinverteilung sorgen werden.
Beziehungsweise die als Stadtbusse eingesetzt werden, erklärt Bausch. Umgesetzt
werden soll das BHNS-Konzept parallel zur Schnelltram. Minister François Bausch
erhofft sich eine Inbetriebnahme bis um 2030.
Hauptstadt: Im Westen viel Neues
Zu den Mobilitätsprojekten, die in einem weiter fortgeschrittenen Stadion sind
und die spätestens bis 2030 umgesetzt werden sollen, zählt neben dem
Mobilitätskorridor auch der Ausbau der Tram über die Route d’Arlon. Noch in
dieser Legislaturperiode soll die Chamber auch über dieses Projekt befinden.
Es geht dabei aber nicht nur um diese bereits angekündigte Antenne der Tram,
sondern indirekt auch um die längerfristige Anbindung des Séieren Tram an den
Westen der Hauptstadt, also die Route d’Arlon. Denn: „Die Planungen für den
Boulevard de Merl und den Boulevard de Cessange sind schon weit fortgeschritten.
Bis wir dort eine Tram haben werden, das wird natürlich noch länger dauern“, so
der Minister. Wenn das allerdings bis der Fall wäre, könnte diese weitere
Tramlinie sowohl die Place de l’Etoile als auch den Park-and-Ride Bouillon in
Hollerich und das Umsteigezentrum beim neuen Fußballstadion in Kockelscheuer
anbinden.
Batiself wird verschwinden
„Wir haben im Laufe der Planungen gemerkt, dass auch ein Pôle d’échange im Raum
Bartringen-Strassen Sinn macht. Wo genau, das müssen die Studien noch zeigen.“
Im Laufe der Planungen sei man aber auch auf das Immobilienprojekt eines
Investors aufmerksam geworden, so Bausch.
Der habe das Areal, auf dem derzeit das Shopping Center Boomerang steht, sowie
noch einige umliegenden Grundstücke erworben. Geplant ist ein größeres privates
Immobilienprojekt, bei dem vor allem Wohnraum entstehen soll. Laut Bausch ergibt
sich so die Chance, dieses neue Viertel gleich von Beginn der Planungen an an
die Projekte im öffentlichen Nahverkehr, sprich an die Tram, anzubinden. In
diesem Sinne gebe es bereits Kontakte.
+++ +++
Kommentar : Der Minister scheint es eilig zu haben, Tatsachen
zu schaffen, bevor die nächsten Wahlen kommen.
Aber es stellen sich mehrere Fragen :
- Wird der Sitzkomfort in der geplanten Schnelltram besser sein, als in den
aktuellen Fahrzeugen von Luxtram ?
- Wird die Trasse des sogenannten „Superbus“ so angelegt, dass eine spätere
Nutzung durch eine Trambahn möglich ist, oder soll dies mit allen Mitteln
verhindert werden ?
- Was ist am sogenannten „Superbus“ so super ?
- Warum will der Minister den Fahrern des „Superbus“ das Gemeindebeamtenstatut
vorenthalten ? Was sagen die Gewerkschaften hierzu ?
- Wird dem TICE-Syndikat nur mehr eine Alibi-Rolle zukommen, wenn es lediglich
noch für die innerörtliche Feinverteilung sorgen soll ?
- Plant der grüne Minister längerfristig die Abschaffung des TICE-Syndikats ?
- Was geschieht mit den CFL-Personenzügen die aktuell im Süden zwischen Rodingen
und Esch beziehungsweise zwischen Esch und Bettemburg fahren ? Werden diese
durch den „Superbus“ ersetzt ?
- Was geschieht mit den Eisenbahn-Antennen nach Audun-le-Tiche, nach Rümelingen
und nach Düdelingen ?
Claude Oswald
Die Sache wird konkret
Minister Bausch will auf vier
Abendveranstaltungen über die Pläne für eine „Südbahn“ nach Esch/Alzette
informieren
Die Idee ist eigentlich uralt. Schon Henri Grethen, liberaler
Wirtschaftsminister bis 2004, hatte eine schnelle Schienenverbindung zwischen
Esch/Azette und der Hauptstadt vorgeschlagen. Unter den nachfolgenden
schwarz/roten Regierungen tat sich in dieser Hinsicht nichts.
Anders die Dreierkoalition, die dieses Thema nach der breiten öffentlichen
Akzeptanz der hauptstädtischen Trambahn nun aktiv angeht. Schon in den nächsten
Wochen will Transport- und Bautenminister François Bausch in mehreren
öffentlichen Versammlungen die Bürger über die Überlegungen zu einer „schnellen
Straßenbahn“ von Luxemburg-Stadt in den Süden informieren.
Informationsabende in vier Gemeinden
Nicht nur der Minister, auch die Schöffenräte der potenziell betroffenen
Gemeinden laden zu den vier öffentlichen Veranstaltungen ein, die die
„Hochgeschwindigkeits-Straßenbahn und ihren multimodalen Kontext zwischen
Luxemburg-Stadt und der Region Süd betreffen“ (Zitat aus der Presseerklärung des
Ministeriums). Bei diesen lokalen Informationsabenden werden die aktuellen
Planungen präsentiert und ein Meinungsaustausch mit den Bürgern ist ausdrücklich
gewollt.
Die vier Bürgerinformationen beginnen Ende Oktober und finden jeweils
um 19.00 statt.
- Los geht es am Dienstag, 27. Oktober, im „Maison du Savoir“ (Großes
Auditorium der Universität) in Esch-Belval. Dort stehen 120 Plätze bereit.
- Die nächste Veranstaltung folgt am Montag, den 9. November im
„Artikuss“ in Zolwer. Dort können maximal 84 Sitzplätze belegt werden.
- In Leudelingen werden am Donnerstag, 12. November bis zu 100 Zuhörer im
Kulturzentrum „An der Eech“ erwartet.
- Den Abschluss finden die Informationsabende am Montag, 16. November im
Sportzentrum von Monnerich. Dort sind 100 Sitzplätze vorgesehen.
An die Corona-Regeln denken
Da auch dort die Corona-Regeln gelten werden, ist das Tragen einer Maske für
alle Teilnehmer, wenn sie nicht sitzen, zu jeder Zeit obligatorisch. Wichtiger
ist aber noch, dass sich die Zuhörer obligatorisch registrieren müssen – die
Zahl der Sitzplätze ist begrenzt. Die Registrierung erfolgt über das Portal des
Ministeriums www.transports.lu. Wichtig: Wer nicht registriert ist, dem wird der
Zugang verweigert.
An jedem Abend wird eine simultane Übersetzung ins Französische angeboten.
(in : Journal, 13. Oktober 2020)
https://www.journal.lu/top-navigation/article/die-sache-wird-konkret/
Testfahrt / Die Tram absolviert die ersten Meter
zum Bahnhof – und muss abgeschleppt werden
Die Tram wird ab dem 13. Dezember den Hauptbahnhof anfahren. Damit auf der
neuen Teilstrecke alles reibungslos funktionniert, wurde gestern Abend die neue
Trasse zwischen „Stäreplaatz“ und Hauptbahnhof erstmals getestet. Auf
halber Strecke war dann kein Strom mehr da, die Tram musste abgeschleppt werden.
Die Tram wird ab dem 13. Dezember auch das Teilstück zwischen place de
l’Etoile und Hauptbahnhof befahren. Die ersten Testfahrten haben jedoch schon am
Montagabend begonnen. Auf der Höhe des „Rousegäertchen“ kam es dann zu
einer Panne und die Tram musste von einem Lastwagen bis zum Bahnhof geschleppt
werden.
Die Bewohner und Geschäftsleute dürfen langsam aufatmen – die Riesenbaustelle
auf der neuen Teilstrecke ist also bald Geschichte. Die Arbeiten an der place de
Paris und der Avenue der Liberté werden jedoch noch etwas länger andauern.
In einer ersten Phase wird die Tram alle fünf Minuten fahren, die Kadenz kann
bis auf eine Fahrt alle drei Minuten angehoben werden. Die letzte Abfahrt in
Richtung Hauptbahnhof erfolgt gegen 1 Uhr morgens; die Fahrpläne werden mit
denen der Bahn abgestimmt. Im Gegenzug werden weniger Busse im „Garer Quartier“
unterwegs sein. Um die anvisierte Kadenz einhalten zu können, müssen sowohl
Personal als auch die Anzahl an Zügen aufgestockt werden, erklärte der Direktor
von LuxTram auf einer Pressekonferenz.
(www.tageblatt.lu, 06.10.2020)
Kommentar : Es ist nicht die erste Panne und die erste
Blamage bei Luxtram. Man bekommt den Eindruck, dass da stümperhaft gearbeitet
wird.
Claude Oswald
Premiere für die Tram: Erste Testfahrt im
Bahnhofsviertel
Jeff Wiltzius
Meter für Meter ging es am Montagabend (5. Oktober 2020) mit der Tram von der
Stäreplaz zum Hauptbahnhof. Es ist der Beginn einer zehnwöchigen Testphase.
In der Avenue de la Liberté fährt wieder eine Tram: In der Nacht zum Dienstag
fand im strömenden Regen die erste Testfahrt der Straßenbahn im neuen Gleisbett
im Bahnhofsviertel statt - wenn auch mit Unterstützung. Denn da die
Ladestationen auf der Strecke bis dato nicht getestet werden konnten und auch
teilweise nicht funktionierten, wurde die Tram von einem Spezialfahrzeug
geschoben. Dennoch verlief der erste Test laut Luxtram erfolgreich.
Ein historischer Augenblick. Denn zum ersten Mal nach 56 Jahren hält wieder eine
Tram vor dem Hauptbahnhof. Für viele eine Neuheit, für die Hauptstadt an sich
aber ein Déjà-vu. Denn nach rund 90 Jahren wurde im September 1964 die letzte
Linie eingestellt.
Schleichend in Richtung Hauptbahnhof
Im Schritttempo und unter den wachsamen Augen der Ingenieure - sowie jenen von
Mobilitätsminister François Bausch (Déi Gréng), Stadtbürgermeisterin Lydie
Polfer (DP) und Transportschöffe Patrick Goldschmidt (DP) ging es am Montag ab
21 Uhr von der Stäreplaz zur Gare centrale.
Mit dieser langsamen Testfahrt sollten fehlerhafte Installationen wie ein falsch
eingesetzter Bordstein oder andere Gefahrenstellen, welche die Bahn behindern,
entdeckt werden. In einer späteren Testphase beginnt die sogenannte „Marche à
blanc“ – die Probefahrten unter realen Bedingungen.
Nur noch zehn Wochen bis Inbetriebnahme
Fast auf den Tag genau drei Jahre nach Inbetriebnahme des ersten
Streckenabschnitts zwischen Luxexpo und Roter Brücke nimmt am Sonntag, dem 13.
Dezember, die Tram den regulären Fahrbetrieb auf dem neuen Abschnitt auf.
Dann dauert eine Fahrt von der Luxexpo bis zum Hauptbahnhof 22 Minuten, die
Fahrzeit von der Stäreplaz bis zum Bahnhof etwa sechs Minuten.
Zudem werden die Fahrpläne von der Betreibergesellschaft Luxtram auf jene der
CFL und somit den Zugverkehr abgestimmt. Die letzte Abfahrt beim Hauptbahnhof
wird jeweils gegen 1 Uhr in der Früh sein.
https://www.wort.lu/de/lokales/premiere-fuer-die-tram-erste-testfahrt-im-bahnhofsviertel-5f7b2dbcde135b92369f0c7a
+++ +++
Wenn man bedenkt, dass Frau Polfer in den 1990er Jahren Sturm gegen die
Wiedereinführung der Trambahn lief … es ist kaum zu fassen.
Claude Oswald
Umsteigen
POLITIK & GESELLSCHAFT / GILLES SIEBENALER
Die Tram bahnt sich weiter ihren Weg durch die Stadt. Bis Jahresende wird sie
bis zur Gare centrale fahren. Es ist dies eine der wichtigsten Etappen des
Projekts. Dann nämlich zeigt sich,
ob sie wirklich das elementare „Puzzleteil“ im staatlichen Mobilitätskonzept
ist, als das sie von den verantwortlichen Politikern stets angepriesen wird, und
ob das gesamte Vorhaben erfolgreich ist. Letztlich wird es aber auf den Nutzer
ankommen, der das Angebot auch annehmen muss.
Bislang kann die Tram durchaus als „Success story“ gewertet werden. Vor rund
drei Jahren, am 10. Dezember 2 017 inmitten eines Schneegestöbers in Betrieb
genommen, fährt sie zunächst von der Luxexpo bis zur Roten Brücke, ab dem 27.
Juli 2018 dann bis zur Stäreplaz und wird zur eigentlichen Hauptattraktion der
Schueberfouer 2018. Im Schnitt befördert sie rund 30 000 Fahrgäste pro Tag. Und
als am 29. Februar 2020 der kostenlose öffentliche Transport eingeführt wird,
sollte auch die Tram weiteren Auftrieb erleben. Doch just an diesem Tag wird der
erste Corona-Fall in Luxemburg verzeichnet und die Straßenbahn wird, wie das
ganze Land, ausgebremst.
Seitdem aber ist viel geschehen, die Gleise liegen mittlerweile bis zum
Hauptbahnhof, und ab dem 13. Dezember sollen auf ihnen reguläre Fahrten bis zu
diesem entscheidenden Verkehrsknotenpunkt stattfinden. Dann wird sich
zeigen, ob die Tram, nachdem ihre Baustelle den Händlern im Bahnhofsviertel
bereits vor Corona ausbleibende Kunden und schwindende Einnahmen beschert hatte,
nun jene „Attraktion“ im „Heemount“ Dezember wird, die eben diesen Geschäften zu
neuem Aufschwung verhilft, so wie Mobilitätsminister François Bausch (Déi Gréng)
das in Aussicht gestellt hat.
Vor allem aber: Wenn die Tram am Jahresende durchgehend vom Kirchberg-Plateau
bis zur Gare centrale fährt, wird sie sich als innerstädtisches
Fortbewegungsmittel erstmals richtig beweisen und aufzeigen müssen, dass sie
wirklich das Potenzial hat, ein Teil der Lösung der Verkehrsprobleme in und um
die Hauptstadt zu sein.
Damit das aber klappt, muss das Drumherum stimmen. Denn allein löst die Tram das
Verkehrsproblem nicht. Sie kann nur im Zusammenspiel mit Zug, Bus, Auto und
Fahrrad funktionieren. Und dafür muss auch weiter in die dafür erforderlichen
Infrastrukturen investiert werden und auch die jeweiligen Konzepte aufeinander
abgestimmt werden.
Daran aber scheint es weiter zu hapern. Aus vielen Gemeinden ist derzeit Kritik
an der laufenden Reorganisation des regionalen RGTR-Busnetzes zu vernehmen.
Lokalpolitiker wie Bürger sehen ihre Kommune schlecht angebunden und monieren,
dass man zu oft umsteigen müsse und daher doch besser auf das Auto zurückgreife.
Diese Kritik gilt es auf staatlicher Seite ernst zu nehmen, denn sicherlich
herrscht auf manchen Buslinien noch Korrekturbedarf. Und es ist zweifelsfrei der
falsche Moment, um aktuelle Nutzer des öffentlichen Transports wieder ins Auto
steigen zu lassen und potenzielle Fahrgäste zu verlieren. Doch müssen letztlich
auch besagte Nutzer ihre Routine verändern, sich umstellen, umsteigen und
mitfahren. Denn wie die Tram selbst sind auch ihre Passagiere nur ein Teil der
Lösung - aber der wesentliche.
Kontakt: gilles.siebenaler@wort.lu
(in : Luxemburger Wort, 2. Oktober 2020)
Kommentar : Es könnte natürlich sein, dass die Beliebtheit des
öffentlichen Transports unter der Corona-Krise leidet. Mit einer Maske im Bus,
in der Tram oder im Eisenbahnzug sitzen zu müssen, ist zwar aus gesundheitlichen
Gründen wichtig, aber es ist definitiv nicht angenehm. Im eigenen Auto besteht
der Maskenzwang nicht. Da darf man sich als freier Mensch fühlen.
Claude Oswald
Tram: Am 13.
Dezember (2020) bis zum Hauptbahnhof
Diane Lecorsais
Der Countdown
läuft: In gut zehn Wochen fährt die Straßenbahn von der Stäreplaz aus weiter bis
zur Gare centrale und bedient damit vier neue Haltestellen.
Das Stichdatum steht fest: Am Sonntag, dem
13. Dezember um 10 Uhr nimmt die Tram den regulären Fahrbetrieb bis zum
Hauptbahnhof auf und bedient damit die komplette Strecke zwischen Luxexpo,
Stäreplaz und Gare centrale. Vier neue Haltestellen werden bedient: Hamilius,
Place de Metz, Paräisser Plaz/Place de Paris und Gare centrale. Am Hamilius
sowie am Hauptbahnhof entstehen zwei zusätzliche Pôles d'échange multimodaux.
Damit wird die Strecke fast auf den Tag
genau drei Jahre nach Inbetriebnahme des ersten Streckenabschnitts zwischen
Luxexpo und Roter Brücke um ein wesentliches Teilstück erweitert. Die Fahrzeit
von der Stäreplaz bis zum Bahnhof wird etwa sechs Minuten betragen, die Fahrt
von der Luxexpo bis zur Gare centrale wird um die 22 Minuten dauern. Letzte
Abfahrt beim Hauptbahnhof wird jeweils gegen 1 Uhr früh sein, wobei die
Fahrpläne von Luxtram auf jene der Eisenbahngesellschaft CFL abgestimmt werden.
Erste
Testfahrt am kommenden Montag
Die erste Testfahrt auf dem neuen Abschnitt
findet am kommenden Montag, dem 5. Oktober statt, dies in der Nacht. In einer
zweiten Phase beginnt dann die sogenannte Testphase „Marche à blanc“, sprich
unter realen Fahrbedingungen.
Mobilitätsminister François Bausch freute
sich am Donnerstag darüber, dass das Timing wie geplant eingehalten wird. „Das
Resultat wird eine Belohnung sein für alle“, so Bausch. Auch Bürgermeisterin
Lydie Polfer zeigte sich erfreut: „Ja, wir freuen uns, und mit uns die Einwohner
und Geschäftsleute. Fortan werden deutlich weniger Busse durch das Stadtzentrum
fahren, die Mobilität wird dadurch ganz anders organisiert. Damit wird auch mehr
Platz für Fußgänger und die sanfte Mobilität geschaffen“, so Polfer. Unter
anderem wird entlang der Strecke die Place de Paris neu gestaltet, im Sommer
2021 soll sie fertig sein. Alles in allem sollen fortan 1.750 Busse weniger das
Stadtzentrum durchqueren.
Bausch zufolge schreiten auch die Arbeiten
an dem nächsten Streckenabschnitt bis nach Bonneweg gut voran. Nach aktuellem
Zeitplan soll die Tram im Frühjahr 2022 über den Pont Buchler bis nach Bonneweg
fahren, wo der nächste große Pôle d'échange entsteht.
Zahl der
Passagiere nimmt wieder zu
Vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie - und
damit vor Einführung des Gratis-Transports - lag die Zahl der Trampassagiere
übrigens bei etwa 30.000 Passagieren pro Tag, wie Luxtram- Direktor André Van
der Marck mitteilte. Mit dem Lockdown ist diese Zahl drastisch eingebrochen und
sank auf lediglich 1.200 Passagiere pro Tag. Im Sommer stieg die Zahl der
Fahrgäste dann wieder auf bis zu 13.000 pro Tag an. Seit der Rentrée werden nun
wieder 18.000 bis 20.000 Fahrgäste am Tag gezählt.
Damit sei man bei 60 Prozent der Fahrgäste
von vor der Krise angelangt. Wie Bürgermeisterin Lydie Polfer betonte, sei der
Anteil der Arbeitnehmer, die Télétravail machen, gerade in Kirchberg noch immer
beträchtlich.
www.wort.lu,
01.10.2020
https://www.wort.lu/de/lokales/tram-am-13-dezember-bis-zum-hauptbahnhof-5f759b78de135b9236f012c3
Kommentar :
Man kann bloß hoffen, dass bei den Bauarbeiten nicht gepfuscht wurde,
denn sonst müssen die Straßen nach wenigen Monaten erneut aufgerissen werden.
Claude Oswald
03.09.2020
Tram: Freie
Fahrt in Richtung Findel
Nadine Schartz
In großen Schritten bahnt die Tram sich
ihren Weg durch die Hauptstadt. Bis Ende 2023 soll die Straßenbahn die gesamte
Strecke zwischen Kockelscheuer und Flughafen bedienen.
Bis Ende 2023 soll die Tram nicht nur
durchgehend von der Luxexpo in Kirchberg bis zur voraussichtlichen Endstation in
Kockelscheuer fahren, sondern auch von den Ausstellungshallen bis zum Flughafen
Findel. Doch bis die 3,9 Kilometer lange Strecke von dort bis zum Flughafen
abgeschlossen ist, bleibt noch einiges zu tun.
Zumindest der erste Schritt ist nun getan:
François Bausch, Minister für Mobilität und öffentliche Arbeiten, hat das
Lastenheft für die erste von neun Etappen nun genehmigt, sodass die
Ausschreibung erfolgen kann. Im Frühjahr 2021 soll der Auftrag vergeben werden,
Baustellenbeginn dürfte vor den Sommerferien sein.
54 Monate für die
erste Phase
In dieser Etappe wird binnen 54 Monaten der
Boulevard Höhenhof realisiert, auf dem unter anderem die Tramgleise sowie breite
Gehwege, die genügend Platz für Fußgänger und Radfahrer bieten, vorgesehen sind.
Gleichzeitig wird in diesem Zusammenhang der Autobahnverteiler Senningerberg
komplett umgebaut. Die Nationalstraße N1 zwischen Senningerberg und dem
Flughafen wird von zwei auf vier Spuren ausgebaut. Kostenpunkt: 3,1 Millionen
Euro.
„Hierbei handelt es sich um ein wichtiges
Projekt, das ermöglicht, dass Tram, Busbahnhof und Park&Ride optimal
funktionieren können. Gleichzeitig können wir dadurch erreichen, dass der
Flughafen verkehrstechnisch wesentlich besser angebunden wird, als dies bis dato
der Fall ist“, erklärt François Bausch im Gespräch mit dem „Luxemburger Wort“.
Der Unterschied zum Ausbau der Tramstrecke
zwischen Kirchberg und Hauptbahnhof besteht laut dem Minister vor allem darin,
dass die Straßenbauverwaltung in Richtung Findel deutlich mehr gefordert wird.
„Hier kommt es auf ein gutes Zusammenspiel zwischen Luxtram und
Straßenbauverwaltung an. Letztere schafft nämlich die Voraussetzung dafür, dass
die Straßenbahn überhaupt erst auf diesem Abschnitt fahren kann“, betont er.
In den nächsten Etappen werden unter
anderem ein siebenstöckiges Parkhaus, ein Busbahnhof sowie die Tramroute entlang
der Autobahn A1 gebaut.
Platz für 4.000 Autos
Zur Erinnerung: Nach dem Ausbau der
Tramstrecke wird die Straßenbahn von der Luxexpo aus zuerst über eine neue
Brücke fahren – deren Bau auch im kommenden Jahr erfolgen soll – und dann
entlang der Autobahn A1. Danach geht es weiter über den neuen Pôle d'échange
Héihenhaff, wo sich die erste Haltestelle befindet, bis zum nächsten Halt am
Flughafen. Von der auf vier Spuren ausgebauten N1 wird eine Anbindung an den
Boulevard Höhenhof realisiert. Daneben entsteht an diesem Boulevard eine neue
Verbindungsstraße zum Wirtschaftsstandort, in dem sich unter anderem die Casa
Ferrero befindet.
Eine wesentliche Rolle im Gesamtkonzept
wird die Umsteigeplattform Héihenhaff mit drei Busbahnhöfen spielen. So entsteht
entlang der Autobahn zudem ein siebenstöckiges Parkhaus, das auf einer
Gesamtfläche von 22.000 Quadratmetern Platz für 4.000 Autos bietet. „Dies ist
ein zentrales Element in der Mobilitätsstrategie Modu für den Osten des Landes“,
gibt François Bausch weiter zu verstehen.
So wolle man, dass die Autos aus Richtung
Trier diesen Park&Ride-Platz nutzen. Um eine direkte Anbindung zu dem Parkhaus
zu ermöglichen, wird der Verteiler Senningerberg gleich in der ersten Etappe
vollständig umgebaut.
Doch zurück zum Pôle d'échange Héihenhaff:
Wenn die Tram erst einmal von den Ausstellungshallen über die neue Brücke und
entlang der A1 fährt, wird sie in das Parkhaus geleitet, wo sich im Innenbereich
eine Haltestelle befinden wird. Eine Fahrt, die im Normalfall fünf Minuten 40
Sekunden dauern wird. Von dort aus geht die Fahrt während etwa drei Minuten
weiter über den neuen Boulevard Höhenhof bis zur nächsten Haltestelle am
Flughafen.
Anbindung an
Niederanven
Mit der Erweiterung der Tramstrecke in
Richtung Osten des Landes wurde allerdings bereits in der Vergangenheit der
Wunsch nach einer Verlängerung in Richtung Niederanven geäußert. Eine Anbindung,
die Mobilitätsminister Bausch ebenfalls im Hinterkopf hat.
„Der nationale Mobilitätsplan 2035, der
zurzeit ausgearbeitet und 2024 präsentiert werden soll, beinhaltet eine Analyse
des gesamten Landes inklusive der großen Wirtschaftszentren beziehungsweise der
Entwicklungsgebiete, wozu auch die Gemeinde Niederanven gehört“, erklärt er. In
dem Plan werde auch analysiert, in welcher Form die Gemeinden Schüttringen und
Niederanven besser an den öffentlichen Transport angebunden werden können.
„Entweder kommt die Tram oder eine Art Bus à haut niveau de service (BHNS) wie
im Süden des Landes“, so der Minister weiter. Allerdings gebe
es weitere Möglichkeiten. So sei etwa auch eine Seilbahnvariante vorgeschlagen
worden, die allerdings in puncto Kapazitäten begrenzt sei.
Insgesamt bleibe in den kommenden Jahren
ohnehin noch einiges im Bereich der Mobilität zu tun. „Zurzeit laufen wir den
Problemen mit den Bauvorhaben hinterher. Ziel muss es aber sein, den umgekehrten
Modus zu erreichen“, unterstreicht Bausch. Mit der Fertigstellung der
Tramstrecke in Richtung Flughafen und parallel dazu in Richtung Kockelscheuer
Ende 2023 könne man aber spätestens 2024 schon eine deutliche Verbesserung in
der Mobilität erkennen.
https://www.wort.lu/de/lokales/tram-freie-fahrt-in-richtung-findel-5f4fc2fcda2cc1784e364daf
Kommentar :
Wenn man schon an den Ausbau der Tram nach Osten denkt, dann sollte man
konsequenterweise bis nach Junglinster fahren.
Der sogenannte Bus à haut niveau de service
ist in meinen Augen allerdings eine Mogelpackung, weil er nicht viel besser als
ein stinknormaler Bus ist. Der Begriff weckt Erwartungen, die er nicht erfüllen
kann, oder die in dieser Form bereits von normalen Bussen erfüllt werden können,
mittels Busspuren und einem dichten Taktverkehr.
Die Idee einer Seilbahn klingt hingegen ein
bisschen verrückt und weltfremd. Ich habe den Eindruck, dass da irgendein
Hersteller von Seilbahnen den grünen Minister beeinflussen möchte.
Claude Oswald
Anfang 2021 beginnt der Bau der Brücke,
die Howald und Ban de Gasperich miteinander verbindet
Ypsilon-förmig
zum Ban
STAD A LAND / RITA RUPPERT
Howald. Bis Ende dieses Jahres wird der Zuschlag für den Bau der Brücke, welche
die Tram von Howald zum Ban de Gasperich führt, erfolgen. Anfang kommenden
Jahres sollen die Arbeiten starten. Und das, obwohl noch nicht alle notwendigen
Parzellen in öffentlicher Hand sind.
Zur Erinnerung: Die 4,9 Kilometer lange Tramstrecke zwischen dem Hauptbahnhof
und Cloche d'Or wird zum größten Teil über die neue Nationalstraße N 3
verlaufen. Sie führt zunächst über den Pont Büchler und einen Teil der Route de
Thionville. Von dort aus geht es am Centre de remisage der CFL vorbei bis in die
Nähe des Lycée technique de Bonnevoie (LTB), dann an den Gleisen entlang in die
Rue des Scillas, weiter zur Gare périphérique Howald und schließlich durch den
Ban de Gasperich bis zum neuen nationalen Fußball- und Rugbystadion in
Kockelscheuer.
Wichtige Verbindung
Stolze sieben Millionen Euro lässt sich der Staat die Brücke kosten, die vom
Bureau Greisch konzipiert wurde. „Dieses Bauwerk ist extrem wichtig, um eine
Verbindung für den öffentlichen Transport zwischen Howald und dem Ban de
Gasperich zu schaffen“, betont François Bausch, Minister für Mobilität und
öffentliche Bauten.
Die Brücke in Ypsilon-Form hat eine Länge von 73 Metern und eine Hohe von 5,5
Metern auf dem höchsten Punkt. Der 6,20 Meter breite Zweig des Ypsilons
wird den Radfahrern und Fußgängern vorbehalten sein, die sich in Richtung Ban de
Gasperich und Lycée technique du centre - dessen Neubau auf dem sogenannten
Midfield-Gelände
geplant ist - bewegen. Der Teil, auf dem Busse, Tram,
Fußgänger und Radfahrer verkehren werden, wird 18 Meter breit sein. Die Planer
gehen von 450 Arbeitstagen für den Bau aus.
Enteignungsprozedur
Ein Problem stellt sich jedoch, da eine dem Olos Fund gehörende Parzelle, die
vor der künftigen Brücke liegt, noch nicht im Besitz des Bauherrn ist. Eine
Tatsache, die auch auf einige Grundstücke an der Rue des Scillas zutrifft. Da
eine Lösung her muss, wird Mobilitätsminister François Bausch im September die
Procédure d'utilité publique und die Enteignungsprozedur in die Wege leiten.
„Die Brücke wird unabhängig davon errichtet. Anfangs wird der Straßenraum so
gebaut, dass das Gelände des Olos Fund nicht gebraucht wird und wir mit der
Tramtrasse vorankommen“, erklärt Bausch.
Die Arbeiten ab dem Pont Büchler längs der Gleise haben schon begonnen, die
Umleitung der Drosbach und die Baustelle zur Verbreiterung der Rue des Scillas
starten bald.
„Der zweite Teil der neuen N 3 ab Bonneweg in Richtung Rue des Scillas ist sehr
kompliziert, weil im laufenden Straßenverkehr gearbeitet werden muss, und die
Grundstücksfrage noch nicht geklärt ist.
Bis 2022 zum LTB
Mit drei verschiedenen Groupements de propriétaires muss noch eine Lösung
gefunden werden. Der Betrieb Bétons Feidt an der Rue des Scillas wird
höchstwahrscheinlich nach Cessingen umsiedeln, in die Nähe des geplanten
Autobahnkreuzes, dessen Bau vorgezogen wird“, so Bausch.
Der Zeitplan sieht aktuell so aus, dass der erste Teil der neuen N 3, das heißt
bis in die Nähe des LTB, bis Ende 2021 fertiggestellt sein wird. Dann sollen auch
die Arbeiten am Pôle d'échange Bonnevoie abgeschlossen sein. Die Tram soll im
Sommer 2022 bis zum LTB fahren, Ende 2023 soll ihre Trasse bis Kockelscheuer
fertig sein.
Die neue N 3 soll die Route de Thionville als Hauptverkehrsachse ersetzen. „Sie
ist auch insofern wichtig, weil Howald sonst im Straßenverkehr erstickt“, sagt
Bausch. Nach ihrer Fertigstellung soll die Route de Thionville einen
verkehrsberuhigenden Rückbau erfahren.
(in : Luxemburger Wort, 25. August 2020)
Kommentar : Die Grundstücksfrage ist noch nicht geklärt. Die
Erfahrung lehrt uns, dass es Jahre, wenn nicht ein Jahrzehnt oder länger dauern
kann, bis sie denn geklärt ist. Freuen wir uns also nicht zu früh.
Claude Oswald
https://www.wort.lu/de/lokales/tram-unter-hochdruck-zum-hauptbahnhof-5f3aa83bda2cc1784e363da4
Tram: Unter Hochdruck zum Hauptbahnhof
Jeff WILTZIUS
Die Zeit drängt, denn trotz coronabedingten Baustopps
soll die Tram ab Dezember von der Stäreplaz bis zum Hauptbahnhof fahren.
Schiene um Schiene wächst die Tramstrecke zwischen
der Stäreplaz und dem Vorplatz des Hauptbahnhofs zusammen – auch in diesen
Tagen, in denen das Baugewerbe ruht, wird gearbeitet. Eine Sommerpause gibt es
auf der Baustelle von Luxtram nämlich nicht.
Da die Corona-Pandemie bereits mit dem
einhergehenden Baustopp am 20. März den Zeitplan durcheinanderbrachte, lautet
das Ziel der Betreibergesellschaft nun: schnell aufholen.
Und laut Luxtram geht der Plan auf:
„Ziel bleibt es weiterhin, dass die Tram bis Dezember zwischen der Place de
l'Etoile und dem Bahnhof fährt“, so Françoise Frieden, Sprecherin von Luxtram.
Die Schienen wurden auf dem Großteil der Strecke bereits verlegt und das
Gleisbett fast fertiggestellt. An einigen Stellen sind die Arbeiten aber zurzeit
noch in vollem Gange – etwa im Bahnhofsviertel, womit die angrenzenden Geschäfte
seit Monaten zu hadern haben.
Im unteren Bereich der Avenue de la Liberté, zwischen
Place de Paris und Place de la Gare, liegen die Schienen größtenteils, jedoch
müssen noch Lücken im Gleisbett aufgefüllt werden.
Auch die Signale werden derzeit installiert. Neben den Baggern und Absperrungen
drängen sich die Autos und Lastwagen auf einer engen Fahrspur in Richtung Gare
centrale.
Das neue
urbane Gesicht
Besser sieht es indes im oberen Bereich
der Nei Avenue, zwischen Pont Adolphe und Place de Paris, aus. Dort sind die
Arbeiten an der Tramstrecke inzwischen fast vollendet und lassen das neue urbane
Gesicht der Nei Avenue erkennen.
Die Schienen liegen und 69 neue Platanen
zieren die Allee. Die Bäume stammen aus einer Baumschule im niederländischen
Cuijk, sind 20 Jahre alt und zwischen zehn und zwölf Metern hoch. Diese sollen
der alten Allee ihren historischen Charme zurückgeben. Die bestehenden Bäume
waren vor Beginn der Baustelle entfernt und zum Teil entlang eines Fahrradwegs
in Aspelt verpflanzt worden. Der Erhalt dieser Bäume in der Avenue de la Liberté
war nicht möglich, da die Wurzeln zu stark mit den alten Leitungen verflochten
waren.
Im Zuge der Trambaustelle wurden nämlich
zeitgleich sämtliche unterirdischen Infrastrukturen erneuert. Ein Blick auf die
Place de Paris zeigt, dass die Arbeiten an den Gleisen und Haltestellen
voranschreiten. Der Platz selbst soll zudem komplett neu gestaltet werden. Da
dieser dabei vergrößert und autofrei wird, sollen dort künftig Wochenmärkte,
lokale Feste sowie andere Aktivitäten stattfinden. Die Umgestaltung des Platzes
soll bis Juli 2021 abgeschlossen sein.
Weiter unten in der Straße hat sich auch
das Bild am Bahnhofsvorplatz verändert. Die Gleise liegen fast vollständig, auch
wenn die Arbeiten an den Tram-Haltestellen noch nicht abgeschlossen sind. Auf
dem Pont Adolphe hingegen sind die Schienen wieder herausgerissen worden, dies,
weil noch spezielle Dehn- und Bewegungsfugen angebracht werden müssen.
Fast alles
im Plan
Auch in der Oberstadt sind viele
Arbeiten fast abgeschlossen. So sind zwischen der Stäreplaz und dem oberen Teil
des Royal-Hamilius die schwierigsten Arbeiten vollbracht, nur die Gleisbettung
fehlt.
Auch in der Kurve Richtung Avenue Emile
Reuter wurden die Schienen bereits verlegt, genau wie auf dem unteren Teilstück
des Boulevard Royal, zwischen Avenue Monterey und Boulevard Roosevelt. Am
Boulevard Royal in Höhe des Royal-Hamilius fehlen indes noch einige Gleise.
Wann genau auf dem Streckenabschnitt
zwischen Stäreplaz und Hauptbahnhof die ersten Testfahrten stattfinden, steht
Luxtram zufolge allerdings noch nicht fest. Genaueres dazu könne man erst Anfang
Oktober mitteilen. Fest steht aber, dass die Tram die Passagiere noch in diesem
Jahr bis zur Gare centrale bringen soll.
(Luxemburger Wort, 17.08.2020)
Foto : Lex Kleren
Kommentar :
Vielleicht sollte man nicht zuviel aufs Tempo drücken und stattdessen die
Qualität der noch anstehenden Arbeiten im Auge behalten. Es wäre niemandem
geholfen, wenn nach der Inbetriebnahme im Dezember, an mehreren Stellen
nachgebessert werden müsste, so dass der Verkehr unter Umständen unterbrochen
werden müsste.
Claude Oswald
Pôle d'échange Howald:
Ausgebremst
Die Arbeiten für die neue
Nationalstraße N3 in Howald beginnen im Herbst. Die Pläne für die
Umsteigeplattform müssen derweil geändert werden.
Rita Ruppert
Der erste Teil der neuen Route
nationale N3 wird Ende 2021 fertiggestellt. Allerdings ist die Gesamtumsetzung,
so wie sie ursprünglich geplant war, noch nicht in trockenen Tüchern. Dies geht
aus der Antwort von François Bausch (Déi Gréng), Minister für Mobilität und
öffentliche Arbeiten, auf eine parlamentarische Frage des Abgeordneten Marc Lies
(CSV), hervor.
Zur Erinnerung: Die 4,9 Kilometer lange
Tramstrecke zwischen dem Hauptbahnhof und Cloche d'Or wird zum größten Teil über
die neue Nationalstraße N3 verlaufen. Sie führt zunächst über den Pont Buchler,
der zurzeit verbreitert wird, und einen Teil der Route de Thionville.
Von dort aus geht es am Centre de remisage der
CFL vorbei bis in die Nähe des Lycée Technique de Bonnevoie, dann an den Gleisen
entlang in die Rue des Scillas, weiter zur Gare périphérique Howald und
schließlich durch den Ban de Gasperich bis zum neuen nationalen Fußball- und
Rugbystadion in Kockelscheuer.
Bis Ende kommenden Jahres sollen auch die Arbeiten am
Pôle d'échange Bonnevoie abgeschlossen sein. Die Nutzung der Umsteigeplattform,
so Bausch, setze allerdings den Abschluss der Arbeiten seitens Luxtram voraus.
Drosbach wird umgeleitet
Was die Baustelle in Howald betrifft, präzisiert der
Minister, dass zunächst der Drosbach umgeleitet, eine große unterirdische
Grabung von 2,4 Meter in der Rue des Scillas sowie zwei Grabungen längs
respektive unter den CFL-Gleisen durchgeführt werden. Diese Arbeiten sollen im
Herbst beginnen. Wie Bausch des Weiteren mitteilt, ist der Staat im Besitz der
Grundstücke, die für diese Arbeiten erforderlich sind.
Noch nicht beendet sind hingegen die Verhandlungen
seitens des Comité d'acquisition mit allen Landbesitzern an der Rue des Scillas.
Weil es ein Problem mit einer Parzelle gibt, ist denn auch vorgesehen, die Rue
des Scillas in zwei Etappen auszubauen.
Trasse in Howald wird
angepasst
Doch damit nicht genug. Zum jetzigen Zeitpunkt könne
der Pôle d'échange Howald nicht integral auf seiner finalen Breite gebaut
werden, so Minister Bausch. Grund dafür ist das fehlende Einverständnis der
Grundstückseigner südlich der Plattform Howald.
Um die Durchfahrt der Tram garantieren zu können, sei
die Straßenbauverwaltung damit beschäftigt, das Projekt der Plattform
anzupassen, das heißt, die Trasse zu ändern.
Pôle d'échange Howald:
Arbeiten beginnen im Herbst
Die Arbeiten für den ersten Teil der
Umsteigeplattform Howald, die den Busbahnhof begreifen, können wie vorgesehen im
Herbst starten. Die eventuelle Verlängerung der Frist durch die Neuplanung der
Plattform Howald werde durch eine veränderte Einteilung der Phasen kompensiert,
die Verspätung des Tram-Projektes sei unerheblich, meint der Minister.
Wann genau der Pôle d'échange in der angedachten
Breite zur Verfügung stehen werde, könne er zum jetzigen Zeitpunkt nicht
sagen. Laut aktueller Planung werde die Tram im Herbst 2023 bis zur Cloche d'Or
fahren, so Bausch.
https://www.wort.lu/de/lokales/pole-d-echange-howald-ausgebremst-5efc96b7da2cc1784e360b8d
, 1. Juli 2020
Place de Paris: Umbau erfolgt in drei Etappen
Jeff WILTZIUS
Schritt für Schritt nähert sich die Tram dem
Hauptbahnhof im Viertel Gare. Am Montag folgte die nächste Etappe an der Place
de Paris - mit einigen Änderungen für die Gastronomiebetriebe.
An der neugestalteten Place de Paris in der Stadt
Luxemburg soll zukünftig ein Ort entstehen, an dem Wochenmärkte, lokale Feste
und viele andere Aktivitäten stattfinden können. Auch die Tram wird in Zukunft
auf dem Platz eine zentrale Rolle einnehmen.
Wie die hauptstädtische Pressestelle und Luxtram am
Mittwoch verkünden, begannen die Arbeiten für den Umbau am Montag.
Umbau soll bis Juli 2021
andauern
Um die Auswirkungen der Baustelle zu minimieren und
den Verkehrsfluss in der Avenue de la Liberté und den umliegenden Straßen
aufrechtzuerhalten, wird die Baustelle in drei Etappen ausgeführt.
In der ersten Phase beginnen die Arbeiten am
unterirdischen Versorgungsnetz. Diese sollen bis November andauern. Betroffen
ist erst einmal der zentrale Teil der Place de Paris. Die
umliegenden Restaurants und Cafés können zwischenzeitlich ihre Terrassen in der
Straße, die um den Platz führt, aufbauen.
In der zweiten Phase zwischen November und März 2021
soll die Verlegung des Natursteines parallel zu den finalen Netzwerkarbeiten auf
dem Hauptplatz erfolgen.
Die Bauarbeiten in der umliegenden Straße der Place de
Paris wird die letzte Etappe in diesem Umbauprozess sein. Die dritte Phase werde
voraussichtlich bis Juni/Juli 2021 abgeschlossen. Ab diesem Zeitraum steht, laut
der Stadtverwaltung, der Hauptplatz wieder den Bars und Restaurants zur
Verfügung. Die Tram soll derweil schon im Dezember dieses Jahres an der
Place de Paris vorbei zum Hauptbahnhof fahren.
Der Zugang für die Anrainer sowie für den Verkehr
werde zu allen Zeiten aufrechterhalten bleiben, schreibt die Pressestelle
weiter. Weitere Details zu der geplanten Baustelle können via Telefon: 26202820
oder via E-Mail: travaux@luxtram.lu angefragt werden.
https://www.wort.lu/de/lokales/place-de-paris-umbau-erfolgt-in-drei-etappen-5eea2910da2cc1784e35fdb6
17.06.2020
Das Virus und die Tram:
Fahrt auf Sicht
Die Corona-Pandemie könnte auch Folgen für die
Tram-Baustelle haben. Luxtram-Direktor Marck ist skeptisch hinsichtlich der
Einhaltung der Termine.
„Als die Regierung die Ausgangssperre verkündete, haben
wir sehr schnell reagiert“, sagt Luxtram-Direktor Marck. „Einerseits
gewährleisten wir den öffentlichen Transport, andererseits wird alles getan,
damit die Angestellten und die Passagiere in Sicherheit sind.“
Der Unternehmenschef erklärt: „In nur wenigen Tagen
fielen die Passagierzahlen von über 30.000 auf unter 2.000 pro Tag. Fuhr die
Tram vor der Krise alle fünf Minuten, war dies bis gestern nur mehr alle 15
Minuten. Die Straßenbahn fährt ab heute wieder alle zehn Minuten. Darüber hinaus
wird sie auch erneut sonntags fahren, und zwar ab dieser Woche.“
Dienststellen reorganisiert
Intern hat die Corona-Pandemie zu einer
Reorganisation aller Dienststellen geführt, allen voran jener der Tramfahrer. So
wurden zwei Mannschaften gebildet, die sich nie begegnen. Eine arbeitet an Tag
A, die zweite an Tag B. „Wenn es einen Covid-19-Krankheitsfall geben würde,
wüssten wir genau, wer mit dem Fahrer in Kontakt war“, betont Marck.
Die Tram-Baustelle am Boulevard Royal bereitet den
Luxtram-Verantwortlichen noch Kopfzerbrechen. Konkret geht es um den Bau der
beiden Quais.
Foto: Pierre Matgé.
Der Fahrer, der seinen Dienst am Morgen beginnt, ist der
einzige Lenker des Fahrzeugs. Nachts wird es gesäubert und desinfiziert, am
nächsten Morgen übernimmt ein anderer Fahrer.
Auch bei der Wartung und Instandhaltung des Fuhrparks
wird auf zwei Teams gesetzt. Eine Mannschaft arbeitet an Tag A, die andere an
Tag B, wenn die andere zu Hause ist.
Niemand im chômage partiel
In der Verwaltung setzt der Betrieb auf Homeoffice, wo
es möglich ist. Das war Marck zufolge eine der ersten Maßnahmen. Einige nutzen
den Congé pour raisons familiales, doch ist niemand im Chômage partiel.
Die Direktionsmitglieder waren hingegen immer vor Ort,
um die Situation den neuen Gegebenheiten und Entwicklungen anzupassen. Die
letzte Anweisung betraf die Einführung der Maskenpflicht ab dem 20. April für
die Angestellten in den Luxtram-Gebäuden sowie die Fahrer und Passagiere in der
Straßenbahn. Zwei Angestellte prüften in den Anfangstagen, ob die Fahrgäste der
Maskenpflicht nachkommen und erinnerten sie daran, falls nötig.
„Wir befinden uns in einer Periode, die sicherlich
anders ist, aber dennoch betriebsam. Eine Aktivität, die sich von jener aus
gewohnten Zeiten stark unterscheidet. Mit neuen Arbeits- und Lebensregeln. Das
stellt die Organisation und die Verwaltung auf den Kopf“, stellt der
Luxtram-Direktor fest.
Bislang kein Covid-19-Fall bei Luxtram
S.A.
Die Maßnahmen greifen. Bislang gab es keinen
Covid-19-Fall unter den Angestellten. „Ich denke, dass es sich bei der
Corona-Pandemie nicht um ein kurzfristiges Problem handelt. Laut dem, was man in
den Medien erfährt, wird die Suche nach einer Behandlung respektive einem
Impfstoff wohl noch Monate dauern. Die Schutzmaßnahmen werden noch eine Zeit
lang andauern“, meint Marck.
Den Betrieb hat er aber so organisiert, dass er von
einem Tag auf den anderen die Frequenz wieder stark erhöhen kann, sollten
weitere Lockerungen angekündigt werden.
Baustopp mit Konsequenzen
Noch nicht auf einem 100-prozentigen
Produktionsniveau angekommen sind laut dem Luxtram-Direktor die
Tram-Baustellen seit der Aufhebung des Baustopps vor zwei Wochen.
„Natürlich hat der fünfwöchige Stopp einen Impakt auf
den Fortgang der Arbeiten. Unser Ziel bleibt aber weiterhin, dass die Tram zum
Jahresende bis zur Place de la Gare fährt“, betont Marck.
Zu diesem Zeitpunkt könne er nicht sagen und auch
nicht quantifizieren, welchen Impakt die Corona-Pandemie auf das Datum der
Inbetriebnahme habe, meint der Betriebschef.
Und erklärt sich: „Es gibt noch zu viele
Unbekannte: Wird es eine zweite Welle mit Covid-19-Infizierten geben? Wird es
einen Kollektivurlaub im Bausektor geben? Wenn ja, wird es für bestimmte
Arbeiten eine Ausnahmeregelung geben? Wie stark wird das Verkehrsaufkommen in
den kommenden Wochen und Monaten sein? Bei weniger Straßenverkehr kommen die
Arbeiten an der Tram-Baustelle schneller voran, das ist gewusst.“
Gleise vor Zénith-Gebäude betoniert
Zwei Schlüsselstellen sind bekanntlich der
Boulevard Royal im Stadtzentrum und die Avenue de la Liberté im Bahnhofsviertel.
„An der Kreuzung Avenue Emile Reuter-Boulevard Royal wird die Plattform verlegt,
die Arbeiten schreiten gut voran. Vor dem Gebäude „Zénith“, wo ehemals die
BGL-Bank ansässig war, sind die Gleise in der Nacht zu Donnerstag betoniert
worden“, berichtet Marck.
„Bleibt der Abschnitt vor dem Royal Hamilius, den wir so
schnell wie möglich fertigstellen möchten. Die Plattform dürfte in den kommenden
Wochen verwirklicht werden. An dieser Stelle gibt es Schwierigkeiten
hinsichtlich des Baus der beiden Quais. Das ist auf den Bus- und den
Individualverkehr zurückzuführen“, erläutert der Luxtram-Diktator. Im
Klartext: Herrscht wenig Verkehr, können die Arbeiten schneller erledigt
werden.
Auf dem Teilabschnitt zwischen dem Pont Adolphe und der
Place de Paris schreitet die Baustelle indes gut voran. Die letzten Bäume,
Platanen aus den Niederlanden, die den Bedingungen des Lastenheftes in puncto
Qualität, Höhe und Preis entsprachen, werden übrigens diese Woche gepflanzt. Sie
sollen dazu beitragen, dass das historische Bild der Avenue de la Liberté – der
Prachtstraße des Landes – erhalten bleibt.
Arbeiten während
Kollektivurlaub
Bleibt der beengte Teilabschnitt zwischen der
Place de Paris und der Place de la Gare, wo die Arbeiten rasch vorangetrieben
werden sollen. Wie schnell der Straßenbau und die Bürgersteige verwirklicht
werden, hängt laut dem Luxtram-Diktator auch davon ab, ob die Gesellschaft
eine Ausnahmeregelung erhält, um während des Kollektivurlaubs zu arbeiten.
Läuft alles nach Plan, könnte vielleicht noch Ende des
Jahres die Baustelle in Richtung Pont Buchler beginnen, meint Marck. Aber
auch hier werden die Termine überprüft werden müssen, eine weitere Folge des
Lockdown.
(LW, 04.05.2020)
Ein Problem ist aufgetaucht, mit dem niemand gerechnet hatte. Die
Presse spricht von einer Pandemie, die das kleine Luxemburg heimsucht. Es heißt,
das Corona-Virus treibe sein
Unwesen. Auf Grund von Erlassen und Verboten seitens der Politik kommt das öffentliche Leben immer mehr zum Stillstand.
Dies bleibt nicht ohne Folgen auf den öffentlichen Transport. Auch die
Trambaustelle leidet darunter, weil sämtliche Arbeiten eingestellt werden.
Auch beim RGTR, der CFL
und der Straßenbahn werden die Verbindungen stark eingeschränkt
Noch knapp 2100
Passagiere in der Tram
LOKALES
Luxemburg. Das Land steht still, und das macht sich wie erwartet - und erhofft -
auch in Tram, Zug und Bus bemerkbar. Die Zahl der Passagiere geht deutlich
zurück, die Zahl der Verbindungen wird zunehmend eingeschränkt.
Am Montag wurden in der Tram noch 8.000 Passagiere gezählt, am Dienstag waren
es deren 5.500, am Mittwoch sank die Passagierzahl auf 2.900. Am Donnerstag
wurden schließlich nur noch 2.100 Fahrgaste gezählt. Zum Vergleich: Im Februar
lag die durchschnittliche Passagierzahl bei 31.000 Personen pro Tag, wie die
Trambetreibergesellschaft Luxtram mitteilt.
Seit Wochenbeginn wurde denn auch die Zahl der Verbindungen deutlich reduziert.
Lag die Taktfrequenz am Montag noch bei fünf bis sieben Minuten, so verkehrt die
Straßenbahn aktuell nur noch alle 15 Minuten. Gestern kam zudem die Mitteilung,
dass der Sonntags-Betrieb der Tram eingestellt wird.
Auch beim regionalen Busdienst RGTR sowie der Eisenbahngesellschaft CFL kommt es
zu Anpassungen. Sonntags fahren bis auf weiteres keine RGTR-Busse mehr,
wochentags wird die Taktfrequenz herabgesetzt. Bei der Bahn wird das Angebot
ebenfalls stark reduziert. Mobilitätsminister François Bausch sprach am
Donnerstag von 40 Prozent weniger Zugverbindungen.
Da es auch kurzfristig zu Änderungen kommen kann, sollten Reisende sich vor
Fahrtantritt im Internet, via App oder im Call- Center der CFL über etwaige
Fahrplanänderungen informieren. Die Schalter im Hauptbahnhof und am Bahnhof
Belval-Université bleiben zurzeit geschlossen.
Wartesäle geschlossen
Wie in den städtischen Bussen wird überdies auch bei Luxtram und der CFL zu
verstärkten Hygienemaßnahmen gegriffen. ,,In den Zügen werden jene Bereiche, mit
denen die Kunden oftmals in Berührung kommen, gründlicher und häufiger geputzt,
so zum Beispiel Geländer, Türknopfe, Griffe und die Toiletten”, erklärt
Alessandra Nonnweiler, Pressesprecherin der CFL.
Auch in den Bussen würden Geländer und Türöffner kontinuierlich gereinigt.
Zwischen Fahrer und Passagieren muss zudem ein Sicherheitsabstand eingehalten
werden. Aus diesem Grund ist die erste Sitzreihe momentan abgeriegelt. Darüber
hinaus werden nur die hinteren Türen geöffnet. In sämtlichen Bahnhöfen wurden
ferner die Wartesäle geschlossen, berichtet Alessandra Nonnweiler.
Wie viele Passagiere überhaupt noch in den Zug steigen, könne man nicht genau
sagen, da Züge und Busse bisher nicht mit einem digitalen Zählsystem
ausgestattet sind und zurzeit keine manuellen Zählungen durchgeführt werden.
,,Wir können aber bestätigen, dass die Züge aktuell nur sehr wenig genutzt
werden'', so Alessandra Nonnweiler.
(in : Luxemburger Wort, 21. März 2020)
Schnelle Tram in Planung
Die Idee einer schnellen Tramverbindung zwischen
Luxemburg und Esch/Alzette geht ihren Weg. Laut Minister Bausch laufen bereits
erste Vorplanungen.
Die sogenannte
schnelle Tram von Luxemburg nach Esch/Alzette
entlang der A4 befindet sich in einer frühen Planungsphase. Dies bestätigt
Mobilitätsminister François Bausch im Zuge seiner Antwort auf eine
parlamentarische Frage des CSV-Abgeordneten Felix Eischen. Eischen wollte
erfahren, wie weit die Planungen fortgeschritten sind, ob bereits die nötigen
Grundstücke aufgekauft worden sind und wie die Streckenführung an den
Autobahnauf- und -abfahrten gestaltet werden soll.
Laut François Bausch würden die zuständigen
Verwaltungen seit 2018 an den Vorplanungen der schnellen Tramverbindung zwischen
Luxemburg und Esch/Alzette beziehungsweise Beles arbeiten. Momentan würde man am
Betriebskonzept feilen und geeignetes Zugmaterial bestimmen. Zudem müssten die
notwendigen Haltestellen festgelegt werden. Parallel arbeite man an der
möglichen Streckenführung.
Multimodaler Korridor
mit Rad-Autobahn
Momentan befinde man sich im Stadium einer
Machbarkeitsstudie welche im späten Frühjahr 2020 abgeschlossen sein sollte. Der
Geländeaufkauf erfolgt laut Bausch normalerweise erst dann, wenn das Stadium
"Avant-Projet détaillée" erreicht sei. Trotzdem seien viele Grundstücke in
öffentlicher Hand, weil man die A4 ohnehin als gebündelten multimodalen Korridor
vorgesehen hatte, dies zusammen mit einem Rad-Expressweg.
Laut Bausch würde die Tram aus Sicherheitsgründen so
geplant werden, dass sie die Auf- und Abfahrten der Autobahn an keinem Punkt
kreuzt. Bausch verweist zudem auf den "Plan national de la mobilité 2035", den
er im Laufe des Jahres 2022 vorstellen will. Dort würden die Maßnahmen
untersucht, die notwendig sind, um die Mobilität weiter zu verbessern.
(www.wort.lu,
06.03.2020)
Kommentar : Es
bleibt zu hoffen, dass die Fahrzeuge der Schnelltram einen größeren Komfort
anbieten, als die Fahrzeuge von Luxtram.
An den Gewerkschaften ist es dafür zu sorgen, dass die Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen der Schnelltram von Anfang an ein gutes Statut haben.
Claude Oswald
Gratis-Transport: Der
Ansturm bleibt aus
Ob im Süden, im Norden, im Zentrum oder im Osten des
Landes – seit Samstag ist der öffentliche Transport in Luxemburg kostenlos. Vier
LW- Redakteure sind heute mit Bus, Zug und Tram an ihren Arbeitsplatz gefahren
und haben sich mit anderen Fahrgästen unterhalten.
Anne-Aymone Schmitz muss
vom hauptstädtischen Viertel Merl nach Grevenmacher fahren
Es ist 7.43 Uhr. An der Haltestelle an der Rue de Celtes steigen mit mir nach
und nach ein Dutzend Fahrgäste in den Bus der Linie 12 ein. Unter ihnen auch
Andrew und seine kleine Tochter Sandy. “Wir fahren regelmäßig mit dem Bus zur
Schule, damit sie lernt wie das geht”, erzählt Andrew. Dass man dafür seit dem
Wochenende nicht mehr zahlen muss, findet er toll, die bisher verlangten
verhältnismäßig niedrigen Ticketpreise hätten ihn aber ohnehin nicht von der
Nutzung des öffentlichen Transportes abgehalten, sagt er.
7.45 Uhr: Der Bus fährt los. Unterwegs durch das Stadtviertel Belair steigen
immer mehr Fahrgäste ein. Die Haltestelle Stäreplaz wird zwar mit einer leichten
Verspätung angesteuert, aber es reicht, damit ich noch auf der
gegenüberliegenden Straßenseite die Trambahn zur Luxexpo erwische. Bis auf den
letzten Sitzplatz belegt, fährt sie los und setzt ihre Fahrgäste, die
größtenteils zur Arbeit wollen, nach und nach ab.
Am noch nicht fertiggestellten Pôle d'échange bei der Luxexpo ist Endstation.
Hier muss ich auf den Bus 130 in Richtung Grevenmacher umsteigen. Der kalte Wind
bläst mir aus allen Richtungen um die Ohren. Knappe fünf Minuten bleiben noch
bis der Bus abfährt.
Nun gilt es sich zügig zwischen den Baustellenabsperrungen einen Weg zu den
Bussteigen zu bahnen und Quai 2 ausfindig zu machen. Auf einem verhältnismäßig
kleinen und für Kurzsichtige schlecht lesbaren Schild entziffere ich
letztendlich den richtigen Quai.
Es ist 8.24 Uhr. Der Bus der Linie 130 nach Grevenmacher fährt vor. Zusammen
mit mir steigen noch zwei Fahrgäste ein. Wie zuvor schon Andrew mit seiner
Tochter nehmen sie regelmäßig den Bus. Über die Autobahn fährt der Bummelbus in
Richtung Senningerberg. Eine junge Frau steigt ein, sie fährt zur Arbeit nach
Grevenmacher. Sie steigt an der Haltestelle an der Rue des Tanneurs wieder aus.
Ein in Niederanven zugestiegener Fahrgast verlässt mit mir und den beiden
übrigen Männern den Bus an der Gare routière. Dort ist für uns Endstation. Wir
verlassen den Bus. Es ist 8.55 Uhr. Der Busfahrer hat die Haltestelle pünktlich
erreicht.
Nadine Schartz fährt von Herborn nach Gasperich
Es ist der zweite Tag, an dem der öffentliche Transport in Luxemburg
kostenlos ist. Doch, wer sich für heute, dem ersten Arbeitstag nach der
Änderung, einen deutlichen Anstieg in Bus, Zug und Tram erwartet hat, wurde
enttäuscht. Denn, ausgerechnet an diesem Montagvormittag herrscht an vielen
Haltestellen und Bahnsteigen ungewöhnliche Ruhe.
8.21 Uhr: Die Linie 475 hält an der Haltestelle Kierchplaz in Herborn an.
Keven Pinto Semedo ist der einzige Fahrgast. Er nutzt den öffentlichen Transport
fast täglich. Die Tatsache, dass er diesen nun gratis nutzen kann oder weiter
bezahlen müsse, ändere ohnehin nichts an seinem Fahrverhalten. Allerdings sei es
doch komisch, plötzlich ohne Fahrschein fahren zu müssen. Ein Gefühl, das auch
mich während meiner Fahrt hin und wieder beschleicht.
In Manternach heißt es das erste Mal umsteigen und auf den Zug warten, der um
8.44 Uhr abfährt. Einer der wenigen Passagiere, die dort einsteigen, ist
Emmanuel Linsen. Der gebürtige Belgier, der seit mehr als 20 Jahren in Luxemburg
lebt, fährt seit einiger Zeit öfters mit dem Zug zur Arbeit. "Es ist einfach
stressfreier als mit dem Auto in Richtung Kirchberg zu fahren”, meint er. Durch
das kostenlose Angebot würden die Fahrten mit dem öffentlichen Nahverkehr für
ihn in Zukunft sicherlich noch attraktiver. “Im Vergleich mit dem Ausland waren
die Fahrscheine in Luxemburg aber ohnehin schon sehr günstig”, fügt Linsen
hinzu.
Manchmal geht's nicht ohne Auto
“Es nutzt nichts, wenn die Fahrten mit Bus, Zug und Tram kostenlos sind, wenn
man sich nicht auf die Fahrpläne verlassen kann”, betont unterdessen eine
Passagierin, die in Roodt/Syr eingestiegen ist. Sie nutzt zwar fast täglich den
öffentlichen Transport, muss aber auch hin und wieder auf ihr Fahrzeug
zurückgreifen. “Wenn ich Termine mit Kunden habe, verliere ich zu viel Zeit,
wenn ich mehrmals umsteigen muss. Dann geht es einfach nicht ohne Auto”, gibt
sie zu verstehen.
Nach der Ankunft in Luxemburg-Stadt ist der nächste Halt am Arrêt 102.
Während dort üblicherweise unzählige Personen auf ihren Anschluss warten, ist es
auch an dieser Haltestelle erstaunlich ruhig.
Auch Alexander Meyer aus Tarchamps steht dort. “Seit etwa vier Monaten nutze ich
regelmäßig den öffentlichen Transport”, erklärt er. Dafür nehme er denn auch
gerne 1,5 Stunden Fahrt auf sich. Würde er den Bus verpassen, müsste er
allerdings eine ganze Stunde auf die nächste Linie warten. Ganz auf sein Auto
verzichten, könne er sowieso nicht, gibt Meyer weiter zu verstehen. Im Norden
des Landes sei man darauf angewiesen, um von A nach B zu gelangen. “Wenn ich
Zeit habe, werde ich künftig jedoch öfter auf das Auto verzichten”, meint er
weiter.
Das Fazit am Ende der Route: Staus auf den Autobahnen, leere Busse und Züge.
Allein das kostenlose Angebot ändert noch nichts an der Meinung der Bürger.
Allerdings bewegt es die Menschen doch, hin und wieder auf ihr Fahrzeug zu
verzichten, auch wenn sie dafür etwas länger unterwegs sind oder mehrmals
umsteigen müssen.
John Lamberty fährt von Heinerscheid nach
Ettelbrück
„La mobilité gratuite – c'est un grand jour“ ist auf der Digitalanzeige im
Busflur zu lesen. Auf der Linie 555 zwischen Huldingen und Ettelbrück, die der
Redakteur ab Heinerscheid nimmt, hält sich die Euphorie am Montagmorgen
allerdings dann doch in Grenzen. Die fünf Fahrgäste, die es sich bis zum Halt um
7.49 Uhr in Heinerscheid in ihren Sitzen bequem gemacht haben, hängen jedenfalls
anderen Gedanken nach als der Tatsache, dass sie ab heute keine Fahrkarte mehr
lösen oder kein Abo mehr vorzeigen müssen.
Dies, obwohl der ein oder andere doch Nutznießer des nunmehr kostenlosen
Personennahverkehrs ist. So wie Bruno, der ab Lausdorn zu seinem Arbeitsplatz in
Ettelbrück unterwegs ist. „Bislang bin ich meist mit dem Auto zur Arbeit und nur
hin und wieder mit dem Bus. Wenn ich nun keinen Fahrschein mehr brauche,
profitiere ich also schon von dem neuen Angebot. Vielleicht fahre ich künftig ja
dann doch das ein oder andere Mal öfter mit dem Bus“, sagt er.
"Vorher schon recht günstig"
Ob der nicht zuletzt auch als soziale Maßnahme verkaufte Gratistransport
spürbare Auswirkungen auf die Nutzerzahlen haben wird, daran hegt
Anne-Catherine, die den Bus tagtäglich von Heinerscheid aus zu ihrem
Arbeitsplatz in Ingeldorf nimmt, allerdings doch ihre Zweifel. „Immerhin war der
öffentliche Transport ja eigentlich schon vorher recht günstig“, meint sie. Da
müssten dann wohl doch noch zusätzliche Anreize her.
Dass sich die Fahrgastzahlen dank des kostenlosen Personennahverkehrs
schlagartig erhöhen, daran glaubt auch Busfahrer Toni nicht. „Die Preise waren
auch bisher schon ganz sozial. Mit der Zeit könnten die Nutzerzahlen meines
Erachtens aber dennoch steigen“, meint er. Manchmal muss man eben einfach
Zeichen setzen, um große Weichenstellungen den Weg zu bereiten.
Inwiefern die Einführung des Gratistransports nachhaltig beim Bürger punkten
kann, wird demnach wohl die Zeit zeigen. Gemessen wird die Regierung im
ländlichen Norden aber wohl eher an der geplanten Reorganisation des
RGTR-Busnetzes und den Bemühungen zur Verbesserung des öffentlichen Transports.
So viel sei aber gesagt: Linie 555 war Montagmorgen pünktlich.
Nicolas Anen fährt von Tetingen nach
Esch/Alzette
Montagmorgen im TICE-Bus, Linie fünf. Ob es an der Schifflinger Kavalkade vom
Vortag hängt oder einfach nur weil es Montag ist, es ist ruhig im Bus. Als er am
Ausgang von Rümelingen beschwerlich den Kayler Poteau Richtung Esch in Angriff
nimmt, sitzen etwa ein Dutzend Fahrgäste drin.
"Ich weiß nicht, was das für mich ändern wird"
Unter ihnen Isabelle (41). Sie nimmt öfters die Linie fünf. Sie wohnt in der
französischen Grenzortschaft Öttingen, von wo aus sie den Bus nach Rümelingen
nimmt. Dort steigt sie in den TICE-Bus um, um nach Esch zu fahren. Nach ihrer
Ankunft und nach den Vorteilen des Gratis-Transports gefragt, zuckt sie mit den
Achseln. „Ich weiß nicht, was das für mich ändern wird“, sagt sie.
Sie werde in Frankreich weiterhin bezahlen müssen. Sie warte erst einmal ab, was
es sie von nun an kosten werde. Den Durchblick habe sie nicht, sagt sie lachend
und eilt Richtung Escher Bahnhof.
Froh über die Einsparung
Dort hält sich gerade Munira (32) auf. Die junge Frau sagt sich froh über die
Einführung des Gratis-Transports. Sie nimmt täglich in Esch den Zug nach
Luxemburg-Stadt. „Ich muss mein Abonnement nicht mehr bezahlen, das waren 50
Euro im Monat. Das ist schon eine große Einsparung“, sagt sie und geht den
Bahnsteig hinauf.
Wird es teurer?
Währenddessen schauen sich das Paar Daniel (72) und Françoise (68) aus
Villerupt (F) in der Bahnhofshalle um. Sie sind mit dem Taxi nach Esch gekommen,
um von dort aus den Zug nach Luxemburg-Stadt zu nehmen.
Abends planen sie mit dem Bus von Luxemburg-Stadt aus direkt nach Villerupt
zurück zu fahren. „Ich denke, die Einführung des Gratistransportes wird für uns
teurer“, befürchtet Daniel. Zuvor hatte er ein Abonnement, in dem die
grenzüberschreitende Buslinie nach Villerupt inbegriffen war. Wie es aber jetzt
weiter gehe, wisse er nicht.
"Wir fragen mal nach"
„Müssen wir ab jetzt im Bus in Luxemburg-Stadt beim Fahrer zahlen?“, fragt
seine Frau. Im Escher Bahnhof haben sie keinen Schalter gefunden, um
Informationen zu bekommen. Auf den Schalter des TICE am Busbahnhof hingewiesen,
winkt Daniel ab.
„Wir passieren ja sowieso heute noch am Bahnhof in Luxemburg-Stadt. Dort
fragen wir nach“, sagt er. Und dürften damit wohl nicht die einzigen Grenzgänger
sein.
https://www.wort.lu/de/lokales/gratis-transport-der-ansturm-bleibt-aus-5e5cdc71da2cc1784e3575fc
Keven Pinto Semedo nutzt den öffentlichen Transport regelmäßig. Die Tatsache,
dass dieser nun kostenlos ist, sieht er durchaus positiv. Foto: Nadine Schartz.
Relativ ruhig war die Lage am Montagmorgen am Escher Busbahnhof. Foto:
Nicolas Anen.
Polish fürs Image
POLITIK & GESELLSCHAFT / CLAUDE FEYEREISEN
Ausgerechnet François Bausch war skeptisch: Vor nicht
allzu langer Zeit sagte er noch, der öffentliche Transport in Luxemburg sei
einer der günstigsten im Vergleich zu anderen Ländern . Es könne also nicht am
Preis liegen. Wenig später dann schwenkte er auf den Weg seiner DP- und
LSAP-Koalitionskollegen ein und nannte die kostenlose Nutzung von Bus, Bahn und
Tram die Kirsche auf dem Kuchen. Mit Letzterem meinte er wohl ein landesweit
effizientes System. Das Problem dabei: Es fehlt der Kuchen!
Am heutigen 29. Februar wird der “gratis ëffentlechen
Transport” Wirklichkeit. Mit viel Pomp, abgehobenen Vergleichen (Mondlandung,
Weltumrundung ...) und
“unabhängigen” Musikern, die sich vor den
blau-grün-roten Karren spannen lassen - allen voran Nationalbarde Serge Tonnar.
Ein in der Tat historischer Augenblick, vor allem für Premier Bettel und seinen
grünen Mobilitätsminister: Weil es sich mit dlem Pionierstatus im Rampenlicht
der internationalen Medienbühne gut glänzen lässt. Und weil es ganz einfach ein
... sehr einfaches Dossier ist. Mit Themen dieser Art weiß Xavier Bettel
bekanntlich bestens umzugehen.
Doch der Glanz wird ebenso schnell verblassen, wie
sich eine etwaige anfängliche Begeisterung für die nunmehr kostenlosen
öffentlichen Verkehrsmittel aufseiten potenzieller Umsteiger legen wird. Die
Kostenfreiheit löst nämlich die Probleme nicht: Bahnhofsgebäude werden
abgerissen und nicht ersetzt, durchgängige Busspuren auf den Hauptachsen sind
nicht angelegt, Querverbindungen sind Mangelware und auf dem Land ist die
Frequenz der Linienbusse zu niedrig. Die Fahrt mit Bus oder Bahn bleibt mühsam
und verleitet so gar nicht zum Umdenken.
Umso unverständlicher sind Zeitpunkt und Grad der
medialen Ausschlachtung der Maßnahme. Statt sich jetzt dem Vorwurf der
Effekthascherei auszusetzen, hätte die Regierung die Zeit bis zum Superwahljahr
2023 nutzen sollen, um ein bedarfsgerechtes und bürgerorientiertes Gesamtkonzept
mit strategischen Knotenpunkten umzusetzen, an denen unterschiedliche
Verkehrsmittel und Dienstleistungsangebote wie Post, Bankfilialen sowie
Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten vereint werden. Hier wird gerade die Chance
verpasst, eine Win-win-Situation für Ortsansässige, Pendler und Grenzgänger zu
schaffen. François Bausch tingelt lieber mit seiner RGTR-Show durch die Kantone,
um die Bürger mit Studien, Statistiken und Versprechen vom eigentlichen Problem
abzulenken.
Der Grund für das Kick-off-Spektakel kann also nur
die ausbleibende positive Presse sein: Seit Anbeginn des Bettel-Kabinetts II hat
die Regierung wenig Konkretes geliefert. Stattdessen dominieren Personalwechsel
in Chamber und Regierung aus persönlichen oder tragischen Gründen,
Vorteilsnahmen und parteieninterne Reibereien.
Da kommt der ,,gratis ëffentlechen Transport" dem im
Umgang mit Publikum gewieften Premier und seinem Vize gerade gelegen:
unkompliziert, leicht vermittelbar und wohlklingend. #FreeMobility soll es
richten und das Image aufpolieren - wenn auch nur international. Für den Pendler
bleibt alles beim Alten: Ob im Auto oder im Bus, er steht im Stau. Mit dem Bus
jetzt immerhin kostenlos.
Kontakt:
claude.feyereisen@wort.lu
(in : Luxemburger Wort, 29. Februar 2020)
Analyse zur Mobilität / Die
Kirsche ist da wohl, allein es fehlt der Kuchen
Die Einführung des ticketlosen öffentlichen Nahverkehrs
löst Probleme, die nicht existieren. Das wäre nicht weiter schlimm, würden die
tatsächlichen Baustellen ebenfalls behoben – und würde die Maßnahme nicht als
sozialpolitische Großtat inszeniert werden.
„Die Kirsche auf dem Kuchen“, nannte François Bausch
(„déi gréng“) die Einführung des ticketlosen öffentlichen Nahverkehrs anlässlich
der ersten Ankündigung seiner Einführung. Der Kuchen sei indes noch zu backen –
mit dem Kuchen meint der Transportminister die Mobilitätsstrategie Modu 2.0.
Tatsächlich sind die 41 Millionen Euro, die das Staatsbudget 2020 zusätzlich für
den Wegfall der Fahrscheine vorsieht, angesichts der übrigen Investitionen
verschwindend gering: 2,212 Milliarden fließen zwischen 2018 und 2023 allein in
den Ausbau des Schienennetzes.
Die Nutzung der öffentlichen Transportmittel ist
in den letzten Jahren massiv gestiegen – so sehr, dass die Züge zu Spitzenzeiten
unter einer Auslastung von über 100 Prozent ächzen. Die CFL-Züge ähneln zur
Rushhour der sprichwörtlichen Ölsardinendose. Das marode, über Jahrzehnte
vernachlässigte Schienennetz ist auch nicht mehr in der Lage, die benötigten
Transportkapazitäten zu sichern. Investitionen sind also notwendig – und sie
sind ein richtiger Schritt zur Entlastung der ebenfalls überfüllten Straßen.
Luxemburg muss sein Verkehrsproblem in den Griff bekommen, weil es daran zu
ersticken droht. Nur: Den ticketlosen Nahverkehr als sozialpolitische Maßnahme
zu verkaufen, wie Bausch es tut, ist ein Witz ohne Pointe.
Warum ticketlos?
Wer den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in
Luxemburg ab dem 1. März 2020 in der zweiten Klasse nutzen will, muss keinen
Fahrschein mehr lösen. Die Kosten dafür werden vom Staat getragen. Kostenlos
sind Bus und Zug deshalb nicht, nur die Finanzierung funktioniert nicht mehr
über den Verkauf von Tickets.
Perfide Argumente
Das Argument mag dabei in anderen Ländern durchaus
gelten: In Paris, wo eine Tageskarte für das gesamte Netz des öffentlichen
Nahverkehrs über 15 Euro kostet, würde die Abschaffung der Fahrscheine viele
ärmere Haushalte entlasten. In Luxemburg aber sind die Tickets heute bereits so
günstig, dass das Argument kaum greift. Für die Menschen, die in Luxemburg an
der Armutsgrenze oder darunter leben, sind die Preise für Bus und Bahn ein wohl
vorhandener, aber zu vernachlässigender Posten in der Haushaltsrechnung. Zu
schaffen machen ihnen die Preise für Wohneigentum oder die Mietkosten. Und das
ist der Punkt, an dem Bauschs „sozialpolitische Maßnahme“ fast schon perfide
wird.
Denn wer in Luxemburg zu den Geringverdienern
zählt und nicht auf ererbtes Wohneigentum zurückgreifen kann, dem bleiben zwei
Möglichkeiten: Er zieht entweder aufs Land, wo sich bisweilen noch bezahlbarer
Wohnraum finden lässt, und nimmt die damit einhergehenden Abstriche in Kauf:
weite Wege zu den nächsten Einkaufsmöglichkeiten und öffentlichen Angeboten wie
Schulen, Postämtern oder Banken – und natürlich eine schwache Anbindung an das
radial auf die Hauptstadt ausgelegte öffentliche Verkehrsangebot. Oder er zieht
über die Grenze ins nahe Ausland und verliert so den Zugang zum kostenlosen
öffentlichen Transport vollständig.
Profiteure der Maßnahme sind zunächst die Bewohner der
hauptstädtischen Agglomeration – und es ist natürlich verkehrspolitisch
sinnvoll, wenn der Villenbesitzer aus Bridel seinen Porsche Cayenne nicht in die
morgendliche Midgardschlange aus Plastik, Gummi und Blech einreiht, die sich
ihren Weg zum Kirchberger Bankenviertel walzt. Der villenlose Mieter aus
Petingen darf sich dagegen auf noch überfülltere Züge freuen. Immerhin kostet
die Fahrt ihn jetzt nichts mehr. Für Leute, die täglich aus den Grenzgebieten
nach Luxemburg fahren, gelten zumindest ermäßigte Tarife.
Bewegungsfreiheit ist
Teilhabe
Dabei ist die Idee des ticketlosen öffentlichen
Nahverkehrs gut. Die Betriebskosten werden durch die Steuerfinanzierung auf die
Schultern aller Bürger verteilt. Durch die progressive Besteuerung zahlt
derjenige mehr, der mehr verdient – und hat so einen Anreiz, das Angebot auch zu
nutzen. Und wer sich am unteren Ende der Einkommensleiter befindet, kann
zumindest die Transportkosten aus den knapp bemessenen Ausgaben herausrechnen.
Die dadurch entstehende Bewegungsfreiheit ist ein Baustein der Teilhabe am
öffentlichen Leben. Wohlgemerkt: ein Baustein.
Denn die Maßnahme greift nur im Verbund mit
anderen Ansätzen: Die Sicherung von bezahlbarem Wohnraum und der Ausbau des
öffentlichen Transportwesens wären Veränderungen, die den Titel der
sozialpolitischen Maßnahme verdienen würden. An Letzterem arbeitet die Regierung
fieberhaft und durchaus mit mehr Elan als ihre konservativen Vorgänger, in
Sachen Wohnungskrise, die bei Weitem am schwersten wiegt, fehlt bis heute ein
entschiedenes und planvolles Vorgehen. Und natürlich sind die notwendigen
Veränderungen schwierig umzusetzen – viel schwieriger, als ein Abbauen der
Fahrscheinautomaten entlang der Tramschienen.
Mit der Einführung des ticketlosen Nahverkehrs gehen am
Samstag große Feierlichkeiten einher. Luxemburger Künstler spielen auf, die
internationale Presse reist an, das Blitzlichtgewitter ist dem Transportminister
sicher. Die Maßnahme fruchtet – zwar nicht sozialpolitisch, aber zumindest als
PR-Gag. So kommt es, dass die Einwohner Luxemburgs am 1. März eine Kirsche
geschenkt bekommen. Für den Kuchen aber, den man ihnen versprochen hat,
existiert zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht mal ein Rezept.
(www.tageblatt.lu,
26.02.2020)
Kommentar : Ob
das Schienennetz marode ist und seit Jahrzehnten vernachlässigt wurde, darüber
kann man geteilter Meinung sein. Ein Blick nach Frankreich genügt um
festzustellen, wie marode Strecken aussehen, die stellenweise nur mehr im
Schritttempo befahren werden dürfen, oder die letztendlich aus
Sicherheitsgründen "vorübergehend" stillgelegt werden. Mein Eindruck ist eher,
dass alljährlich mehrere Bahnstrecken in Luxemburg während Wochen
abschnittsweise außer Betrieb genommen werden, um sie auf Vordermann zu bringen.
Dies geschieht aber dann größtenteils während der Schulferien.
Was allerdings stimmt ist die Feststellung, dass der Gratis-ÖPNV die Probleme
der Menschen nicht löst, die mit explodierenden Mieten und Wohnungspreisen
kämpfen müssen. Luxemburg mutiert immer mehr zum Luxusland für betuchte Bürger
und Bürgerinnen, und diese sind in der Regel nicht auf den öffentlichen
Transport angewiesen. Die Schuld für diesen Missstand trägt allerdings nicht
François Bausch.
Claude Oswald
Place de Paris verändert ihr Gesicht bis Mitte
2021
Im Mai werden die Arbeiten zur Neugestaltung der
Place de Paris im hauptstädtischen Bahnhofsviertel aufgenommen. Entstehen soll
ein lebendiger, moderner Platz, der den Wünschen der Anwohner gerecht wird.
Nadine Schartz
Nachdem die Einwohner und Geschäftsleute aus dem
Bahnhofsviertel in zwei Sitzungen mitreden konnten, wie die Place de Paris in
Zukunft aussehen soll, wurde das geplante Projekt nun am Montagabend - ebenfalls
in einer öffentlichen Bürgerversammlung - präsentiert.
"Diese Pläne sind mithilfe Ihrer Ideen und Vorschläge
entstanden", unterstrich Laurent Schwaller, Koordinator der öffentlichen Plätze
in der Hauptstadt zu Beginn der Versammlung. "Die Liste der Erwartungen war
groß", meinte unterdessen Luxtram-Direktor André von der Marck. Und doch
habe man die Wünsche berücksichtigt und in das Projekt integriert.
Autofreie Zone
Um den Platz künftig autofrei zu bekommen und
gleichzeitig zu vergrößern, wird die Zufahrt zur Rue du Fort Bourbon für den
Verkehr gesperrt. Gleiches gilt für den kurzen Abschnitt zwischen der Avenue de
la Liberté und der Rue Sainte-Zithe. Beide Bereiche werden in die Place de Paris
integriert.
Um diesem ein hochwertiges Aussehen zu verleihen,
wird der Boden mit dem gleichen hellen Granit, wie jener rund um den
Royal-Hamilius und die Rue du Marché-aux-Herbes, verlegt. Der gleiche Belag wird
sich auch im Bereich der Tramgleise befinden.
Parallel zu den Häusern werden Bäume gepflanzt sowie
Wasserspiele, ein Bücherschrank, eine Veloh'-Station, Fahrradständer,
öffentliche Toiletten und diverse Sitzgelegenheiten realisiert. Darüber werden
auf beiden Seiten des Platzes Zonen für die Terrassen der Gastronomiebetriebe
vorgesehen. Wie von den Geschäftsleuten gefordert, wird es auch weiterhin eine
Lieferzone auf dem Areal geben.
Arbeiten starten im Mai
Die Arbeiten an sich werden in drei Phasen
aufgeteilt. In der ersten Phase, die bereits im Mai startet, werden die
unterirdischen Infrastrukturen komplett erneuert. Eine Tätigkeit, die sich bis
September auf der Seite rund um die Rue Jean Origer und die Rue du Fort Bourbon
sowie bis Oktober auf der gegenüberliegenden Seite ziehen wird. Der
Terrassenbetrieb soll dabei nicht gestört werden, wie Bürgermeisterin Lydie
Polfer während der Versammlung unterstrich. Zu diesem Zeitpunkt sollen übrigens
auch die Gleisarbeiten zur Erweiterung der Tramstrecke in Richtung Hauptbahnhof
abgeschlossen werden.
In der zweiten Phase, die von September bis Februar
2021 dauern wird, stehen die nächste Etappe zur Erneuerung der
unterirdischen Infrastrukturen sowie das Verlegen des Bodenbelags auf dem
Programm. In der letzten Etappe - zwischen Februar und April 2021 - tritt das
Projekt in die Endphase. Während dieser Zeit wird der Straßenbau abgeschlossen,
die Bäume werden gepflanzt und die Stadtmöbel integriert.
Vier Stunden gratis Parken am Samstag
Nachdem ein Bürger während der Versammlung wissen
wollte, was die Stadt Luxemburg tue, um trotz Baustelle Kunden in das
Bahnhofsviertel zu locken, betonte Lydie Polfer, dass man alles tun werde, um
die Geschäftswelt zu unterstützen. So biete man etwa von Freitag, dem 14.
Februar, bis zum Abschluss der Arbeiten im Bahnhofsviertel während der Woche
jeweils eine kostenlose Parkstunde in den Parkhäusern Fort Wedell und
Neipperg an, an Samstagen werde dieses Angebot auf vier Stunden erweitert.
Zudem stelle man 50 hauptstädtischen Händlern -
Priorität haben die Geschäftsleute aus dem Bahnhofsviertel - Stände auf der
Frühjahrsmesse in der Luxexpo zur Verfügung, um dort für ihre Produkte und ihren
Laden zu werben.
Im Gespräch mit Wirtschaftsminister Franz Fayot, der
selbst aus dem Stadtteil Gare stammt, wolle man aushandeln, dass die von der
Trambaustelle betroffenen Geschäftsleute die Möglichkeit bekommen, diverse
Abgaben und Steuerbeiträge gestaffelt einzahlen zu können oder diese gar
zeitweise auf Eis legen zu können.
Anlaufstellen bei Fragen
Für den Fall, dass die Bürger Reklamationen
beziehungsweise Fragen zu dem Projekt haben, können diese sich weiterhin an die
beiden Baustellenmediatoren Laure Muller und Alex Braganca wenden. Diese sind
von montags bis freitags jeweils zwischen 8.30 Uhr und 17 Uhr unter der
Telefonnummer 47 96-43 43 sowie per E-Mail unter chantiers@vdl.lu zu erreichen.
Darüber hinaus werden vom 18. Februar an jeweils
dienstags und freitags zwischen 11.30 Uhr und 14.30 Uhr zwei Baustellenberater
auf der Place de Paris zur Verfügung stehen.
www.wort.lu,
11. Februar 2020
https://www.wort.lu/de/lokales/place-de-paris-veraendert-ihr-gesicht-bis-mitte-2021-5e41b8eada2cc1784e355f1c
Kommentar : Bei der Gestaltung der Tramfahrzeuge war
Luxtram-Direktor von Marck weniger entgegenkommend ; beziehungsweise ging er nur zum
Schein auf die Wünsche der Bürger ein. Die betroffenen Einwohner und
Geschäftsleute im Bahnhofsviertel seien gewarnt.
Claude Oswald
Trambaustelle: Die Gefühle
kochen hoch
Emotionsgeladen verlief die
Informationsversammlung über Entschädigungen für Geschäfte längs der Tramtrasse.
Viele fürchten um ihre Existenz.
Im Dezember dieses Jahres wird die Tram von der
Luxexpo in Kirchberg bis zum Hauptbahnhof fahren. Bis es so weit ist, müssen die
Anrainer – allen voran die Geschäftsleute – auf die Zähne beißen. Vor allem sie
leiden unter der Baustelle, die sie nervlich und finanziell stark belastet, die
manche sogar in die Insolvenz treibt.
Keinen leichten Stand hatten demnach die Vertreter von
Luxtram S.A., die am Donnerstagabend im Kulturzentrum in Hollerich Aufschluss
über die Entschädigungen für betroffene Ladeninhaber gaben.
Neuland für Luxemburg
Mit den Kompensationen für Geschäftsleute, die durch
eine Baustelle einen finanziellen Verlust erleiden, begibt sich Luxemburg auf
Neuland, wie Frank Vansteenkiste, Verwaltungsratspräsident von Luxtram S.A. und
Mitglied des Comité d'indemnisation, erklärte. Anträge einreichen können alle
Betreiber eines Geschäfts, das längs respektiv nahe an der Tramstrecke liegt und
seine Aktivität schon vor dem 1. Januar 2018 dort hatte.
Wir wollen keine Erbsenzähler sein
Kompensierbar sind alle Arbeiten, ob es sich um das
Verlegen der Gleise, die Erneuerung der Infrastrukturen oder der Bürgersteige
handelt. Im Ausland, so Vansteenkiste, werde dies anders gehandhabt. Und: „Wir
wollen keine Erbsenzähler sein.“
Wie weiter erklärt wurde, wird das Comité
d'indemnisation nicht das Ende der Baustelle abwarten, bis die Entschädigungen
ausbezahlt werden. Es soll schnell und pragmatisch geholfen werden, Anzahlungen
wird es allerdings nicht geben. Des Weiteren erfuhren die Anwesenden, dass
auch das Arbeitsamt bei „Chômage accidentel et technique“ Hilfe leistet.
Fiduciaire statt
Expert-Comptable
Zur Kritik mehrerer Geschäftsleute, dass sie sich keinen
Finanzbuchhalter leisten können um die Bilanzen zu erstellen, war es die
Bemerkung von Vansteenkiste, dass auch eine Fiduciaire diese Arbeit erledigen
könne. Zudem kam aus seinem Mund das Zugeständnis, dass Luxtram S.A. in manchen
Fällen einen Expert-Comptable benennen und die Kosten übernehmen könne.
Wenn ein Dossier auf Entschädigung komplett ist, dauert
es im Idealfall sechs bis sieben Wochen, bis gezahlt wird. Es kann aber auch bis
zu drei Monate dauern: Zum Beispiel im Sommer, wenn der Aufsichtsrat, der die
Entscheidung des Comité d'indemnisation validieren muss, nicht tagt.
Perimeter ein
Diskussionsthema
Einige der Fragesteller wollten wissen, wieso nur die
Geschäftsleute rund um die Tramstrecke Recht auf Entschädigung haben,
schließlich sei das ganze Bahnhofsviertel betroffen. Worauf der
Verwaltungsratspräsident zu verstehen gab, dass dies tatsächlich ein
Diskussionsthema sei.
Foto: Chris Karaba
„Ich befürchte, dass ein Drittel der Geschäftsleute
bankrott sein werden, wenn die Entschädigung endlich ausbezahlt wird. Allein im
Dezember habe ich 40 Prozent meines Umsatzes eingebüßt“, meinte der Betreiber
eines Café-Restaurants an der Place de Paris.
Und: „Es muss besser und schneller geholfen werden.
Beispielsweise mit einem Pauschalbetrag“, forderte er. Eine Idee, die Frank
Vansteenkiste den Vorstandsmitgliedern für Geschäfte in einer schwierigen
Situation vorschlagen möchte.
Eine Stunde gratis parken
Um den Geschäftsleuten entgegen zu kommen, werden
laut Paul Hoffmann, Vertreter der Stadt Luxemburg im Luxtram-Verwaltungsrat, die
Kunden des Parkhauses Fort Neipperg von nächster Woche an bis zum Abschluss der
Trambaustelle von einer Stunde gratis Parken an den Wochentagen sowie vier
Gratisstunden am Wochenende profitieren können.
18 Anträge
Dem Comité d'indemnisation pour les travaux de la
ligne de tramway de Luxexpo à Luxembourg-Gare liegen zurzeit 18 Anträge auf
Entschädigung vor. Laut Françoise Frieden, Pressesprecherin von Luxtram S.A.,
wurden noch keine Gelder ausbezahlt.
Im 2014 von der Abgeordnetenkammer votierten
Finanzierungsgesetz sind rund 20 Millionen Euro für „Divers“ und „Imprévus“
vorgesehen, worunter auch die Entschädigungen für Geschäftsleute fallen.
Die Informationen können online eingesehen und das
Antragsformulare heruntergeladen werden.
Rita Ruppert,
www.wort.lu,
8. Februar 2020
Kommentar :
Wo ist der Unterschied zwischen Expert-Comptable und Fiduciaire ? Im allgemeinen
Sprachgebrauch versteht man in Luxemburg unter beiden Begriffen mehr oder
weniger das Gleiche. "Expert-Comptable"
meint die Person des Steuerberaters, und "Fiduciaire" das Steuerberaterbüro. Beide
wollen für ihre Arbeit bezahlt werden.
Extrait des Pages Jaunes 2018.
Nicht nur die
Trambaustelle verdirbt den Geschäftsleuten im hauptstädtischen
Bahnhofsviertel den Winterschlussverkauf
Mehr schlecht
als recht
ZENTRUM / RITA RUPPERT
Luxemburg. Seit die Trambaustelle Einzug in das
hauptstädtische Bahnhofsviertel gehalten hat, ist nichts mehr wie vorher. Dass
vor allem die Geschäftsleute in der Avenue de la Liberté unter den Arbeiten
leiden, ist gewusst. Auch die Solden, die am 2. Januar begannen, locken nicht
mehr Kunden in die Läden in dieser Straße, wie vor Ort zu erfahren war. Mehr
noch: Auch die Geschäfte in der Parallelstraße, der Avenue de la Gare, sind von
der Baustelle betroffen. Doch das ist nicht das einzige Problem.
,,Wir haben viele Kunden verloren”, sagt Sabine
Jeitz, Verkäuferin im Männerbekleidungsgeschäft „41avenue” in der Al Avenue.
,,Nicht nur die Trambaustelle in der Avenue de la Liberté hat ihre Auswirkungen
auf unsere Verkaufszahlen, sondern auch die verkehrstechnischen Änderungen mit
dem Wegfall der Parkplätze in dieser Straße seit Mitte Mai haben ihre Spuren
hinterlassen.”
,,Noch nie eine solche Flaute erlebt”
In der Tat ist die Teilstrecke zwischen der Place de
la Gare und der Kreuzung mit der Rue Jean Origer und der Rue de Bonnevoie seit
rund acht Monaten hauptsächlich Bussen und Radfahrern vorbehalten. Und Sabine
Jeitz ergänzt: ,,Ich arbeite seit 30 Jahren hier, 16 Jahre bei Monopol, 14 Jahre
in diesem Geschäft. Noch nie habe ich eine solche Flaute erlebt - schon gar
nicht während der Solden.” Und hofft, dass kein Personal entlassen werden muss.
„Man muss Geduld haben”, sagt Nadia Fonseca, seit 22
Jahren Verkäuferin bei ,,Chaussures Goedert" in der Al Avenue. Damit meint sie
die Kunden, die ihr Auto nicht mehr vor der Tür parken können. Nach dem guten
Verkauf vor Weihnachten und der ersten Winterschlussverkauf-Woche ist es
allerdings ruhig im Laden.
Auch laut Nadege De Ciancio, Verantwortliche der
„Yves Rocher” -Filiale in der Avenue de la Gare, machen den Geschäftsleuten vor
allem die nunmehr fehlenden Autostellplätze zu schaffen. Sie klagt über weniger
Laufkundschaft im Laden, die Klientel im Kosmetikinstitut nimmt weiterhin ihre
Termine wahr, Parkplatzmangel hin oder her.
Gähnende Leere seit Dezember
Ein ganz anderes Bild bietet sich in der Avenue de la
Liberté, wo die Arbeitsgeräte aufgrund des Urlaubs im Bausektor noch ruhen. Im
Bekleidungsgeschäft „Extrabold” herrscht gähnende Leere. „Seit Dezember ist es
sehr ruhig”, sagt Lagerverwalterin Jessica Chikh. Zurückzuführen sei die Flaute
ihrer Meinung nach auf die sehr schlecht gemachten Stege entlang der Geschäfte.
,,Viele Kunden kommen nicht mehr zu uns. Die Verkaufszahlen gehen nach unten.
Kein Vergleich zu jenen des vorigen Geschäftsjahres”, berichtet sie. ,,Wir
hoffen, bis zum Ende der Trambaustelle über die Runden zu kommen. Bislang
mussten noch keine Angestellten entlassen werden”, sagt Chikh. Und hofft, dass
die Petition der Geschäftsleute an die Stadt Luxemburg etwas bewirken wird.
Ade, traditioneller Einkaufsbummel
„Wir haben eher mit dem Winterschlussverkauf begonnen
und gewähren Nachlässe von bis zu 70 Prozent”, erklärt Lourdes Figueiredo,
Verkäuferin im Damenbekleidungsgeschäft „Mosquito for Women” an der
Place de Paris. ,,Liquidation avant travaux” steht groß auf einem Banner über
den Vitrinen geschrieben. ,,Wie alle Geschäfte haben wir Kunden verloren. Die
meisten, die jetzt zum Einkaufen kommen, verbinden das mit einem Besuch beim
Arzt oder dem Krankenbesuch in der nahe gelegenen Klinik”, erklärt die
langjährige Verkaufskraft. Und hat prompt eine Erklärung für die Missstände:
,,Das Problem ist, dass es in der Hauptstadt respektive im Bahnhofsviertel zu
viele Baustellen gleichzeitig gibt.”
Fast keine Laufkundschaft mehr
Kateryna Nechyporenko und Magali Quadrini aus dem
Laden „K Luxembourg” nahe dem Hauptbahnhof machen zwar nicht bei den Solden mit
- alle ihre Waren werden das ganze Jahr über zu zehn Euro pro Stück verkauft - ,
bekommen aber trotzdem die Konsequenzen der Baustelle zu spüren: ,,Gott sei Dank
haben wir viele treue Kundinnen aus dem Viertel, denn Laufkundschaft gibt es bei
uns fast keine mehr”, sagt Geschäftsführerin Nechyporenko.
,,Die Leute kommen nicht mehr wegen der
Parkprobleme”, meint Quadrini. ,,Vergangene Woche war es extrem ruhig. Sogar der
verkaufsoffene Sonntag hat sich als Flop erwiesen, obwohl alle Geschäfte ihre
Türen geöffnet hatten. Lediglich fünf Kundinnen kamen in den Laden”, erzählt
sie.
Nicht in die Karten der Geschäftsleute spielt
ebenfalls das Wetter. ,,Wenn es regnet, fahre ich mit meinem Mann in ein
Einkaufszentrum, wie viele andere Leute auch”, erzählt Nechyporenko, die selbst
im Quartier Gare wohnt. Schließlich mache der Einkaufsbummel über die schmalen
Stege in der Avenue de la Liberté keinen Spaß.
Warten auf vereinfachte Bestimmungen
„Wir warten sehnsüchtig auf die angekündigte
Vereinfachung der Formalitäten, um eine finanzielle Entschädigung bei Luxtram
anzufragen”, so die resolute
Geschäftsführerin. In der Hoffnung, dass „K
Luxembourg” weiter bestehen kann.
Luxemburger Wort, 10. Januar 2020
Foto : Claude Oswald.
Avenue de la Liberté, oder wo Flanieren und Einkaufen
keinen Spaß mehr macht. Hoffentlich müssen die geschädigten Geschäftsleute nicht
zu lange auf eine Antwort von Luxtram warten.
Des commerçants de la gare
exaspérés à l'heure des soldes
Les bonnes affaires ont
démarré au Luxembourg mais ne représentent qu'une infime éclaircie dans le
quartier Gare. Les travaux du tram ont fait «perdre le fil de la clientèle»
témoignent des commerçants à bout de souffle. Le premier échevin réagit.
La Ville de Luxembourg et son Union commerciale
(UCVL) ont eu beau y déballer un tapis
rouge pour la Grande braderie, financer
une campagne de pub de 130.000 euros pour communiquer sur l'accessibilité ou
offrir la
première heure pour se garer dans le tout nouveau
parking Neipperg, nombre de commerces du
quartier de la Gare tirent la langue en ces débuts 2020 et de soldes d'hiver.
En attendant que le tram
circule enfin de la place de l'Etoile jusqu'à la Gare centrale en desservant
quatre nouvelles stations d'ici
décembre 2020, la pilule des travaux qui durent,
ne passe plus. «On souffre. On va mourir. C'est fini!», balance sérieusement
Mahmoud Albandakji. Calme en apparence, le gérant du Café 2 go situé au 21,
avenue de la Liberté n'en a que faire des premiers rails du tram fixés devant sa
porte, il en paie un prix bien trop fort à son goût.
Cela fait presque dix ans que le patron d'origine
syrienne fait vivre sa famille mais «depuis pile un an, c'est très difficile. Et
maintenant je n'arrive plus à payer ni le loyer, ni la TVA». Il tente de rester
calme mais l'exaspération se lit sur son visage quand il ouvre la pochette
contenant des dizaines de bordereaux roses, des avis de recommandés témoins de
sa détresse à ne plus savoir à quelle porte frapper pour s'en sortir.
«Presque 100.000 euros» de préjudice en un
an et demi
Il est allé jusqu'au Premier ministre, dit-il. Derrière
le comptoir, les impayés s'amoncellent, dont une belle blague: «J'ai reçu une
facture de 239 euros de la Ville pour la terrasse mais ça fait un an et demi que
je n'ai plus de terrasse!» Son préjudice est aujourd'hui de «presque 100.000
euros» et son dossier est sur la table du comité d'indemnisation pour les
travaux du tram auprès de luxtram. L'homme est d'autant plus exaspéré que les
travaux du tram ont cessé le 18 décembre 2019 alors qu'il a pignon sur rue sur
«ce qui est quand même l'une des principales artères commerçantes de la
capitale».
Comme lui, Khatir Batache, gérant de la boutique de
prêt-à-porter Nael dans la même avenue, a signé la pétition «pour un soutien
financier immédiat des commerces de proximité et indépendants du quartier de la
gare, paraphée par près de 100 commerçants et remise fin décembre à Lydie Polfer
(DP), bourgmestre de Luxembourg-Ville. Khatir Batache dit aussi «vivre un
cauchemar» depuis le début des travaux du tram, en octobre 2018.
Pour preuve ce premier jour de soldes d'hiver:
«Regardez! Il n'y a personne dans la boutique! On se croirait un dimanche
après-midi», se lamente-t-il. Neuf ans qu'il est là et depuis juillet, il a
perdu «plus de 50% de son chiffre d'affaires» et a dû licencier un de ses
employés en octobre. Il est résigné et sait qu'il va «partir à long terme car le
client ne reviendra pas».
M. Batache met en cause les travaux du tram qui ont
rendu «impossible l'accessibilité au magasin en décembre», mais aussi les
drogués qui traînent dans le quartier et font fuir sa clientèle, tout comme
l'impact du centre
commercial de la Cloche d'Or, ouvert
depuis mai 2019.
«Ça va être bien l'arrivée du tram mais il faut tenir
jusque-là», sait bien Nanos, seconde dans un concept store plus haut sur
l'avenue, où les temps sont rudes même si le premier jour des soldes éclaire le
quotidien. Fait est que les travaux du tram «nous ont fait perdre le fil de la
clientèle», constate-elle.
Même phénomène et même constat chez Flora Action. La
suppression de l'arrêt de bus juste devant la boutique mais aussi la fermeture
forcée du parking des Martyrs suite à un
incendie, ont contribué à faire chuter de «plus de 50% notre chiffre
d'affaires», témoigne Mme Hamil.
La fleuriste regrette les clients de passage comme les
avocats ou banquiers et avoue qu'«aujourd'hui on voit un client toutes les deux
heures». Le gérant a également introduit une demande d'indemnisation chez
luxtram mais «elle est restée sans réponse pour l'heure.» En attendant, elle est
contrainte de jeter près de la moitié de ses fleurs à la poubelle.
La Ville «n'est pas
l'unique acteur!»
Le premier échevin en charge du commerce à la Ville de
Luxembourg, Serge Wilmes (CSV) n'a pas encore vu la pétition signée par près de
100 commerçants du quartier Gare mais «a beaucoup de compréhension et de
compassion pour la situation difficile que vivent les commerçants». Il promet de
revenir voir les commerçants et d'«en rencontrer un maximum dans les semaines à
venir» car «le collège échevinal est à leur écoute. Nous ne sommes pas dans
notre tour d'ivoire mais nous ne sommes pas non plus l'unique acteur!»
En réponse à la sollicitation sonnante et trébuchante
des pétitionnaires, le premier échevin répond qu'«on doit donner une aide
financière» aux commerçants qui subissent les conséquences d'un «chantier
séculaire exceptionnel». Sa solution est de «rendre plus facile la démarche pour
obtenir une aide auprès du comité d'indemnisation». Car les critères d'obtention
de ces aides, «comme présenter trois années de bilan avant le chantier du tram,
nécessite déjà un comptable ne serait-ce que pour remplir toute la paperasse».
Serge Wilmes plaide pour une approche «plus humaine
et moins technocrate» du malaise des commerçants côté Gare mais estime surtout
que c'est au ministre en charge des Transports et au gouvernement de «prendre
leurs responsabilités» le budget de luxtram, qui inclut l'indemnisation
réclamée, est porté «par deux partenaires: la Ville de Luxembourg pour un tiers
et l'Etat pour deux tiers». Début décembre 2019, luxtram n'avait reçu que onze
dossiers d'indemnisation.
Quant à cette première pétition, «c'était juste pour
signaler que les commerçants sont en train de bouger. La pétition a également
été déposée à la Chambre des députés», explique Maddalena Oliva, initiatrice du
mouvement aux côtés de Salah Hamil, le fleuriste et Erzri Kahn, l'artisan
couturier de l'avenue de la Liberté où la parole se libère. Si elle est retenue
par la commission des pétitions qui se réunira le 8 janvier, la pétition
deviendra publique et pourrait déboucher sur un débat public parlementaire.
www.wort.lu, 3 janvier 2020
Commentaire : Il devient de plus en plus clair que le tram ne
fait pas que des heureux. Et quand je lis que Luxtram ne juge pas utile de
répondre à la demande d'indemnisation d'un gérant de magasin, cela me rappelle
une situation que j'ai vécue personnellement. Le directeur de Luxtram a refusé
carrément de répondre à mes questions concernant la configuration des véhicules
commandés par Luxtram. Je n'oublierai pas son arrogance.
Claude Oswald
Zurück in die Zukunft
Im Fokus / DIANE LECORSAIS
Noch vor Kurzem schien es soweit entfernt, 2020, der Beginn der neuen
20er-Jahre. Nun aber neigt sich 2019 dem Ende zu und das Jahr, das im Hinblick
auf die Umsetzung aller môglichen, nationalen wie europäischen politischen Ziele
oftmals als Schlüsselzeitpunkt galt, steht unmittelbar bevor. Es ist ein Jahr,
das nach Zukunft klingt. Aus städtebaulicher Sicht wird es aber eines, das ein
Wiedersehen mit der Vergangenheit bringt.
So etwa vor der hauptstädtischen Gare Centrale. Ende 2020 wird die Tram wieder
bis vor den Hauptbahnhof fahren. Die offizielle Einweihung der Strecke wird
voraussichtlich im Dezember gefeiert, 145 Jahre nachdem 1875 an gleicher Stelle
die Pferdebahn ihre erste Fahrt antrat. Ab1908 löste der elektrische Trambetrieb
die Pferdebahn ab, das Streckennetz wurde auf zwölf Linien und 37,5 Kilometer
ausgebaut. Zum Vergleich: Ende 2020 werden es immerhin wieder 7,8 Kilometer
sein. Bis in die 1960er-Jahre fuhr die alte Tram. Doch dann wurde das einst so
moderne Verkehrsrnittel von den noch modemeren Autos und Bussen verdrängt. 60
Jahre später sind so viele Fahrzeuge unterwegs, dass niemand mehr vorwärtskommt.
2020 ist es an ihnen, um Platz zu machen. Für die neue Tram.
Eine andere Nutzung des öffentlichen Raums wünscht man sich derweil auch in
zahlreichen Ortschaften des Landes. Ein Blick in die Haushaltvorlagen der
Gemeinden zeigt: 2020 wird das Jahr des Shared-Space, in Steinsel etwa,
Leudelingen oder Düdelingen. Vielerorts investieren Gemeinden in ihre
Ortszentren, wollen sie von Verkehr befreien und stattdessen mit Leben füllen.
Denn obwohl die Bevölkerungszahl in so gut wie allen Kommunen steigt, ist ihnen
das Leben im Laufe der Jahre abhandengekommen. Nun aber soll der gute alte
Dorfplatz sein Comeback erleben - und die Menschen wieder zusammenbringen.
Mehr Leben wünscht man sich derweil auch an den peripheren Bahnhöfen. Denn
wenngleich die Fahrkartenschalter im Hinblick auf die Einführung des gratis
öffentlichen Transports im März allmählich verschwinden, sollen Bahnhöfe erneut
zu Orten der Begegnung werden, an denen die Passagiere nicht nur auf den nächsten
Zug warten, sondem Alltägliches erledigen können. Aufleben sollen ferner die
Industriebrachen im Süden des Landes, Neischmelz etwa oder Esch-Schifflingen,
die ab 2020 nach tristen Jahren einem neuen Zweck zugeführt werden. Schließlich
ist 2020 im hauptstädtischen Petrusstal »Back to the roots" angesagt: 8,3
Millionen Euro sieht das Budget 2020 der Stadt Luxemburg für die Renaturierung
der Petruss vor, die, nachdem sie in den1930er- Jahren aus hygienischen Gründen
- damals floss das Abwasser in den Bach - in ein künstliches Betonbett verlegt
worden war, nach fast 100 Jahren wieder natürlich fließen und die Lebensqualität
steigern soll.
Ja, 2020 werden jede Menge Erinnerungen geweckt. Was nicht bedeutet, dass früher
alles besser war, sondem gesellschaftliche Entwicklungen widerspiegelt. Und
trotzdem zeigt: Zumindest aus städtebaulicher Sicht war einiges früher gar nicht
mal so schlecht.
(in : Luxemburger Wort, 27. Dezember 2019)
Kontakt:
diane.lecorsais@wort.lu
Neue Brücke in Kockelscheuer
von Nadine Schartz
Autofahrer, die gewohnt sind, über die Route
d'Esch nach Kockelscheuer oder Leudelingen zu fahren, müssen ab Montagmorgen die
neue Brücke, die vom Ban de Gasperich über die Autobahn A 6 in Richtung
Leudelingen und Kockelscheuer führt, nehmen.
Einige Monate später als ursprünglich geplant wird am
frühen Montagmorgen die neue Brücke, welche den Ban de Gasperich mit
Kockelscheuer verbindet, für den Verkehr freigegeben. Der Übergang erstreckt
sich auf einer Länge von 137 Metern über die Autobahn A 6. Auf der 27,3 Meter
breiten Fahrbahnfläche befinden sich in der Mitte zwei Spuren für die Tram, die
voraussichtlich Ende 2022, Anfang 2023 dort fahren wird, seitlich davon jeweils
zwei Spuren für den normalen Verkehr sowie ein Gehweg, den sich Fußgänger und
Fahrradfahrer teilen.
Die Brücke selbst besteht hauptsächlich aus einer
Metallstruktur. Die Fahrbahnplatte wurde indes aus Fertigelementen aus
Stahlbeton gebaut. War anfangs vorgesehen, dass die Brücke im Sommer eröffnet
werden soll, wurde dieses Stichdatum im Laufe der Bauarbeiten auf den Herbst
vertagt. Nachdem am Wochenende noch am Bauwerk gearbeitet wurde, müssen die
Verkehrsteilnehmer diese Verbindung von Montag an nutzen. Der gesamte Verkehr
wird dann über den breiten Boulevard Kockelscheuer via die Brücke über die
Autobahn A 6 und die Route d'Esch nach Leudelingen beziehungsweise die Route de
Bettembourg nach Kockelscheuer geleitet.
Das Ende des Rond-Point Kockelscheuer
Mit der Eröffnung der Brücke wird auch der Abschnitt
von der Kreuzung der Route d'Esch/ Rue Guillaume Kroll, der Kreisverkehr
Kockelscheuer bis zur Kreuzung Route d'Esch/Route de Bettembourg komplett für
den Verkehr gesperrt. „Diese Strecke bleibt in Zukunft geschlossen“, heißt es
auf Nachfrage bei der Straßenbauverwaltung. Eine Maßnahme, die das
Verkehrsproblem rund um den Ban de Gasperich mit Sicherheit nicht verbessern
dürfte. Ganz im Gegenteil. Allerdings bleibt diese Sperrung ein Provisorium. So
wird der Kreisverkehr in Zukunft komplett verschwinden und stattdessen eine
gerade Straße entlang des künftigen nationalen Fußball- und Rugbystadion führen.
Gleich dahinter trifft die Straße auf die Kreuzung mit dem Boulevard
Kockelscheuer und der Route de Bettembourg.
(www.wort.lu,
11. November 2019)
Auf dem Foto sieht man die neue Brücke, und im
Hintergrund die alte Überführung. Links von dieser befindet sich das im Bau befindliche
Fußballstadion.
Die neue Brücke aus Autofahrersicht.
(Fotos : Luxemburger Wort)
Leitartikel
Nichts geht
mehr
Von Claude Feyereisen
Seit Luxtram und Stadt Luxemburg zum Wochenanfang
die nächste Stufe der Trambaustelle gezündet haben, ist vom Bahnhofsviertel über
die Oberstadt bis hin zum Kirchberg ein Vorankommen in einer halbwegs
vertretbaren Zeit kaum mehr möglich – nicht einmal mit dem Bus! Fast eine Stunde
für die Strecke von der Haltestelle „Stengege Wee“ in Gasperich bis zum „Royal
Hamilius“ – und dies nicht etwa zur Hauptverkehrszeit – entbehrt jeglichen
Kommentars und zeugt von amateurhafter Verkehrsplanung und mangelnder
Baustellenkoordinierung. Wenn links und rechts der Rue de Hollerich zwei
Großbaustellen gleichzeitig – darunter der Abriss der Paul-Wurth-Hallen – für
Behinderungen sorgen, ein paar Hundert Meter weiter die Avenue de la Gare nur
mehr von Bussen befahren werden darf und Boulevard Royal und Avenue de la
Liberté mehr Baustelle als Asphaltband sind, kann dies nur Stillstand bedeuten.
Und wenn davon jetzt auch die angeblich ebenso bequemen wie effizienten Busse
betroffen sind und etwaige Umsteiger dann doch wieder lieber im eigenen Auto
sitzend im Stau stehen, beißt sich die Katze in den Schwanz.
Sicher, demnächst wird von offizieller Seite
wiederholt per Pressecommuniqué um Verständnis bittend darauf hingewiesen
werden, dass besagte Verkehrsprobleme baustellenbedingt und zeitlich befristet
sind. Die sich inzwischen aufdrängende Frage ist aber, ob sich die Verkehrslage
in der Hauptstadt bei einem durchschnittlichen landesweiten demografischen
Jahreswachstum von 12 000 Einwohnern je wieder – auch nach der Fertigstellung
der Straßenbahn – bessern wird beziehungsweise ob der politische Wille besteht,
dies zuzulassen. Was den Individualverkehr betrifft, hat es nämlich den
Anschein, dass dieser bewusst gehemmt wird. Wie lassen sich sonst die „roten
Wellen“, die zu kurzen Grün-Phasen und die nunmehr auf die Fahrbahn verlegten
Bushaltestellen (früher gab es Einbuchtungen) erklären?
Tram und kostenloses öffentliches Verkehrsnetz
sind Projekte, mit denen es sich auf politischer Ebene – national und
international – gut glänzen lässt. Und sie lenken vom eigentlichen,
vielschichtigen Problem ab, statt es zu lösen: Die Tram entschärft bestenfalls
das innerstädtische Kapazitätenproblem zu den Stoßzeiten. Das regionale
öffentliche Verkehrsangebot ist derart lückenhaft und für die Nutzer mit einem
solchen zusätzlichen Zeitaufwand verbunden, dass es für die meisten Pendler
nicht als Alternative taugt. Und das Verkehrsaufkommen in der Stadt wird weiter
steigen, da sich hier der Großteil der Arbeitsplätze konzentriert und auch
weiter konzentrieren wird.
Wenn Regierungsmitglieder dann meinen, die Bürger
sollten wieder näher an ihrem Arbeitsplatz wohnen, dann ist das angesichts der
Immobilienpreislage für die meisten Wohnraumsuchenden ein Schlag ins Gesicht.
Abhilfe schaffen könnten in der Tat die regionalen „Centres de développement et
d’attraction“, wo Menschen leben und arbeiten sollen. Doch grau ist
bekanntermaßen alle Theorie. Bis auf Weiteres dominieren bei der Landesplanung
die Papiertiger. Und auf mobilitätspolitischer Ebene das Bausch'sche Flickwerk
und die fehlende Einsicht, dass der Verkehr fließen muss.
Kontakt:
claude.feyereisen@wort.lu
Mehr auf Seite 24
Luxemburger Wort vom Donnerstag, 7. November 2019,
Seite 3
Verkehr: Sieben Neuerungen in der Hauptstadt
Jeff Wiltzius
Ab Sonntag 3. November 2019 treten in Luxemburg-Stadt viele
Veränderungen in Kraft: Der öffentliche Transport wird umgeleitet, Straßen für
Autos gesperrt, Fahrradwege ausgebaut und neue Buslinien eröffnet.
Der 3. November ist ein wichtiges Stichdatum für die Mobilität in der
Hauptstadt. Wegen der Bauarbeiten des nächsten Tramabschnitts wird von Sonntag
an der Individualverkehr und insbesondere der
öffentliche Transport, umgeleitet.
Die Linienbusse werden ganz aus der Avenue de la Liberté verschwinden und es
werden neue Fahrzeiten und Streckenverläufe für den städtischen Transport
eingeführt. Zudem fahren einige Überlandlinien des Régime Général des Transports
Routiers (RGTR) nicht mehr den Vorplatz am Bahnhof an.
Ein Parkhaus wird wiedereröffnet, ein weiteres bleibt weiterhin geschlossen.
Hinzugekommen ist ebenfalls ein neuer Fahrradweg. Ein Überblick.
Was sind die Veränderungen im
Linientransport der Hauptstadt?
Um den Verkehr in der Avenue de la Liberté zu entlasten und die Arbeiten am
Tramnetz voranzutreiben, wird ab Sonntag kein Linienbus mehr über diese
Hauptstraße geführt – mit Ausnahme der
Linie 19 der Autobus de la ville de Luxembourg (AVL). Diese verbindet als
einzige auch weiterhin die Stadt über den Pont Adolphe mit dem Hauptbahnhof.
Aufgrund dieser Änderungen werden einige Haltestellen in der Nei Avenue nicht
mehr angefahren. So entfallen vorerst die Stationen Paris/Zitha und
Rousegärtchen. Diese sollen später an das Tramnetz angeschlossen werden.
Um einen effizienteren Busverkehr zwischen dem Bahnhofsviertel und der Oberstadt
zu gewährleisten, werden künftig die Al Avenue und der Viadukt für Linienbusse
in beiden Richtungen befahrbar sein. Die Al Avenue ist daher ab Sonntag für den
Individualverkehr komplett gesperrt.
Foto : Pierre Matgé.
Bei der Kathedrale Notre-Dame am Boulevard Roosevelt in der Oberstadt ist in
beiden Richtungen eine große Bushaltestelle eingerichtet worden.
Was ändert sich im Garer Quartier für
Busreisende?
Am Hauptbahnhof und an der Rocade werden ebenfalls die Bussteige neu
organisiert. Wichtigste Änderung: die Haltestelle "Al Avenue" in der Avenue de
la Gare wird nicht von allen AVL-Buslinien bedient.
Dies hat zur Folge, dass manche städtische Busse vom Hauptbahnhof,
beziehungsweise von der Place Wallis, bis zur neuen Haltestelle Roosevelt
durchfahren – ohne anzuhalten. Die Fahrgäste sollten sich rechtzeitig über die
Haltepunkte ihrer Linie erkundigen.
Die Neuorganisation der Straßen und Bushaltestellen rund um die Place Wallis
führt zu einer besseren Anbindung des Bonneweger Viertels an den Hauptbahnhof
und das öffentliche Busnetz. Vor dem Hauptbahnhof bleiben in Zukunft nur noch
die städtischen Busse der AVL halten.
Fahren noch Regionalbusse vom
Bahnhofsvorplatz ab?
Nein. Um die Verkehrsüberlastung auf dem Vorplatz der Gare und der Al Avenue
zu verringern, werden ab morgen die
RGTR-Linien am Bahnhof verlegt.
Die Errichtung des Busbahnhofs "Gare-Rocade" mit drei neuen Bussteigen für
Regionalbusse wird damit für eine schnellere Verbindung zwischen Bahnhof und
Stadtzentrum sowie Kirchberg sorgen. (ausser wann d'Bussen op der Rocade mat
den Autoen am Stau stinn)
Die Eurobus-RTGS-Linien kommen ebenfalls auf die neuen Haltestellen bei der
Umgehungsstraße von Bonneweg. Der Zugang vom Bahnhofsplatz und den Bahnsteigen
erfolgt über die provisorische Fußgängerbrücke Richtung Bonneweg. (wéini
kënnt dann endlech eng seriös an definitiv Solutioun?)
Was ist der "Shuttle Gare"?
Ein kostenloser Pendelbus ist ab morgen im Stadtteil Gare unterwegs und
verbindet die einzelnen Einkaufsstraßen miteinander. Der „Shuttle Gare“ bedient
die Haltestellen Gare Centrale Quai 7, Al Avenue Quai 1, Fortuna, Spuerkeess,
Paris-Zitha und Al Avenue Quai 2.
Dieser Busdienst fährt von Montag bis Freitag zwischen 5 und 23 Uhr. Am
Samstag und Sonntag dann zwischen sechs und 23 Uhr.
Wie fährt jetzt der gratis City Night Bus?
Neben den regulären Fahrplanänderungen wird auch der gratis City Night Bus
angepasst: Die Linien werden von vier auf sieben aufgestockt.
Damit können die Anwohner der Stadtteile Hamm, Pulvermühle, Weimershof,
Mühlenbach, Rollingergrund, Beggen und Dommeldingen ebenfalls vom gratis
Nachtbus der Hauptstadt profitieren.
Der City Night Bus fährt an Wochenenden in den Nächten von Freitag auf
Samstag und von Samstag auf Sonntag jeweils bis 3.30 Uhr.
Was ist mit den Radfahrern?
Bereits seit Donnerstag ist in der Hauptstadt ein neuer Radweg in Betrieb. Die
Fahrradpiste an der Avenue Marie-Thérèse, zwischen Boulevard Prince-Henri und
Boulevard Joseph II ermöglicht den Radfahrern eine schnellere Verbindung durch
die Stadt und erfordert keinen Umweg durch den Park mehr.
Geduld brauchen die Fahrradfahrer noch im Bahnhofsviertel: Die Radpiste über
die Al Bréck wird erst Ende 2019 fertig.
Bleibt der "Kiss + Rail"?
Ja. Der Minutenparkplatz, oder Kiss + Rail, wurde von seinem alten Standort
(vor dem Gebäude der CFL-Generaldirektion, bei der Place de la Gare) in das
Parkhaus der CFL am Hauptbahnhof verlegt. Die ersten 30 Minuten des Parkens sind
kostenlos.
Das Parkhaus "Fort Neipperg" öffnet nach der Renovierung und Modernisierung
am Montag wieder. Zu diesem Anlass stehen allen Kindern am Montag von 14 Uhr bis
Mitternacht die Parkplätze kostenlos zur Verfügung.
Der Parking "Martyrs" wird nach einem Brand grundsaniert. Vor zwei Monaten
hatte im ersten Untergeschoss am Rousegäertchen ein Auto Feuer gefangen. Die
Renovierung soll noch mindestens zwei Jahre andauern. Es bleibt derweil
geschlossen.
(www.wort.lu, 02.11.2019)
29 octobre 2019
La construction du tram dans l'avenue de la Liberté revient à un calvaire pour
les commerçants.
Le quotidien Luxemburger Wort traite le sujet dans son édition du 29 octobre
2019. Pour lire l'article, cliquez
ici.
(Luxemburger Wort, 22. Oktober 2019, Seite 23)
Mobilitéit
- Tram-Chantier op der Gare
Changementer am Verkéier bis Enn 2020
Vum Jeannot Ries (Télé), Nico Graf (Radio) | Update:
15.10.2019 07:11
De Chantier vum Tram geet wéi geplangt säi Wee an der
Stad, mä wat e méi no bei d'Gare kënnt, wat et do méi Changementer ginn.
Dat soten e Méindeg de Mueren déi Responsabel op
enger Pressekonferenz am Verkéiersministère. An déi nächst quokeleg Platz fir
den Tram-Chantier ass scho programméiert: well den Tram muss jo vun der
Stäreplaz laanscht d'Charly's Gare an da riets de Boulevard Royal erof an
Direktioun Gare. An do muss dann opgepasst ginn, sou de Luxtram-Chef André von
der Marck.
Bis dohinner, Enn 2020, wann den Tram fuere soll,
kommen awer eng etlech Changementer am Verkéier.
Duerch d'Nei Avenue fiert dann ebe kee Bus méi,
explizéiert de Stater Verkéiersschäffe Patrick Goldschmidt. An och op der Gare
selwer komme Changementer. Well virun der Gare eben net méi esou vill Bussen
halen, seet den Alex Kies aus dem Ministère, dass déi Bussen dann op där aner
Säit halen.
Do heescht et also Pläng liesen a sech
informéieren, gär och um Internet.
Dann nach den därege Problem vun de
Verdéngschtausfäll fir d'Geschäftsleit wéinst dem Chantier. Bis ewell wieren
eréischt 5 Demandë fir Indemnisatiounen erakomm. Wat de Chantier awer méi d'Al
Avenue erofgeet, wat der awer méi komme wäerten. An et wär ze hoffen, datt net
ze vill Geschäfter stierwe wéinst dem Chantier.
Zënter dem Ufank vum Mount, zitt de Chantier elo emol
erof virun d'Stater Gare. Mat hei, virop engem direkten Impakt, vu Sonndes dem
3. November un. Da gëtt de Bus-Reseau re-organiséiert. Konkret, geet d'Al Avenue
ganz fir den Individualverkéier zou. D'Busse gi vun aktuell der Neier, an déi Al
Avenue verluecht. Doduerch fält ënner anerem een esou wichtege Quai wei dee vun
der Paräisser Platz ewech.
Schreiwes vum
Mobilitéits-Ministère
Dans le cadre des travaux d'infrastructures
préparant le prochain tronçon du tramway, des adaptations en matière de
transports publics sont prévues à partir du dimanche 3 novembre 2019 sur le
territoire de la Ville de Luxembourg et notamment autour de la Gare Centrale.
Nouveautés
- La gare routière Gare-Rocade sera développée et
verra la mise en service de trois nouveaux quais pour les bus régionaux
permettant une liaison rapide vers le centre-ville et le Kirchberg.
- La gare routière AVL sera réorganisée et les lignes
AVL seront adaptées.
- L'avenue de la Gare et le Viaduc deviendront
bidirectionnels, permettant une circulation de bus plus efficace entre le
quartier de la Gare et la Ville Haute.
- Une réorganisation de la voirie et des arrêts
d'autobus aux alentours de la place Wallis permettra une meilleure liaison entre
les quartiers de Bonnevoie et de la Gare.
- Un arrêt de bus sera mis en place dans les deux
directions au boulevard Roosevelt (Ville Haute). Afin de garantir la fluidité de
passage des autobus dans l'avenue de la Gare, l'arrêt Al Avenue ne sera desservi
que par les lignes 13, 14, 19 et 23. Ceci implique que certaines lignes n'auront
pas d'arrêt intermédiaire entre la Gare Centrale ou la place Wallis et le nouvel
arrêt Roosevelt.
Adaptations prévues à partir du 3 novembre 2019
Bus RGTR
Afin de désengorger la place et l'avenue de la
Gare, certaines lignes RGTR seront déplacées:
- Les lignes RGTR Eurobus (144, 172, 192, 194, 195)
seront déplacées sur les nouveaux quais aménagés sur la Rocade de Bonnevoie.
L'accès à partir du parvis de la Gare et des quais des trains est assuré via la
passerelle vers Bonnevoie.
- Les bus en direction du Centre-Ville, du Kirchberg
et au-delà auront leur arrêt au quai Gare-Rocade 3.
- Les bus en direction de Howald, Hesperange et
au-delà auront leur arrêt au quai Gare-Rocade 4.
- Les lignes 197 et 300 auront leur départ au nouveau
quai Gare-Rocade 6, arrivée Gare-Rocade 3.
- Les lignes 120 et 125 auront leur départ et arrivée
au quai Gare Centrale 9/12.
- La ligne scolaire 968 aura son départ au nouveau
quai Gare-Rocade 3.
Les lignes non-énumérées ne changeront pas et
garderont leurs points d'arrivée et de départ.
Autobus de la Ville de Luxembourg
Réorganisation des quais autour de la Gare
Centrale
À partir du 3 novembre 2019, une nouvelle mise à
quai est prévue à la Gare Centrale pour certaines lignes AVL:
- Transfert vers le quai 3: lignes AVL 9
(Neudorf-Cents, Waassertuerm), 13 (Belair, Centre hospitalier) et 14 (Cents,
Waassertuerm)
- Transfert vers le quai 5: lignes AVL 10 (Steinsel,
Michel Rodange Plaz) et 11 (Walferdange-Steinsel, Michel Rodange Plaz)
- Transfert vers le quai 6: lignes AVL 19
(Limpertsberg, Neumans Park), 23 (Beggen, Henri Dunant), 31 (Strassen,
Oricher-Hoehl) et 90 (Ste Sophie)
- Transfert vers un nouveau quai provisoire 9/12
situé à l'endroit de l'ancien quai 1 de la gare routière AVL: lignes AVL 1
(Kirchberg, Luxexpo Entrée Sud), 2/4 (Limpertsberg, Lycée M. Lucius), 7
(Kirchberg, Poutty Stein), 16 (Aéroport), 18 (Kirchberg, Luxexpo Entrée Sud), 21
(Rollingergrund-Eich, Centre culturel), 22 (Strassen, Primeurs), 27 (Bonnevoie,
L.T. de Bonnevoie), 70 (Hamm, rue de Bitbourg) et CN1 (Cents, Waassertuerm). Le
quai 102 est déplacé provisoirement vers le quai 103 (entre la rue Joseph Junck
et la rue d'Épernay): lignes AVL 1/125 (Hollerich, P+R Bouillon), 2 (Gasperich,
Boy Konen), 4 (Cessange-Leudelange, Gemeng), 7 (Bonnevoie, J.F. Gangler), 18
(Kockelscheuer, Patinoire), 23 (Gasperich-Bonnevoie, L.T. de Bonnevoie), 27
(Bertrange, Belle Étoile), 70 (Kockelscheuer, Patinoire), CN1 (Hollerich, P+R)
et CN3 (Bonnevoie-Hamm-Pulvermühl).
Autres changements du réseau AVL à partir du 3
novembre 2019
- Nouveau tracé sur l'axe Gare-Centre-Ville
À partir du 3 novembre 2019, les lignes AVL
emprunteront un nouveau tracé passant par l'avenue de la Gare et le pont Viaduc
qui deviendront bidirectionnels pour relier le quartier de la Gare au
Centre-Ville. À l'exception de la ligne 19 (Centre-plateau Bourbon-Gare
Centrale), les autobus AVL ne circuleront plus par le pont Adolphe.
Cette adaptation ainsi que la mise en place du nouvel
arrêt Roosevelt au boulevard Roosevelt entraîneront une suppression des arrêts
situés sur l'avenue de la Liberté entre la Gare Centrale et le Centre-Ville.
Seules quelques lignes AVL (13, 14, 19 et 23) desserviront l'arrêt Al Avenue
dans l'avenue de la Gare.
- Adaptations de certaines lignes AVL
Certaines lignes du réseau AVL seront adaptées à
partir du 3 novembre 2019 afin d'améliorer la desserte de certains quartiers:
- Ligne 7 (Bonnevoie-Kirchberg): le terminus actuel
Heedekëppchen sera remplacé par le nouveau terminus Jean-François Gangler. La
ligne 7 adaptée circulera depuis Bonnevoie, Jean-François Gangler par la rue
Pierre Krier, la rue de Hesperange et la route de Thionville vers la Gare
Centrale et continuera par Verlorenkost-Pulvermühl-Cents-Neudorf vers Kirchberg.
La fréquence sera d'un bus toutes les 30 minutes, du lundi au samedi. La ligne 7
améliorera la liaison entre le quartier Bonnevoie et la Gare Centrale.
- Ligne 12 (Merl-Parc de l'Europe): la ligne 12 aura
son terminus à Merl, Celtes en remplacement du terminus actuel au P+R Bouillon.
Elle assurera une meilleure liaison entre les quartiers Merl et Belair. À partir
de septembre 2020, la ligne 12 sera assurée par des bus électriques.
- Ligne 15 (P+R Bouillon-Hamm): la ligne 15 aura son
nouveau terminus au P+R Bouillon, en remplacement de la ligne 12. Grâce à un
changement d'itinéraire de la ligne, le Conservatoire et l'Athénée seront mieux
desservis, avec dorénavant 2 lignes de bus (12 et 15). À partir de septembre
2020, la ligne 15 sera assurée par des bus électriques.
- Ligne 24 (Howald-Centre hospitalier): la ligne 24
sera prolongée, permettant d'un côté une liaison entre le Centre hospitalier, le
quartier de Merl-Belair et le P+R Bouillon et de l'autre côté une extension de
la liaison du P+R Bouillon via la Cloche d'Or et le P+R Lux-Sud vers Howald,
Peternelchen. À partir de septembre 2020, la ligne 24 sera assurée par des bus
électriques.
- Ligne 27 (Bonnevoie-Bertrange): entre Merl et la
Gare Centrale, la ligne 27 desservira dorénavant le P+R Bouillon dans les deux
directions. Elle sera prolongée au-delà de la Gare Centrale et circulera par les
arrêts Wallis et Rocade jusqu'au nouveau terminus près du Lycée technique de
Bonnevoie. La ligne 27 circulera également lesdimanches à raison d'un bus toutes
les 30 minutes.
- Ligne 28 (Gare Centrale-Strassen): la fréquence de
la ligne sera adaptée les samedis entre 8 heures et 20 heures (un bus toutes les
15 au lieu de 20 minutes).
- Ligne 29 (Cloche d'Or-Senningerberg): cette ligne
verra son tracé adapté à Howald afin de diminuer les retardsengendrés par la
saturation du trafic aux abords de la zone commerciale de Howald. La boucle par
l'arrêt Howald,Op der Stirzel sera supprimée. À Senningerberg, la desserte du
terminus Cargo-Center sera supprimée.
- Ligne 70 (P+R Kockelscheuer-Hamm): la ligne 70
adaptée circulera depuis Hamm, rue de Bitbourg par Pulvermühl-Verlorenkost vers
la Gare Centrale et continuera par Cessange, Kohlenberg, ban de Gasperich vers
le P+R Kockelscheuer, renforçant ainsi la liaison entre Cessange et la Gare
Centrale et créant une nouvelle liaison entre Cessange, le ban de Gasperich et
Kockelscheuer. La ligne 70 circulera du lundi au vendredi toutes les 30 minutes.
- Nouvelle ligne 26: Steinsel-Luxembourg-Kirchberg
Les adaptations des lignes 24 et 70 permettront de
supprimer la ligne 26 actuelle (Howald-Kockelscheuer) et une nouvelle ligne 26
sera créée sur le trajet entre Steinsel et Kirchberg.
Cette nouvelle ligne coordonnée AVL/RGTR 26
remplacera la ligne RGTR 282 et reliera la commune de Steinsel au Kirchberg tout
en desservant les quartiers de Beggen, Eich, Pfaffenthal, Clausen et Neudorf.
La ligne 26 fonctionnera à raison d'un bus toutes les
20 minutes du lundi au vendredi, à raison d'un bus toutes les 30 minutes les
samedis et à raison d'un bus toutes les 60 minutes les dimanches. L'horaire de
la ligne 26 est concordé avec celui de la ligne 23, assurant ainsi une meilleure
liaison entre Eich, Eecher Plaz et Clausen, Clausener Bréck.
- Adaptation du City Night Bus
Le réseau du City Night Bus comportant actuellement 4
lignes (CN1-CN4) sera adapté afin de garantir une meilleure desserte des
différents quartiers de la Ville et notamment des quartiers Hamm, Pulvermühl,
Weimershof, Mühlenbach, Rollingergrund, Beggen et Dommeldange.
-Ligne CN1: P+R Bouillon, Gare, parking Glacis,
Clausen, Neudorf, Cents (inchangée)
-Ligne CN2: Bonnevoie-Nord, Gasperich, Cessange
(ancienne ligne CN3)
-Ligne CN3: Bonnevoie-Sud, Hamm, Pulvermühl
-Ligne CN4: Kirchberg, Weimershof
-Ligne CN5: Kirchberg, Weimerskirch, Mühlenbach,
Rollingergrund
-Ligne CN6: Eich, Beggen, Dommeldange
-Ligne CN7: Limpertsberg, Merl, Belair (ancienne
ligne CN2)
(...)
(www.rtl.lu,
15.10.2019)
Kommentar : Do kann een nëmmen nach
soen : "Vive le chaos !"
Bis ewell waren d'Busse praktesch all VIRUN der Gare
regruppéiert. Elo gëtt dat ausernee gerappt, an eng Partie Bussen halen op der
Rocade de Bonnevoie, déi aner Säit vun de Schinnen. Honnerte Leit musse sech iwwert déi kleng Foussgängerbréck ploen, fir
vun enger Säit op déi aner ze kommen. Well et gouf verpasst, fir d'Unterführung
vun der Eisebunn matzäiten ze verlängere bis op d'Rocade.
Claude Oswald
Auf der Wiese zwischen den
beiden Hauptstraßen in Hollerich wird zurzeit gearbeitet. Es soll ein
provisorischer Standort für Baumaterial werden.
(jwi) - Seit einigen Tagen wird auf der Verkehrsinsel
gegenüber der Kirche in Hollerich gebaggert und gebaut. Grund hierfür ist die
Trambaustelle.
Die Wiese zwischen den beiden Hauptstraßen von und zu
der Autobahnauffahrt Richtung Esch/Alzette soll als provisorischer Standort für
das Baustellenmaterial der Tram dienen, so die Pressestelle der Stadt Luxemburg
dem „Luxemburger Wort“ gegenüber.
Etappenweise werden in den nächsten Monaten die Gleise
im Bahnhofsviertel verlegt.
Zurzeit wird zwischen der Place de Paris und der Rue
de Strasbourg auf der Seite der künftigen Tramstrecke gearbeitet. Diese Arbeiten
werden noch vier Monate andauern.
Ab Dezember 2020 soll die Tram die gesamte Strecke
von der Luxexpo bis zum Hauptbahnhof fahren.
(www.wort.lu,
08.10.2019)
Mobilitéit -
Luxtram
Éischte Kollektivvertrag fir d'Mataarbechter vu
Luxtram
Vum Dany Rasque (Radio) | Update: 03.10.2019 14:38 |
0 Commentaire(n)
D'Avantagë vum Kollektivvertrag, vun deenen iwwer 100
Salariéë profitéieren, gëlle réckwierkend op den éischte Januar vun dësem Joer.
Während deenen 3 Fouerwoche si bal eng hallef
Millioun Leit mam Tram gefuer. Dee Chiffer gouf en Donneschdeg am neien
Tramschapp um Kierchbierg genannt, wou den OGBL, de Landesverband a Luxtram den
éischte Kollektivvertrag ënnerschriwwen hunn. Dëse Kollektivvertrag ass eng
wichteg Etapp fir déi iwwer 100 Mataarbechter vu Luxtram. Virop geet de
Verdéngscht vun de Leit an d'Luucht.
"D'Employéeën alleguer vu Luxtram kréie 4 Prozent
integral bäi an der Pai, si kréien en 13. Mount, si kréie Chèques Repasen a mir
hunn d'Astreinte an d'Primmen an d'Iwwerstonne wierklech ganz vill verbessert.
Si kréien eng Prime annuelle, déi plafonnéiert ass op 4 Prozent vum
Joresverdéngscht, déi awer ofhängeg ass vun hirem Merite, dee si hu fir
d'Societéit. An da sinn nach d'Congésdeeg duerch d'Reien ëm zwee Deeg pro Joer
eropgaangen", sou de Frank Vansteenkiste, President vum Verwaltungsrot vu
Luxtram.
5 Mesuren also, déi d'Situatioun vun de
Mataarbechter verbesseren, an aus deem Grond goufen et och zefridde Gesiichter
bei de Gewerkschaften. Si haten am Juli zejoert jo e Protestpiquet organiséiert,
notamment, fir op d'Situatioun vun de Chaufferen opmierksam ze maachen. Si waren
déi, déi am meeschten ënnerbezuelt waren, sot de Christian Sikorski vum OGBL.
Elo verbessert sech hier Situatioun, de Verdéngscht
ass allerdéngs nach ëmmer 10 bis 15 Prozent ënnert deem vun anere
Beruffschaufferen: "Wann ee vergläicht mat de Beruffschaufferen aus dem
ëffentlechen Déngscht, läit de Verdéngscht awer nach ëmmer drënner, mä mir sinn
awer schonn dem Ziil méi no komm, an natierlech kucke mer och während den
nächste Kollektivvertragsverhandlungen och do erëm no uewen ze harmoniséieren",
huet de Christian Sikorski ënnerstrach.
Aner Punkten dierfte bei deenen nächste Verhandlungen
ënnert anerem d'Ufanksgehälter sinn an d'Manéier, wéi d'Formatioune bezuelt
ginn. Dëse Kollektivvertrag gëllt elo mol fir 3 Joer, dat heescht, bis den 31.
Dezember 2021.
(www.rtl.lu,
3. Oktober 2019)
Communiqué
de presse
Kommentar :
Ouni d'Beharrlechkeet vun de Gewerkschafte wier
wahrscheinlech ni e Resultat erauskomm. Dës kënnen also schlussendlech zefridde
sinn.
Ech stousse mech allerdings un der Prime annuelle,
net well se op 4 Prozent limitéiert ass, mä well se ofhängeg ass vum sougenannte
"Mérite", deen d'Leit hunn. Hei riskéiert ee ganz séier an d'Willkür ze falen,
wann haaptsächlech d'Paltongszéier belount ginn, oder méi generell déi Leit déi
sech besser verkafe kënnen. Déi aner Leit déi diskret awer fläisseg hir Aarbecht
maachen, riskéieren eidel auszegoen.
Dat kann et net sinn.
Claude Oswald
Zum Greifen nah
Neueste Version des Flächennutzungsplans „Aéroport et
environs“ vorgestellt
Von Lisa Rock
Niederanven.
Seit einigen Jahren sind große Veränderungen am Flughafen Findel geplant. Da die
Gemeinden Luxemburg, Sandweiler, Schüttringen und Niederanven direkt an den
Flughafen angrenzen, sind auch sie von den Modifikationen betroffen. Am
Dienstagabend informierten François Bausch, Minister für Mobilität und
öffentliche Arbeiten, und Claude Turmes, Minister für Landesplanung, die Bürger
darüber, inwiefern ihre jeweilige Gemeinde davon betroffen ist.
Ein künftiger Tramterminus am Flughafen, eine Haltestelle am Héienhaff und
das „Airport-City“-Konzept sind schon länger in Planung und für die Bürger kein
Geheimnis mehr. Allerdings soll auch ein Park&Ride-Parkhaus mit insgesamt 4 000
Stellplätzen gebaut werden. Daher muss der bestehende Flächennutzungsplan leicht
abgeändert werden.
Parkhaus und Busbahnhof
Der Héienhaff soll demnach zu einem weiteren Pôle
d'échange werden. Vor allem die Menschen, die im Osten des Landes respektive im
deutschen Grenzraum leben, sollen davon profitieren. Sie erreichen den Héienhaff
mit dem Bus oder dem Auto, steigen dort auf die Tram um und können auf diese Art
und Weise auf ihrem Weg in die Hauptstadt Zeit gewinnen. Während die Autos in
dem neuen Parkhaus abgestellt werden, wird für die Busse, die den Flughafen
zukünftig anfahren, ein Busbahnhof gebaut.
„Alle geplanten Projekte werden natürlich nicht
zeitgleich verwirklicht“, versichert Minister François Bausch. So soll zuerst
eine Brücke zwischen Kirchberg und Findel errichtet werden, damit die Tram
schnellstmöglich den Flughafen erreichen kann. Auch die Arbeiten für den
Busbahnhof sollen demnächst beginnen. In der zweiten Bauphase soll dann die
Park&Ride-Infrastruktur errichtet werden.
Dem Minister für Mobilität ist es äußerst wichtig,
dass der Flughafen an das öffentliche Verkehrssystem angebunden wird: „Das
Wachstum in Luxemburg ist groß. Wir müssen die Nutzung unserer Autos
zurückschrauben und öfters auf den öffentlichen Transport umsteigen.“
Mit der Tram ins Syrtal
So wird die Straßenbahn höchstwahrscheinlich nach
Münsbach fahren, wo die Nutzer dann auf den Zug umsteigen können. Über eine
weitere Tramabzweigung ins Syrtal wird ebenfalls nachgedacht. Die Tram könnte
nämlich auch nach Moutfort fahren. Dort könnten die Kunden auf Busse, die das
Bahnhofsviertel der Stadt Luxemburg auf direktem Weg anfahren, umsteigen.
Skypark Business-Center bis 2022
Bezüglich der „Airport City“ verläuft bisher alles
wie geplant. Um die beiden Terminals soll bis 2022 auf 15 000 Quadratmetern das
Skypark Business-Center errichtet werden. Nach der Fertigstellung werden sich im
Inneren Büro- flächen, Restaurants, Geschäfte, eine Kindertagesstätte, eine
Autovermietung und ein Fitnessclub befinden.
Das Dossier kann bis zum 2. Oktober in den jeweiligen
Gemeindehäusern eingesehen werden. Bemerkungen werden bis zum 17. Oktober
entgegengenommen.
Luxemburger Wort vom Donnerstag, 19. September 2019,
Seite 27
Kommentar :
Die Überschrift hätte ebenso gut lauten können : "Mit der Tram hinaus aufs
Land."
Die Anbindung ans Syrtal ergibt ohne Zweifel einen Sinn.
Sie belegt aber auch, wie weit die Stadt Luxemburg in der Zwischenzeit ihre
Fangarme krakenhaft ausstreckt.
Dies gilt wohl im gleichen Maße für die Ortschaft
Moutfort.
Claude Oswald
Aldringer-Relikt
behindert Tramarbeiten
Verspäteter Abriss am Boulevard Royal führt zu
zweimonatigem Verzug für Luxtram
Von Steve Remesch
Luxemburg.
Irgendwie sind sie immer Teil des Plans und doch bleibt das Wo und Wann zumeist
eine Überraschung: Verzögerungen am Bau. Je größer die Baustelle, desto höher
ist auch die Anfälligkeit für derartige Verzögerungen.
Bei Luxemburgs umfangreichster Baustelle, jener der
Trambahn zwischen der Place de l'Étoile und dem hauptstädtischen Bahnhof hakt es
derzeit auf dem Teilstück, das über den Boulevard Royal führt. Allerdings zeigt
man sich bei der Betreibergesellschaft Luxtram zuversichtlich, den
ursprünglichen Zeitplan einzuhalten: Ende 2020 soll die schwierigste Bauphase
abgeschlossen sein und die Trambahn durchgehend von Kirchberg zum
hauptstädtischen Bahnhof fahren.
Unvermitteltes
Aldringer-Überbleibsel
„Grundsätzlich war es so, dass wir den ganzen
Baustellenbereich vor dem Royal-Hamilius, aber auch teilweise vor dem
Zenith-Gebäude erheblich später nutzen konnten als ursprünglich geplant“,
erklärt Helge Dorstewitz, der Direktor der Abteilung für neue Linien bei
Luxtram. „Am Anfang war geplant, dass wir im März dort anfangen können, daraus
ist dann Juni geworden, letztens stand uns dann aber am 7. Juni nur ein erster
von drei Teilen zur Verfügung.“
Am zweiten Teil konnten die Arbeiten dann am 8. Juni
beginnen. Der dritte Teil folgte am 26. August.
Anfang Juli sei dann bei den Arbeiten festgestellt
worden, dass an der Zufahrt von der Avenue Monterey zum Boulevard Royal
erhebliche Teile der früheren Galerie Aldringer noch nicht abgerissen worden
waren – eine Fußgängerunterführung unter dem Boulevard Royal, die zu den
Geschäften, dem Parkhaus und den Bushaltestellen der Place Aldringer führte.
Unter dieser Galerie führt auch die Zufahrt zum neuen
Parkhaus Royal-Hamilius hindurch. „Abreißen, wie man gerade gerne möchte, geht
da nicht“, hebt Helge Dorstewitz hervor. „Da muss man Rücksicht auf die
Strukturen nehmen, die da neu gebaut wurden.“
Der Royal-Hamilius-Bauherr Codic, der diese Arbeiten zu
diesem Zeitpunkt eigentlich schon durchgeführt haben sollte, habe daraufhin ein
spezialisiertes Unternehmen für diesen Abriss gesucht. Das habe allerdings lange
Zeit gebraucht, bis das letztlich funktioniert habe. Und dann habe auch der
Congé collectif vor der Tür gestanden. „So zieht die Zeit dann ins Land – mit
dem Endergebnis, dass am 3. September schließlich die Abrissarbeiten konkret
anfangen konnten“, so Dorstewitz.
Parallel habe es aber auch Koordinierungstermine mit
den Hauptstadtverantwortlichen, den Bauherren von Royal-Hamilius und Zenith,
gegeben, um Lösungen zu finden, die es allen erlauben, ihre Arbeiten zu
erledigen. „Es hat natürlich Verzögerungen gegeben, die tun uns auch weh, aber
im Moment sind wir immer noch zuversichtlich, dass wir unsere Termine halten
können“, betont Helge Dorstewitz. „Aber, es darf keine weiteren großen
Überraschungen geben.“
Durch den Zwischenstopp am Boulevard Royal seien die
Arbeiten etwa zwei Monate in Verzug geraten, die es nun einzuholen gilt. „Wir
hatten natürlich etwas Luft im Planning“, meint Dorstewitz. „Es gibt immer
unvorhergesehene Sachen. Gerade, wann man im Innenstadtbereich arbeitet, da gibt
es Versorgungsleitungen, die nicht da liegen, wo man sie erwartet. Wenn man in
einer Stadt arbeitet mit Geschichte, wie Luxemburg eben, da gibt es viele
unterirdische Überreste der Festung, die man finden kann. Kasematten und so
weiter. Wer Baustellen in dieser Größenordnung plant, sieht von vornherein
gewisse Reserven vor“, so der verantwortliche Bauplaner bei Luxtram.
Bushaltestelle Hamilius wird verlegt
Um die verlorene Zeit einzuholen, habe man zusätzlich
auch verschiedene Arbeitsphasen zusammengelegt. Um sich mehr Arbeitsraum zu
verschaffen, habe man zudem gemeinsam mit dem Service de la circulation der
Stadtverwaltung Lösungen ausgearbeitet.
„Unter anderem wird ab dem 15. September die
Bushaltestelle Hamilius in Fahrtrichtung Oberstadt weiter vor das KBL-Gebäude
verschoben“, erläutert Helge Dorstewitz. „So haben wir dann mehr Platz und
können denn auch effizienter arbeiten. Wir können die Zeit besser nutzen und
sind deshalb auch zuversichtlich, dass wir die Verzögerungen aufholen können.“
Luxemburger Wort vom Dienstag, 10. September 2019,
Seite 35
Tram: Auf dem Weg zum Hauptbahnhof
Bis Ende 2020 wird die Tram von der Luxexpo bis zum Hauptbahnhof fahren. Bis
dahin bleibt aber noch einiges zu tun.
Mit Beginn des Kollektivurlaubs Ende Juli ruht der
Betrieb landesweit auf den meisten Baustellen. Lediglich 129 Betriebe erhielten
eine Sondergenehmigung von der Inspection du Travail et des Mines (ITM), ihre
Arbeiten während dieser Zeit fortsetzen zu können – darunter die Gesellschaft
Luxtram. Um nämlich schnellstmöglich voranzuschreiten und den Verkehr so wenig
wie nur möglich zu belasten, werden die Sommermonate bei Luxtram dazu genutzt,
die Arbeiten zur Erweiterung der Tramtrasse an den Knotenpunkten durchzuführen.
Nadine Schartz
„Im Moment wird hauptsächlich an den Kreuzungen gearbeitet“,
erklärt Helge Dorstewitz, Direktor der neuen Linien bei Luxtram im Gespräch mit
dem „Luxemburger Wort“. Während etwa an der Kreuzung Avenue Emile
Reuter/Boulevard Royal die unterirdischen Infrastrukturen umgeleitet werden, ist
der Fortschritt der Strecke an anderen Stellen bereits deutlicher zu erkennen.
So werden gerade sowohl auf der Place de l'Etoile als auch auf der Kreuzung
Avenue Emile Reuter/Boulevard Joseph II die Plattformen für die Tram inklusive
Schienen realisiert.
Verspätung am Boulevard Royal
Im Bereich der Kreuzung Avenue de la Liberté/Avenue de la Gare sowie auf der
Place de Paris werden ebenfalls die Versorgungsnetze umgelegt beziehungsweise
erneuert. Gleiches gilt für die Place de Bruxelles, wo zusätzlich die Arbeiten
für die Plattform aufgenommen werden. „Wir werden auf jeden Fall in der nächsten
Zeit die Infrastrukturarbeiten von der Stäreplaz in Richtung
Hauptbahnhof abschließen,“ erklärt Helge Dorstewitz.
Aber: Am Boulevard Royal könne man derzeit noch nicht genau sagen, wie die
Arbeiten voranschreiten werden. Grund dafür ist die aktuelle Baustelle in diesem
Bereich; insbesondere der Abbruch der noch bestehenden Reste des ehemaligen
Parkhauses Aldringen. Welche Konsequenzen dieses Vorhaben auf die Trambaustelle
haben, kann der Direktor zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen: „Wir wissen noch
nicht genau, wie lange sich die Arbeiten vor Ort noch ziehen. Dennoch
sind wir zuversichtlich, dass die Strecke zwischen der Place de l'Etoile und dem
Hauptbahnhof bis Ende 2020 eröffnet wird.“
Vom Bahnhof nach Bonneweg
Ist dieser Abschnitt erst einmal in Betrieb, werden die nächsten Etappen in
Angriff genommen – vom Hauptbahnhof über den Pont Buchler zum Pôle d'échange
beim Lycée technique de Bonnevoie sowie von der Luxexpo in Richtung Flughafen
Findel. Dabei brachte die Ankündigung der Regierung, den gratis öffentlichen
Transport einzuführen, auch für Luxtram Planänderungen mit sich. Während die
Fahrscheinautomaten nämlich im Abschnitt zwischen der Luxexpo und der Stäreplaz
derzeit noch in Betrieb sind, werden diese in den nächsten Abschnitten gar nicht
erst gebaut.
Was den Zeitplan für die Durchführung der einzelnen Etappen betrifft, ging man
anfangs davon aus, dass die komplette Strecke von Findel bis Cloche d'Or ab
2020/2021 in Betrieb sei. Mittlerweile sieht dies jedoch anders aus:
Läuft alles nach Plan wird die Tram nämlich erst Ende 2021 bis zum Lyzeum in
Bonneweg fahren, im Jahre 2022 bis zum Flughafen und 2023 bis zur Cloche d'Or,
wo die vorläufige Endstation sein wird.
Gründe dafür gebe es laut Dorstewitz mehrere – darunter die aufwendigen und
derzeit laufenden Arbeiten am Pont Buchler sowie die noch andauernde bauliche
Entwicklung im Ban de Gasperich. Darüber hinaus müssten auch noch die Betriebe
und Geschäfte an der Rue des Scillas – die zu einem Boulevard umgestaltet wird –
bis Mitte 2020 schließen, sodass die Tramtrasse auch dort realisiert werden
kann.
"Kommunikation ist das A und O"
„Die Kommunikation zwischen den betroffenen Gemeinden Luxemburg-Stadt und
Hesperingen, den Geschäftsbetreibern sowie anderen Betroffenen ist dabei das A
und O“, meint der Verantwortliche. Treffen mit dem Geschäftsverband A propos
Geschäftswelt: Die Kritik, dass die Baustellen schuld daran sind, dass einige
Läden schließen müssen, kann Dorstewitz nicht bestätigen: „Wir werden
zwar darauf angesprochen, dass die Baustellen die Geschäfte behindern, aber
direkt hat mir noch keiner gesagt, das sein Laden deshalb direkt vor der Pleite
steht. Dass es natürlich für die Geschäfte besser ist, keine Baustelle
vor der Tür zu haben, ist klar.“
Um sämtliche Probleme anzusprechen und gegebenenfalls zu beseitigen, treffe man
sich unter anderem ein Mal im Monat mit den Verantwortlichen der
hauptstädtischen Geschäftsverbandes. Dabei würden etwa die Tätigkeiten für den
darauffolgenden Monat abgeklärt. Hierzu zählt etwa auch der Ablauf während der
Braderie am 2. September. Da die Baustelle in der Avenue de la Liberté bis
Oktober andauert und die Arbeiten demnach im September in der Endphase sind,
soll dafür gesorgt werden, dass die meiste Fläche für die Verkaufsstände genutzt
werden kann.
„Wir können die Baustelle nicht verschwinden lassen, aber wir tun unser
bestmögliches, um genügend Platz zu schaffen“, so Dorstewitz. Dies
gelte auch im alltäglichen Baustellenbetrieb, wo man versuche jedem Geschäft so
weit dies möglich ist, einen direkten Zugang zu ermöglichen – so etwa auch als
auch kürzlich eine Bank einen neuen Tresor erhielt. Die Arbeiten vor der eigenen
Tür bringen jedoch auch die Geschäftsbetreiber dazu, umzudenken und mitunter
neue Wege zu gehen. So dürfen etwa in einigen Läden Menschen mit eingeschränkter
Mobilität den Hintereingang nutzen, um so auch problemlos in den Genuss der
unterschiedlichen Angebote zu kommen.
Helge Dorstewitz ist bei Luxtram verantwortlich für die neuen Linien.
(www.wort.lu, 04.08.2019)
In Kirchberg gab es am Freitagmorgen
einen Zusammenstoß zwischen einem Bus und der Tram. Mehrere
Fahrgäste wurden verletzt.
(mth/jt/str) - In Kirchberg
kollidierte am Freitagmorgen kurz nach 9.30 Uhr ein Bus mit der Tram.
Der Unfall fand an der Rue Alphonse Weicker statt, die derzeit für
den Verkehr vollständig gesperrt ist. Vor Ort waren mehrere
Rettungswagen im Einsatz. Ein verletzter Fahrgast wurde von Helfern
abtransportiert.
"Der Alarm ging um 9.37 Uhr bei uns ein",
sagte der Einsatzleiter der Feuerwehr zu einem LW-Journalisten.
Insgesamt 25 Rettungskräfte eilten zum Unfallort. "Es gibt fünf
Verletzte, darunter der Busfahrer sowie vier Passagiere der Tram."
Zwei Personen seien etwas schwerer verletzt worden, Lebensgefahr
bestand laut Angaben der Polizei nicht. Im Bus saßen zum Zeitpunkt
der Kollision offenbar nur wenige Passagiere.
In der Straßenbahn hielten sich 30 bis 50
Passagiere auf, als der Bus bei einem Abbiegemanöver in das
Schienenfahrzeug krachte. Ein Fahrgast, der weiter vorne in der Tram
saß, wurde durch den heftigen Aufprall nach vorne geschleudert und
"mehr oder weniger" schwer verletzt, wie ein Polizeisprecher sagte.
Der Busfahrer sei demnach leicht verletzt worden. Informationen über
den genauen Unfallhergang fehlen derzeit noch. Die Kreuzung zwischen
der Rue Alphonse Weicker und der Avenue John F. Kennedy ist mit
Ampeln geregelt.
Der Fahrbetrieb der Tram ist derzeit
zwischen Nationalbibliothek und Luxexpo unterbrochen. Die Sperrung
in diesem Abschnitt wird voraussichtlich zwei bis drei Stunden
dauern.
www.wort.lu,
19.07.2019
Tram-Chantier op der Gare
Och um 3. Dag nach vill Automobiliste komplett verluer
Vum Jeannot Ries (Télé) |
Update: 15.05.2019 20:15
Et war gewosst, dass de Chantier vum Tram an den nächste Joren fir
Problemer géif suergen, mä wann et da bis souwäit ass, gëtt een awer kal
erwëscht.
Zanter e Méindeg ass een Deel vun der Aler Avenue fir
d'Automobiliste gespaart, d'Deviatioune sinn zwar gezeechent, mä fir
sech am Garer Quartier, wou ëmmer vill Betrib ass, elo erëmzefannen,
ass guer net sou einfach.
Den Automobilisten, déi d'Hollerecher Strooss erop, respektiv
d'Diddenuewener Strooss erofkommen, kann ee just roden, fir op
d'Rocade de Bonnevoie ze fueren.
Deene Leit, déi iwwer d'Penetrante Süd kommen, kann ee just roden,
och weider op der Rocade de Bonnevoie ze bleiwen.
Am Fall, wou der eng Persoun op den Zuch bréngt oder siche kommt, de
'Kiss and Rail' gouf an d'Parkhaus vun den CFL verluecht, deen elo
eng hallef Stonn Gratis ass.
Wien mam Vëlo op der Gare ënnerwee ass, dee soll virop emol gutt op
sech oppassen. Tëscht verluerenen Automobilisten a ganz ville
Bussen. An der Aler Avenue gëtt et elo eng extra Vëlosspur, déi awer
op der Héicht vun der rue du Fort Bourbon ophält.
2020 soll se weider iwwer d'Al Bréck, an d'Uewerstad goen. Bis
dohin, heescht et am Verkéier, op der Gare, ferm op d'Zänn bäissen.
Wéi sot d'Stater Buergermeeschtesch: 2020 gëtt dat schwéierst Joer.
(www.rtl.lu)
Die Tram bahnt sich ihren Weg
Arbeiten am Abschnitt zwischen der Place de
Paris und dem Hauptbahnhof starten in Kürze
Von Nadine Schartz
Luxemburg. Von
Dezember 2020 an soll die Tram von der Luxexpo bis zum Hauptbahnhof fahren. Ein
Stichdatum, das laut Luxtram-Direktator André von der Marck auch eingehalten
wird. Hierfür müssen allerdings die einzelnen Etappen der nächsten Bauphase, die
von der Place de Paris bis zum Bahnhofsplatz geht, im festgelegten Zeitrahmen
realisiert werden.
Gestern Nachmittag
wurden bei einer Pressekonferenz die nächsten Schritte im Detail vorgestellt: Am
13. Mai wird zwischen der Place de Paris und der Rue de Strasbourg, auf der
Seite mit den geraden Hausnummern, die Verstärkung beziehungsweise die
Erneuerung der unterirdischen Infrastrukturen aufgenommen. Hierzu zählen die
Wasserleitungen, das Gas- und Stromnetz, die Fernwärmeversorgung sowie die
Glasfaserleitungen. Diese Arbeiten sollen innerhalb von fünf Monaten
durchgeführt werden. Der Verkehr läuft währenddessen über zwei Fahrbahnen.
Erste Schienen im
April 2020
In der nächsten
Etappe, die im Oktober beginnt und vier Monate dauern soll, werden die gleichen
Arbeiten auf der Seite mit den ungeraden Hausnummern und damit auch der
künftigen Tramstrecke durchgeführt. Sind diese erst einmal abgeschlossen, soll
Anfang 2020 ein provisorischer Belag auf der Fahrbahn aufgetragen werden. Etwa
drei Monate später – im April 2020 – werden die ersten Schienen verlegt. Eine
Tätigkeit, die voraussichtlich bis September dauern dürfte.
Die
Verkehrsteilnehmer müssen sich allerdings während dieser Zeit in Geduld üben,
steht doch in diesen fünf Monaten lediglich eine Fahrbahn zur Verfügung.
Im Herbst geht es
schließlich in die heiße Phase, wofür weitere fünf Monate veranschlagt werden.
Neben der letzten Asphaltschicht werden dann der Naturstein verlegt und die
Stadtmöbel an ihrem Platz angebracht.
Gleichzeitig
beginnen aber auch die ersten Arbeiten zwischen der Rue de Strasbourg und dem
Bahnhofsplatz. Bereits im kommenden Monat werden auch die ersten unterirdischen
Arbeiten zwischen der Rue de Strasbourg und dem Bahnhofsplatz aufgenommen, wo
die Erneuerung und die Verstärkung der unterirdischen Infrastrukturen in
mehreren Etappen bis April 2020 durchgeführt werden sollen. Danach werden die
Tramschienen dort innerhalb von drei Monaten verlegt, sodass diese im Juli 2020
fertiggestellt sind.
Neue
Bushaltestellen
Die einzelnen
Bauphasen im Bereich des Hauptbahnhofs haben jedoch auch einen Einfluss auf den
öffentlichen Transport. Wie Alex Kies, Direktor für den öffentlichen Transport
im Mobilitäts- ministerium, erklärt, müsste nämlich ein wesentlicher Teil des
Busbahnhofs, darunter die Haltestellen 13 bis 22, weichen.
Aus diesem Grund
werden die Linien 110, 111, 175, 205, 800, 810, 965, 975 und 980 künftig die
neue Haltestelle 23 anfahren. Gleich daneben entsteht der Arrêt 24, der von den
Buslinien 121, 200, 210, 740, 950 und 955 bedient wird. Auf der
gegenüberliegenden Seite wird im Bereich des ehemaligen Postparkplatzes der
Arrêt 104 geschaffen, der für die Buslinien 970 und 971 gilt.
Eine deutlich
größere Bedeutung werde aber künftig die Haltestelle Gare-Rocade bekommen, gab
Alex Kies zu verstehen. Während in der ersten Phase lediglich die Linien 197 und
300 dort stehen bleiben, sollen schon ab kommenden September zusätzliche Bus-
linien diese anfahren.
Darüber hinaus
werden die RGTR-Linien 158, 170, 177 und 315 (*) künftig am neuen Quai 1 an der
Rue de Hollerich stehen bleiben, wofür die Fahrgäste einen circa achtminütigen
Gehweg bis zum Hauptbahnhof zurücklegen müssen. Passagiere der städtischen
Buslinien 2, 4 und 18 werden künftig am neuen Quai 12 ein- beziehungsweise
aussteigen können. Gleich daneben befindet sich dann der Arrêt 9, der für die
städtischen Linien 21, 31 und CN1 gilt.
Luxemburger Wort
vom Samstag, 27. April 2019, Seite 35
Kommentar :
Déi Saach mat den 8 Minutte Fousswee fir d'Leit déi mat de Buslinnen 158, 170,
177 an 315 fueren, ass natierlech suboptimal. Mä et ass leider net dat Eenzegt,
wat bei der Ëmsetzung vum Tramsprojet suboptimal ass.
Claude Oswald
(*)
158 : Orscholz -
Luxemburg.
170 : Filsdorf - Dalheim - Luxemburg.
177 : Remich - Erpeldange - Mondorf - Luxemburg.
315 : Perl - Nennig - Luxemburg
Warten auf die
Schnelltram
Neues Transportmittel soll die dicht besiedelten Nordviertel von Esch mit der
Hauptstadt verbinden
Von Nicolas Anen
Esch/Alzette. In Zukunft könnte Belval auf direktem Schienenweg
mit Kirchberg und sogar eventuell mit dem Flughafen Findel verbunden werden.
Dies zumindest, wenn die Schnelltram, die um 2035 Esch mit der Hauptstadt
verbinden soll, Realität wird.
In der vergangenen Sassenheimer
Gemeinderatssitzung wurde bekannt, dass eine Endstation der Schnelltram in
Beles, unweit des Rathauses, errichtet werden könnte. In Luxemburg soll der
Anschluss an das dortige Tramnetz erfolgen.
Eine genaue Streckenführung gibt es derzeit aber noch
nicht, erklärt Frank Vansteenkiste, Verwaltungsratspräsident der
Entwicklungsgesellschaft Agora und hoher Beamter im Mobilitätsministerium, im
Gespräch mit dem LW. Derzeit steht die Strecke lediglich für das Areal des
früheren Industriegeländes Esch/Schifflingen fest, wo sie Vorgabe für die
Urbanistenmannschaften war, die vergangene Woche Pläne für die Brache entworfen
haben.
Fest steht auch, dass die Tramstrecke längs der A
4, voraussichtlich auf östlicher Seite, von der Cloche d'Or bis Foetz verkehren
soll. Derzeit führt die Straßenbauverwaltung technische Studien durch.
„Idealerweise würde auch der schnelle Fahrradweg, der Esch mit Luxemburg
verbinden soll, daneben entstehen“, so Frank Vansteenkiste.
P&R in Foetz
Wo genau die Tram in der Hauptstadt abfährt und in
Foetz ankommt, ist noch nicht gewusst. Dafür steht fest, dass in Foetz eine
Umsteigeplattform für Tram, Bus und Auto entstehen soll. Denkbar sei ein
Parkhaus, ein P&R, das während der Woche von Pendlern und am Wochenende von
Kunden der dort ansässigen Geschäfte genutzt werden könnte.
Wie der Anschluss von Foetz bis zum Areal
Esch/Schifflingen aussehen soll, steht auch noch nicht fest. Die Strecke wird
aber wohl nicht daran vorbeikommen, die A 13 überqueren zu müssen.
Vom ehemaligen Stahlwerksgelände aus soll die
Strecke dann voraussichtlich über den Escher Boulevard Grande-Duchesse Charlotte
geleitet werden, erklärt Frank Vansteenkiste weiter. Dieser sei breit genug, für
eine Tramtrasse. Wiederum ein Fragezeichen steht hinter der Anbindung zum
Kreisverkehr Raemerich. Hier müssten noch detaillierte Studien durchgeführt
werden. Fest steht aber bereits, dass in Raemerich eine Umsteigeplattform mit
Bus und Bus à haut niveau de service (BHNS), ähnlich dem Mettis in Metz,
entstehen soll. Dies voraussichtlich auf dem Gelände des heutigen Parkplatzes.
Wie auf der Brache Schifflingen steht auch in
Belval die Streckenführung zum Großteil fest. Eine Trasse war in den
ursprünglichen Viertelplänen festgelegt worden. Diese führt am Square Mile, am
künftigen Sportzentrum und am Lycée Bel-Val vorbei. Auch das sich im Bau
befindende Viertel Belval-Sud wird angebunden, ehe die Tram, nahe dem Rathaus in
Beles, zu ihrer Endstation gelangen soll.
Erst entlang der A 4
Wann die Tram aber in Beles ankommen wird, steht
auf einem anderen Blatt. Prioritär werde sich jetzt auf den Teil zwischen
Luxemburg und Foetz konzentriert, erklärt Frank Vansteenkiste: „Mit diesem
Streckenabschnitt steht oder fällt das Projekt“, sagt er. Dort dürfte es nicht
zu viele Halte- stellen geben, damit die Fahrtzeit attraktiv bleibe.
Denn Hauptziel der Schnelltram wird es sein, eine
Alternative zur Escher Autobahn zu bilden. „Heute fahren zehn Buslinien auf der
A 4“, zählt Frank Vansteenkiste auf. Und bleiben dort in den Spitzenstunden im
Stau stecken. Insgesamt greifen derzeit etwa 5 500 Passagiere pro Tag darauf
zurück.
Laut Prognosen des Ministeriums wird um das Jahr
2035 aber eine Kapazität von 20 000 Personen täglich im öffentlichen Transport
auf der A 4 notwendig sein. „Das ist dann nicht mehr mit dem Bus zu machen“,
erklärt Frank Vansteenkiste. Auch ein BHNS würde nicht ausreichen.
Modell wie in der Hauptstadt
Deshalb die Idee der Schnelltram. Die biete, neben
großen Kapazitäten, den Vorteil, dass sie auch auf dem Tramschienennetz in der
Hauptstadt weiterfahren könnte. Es handele sich um ein ähnliches Trammodell wie
in der Hauptstadt, erklärt Vansteenkiste. Nur etwas größer und mit einer
Maximalgeschwindigkeit von 100 km/h. „Ziel ist es, dass ein Finanzierungsgesetz
vor Ende der Legislaturperiode umgesetzt wird“, so Frank Vansteenkiste noch.
Richtig schnell fahren würde die Tram aber nur auf
dem Streckenstück zwischen Foetz und Luxemburg. Südlich von Foetz würde sie, wie
in der Hauptstadt, in einem urbanen Umfeld mit vielen Haltestellen eingesetzt.
Dies würde es ermöglichen, die dicht besiedelten Viertel im Norden der Stadt
Esch anzubinden. Dies von Esch/Schifflingen, über Lallingen, die Nonnewisen bis
hin nach Belval. Dieser Teil soll aber erst in einer späteren Phase realisiert
werden.
Die geplante Busspur entlang der A 4 ist mit dem
Projekt der Schnelltram nicht gestorben. Sie könnte als provisorische Lösung,
bis zur Einweihung der Schnelltram, dienen. Denn bis 2035 werden Autofahrer
sicherlich noch viele Stunden im Stau auf der A 4 verbringen.
Luxemburger Wort vom Samstag, 13. April 2019, Seite
38
Kommentar :
Vielleicht sollte man lieber gleich auf die geplante Mogelpackung "Superbus"
verzichten und stattdessen eine anständige "Minettstram" bauen.
Claude Oswald
Mit der Schnelltram nach Beles
Beim Gemeindehaus könnte eine Endstation für das neue Transportmittel errichtet
werden
Beles. Die Ortschaft Beles soll bis spätestens 2035 mit einer schnellen
Tram an die Hauptstadt angebunden sein. Zu Beginn der gestrigen Sitzung des
Gemeinderats Sassenheim berichtete Bürgermeister Georges Engel (LSAP) von
einer diesbezüglichen Unterredung mit Mobilitätsminister François Bausch.
Die Tram soll sich aus Richtung Luxemburg kommend in Foetz gabeln. Ein
Trasse soll dann nach Esch/Alzette und Schifflingen und eine zweite Trasse
über Belval nach Beles zum Gemeindehaus als Endstation führen. Es handele
sich dabei um mittelfristige Planungsperspektiven, so Georges Engel.
In Zukunft könnte beim Rathaus in Beles die Tram ankommen. Gestern wurden
den Räten in besagtem Gebäude die diesbezüglichen Pläne knapp erläutert.
Foto: Pierre Mousel
(Luxemburger Wort, 23. März 2019)
Kommentar : Hoffentlech dann
awer net den Tram vu Luxtram, mä eppes Besseres, wat méi Komfort ubitt. A
virun allem och fir d'Mataarbechter, wënschen ech mer e bessere Statut.
Claude Oswald
Im Regen stehen
gelassen
Kaum Witterungsschutz für Kunden des
öffentlichen Verkehrsnetzes an den Haltestellen
Die Überdachung der Umsteigeplattform am Rond-point Serra in Kirchberg
bezeichnet der Autor des Leserbriefs als unnütz, weil sie als Regen- und
Windfang nichts tauge. (FOTO: GERRY HUBERTY)
Wieso lässt man in Luxusburg den Kunden des öffentlichen
Verkehrsnetzes bei der neuen Tram im Regen umsteigen? Bei eingehender Analyse
der vielgepriesenen Umsteigeplattformen entlang der aktuellen Tramtrasse fällt
auf, dass das Umsteigen für den Kunden von Bahn, Tram und Bus nicht trockenen
Fußes vonstatten geht. Wieso gibt es keine adäquaten Überdachungen, damit man
das vermaledeite Umsteigen wenigstens trocken übersteht?
Beginnen wir an der Umsteigeplattform am
Sternenplatz. Von der Tram zu den Bussen, verteilt auf fünf Quais (1, 2A, 2B, 3
und 4), kommt man nicht umhin, bei regnerischem Wetter, nass zu werden. Von Bus
zu Bus natürlich auch. Dass es am Sternenplatz noch (!) keine bessere
Umsteigeinfrastruktur gibt, kann man damit begründen, dass das
Amenagierungskonzept noch nicht steht und zurzeit alles ein Provisorium ist. Da
habt Ihr im Moment aber mal wieder Glück gehabt, Ihr, die Verantwortlichen!
An der nächsten Umsteigeplattform, Rout
Bréck-Pafendall, sieht es schon anders aus mit dem Provisorium. Hier hat es ein
Jahr lang gedauert, bis man an der Bushaltestelle in Richtung Stadt auf die
Trennmauer mit der Tram ein Dach von ein paar Metern Länge montiert hat. Seit
die Tram nicht mehr dort ihre Endhaltestelle hat und weiter in Richtung
Limpertsberg fährt (seit dem 27. Juli 2018), müssen nicht mehr so viele Tram-
bzw. Buskunden an dieser Haltestelle umsteigen. Das Dach wäre eben schon seit
dem 10. Dezember 2017 sehr nötig gewesen. Warum eine große Überdachung vom
Funiculaire zur Tram und wenigstens zu einer der Bushaltestellen nicht geplant
und nicht schon gebaut wurde, ist unverständlich. Dass die Infrastruktur
unkomplett ist an diesem „Pôle d’échanges“, haben die Ehrengäste bei der
Einweihung miterlebt, als der Schneesturm bis ins Funiculaire-Gebäude hinein
wütete. Sogar auf den Zugquais kann man beim Warten an vier Stellen nass werden.
Dort sind nämlich zwei verschiedene Dachkonstruktionen nicht bündig miteinander
verbunden.
Doch wieder zurück nach oben. Dass der
Mittelbahnsteig für die Tram an dieser Stelle eine Farce darstellt, sei hier nur
am Rande bemerkt. Man muss für beide Richtungen zum Funiculaire über die
Tramgleise laufen, in der Gefahr von der Tram überrollt zu werden. Und dies nur
wegen des Fahrradwegs, der nördlich an der Tram vorbeiführt, um die ein- und
aussteigenden Fahrgäste mit dem Rad nicht zu überfahren. Bei seitlichen
Bahnsteigen wäre der Abstand zum Fahrradweg größer und sowieso hätte dieser mit
der Signalisierung aus Richtung Kirchberg vor der Tramhaltestelle in einen
gemischten Fuß- und Fahrradweg münden müssen. Zurück zum Thema
Umsteigeplattformen. Die nächste liegt an der Luxexpo, am Rond-point Serra. Hier
gibt es zwar ein Überdach in Form eines Dinosauriers, doch dieser ist sicher so
erbost über seine Nutzlosigkeit, dass er sich quer über die Tramgleise gelegt
hat und als Regen- und Windfang nichts taugt.
Komisch, im Sommer 2018 hat der zuständige
Minister dem Unterzeichner noch über Facebook mitgeteilt, dass wenigstens
Tramhäuschen errichtet werden. Vor den Wahlen wurde über das gleiche soziale
Netzwerk sogar dem Unterzeichner bekannt gemacht, dass diese schon fast bestellt
seien. Wen wundert’s, nach den Wahlen ist zu diesem Thema, trotz Nachfrage,
Funkstille. Bis dato, steht man dort immer noch im Regen. Das Umsteigen von Tram
zu Bus geht auch nicht ohne nass zu werden vonstatten. Zwischen der
Tramhaltestelle und dem Gebäude des Busbahnhofs klafft eine riesige Lücke im
Himmel, ohne Überdachung. Wenn dann mal das Parkhaus in besagtem Gebäude fertig
wird, werden auch die Autofahrer nass, wenn sie zur Tram umsteigen müssen. Für
diese Herrschaften wird sich dann aber sicher und souverän eine trockene Lösung
finden.
Bei einer weiteren, zukünftigen Umsteigeplattform
sieht man auf den Plänen und Bildern schon einen kleinen Fortschritt. Dies an
der geplanten Haltestelle Héienhaff, kurz vor dem Flughafengebäude gelegen. Hier
sieht es so aus, als würde die Straßenbahn im P+R-Gebäude haltmachen, und die
Autofahrer kommen trocken zu ihrem Fahrzeug. Bei den verschiedenen geplanten
Busbahnhöfen sieht es zurzeit nicht nach Überdachung aus, also kann man sich als
umsteigende Buskunden darauf verlassen, in der rauen Jahreszeit, nass zu werden.
Es stellt sich „finalement“ die Frage, wieso kann
Luxemburg es nicht anders? Wieso ist der normale Kunde des öffentlichen
Verkehrsnetzes immer das Stiefkind?
Und dabei bräuchten die Verantwortlichen sich nur
mal im Ausland oder wenigstens im Internet schlauzumachen.
André Nagel,
Ernster
Luxemburger Wort vom Samstag, 2. März 2019, Seite 14
Kommentar : Herrn Nagel gebührt Dank
und Anerkennung für seine Initiative und seine Zivilcourage. Solche
Stellungnahmen müssten eigentlich von den Vereinen und Organisationen kommen,
die sich angeblich um das Wohl der Fahrgäste sorgen. Ich denke da an erster
Linie an die AÖT, aber auch an die Tram asbl.
Claude Oswald
Et gëtt elo eescht, sou
d'Stater Buergermeeschtesch Lydie Polfer
Den 13. Mee ginn d'Aarbechte vun der Paräisser Plaz
bis virun d'Gare un, wouduerch d'Busser net méi iwwert d'Nei Avenue erop fuere
kënnen.
Vum Claudia Kollwelter (Radio)
"Et gëtt elo eescht", dat waren der Stater
Buergermeeschtesch Lydie Polfer hir Wierder bei der Presentatioun vun der
nächster Phas vum Tram-Chantier.
Den 13. Mee ginn d'Aarbechte vun der Paräisser Plaz
bis virun d'Gare un, wouduerch d'Busser net méi iwwert d'Nei Avenue erop fuere
kënnen. Déi ginn dann duerch d'Al Avenue deviéiert bis op d'Héicht vun der
Paräisser Plaz, wou se dann erëm hire gewinnten Tracé fueren.
Nieft de Vëlosfuerer wäert donieft awer och fir den
Auto sou munches changéieren.
Vum 12. Mee un nämlech wäert keen Auto méi duerch den
éischten Deel vun der aler Avenue, also tëscht der rue du Fort Neipperg an der
rue Jean Origer dierfe fueren. Fir d'Autoe gëtt deen Tronçon also zougemaach.
Just d'Autoen an d'Camionen déi d'Geschäfter beliwweren, dierfen en contre-sense
an deen Deel vun der aler Avenue era fueren.
Bis Enn 2020 soll den Tram da bis op d'Gare fueren.
Fir d'bi-direktional Vëlospiste an der aler Avenue
ze amenagéieren, wäerten d'Parkplazen op dem Tracé verschwannen an och d'Beem
mussen ewech geholl ginn.
(www.rtl.lu,
27.02.2019)
Kommentar : Fir wéinst de Velosen d'Beem ewechzemaachen,
fannen ech e staarkt Stéck. Do gesäit een, zu wat fir Widdersprëch déi gréng
Ideologie féiere kann.
Claude Oswald
Umsteigen am
Héienhaff
Im Hinblick auf den Ausbau der Tramstrecke
bis nach Findel entsteht ein weiterer Pôle d'échange
VON NADINE SCHARTZ
Der Autobahnverteiler Senningerberg ist dem
wachsenden Verkehr längst nicht mehr gewachsen. Mit der Erweiterung der
Tramstrecke in Richtung Flughafen soll auch in diesem Bereich für Entlastung
gesorgt und ein Teil des Verkehrs aufgefangen werden.
Autofahrer, die aus dem Osten des Landes in
Richtung Luxemburg-Stadt fahren, kennen das Problem nur allzu gut. Insbesondere
zu Spitzenzeiten staut es von der Montée de Munsbach bis zur Ausfahrt Kirchberg.
Rund um den Autobahnverteiler Senningerberg stockt der Verkehr mehr und mehr.
Die Ausfahrten in diesem Bereich sind mitunter dermaßen überlastet, dass sich
ein Rückstau auf die Autobahn A 1 bildet. Mit dem Ausbau der Tramstrecke in
Richtung Findel sollen in den kommenden Jahren einige Maßnahmen unternommen
werden, um den Verkehrsfluss zu verbessern und gleichzeitig neuen Parkraum zu
schaffen.
In diesem Sinne waren denn auch die Umgestaltung
des Autobahnverteilers, die Verwirklichung des Pôle d'échange Héienhaff und des
Boulevard Héienhaff ein Thema in der jüngsten Chamberdebatte über die
Finanzierung der großen Infrastrukturprojekte. Vorhaben, die der Öffentlichkeit
– zumindest den Einwohnern der Gemeinde Niederanven – bereits im Detail in einer
Informationsversammlung vorgestellt worden waren (das LW berichtete).
„Der Autobahnverteiler Senningerberg ist dem
derzeitigen Verkehr nicht mehr angepasst“, hatte der Abgeordnete Carlo Back (Déi
Gréng) während seiner Intervention in der Abgeordnetenkammer betont.
Dementsprechend soll sich in diesem Bereich einiges ändern. Während unter
anderem die Auffahrten im Süden per Ampeln geregelt werden sollen, wird die
Ausfahrt von der A 1 in Richtung Aérogare auf vier Spuren ausgeweitet. Vom
Kreisverkehr Cargo Center wird ein Bypass in Richtung Héienhaff geschaffen,
wobei unter anderem ein neuer, 115 Meter langer Übergang über die Autobahn
entstehen wird.
Im Zuge des Ausbaus der Tramstrecke von der
Luxexpo in Richtung Flughafen wird eine neue Brücke über die Autobahn gebaut.
Von dort führt die Strecke zuerst entlang der Autobahn bis hin zum geplanten
Pôle d'échange Héienhaff – der unter anderem über drei Busbahnhöfe und einen
Halteplatz für Busse verfügen wird. Die Straßenbahn wird dann das siebenstöckige
Parkhaus, das auf einer Gesamtfläche von 22 000 Quadratmetern Raum für 3 700
Stellplätze bietet, im Erdgeschoss durchqueren.
Die Fahrt von der Luxexpo entlang der A 1 bis zum Park &
Ride Héienhaff dürfte übrigens fünf Minuten und 40 Sekunden dauern. Vom Pôle
d'échange wird die Tram schließlich binnen drei Minuten zur nächsten Haltestelle
am Flughafen gelangen. Die Route wird dafür über den neuen Boulevard Höhenhof
fortgesetzt. Neben den Tramgleisen sind dort zwei Spuren für Autos sowie zwei
breite Gehwege, die sich Fußgänger und Radfahrer teilen werden, vorgesehen. Von
diesem Boulevard aus wird denn auch eine Verbindungsstraße zu der sich derzeit
im Bau befindenden Casa Ferrero in Findel geschaffen.
Neun Bauphasen
Gleichzeitig wird aber auch die Nationalstraße N 1
entlang des Golfplatzes von derzeit zwei auf vier Spuren ausgebaut. Neben
diversen Grünstreifen werden dort eine Busspur in Richtung Aérogare eingerichtet
sowie die Anbindung an den Boulevard Höhenhof und an den Fahrradweg PC 2
geschaffen.
Nach den derzeitigen Planungen sollen die Arbeiten
in neun Phasen durchgeführt werden, angefangen beim Bau der neuen
Verbindungsstraße und einem Teil des neuen Boulevard Héienhaff. Ein Zeitrahmen,
wann die Arbeiten aufgenommen werden, sei laut dem Pressesprecher der
Straßenbauverwaltung, Ralph Di Marco, bis dato noch nicht gewusst.
Jüngsten Angaben zufolge dürfte die Tramstrecke zwischen
der Luxexpo in Kirchberg und dem Flughafen wohl erst im Jahre 2022 – und nicht
wie ursprünglich vorgesehen im Jahre 2021 – fertiggestellt sein.
An der Umschlagplattform Héienhaff wird ein Parkhaus mit
3 700 Stellplätzen gebaut. Voraussichtlich 2022 können Autofahrer und
Buspassagiere dort auf die Tram umsteigen. Wann die Arbeiten für dieses Vorhaben
aufgenommen werden, ist noch nicht gewusst. (GRAFIK: STRASSENBAUVERWALTUNG)
Luxemburger Wort vom Freitag, 15. Februar 2019, Seite 20
Ladenschluss bis 2020
In Howald wird sich im Hinblick auf die Straßenbahn
so einiges ändern
Howald. Mit der Erweiterung der
Tramstrecke kommt es in Howald zu einer größeren städtebaulichen Umgestaltung.
Auch für die entlang der Rue des Scillas angesiedelten Firmen und Geschäfte hat
die Ankunft der Straßenbahn teilweise Konsequenzen. Einige müssen sich anpassen,
andere werden wegziehen (das LW berichtete). Wie „L'Essentiel“ gestern meldete,
gibt es inzwischen auch ein Stichdatum: Die Läden des dortigen „Retail Park“
sollen bis Mitte 2020 schließen, stattdessen sei in diesem Bereich ein neues
Projekt mit Wohnungen, Büros und Geschäften geplant.
Besagte Aktivitätszone gibt es seit 1999, im Jahr
2014 wurde sie von der belgischen Investorengesellschaft Baltisse aufgekauft. Im
Hinblick auf die Straßenbahn wird die Rue des Scillas nun verbreitert und zu
einem urbanistischen Boulevard ausgebaut. Von diesem aus wird die Tram
späterhin, voraussichtlich 2022, nach rechts in Richtung des neuen Pôle
d'échange Howald abbiegen. Die Strecke verläuft dabei zum Teil über das Areal
des Gewerbegebiets sowie das Nachbargelände, auf dem sich zurzeit ein weiterer
Gewerbebau befindet. Von der Gare Howald aus wird die Tram anschließend weiter
in das neue Viertel Ban de Gasperich und schließlich nach Cloche d'Or fahren. DL
Die Rue des Scillas wird zu einem breiteren Boulevard
umgebaut. Das Grill-Restaurant und die dahinter gelegenen Geschäfte werden
weichen, stattdessen ist ein neues Projekt geplant. (FOTO: CHRIS KARABA)
Luxemburger Wort vom Freitag, 15. Februar 2019, Seite 20
Orientierungsdebatte über
teure Infrastrukturprojekte
Insgesamt 33 Großprojekte plant das Ministerium
für Mobilität und öffentliche Bauten. Zur Finanzierung dieser Vorhaben findet
heute eine erste Debatte in der Chamber statt.
Lange Staus, überfüllte Busse, Verspätungen im
Zugnetz. Die Liste der Defizite im luxemburgischen Verkehrswesen ist lang. Um
dem entgegenzuwirken, legte der Regierungsrat einen umfangreichen Katalog an
Infrastrukturmaßnahmen vor. Insgesamt sind 33 große Projekte geplant, die sich
vor allem, aber nicht nur, mit der Mobilitätsfrage beschäftigen. Da die
Finanzierung aller Vorhaben, die die 10-Millionen-Euro-Marke überschreiten, vom
Parlament gebilligt werden muss, befasst sich die Chamber heute in einer
entsprechenden Orientierungsdebatte mit den Plänen.
Öffentlicher Verkehr im Mittelpunkt
Zu den größten Projekten gehören beispielsweise der
Ausbau der Autobahnen A3 und A4 von aktuell jeweils vier auf sechs
Fahrbahnen, mit einer Bevorzugung von Fahrgemeinschaften und Bussen,
sowie der Bau neuer Umgehungsstraßen zur Entlastung der Ortskerne, so
beispielsweise in Echternach und in Dippach. Auch soll dem Busverkehr mehr Platz
eingeräumt werden, so beispielsweise mittels einer eigenen Busspur auf der A7
zwischen Waldhaff und Kirchberg sowie auf der N11 zwischen Waldhaff und
Gonderingen. Die Verbreiterung der Passerelle Viaduc zwischen dem
Bahnhofsviertel und dem Stadtzentrum in der Hauptstadt, die die Schaffung einer
Busspur und eines breiten Radwegs vorsieht, befindet sich bereits im Bau.
Zudem soll der Ausbau des Tramnetzes
vorangetrieben werden. So ist die Verlängerung der aktuellen Trasse von den
Expohallen auf dem Kirchberg bis hin zum Flughafen Findel sowie der Bau eines
neuen Streckenabschnitts entlang der Route d’Arlon geplant. Auch der Bahnhof der
Hauptstadt, der um zwei Bahnsteige erweitert wird, soll künftig per Tram
erreichbar sein. Das Projekt der schnellen Tramlinie, welche in Zukunft
Luxemburg-Stadt mit dem Süden des Landes verbinden soll, findet auch bereits
Platz in den aktuellen Plänen.
Weitere
Auffangparkplätze geplant
Am Héihenhaff soll währenddessen eine neue
Umschlagplattform entstehen. Hier soll neben der Haltestelle für die
Tram auch ein Busbahnhof sowie ein siebenstöckiges Parkhaus, das 4.000 Autos
Platz bietet, entstehen. Im Zuge dieser Maßnahmen soll auch das Autobahnkreuz in
Senningerberg rundum erneuert werden, um den zunehmenden Verkehr besser
bewältigen zu können.
Eines der kostspieligsten Vorhaben befindet sich
derweil in Howald. Dort soll der Bahnhof zu einem wichtigen
Verkehrsknoten ausgebaut werden, der sowohl an das Bus-und Bahn- als auch ans
Tramnetz angebunden wird. Zudem sollen hier ein neues Parkhaus für Fahrräder
sowie ein Bürogebäude entstehen. Das gesamte Vorhaben soll rund 36 Millionen
Euro kosten.
Neuer Kontrollturm
und neue Klassensäle
Auch beinhaltet der Projektkatalog den Bau eines
neuen Kontrollturms am Flughafen Findel. Neben den Verkehrsprojekten sind auch
Investitionen in die Bildungsinfrastruktur geplant, so beispielsweise in den
Ausbau des Lycée Technique d’Esch-sur-Alzette, das unter anderem neue
Klassensäle und ein Cybercafé bekommt, sowie der Ecole européenne auf dem
Kirchberg. Auch die Renovierung des Jugendheims in Dreiborn ist geplant. Des
Weiteren sehen die vorgelegten Pläne einen Ausbau des Luxembourg Institute of
Health (LIH) vor. Zudem ist die Erweiterung und Renovierung des Sitzes der
Steuerverwaltung auf dem Boulevard Roosevelt in Luxemburg-Stadt geplant. Das
Gebäude sei zu klein und erfülle nicht mehr die aktuellen Standards, heißt es in
dem Vorhaben des Ministeriums.
(www.wort.lu, 12.
Februar 2019)
Mit der Tram zum Flughafen
Während die Tram sich ihren Weg langsam von der Place de l'Etoile in Richtung
Bahnhof bahnt, laufen die Planungen für die Erweiterung der Strecke von der
Luxexpo bis zum Flughafen Findel. Ein Vorhaben, das den Bürgern der Gemeinde
Niederanven nun präsentiert wurde.
Veranstaltet eine Gemeinde eine Informationsversammlung, hält sich das Interesse
der Bürger meistens in Grenzen. Es sei denn es handelt sich dabei um ein Thema,
das viele Fragen aufwirft oder die Einwohner selbst betrifft. So etwa am
Mittwochabend in Niederanven, wo der Tramausbau von der Luxexpo bis zum
Flughafen Findel im Fokus stand. Gleich mehrmals mussten zusätzliche Stühle im
Kulturzentrum „Am Sand“ aufgestellt werden, damit auch jeder Interessierte einen
Sitzplatz zur Verfügung hatte.
Denn auch in Niederanven – wie in anderen Nachbargemeinden der Stadt Luxemburg –
ist der Wunsch groß, dass die Tram irgendwann bis über die derzeit geplante
Strecke von Cloche d'Or zum Flughafen hinaus fährt.
Bevor dieser Wunsch allerdings Realität werden kann, muss jedoch zuerst der
Abschnitt zwischen der Luxexpo in Kirchberg in Richtung Flughafen Findel
realisiert werden – was voraussichtlich nicht wie noch im vergangenen Jahr
angekündigt im Jahre 2021, sondern erst 2022 der Fall sein soll, wie
Luxtram-General André Von der Marck erklärte.
Zur Erinnerung: Nach dem Ausbau dieser Strecke wird die Straßenbahn über 3,9
Kilometer von den Ausstellungshallen über eine neue Brücke bis zum Flughafen
fahren. Danach führt die Strecke zuerst entlang der Autobahn A1, um dann über
den neuen Pôle d'échange Héihenhaff – wo sich die erste Haltestelle befindet –
bis zum nächsten Halt am Flughafen zu gelangen.
Bis es jedoch so weit ist, muss noch einiges geschehen, wie Robert Biel von der
Straßenbauverwaltung unterstrich. So muss etwa am Autobahnkreuz auf der A1 ein
Anschluss an den bestehenden Kreisverkehr am Flughafen auf der Nationalstraße N1
geschaffen werden. Dabei wird diese Straße entlang des Golfplatzes von derzeit
zwei auf vier Spuren ausgebaut und über eine Busspur sowie eine Fahrradspur
verfügen. „Das Ganze soll aussehen wie ein moderner Boulevard mit Grünstreifen
in der Mitte“, so Biel.
4.000 Stellplätze und eine Haltestelle im
Innenbereich
Darüber hinaus wird dort eine Anbindung an den geplanten Boulevard Höhenhof
realisiert, auf dem unter anderem die Tramgleise sowie breite Gehwege, die
genügend Platz für Fußgänger und Radfahrer bieten, vorgesehen sind. Daneben soll
an diesem Boulevard eine neue Verbindungsstraße an der sich derzeit im Bau
befindenden Casa Ferrero in Findel entstehen.
Gleichzeitig wird das Autobahnkreuz Senningerberg komplett umgebaut, um den
Verkehrsfluss auch in diesem Bereich zu verbessern.
Eine bedeutende Rolle wird dabei die Umschlagplattform Héihenhaff mit drei
Busbahnhöfen spielen. Entlang der Autobahn entsteht unter anderem ein
siebenstöckiges Parkhaus, das auf einer Gesamtfläche von 22.000 Quadratmetern
Platz für 4.000 Autos bietet. „Damit können wir bereits dort eine Großzahl jener
Fahrzeuge auffangen, die aus Richtung Trier kommen“, erklärte Robert Biel.
Auf die Anmerkung eines Bürgers, dass dafür längst nicht genügend Parkplätze
vorgesehen seien, unterstrich Biel, dass man ein zusätzliches Parkhaus an der
Grenze in Wasserbillig plane. Ein Projekt, das allerdings auch schon einen
langen Bart hat. Erstmals war nämlich schon im Jahre 2011 von einem Ausbau auf
dem aktuellen Park & Ride Mesenich die Rede, später hieß es, dass dort bis 2018
insgesamt 500 zusätzliche und bis zum Jahr 2020 weitere 739 Stellplätze
geschaffen würden. Aktuellen Planungen zufolge werden die Arbeiten wohl erst im
Jahre 2023 aufgenommen.
In drei Minuten vom Héihenhaff bis zum Flughafen
Doch zurück zur Umschlagplattform Héihenhaff: Wenn die Tram erst einmal von der
Luxexpo über die neue Brücke und entlang der A1 fährt, wird sie in das Parkhaus
geleitet, wo sich im Innenbereich eine Haltestelle befinden wird. Eine Fahrt,
die fünf Minuten und 40 Sekunden dauern soll. Von dort soll die Strecke während
circa drei Minuten über den neuen Boulevard Höhenhof bis zur nächsten
Haltestelle am Flughafen fortgesetzt werden.
Die Arbeiten sollen in insgesamt neuen Phasen durchgeführt werden, angefangen
beim Bau der neuen Verbindungsstraße und einem Teil des neuen Boulevard
Höhenhof. Laut Robert Biel könnten einzelne Etappen auch parallel durchgeführt
werden, damit die Arbeiten zügig voranschreiten könnten.
Zwischen den Ausstellungshallen und der Aérogare werden dann fünf Tramfahrzeuge
verkehren. Derzeit verfügt Luxtram insgesamt über neun Wagen, der zehnte soll,
laut General André Van der Marck, um den 18. März geliefert werden. Dieser wird
allerdings nicht wie seine Vorgänger im spanischen Saragossa gebaut, sondern in
einem französischen Werk des Herstellers CAF.
(www.wort.lu, 31.01.2019)
Arcelor Mittal
Tramsschinne fir Ausbau kommen aus dem Wierk vu
Rodange
Deemnächst kommen d'Schinne fir den Ausbau vum Tram aus Lëtzebuerg. Dat sot
de Responsable vun ArcelorMittal Lëtzebuerg um Neijoerschpatt fir d'Press.
Vum Nadine Gautier (Radio), Pierre Weimerskirch (Télé), DW (RTL.lu)
Am Wierk zu Rodange ginn d'Tramsschinnen an Zukunft produzéiert, sou de
Roland Bastian. Bei enger éischter Ausschreiwung vu Luxtram gouf British Steel
zréckbehalen fir d'Schinnen ze produzéieren.
Elo deemnächst ännert dat awer an et sinn da Rodanger Schinnen, iwwert déi den
Tram fiert, dat vun der Stäreplaz bis op d'Gare. Fir all weideren Ausbau gëtt et
nees eng nei Ausschreiwung. (...)
(www.rtl.lu, 29. Januar
2019)
Gratis fahren mit Bahn und Bus
Während der Öffentliche Transport im Ausland einen Preis hat, werden die
braven Luxemburger ab 1. März 2020 gratis fahren dürfen, solange sie die
heimatliche Scholle nicht verlassen. Ob es dem ÖPNV tatsächlich gelingen wird,
des Luxemburgers liebstes Kind - das Auto - vom Thron zu stürzen, muss die
Praxis zeigen.
Im Luxemburger Wort kann man hierzu lesen :
(boy/jt/DL/dpa) - Vom 1. März 2020 an sind in ganz Luxemburg Bahn, Bus und
Tram für die Benutzer kostenlos. Dies teilte Mobilitätsminister François Bausch
am Montag bei einer Pressekonferenz mit (der Liveticker zum Nachlesen). „Es
handelt sich um die Kirsche auf dem Kuchen einer umfassenden Verkehrsstrategie“,
sagte der Politiker von Déi Gréng zur Einführung des kostenlosen öffentlichen
Verkehrs im Großherzogtum.
Was bedeutet der "Nulltarif" in Bus, Bahn und Tram
konkret?
- Der Gratis-ÖT betrifft CFL, Luxtram, RGTR, TICE und auch die AVL der Stadt
Luxemburg. Letzteres bestätigte Stadtbürgermeisterin Lydie Polfer dem
"Luxemburger Wort" auf Nachfrage. Zwar müssten noch einige Details geklärt
werden - dass die Stadt Luxemburg sich an dem Vorhaben beteiligen wird, stehe
aber außer Frage. Zunächst war unklar, ob das Gratis-Angebot auch für die
städtischen Busse gelten wird.
- Theoretisch ist es nämlich denkbar, dass eine Gemeinde ihren kommunalen
Transport weiter kostenpflichtig lässt.
- Die Fahrscheine in der 2. Klasse werden komplett abgeschafft, die 1. Klasse in
den Zügen bleibt jedoch kostenpflichtig.
- Gratisfahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind nur auf Luxemburger Boden
möglich. Grenzgänger müssen demnach ihre Fahrt bis zur Grenze selbst zahlen,
allerdings sollen die Abo-Preise gesenkt werden.
- Bis zur Umsetzung des kostenlosen öffentlichen Nahverkehrs (und darüber
hinaus) sollen weitere Investitionen in das Bahn- und Busnetz getätigt werden.
- Die "M-Kaart" bleibt bestehen. Sie wird unter anderem noch für
die M-Box (Fahrräder) oder für Park-and-Ride benötigt.
- Die völlige Kostenfreiheit der öffentlichen Verkehrsmittel kostet den Staat
zusätzlich rund 41 Millionen Euro pro Jahr.
- Laut Bausch wird es zu keinem Stellenabbau bei den Verkehrsbetrieben kommen.
Kontrolleure und Ticketverkäufer sollen andere Aufgaben erhalten.
(www.wort.lu, 21.01.2019)
Im September 2021 mit der Tram nach Bonneweg
Er ist einer der heiklen Streckenabschnitte bei der Trambaustelle: der Pont
Buchler, der am Rande des Bahnhofs über die Gleise nach Bonneweg führt. Am
Dienstag sind die Arbeiten zur Erneuerung der Brücke angelaufen.
Im Dezember 2020 fährt die Tram von der Stäreplaz bis zum Hauptbahnhof, im
September 2021 weiter über den Pont Buchler und die neue N3 zum Lycée und Pôle
d'échange Bonneweg: Dies gab Infrastrukturminister François Bausch am Dienstag
bei der Vorstellung einer nächsten, bedeutenden Etappe der Trambaustelle
bekannt.
Bei besagter Etappe handelt es sich nämlich um die Erneuerung des 1994
errichteten Pont Buchler, der von der Place de la Gare aus über die Zuggleise
nach Bonneweg führt. Im Hinblick auf die Straßenbahn sind umfangreiche Arbeiten
vonnöten, die Brücke wird verbreitert und um einen Fahrradweg sowie mehrere
Fahrbahnen erweitert.
Am Dienstag sind die Arbeiten angelaufen, insgesamt sollen sie zwei Jahre,
bis 2021, in Anspruch nehmen. An den zwei ersten Wochenenden im März wird
zunächst die Südseite des Pont Buchler abgerissen und erneuert, anschließend
geht es auf die Nordseite.
"Schwierigster Teil" des Tramprojektes
Wie Minister Bausch am Dienstag erklärte, handelt es sich bei der
Pont-Buchler-Baustelle um "den schwierigsten Teil des gesamten Projektes". Nicht
nur befinde sich die Brücke im Herzen der Hauptstadt, sondern noch dazu im
Herzen des Eisenbahnnetzes, was mit diversen Einschränkungen einhergeht. Dies
umso mehr,
als es mit dem Ausbau der Gare centrale zurzeit noch eine weitere Großbaustelle
am Hauptbahnhof gibt.
Während der Arbeiten am Pont Buchler wird es denn auch zu rund 60
kurzzeitigen und 13 längerfristigen Gleissperrungen kommen. Aus diesem
Grund habe man die Baustelle im Vorfeld lange und eingehend mit den
Verantwortlichen der CFL planen und koordinieren müssen, erklärte Robert Biel
von der Straßenbauverwaltung.
Neben den Zugpassagieren müssen auch Fußgänger mit Einschränkungen rechnen. Für
Autofahrer und den Busverkehr fallen zeitweise Fahrspuren weg, allerdings bleibt
der Zugang zur Brücke auch während der Arbeiten jederzeit bestehen.
Nach dem Pont Buchler auf die neue
N3
Anfang 2021 sollte der Pont Buchler dann für die Zukunft - mit der Tram -
gewappnet sein. Läuft alles nach Plan, so fährt die Straßenbahn dann ab
September 2021 auf Bonneweger Seite über
die neu zu errichtende N3 zum Pôle d'échange beim Lycée Bonnevoie. Die neue
Nationalstraße N3 soll die Route de Thionville als Hauptverkehrsachse ersetzen
und wird nicht weit von den Gleisen entfernt, am Centre de remisage der CFL
entlang, errichtet. Nach ihrer Fertigstellung kann die Route de Thionville dann
einen verkehrsberuhigenden Rückbau erfahren.
In einer späteren Phase geht es für die Tram dann vom Lyzeum in Bonneweg aus
weiter nach Howald. Dort verläuft die Tramstrecke durch die Rue des Scillas, die
ebenfalls noch ausgebaut werden muss, über die Gare Howald in den Ban de
Gasperich und schließlich weiter bis zur Endhaltestelle beim neuen
Fußballstadion.
Diane Lecorsais, www.wort.lu
Dienstag, den 15. Januar 2019