Ce qu'ils disent dans la Presse

 

 

19. Dezember 2012

 

 

 

Nicht nur „nice to have

„Viele detaillierte Studien haben das Offensichtliche zu Tage gefördert.“

RAPHAËL ZWANK

Da die Zeiten schwieriger geworden sind, wird in den Budgets – auf kommunaler wie auch auf nationaler Ebene – auf viele „Nice to have“-Projekte verzichtet . Die Tram zählt jedoch nicht zu dieser Kategorie: Dass sie notwendig ist, wurde in zahlreichen Studien bewiesen. Die Reihen der Skeptiker sind zwar immer noch lang und selbst Nachhaltigkeitsminister Claude Wiseler und Bürgermeister Xavier Bettel machen keinen Hehl daraus, dass anfangs auch sie alles andere als überzeugt davon waren. Wegen der eindeutigen Ergebnisse der Studien schoben sie aber ihre Zweifel beiseite.

Im April 2006 gab die „Chamber“ per Motion – nur die ADR unterstützte diese nicht – grünes Licht für die weitere Planung der Tram und im vergangenen April wurde vereinbart, dass der Staat zwei Drittel und die Stadt Luxemburg ein Drittel der Kosten übernehmen werde. Die Planung wird seit 2007 vom „Groupement d'intérêts économiques“ LuxTram bis ins Detail durchgeführt. 2013 soll ein Gesetzprojekt vorgelegt werden.

Dass CSV-Fraktionschef Marc Spautz nun die Finanzierungsmodalitäten in Frage stellte und anregte, dass die Stadt die Finanzierung ganz übernehmen könnte, ist sein gutes Recht. Angesichts des hohen Defizits im Staatsbudget ist es auch legitim und vernünftig, ohne Tabus nach Einsparungsmöglichkeiten zu suchen. Ist das Gedankenexperiment durchgeführt, sollte es aber dabei bleiben. Bürgermeister Xavier Bettel und Schöffe François Bausch wehrten sich gegen die Idee, der Stadt die ganze Finanzierung der Tram aufzubürden – die hohen Reserven der Stadt würden dadurch aufgebraucht. Sie forderten deshalb die Einhaltung der Abmachung vom vergangenen April – mit Recht. Denn die Tram ist nicht nur ein Verkehrsmittel für die Hauptstadt, sondern ein unverzichtbarer Teil des nationalen Konzeptes „MoDu“. Und die Nachbargemeinden der Hauptstadt denken schon lange über eine spätere Ausdehnung des Tram-Netzes auf ihr Territorium nach.

Im Nachhaltigkeitsministerium wird die Aufteilung der Kosten dann auch nicht in Frage gestellt. Auch am Timing soll sich nichts ändern: Wie geplant sollen die Bauarbeiten 2014 beginnen und 2017 soll die Tram rollen. Und das ist gut so. Denn selbst bei einem schwachen Wirtschaftswachstum wird die Zahl der Pendler zunehmen. Die Bereitschaft, auf öffentliche Transportmittel umzusteigen, ist bei vielen vorhanden, doch die Busse und Züge haben zu Spitzenstunden ihre Kapazitätsgrenzen erreicht. Damit die Pendler rasch verteilt werden können, wird ein Transportmittel benötigt, das mehr Personen auf einmal transportieren kann als Busse. Und das kann nur die Tram sein. Alle Alternativen wurden untersucht, aber wegen mangelnder Effizienz oder zu hoher Kosten ad acta gelegt. Dazu zählen sowohl die abenteuerliche Idee der Eisenbahn im Untergrund als auch eine Tram auf Reifen, die nur 2 600 Fahrgäste pro Stunde und Richtung statt 5 500 Fahrgäste im Fall der Tram transportieren könnte.

Die Diskussion über die Finanzierung der Tram sollte deshalb nicht dazu führen, das gesamte Projekt in Frage zu stellen. Viele detaillierte Studien haben das Offensichtliche bereits zu Tage gefördert. Die Mobilität ist ein wichtiger Standortfaktor – nicht nur für die Stadt, sondern für das Land. Da Luxemburg auch in den kommenden Jahrzehnten wettbewerbsfähig bleiben muss, ist es richtig, die Investition in die Tram nicht zu scheuen.

raphael.zwank@wort.lu

 

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Kommentar : Den Zäitpunkt ass gënschteg. D'Nei Bréck gëtt elo renovéiert, an da gëtt se anengems fit fir den Tram gemaach.

Och politesch steet dem Tram elo näischt méi am Wee, wann ee gesäit wéi den ADR -  d'Tunnel-Partei -  amgaang ass sech selwer opzeléisen ...

 

Claude Oswald

 

 

21. November 2012

 

Von Tram und Nicht-Tram

  In einer reichlich merkwürdigen freien Tribüne im Wort (Ausgabe vom 14. November 2012, Seite 4) stellt sich CSV-Fraktionschef Marc Spautz gegen eine Parlamentsentscheidung, die er noch vor nicht allzu langer Zeit an der Spitze seiner Truppen selbst mitgetragen hatte. Aus heiterem Himmel wendet er sich gegen den Finanzierungsschlüssel der geplanten Straßenbahn, die im Prinzip zu zwei Dritteln vom Staat und zum Rest von der Stadt Luxemburg getragen werden soll.

Nun ist es das elementare Recht eines jeden Abgeordneten, ja seine gottverdammte Pflicht, sich Gedanken über die Art und Weise zu machen, wie das Staatsbudget möglichst effizient zu verwenden sei. Einem fachlich kompetenten Deputierten ist dabei indes geboten, sowohl die Kosten des Tuns als auch jene des Nichtstuns sorgfältig gegeneinander abzuwägen.

Und genau dies hat Spautz offensichtlich unterlassen: Die 400 Millionen Euro für den Bau der Tram scheinen ihn plötzlich gar sehr zu schmerzen, doch was es uns alle kostet, wenn der Hauptwirtschaftsstandort unseres Landes, nämlich die Stadt Luxemburg, durch wachsende Verkehrsprobleme zusehends in ihrer Funktionstüchtigkeit beeinträchtigt wird, daran scheint er kaum einen Gedanken verschwenden zu wollen. Wenn tagaus, tagein Zehntausende Arbeitnehmer unnötigerweise in Staus und in überfüllten Bussen versauern – was sich unmittelbar zulasten ihrer Produktivität und ihrer Lebensqualität auswirkt –, dann stellt das für unseren Wirtschaftsstandort einen erheblichen Nachteil dar, welcher der Privatwirtschaft, aber auch unserem Staatsapparat langfristig heftig in die Kasse schlägt.

Die Hauptverkehrsschlagader der Stadt Luxemburg – von den Auffangparkings und den zukünftigen Gares périphériques via Gare centrale und Aldringer zum Kirchberg – ist morgens und abends in den Rushhours heillos überlastet.

Der Populisten letzter Torpedo

Auch durch den Einsatz von (noch mehr) dreiteiligen 25-Meter-Megabussen lässt sich der sich stetig verschlimmernde Kapazitätsengpass auf dieser Hauptstrecke nicht mehr bewältigen. Nur die Tram, mit der sich die verfügbare Kapazität mit letztendlich doch relativ geringem Aufwand mehr als verdoppeln lässt, bietet hier eine wirksame – und für die Fahrgäste zudem deutlich komfortablere – Lösung.

Doch all dies scheint Herrn Spautz herzlich wenig zu kümmern: Er zelebriert lieber jene Art von Provinzpolitik, die den ihr würdigen Platz viel eher in einem Kasperle-Theater denn in einem Parlament innehätte: Die Stater haben sich erfrecht, die CSV aus dem Schöffenrat auszubooten, obwohl diese bekanntlich par la grâce de Dieu in perpetuum dort hinein zu gehören hat? Nun, dann sollen sie halt zur Strafe am Verkehrschaos ersticken! Doch am Ende wollte es Spautz möglicherweise gar nicht mal so sehr den Blau-Grünen und deren Wählern heimzahlen, als dass er vielmehr meuchlings die Axt an seinen Parteitodfreund Wiseler zu legen niedertrachtete?

So oder so lässt er damit eine nicht eben übertrieben ausgeprägte Veranlagung zu seriöser Politik erkennen.

Die Tram ist ein zentrales Element der nationalen Verkehrsplanung, wie sie Wiseler ziemlich kohärent in seinem „Modu“-Konzept formuliert hat. Wer nun mit reichlich fadenscheinigen Argumenten ohne Not die Umsetzung eines praxistauglichen nationalen Verkehrskonzeptes zu hintertreiben und zu sabotieren sucht, der zeigt, dass er nicht über jenes Maß an Verantwortungsbewusstsein verfügt, das man beim Hirten der größten Parlamentsfraktion eigentlich rechtens voraussetzen dürfen können sollte.

Die Vortäuschung leerer Staatskassen scheint der letzte Trumpf zu sein, den die Tram-Gegner nun ausspielen, um dieses leistungsfähige, bequeme und spätestens mittelfristig unbestreitbar preiswerte Verkehrsmittel doch noch torpedieren zu können.

Doch gerade wenn wir heute tatsächlich nicht mehr ganz so obszön reich wären, wie wir es vor Jahresfrist noch waren, könnten wir es uns nun umso weniger leisten, mutwillig auf eine verkehrstechnische Lösung zu verzichten, die sich äußerst vorteilhaft auf die Lebensqualität in unserer Hauptstadt wie auch auf die Produktivität unseres Wirtschaftsstandortes auszuwirken verspricht.

Nicht zuletzt die ausgesprochen positiven Erfahrungen, die Dutzende europäischer und überseeischer Städte im Laufe der vergangenen zwei Jahrzehnte mit neuen oder modernisierten Tramsystemen gesammelt haben, sprechen in diesem Sinne eine denkbar deutliche Sprache.

Francis Wagner (in : Tageblatt, 21. November 2012)

 

 

23. November 2012

 

 

 

(in : Journal, 23.11.2012)

 

 

 

 

13. November 2012

 

 

(in : Le Signal, 13. November 2012)

 

 

16 novembre 2012

 

 

 

14. November 2012

 

 

Krisis, Tram an CSV

 

Et ass erëm esouwäit. Kuerz éier den Tram an drëchenen Dicher ass, gëtt en nees a Fro gestallt. Dës Kéier vun engem CSV-Politiker deen et fauschtdéck hannert den Oueren huet..

Wat den Här Spautz fuerdert schéint op den éischte Bléck logesch ze sinn, ass awer wéi gesot mat béisen Hannergedanke verbonnen. Den Här Spautz ass wuel net géint d'Schinn (op där déi staatlech Eisebunn fiert) ; ma wann ee méi genee kuckt an tëschent den Zeile liest, da verschwënnt d'Schinn ganz séier hannert deem méi allgemenge Begrëff vum "ëffentlechen Transport". Dem Här Spautz säin Dadda si wuel éischter d'Buslinnen déi den Zuch konkurrenzéieren, an déi fir d'Cliente méi attraktiv sinn, well se eng Ofkierzung huelen. Séng Beispiller si keen Zoufall : Keel - Käerjéng, Rëmeléng - Stengefort.

D'Schinn am Keeldall deet sech ewell scho schwéier genuch, well se duerch d'Buslinn 197 konkurrenzéiert gëtt. De Bus huet e gewësse Succès, wéi ech perséinlech festgestallt hunn, well hien iwwert d'Autobunn fiert an de Leit eng direkt Verbindung mat der Stater Gare erméiglecht. 

 

Theoretesch kënnt ee mat enger Automotrice aus dem Keeldall direkt an d'Stad fueren. Eng aner Méiglechkeet déi anscheinend nach net ënnersicht gouf, géif doranner bestoen aus dem Keeldall iwwert eng bestehend Verbindungskurv op Schëffléng, Esch, Belval-Uni a weider bis op Péiténg ze fueren, a vun do mat engem aner Zuch op Käerjéng. Et kënnt een och vu Rëmeléng aus mat engem direkten Zuch an d'Stad fueren, a vun do iwwert d'Klengbettener Streck op Stengefort. 

Awer dorunner schéint keen ze denken, oder awer et schéint politesch net gewënscht ze sinn. D'FLEAA besteet ausschliisslech aus Busbetriber. Mir hu keng privat Eisebunnsgesellschaft déi e Piedche bei d'Politiker trëppelt an hir Interesse geltend mëcht. 

Eng Fro déi ech mir stellen ass, wivill Leit iwwerhaapt vu Keel op Käerjéng respektiv vu Rëmeléng op Stengefort fuere wëllen oder mussen ? Wann et effektiv esou ass, dass an deene Relatiounen eng konkret Nofro besteet, da misst een dach op d'mannst analyséieren, ob d'Schinn net déi besser Alternativ wier.

Fauschtdéck kënnt et dann awer, wat den Tram betrëfft. Eigentlech hate mer jo naiverweis gemengt, mer wiere schonn iwwert déi wirtschaftlech Berechnungen ewech, a mer wiere bei de reng technesche Froen ukomm.

Neen, den Här Spautz stellt alles a Fro a fänkt erëm vu vir un :

"Schließlich muss in wirtschaftlich schwierigen Zeiten und mit einem Staatshaushalt, der aus dem Gleichgewicht ist, auch im Öffentlichen Transport jedes Einsparpotential ausgelotet werden. Es ist vorgesehen, dass die Tram mit 400 Millionen Euro zu Buche schlägt. Eine gewaltige Investition. Daher muss die Frage erlaubt sein, ob sie zu den generellen Zielsetzungen im Öffentlichen Transport ausreichend beiträgt. Noch mehr als sonst muss gerade in diesen Zeiten alles einer objektiven Kosten/Nutzen-Rechnung unterworfen werden.

Sollen indes für die Tram andere Spielregeln gelten, weil der hauptstädtische Schöffenrat blindlings auf ihr besteht und sie als die Priorität der Prioritäten ansieht, muss er gegebenenfalls bereit sein, sie allein zu finanzieren. Das wäre nur logisch. Bei den enormen Finanzreserven der Hauptstadt (dank kluger Gemeindeväter, aber auch dank der überlegten Wirtschafts- und Standortpolitik der sukzessiven Regierungen) kann der blau-grüne Schöffenrat sie ja praktisch aus der Portokasse zahlen."

Dat ass natierlech e schlechte Witz, an den Här Spautz weess ganz genee, dass den Tram net gebaut gëtt, wann d'Gemeng Lëtzebuerg de Projet ouni d'Hëllef vum Staat finanzéiere muss.

Et ass gehässeg, wat hie schreift, an et weist dass séng Parteifrënn ëmmer nach net verdaut hunn, dass si viru 7 Joer aus dem Stater Schefferot geflu sinn.

Leider ass d'CSV op Landesniveau allmächteg, a leider ass et d'CSV déi an dësem Land den Toun ugëtt. Dofir kann se sech esou Escapaden am Stil vum Här Spautz leeschten, déi leschten Enns de Minister Wiseler -  och en CSV-Politiker -  a Verlegenheet bréngen.

Claude Oswald
Comitésmember vun der Tram asbl


www.wort.lu


Ein Öffentlicher Transport, der den realen Bedürfnissen Rechnung trägt


VON MARC SPAUTZ *


In den letzten Jahren hat sich vieles im Bereich des Öffentlichen Transports verbessert. Diese Anstrengungen müssen fortgesetzt werden. Es gilt, den Öffentlichen Transport laufend an neue Entwicklungen anzupassen und die bisher gewonnenen Erfahrungen zu nutzen.

Der Ausbau des Öffentlichen Transports ist und bleibt eine Priorität. Wir können unsere Ziele bezüglich der Klimapolitik nur erreichen, wenn der Öffentliche Transport weiter gegenüber dem Individualverkehr an Attraktivität gewinnt. Gleiches gilt für unsere Mobilität: Auch sie lässt sich nur auf Dauer aufrechterhalten, wenn es uns gelingt, den Individualverkehr im Griff zu behalten.

In diesem Sinn ist der weitere Ausbau unseres Hauptschienenstrangs von Esch-Bettemburg via Luxemburg und Ettelbrück nach Ulflingen respektive nach Wasserbillig notwendig. Parallel zu diesem Ausbau drängt sich die effiziente Gestaltung von Querverbindungen auf, welche die Hauptachse kreuzen, bzw. ist es notwendig, in den einzelnen Regionen die Wohn- und Aktivitätszentren miteinander zu verbinden. Es muss sowohl möglich sein, in einer vernünftigen Zeit von Kayl nach Käerjeng zu gelangen, oder von Rümelingen nach Steinfort, wie dass es möglich sein muss, von Redingen aus mit dem Öffentlichen Transport Wasserbillig zu erreichen.

In direkter Grenznähe sind verstärkt Möglichkeiten zu schaffen, damit Grenzgänger von ihren Pkws auf den Öffentlichen Transport umsteigen. Dann muss in den Gemeinden ein flexibler Zubringerdienst funktionieren, der die Benutzer zu den regionalen Knotenpunkten des Öffentlichen Transports bringt, von wo aus die weitere Anbindung an die Zentren gewährleistet ist.

Wir müssen davon abkommen, Luxemburg verkehrspolitisch zu betrachten, als sei es eine Miniaturausgabe von Frankreich, wo praktisch alle Verkehrswege sternenförmig auf Paris zulaufen. Im Gegensatz zu Frankreich, mit Paris als Magnet, muss der Öffentliche Transport in Luxemburg besonders auf der Hauptachse Esch-Ulflingen, mittels einer Reihe von Ost-West-Verbindungen und regional organisiert werden. Ein Öffentlicher Transport, der zu starr organisiert ist und den Kunden abverlangt, auf einer vergleichsweise kurzen Strecke mehrmals umzusteigen und dabei länger braucht als vor 20, 30 Jahren, ist schlicht und einfach abschreckend.

Gleichzeitig sind mehr als bisher nationale Verhältnisse zu berücksichtigen: Wo relativ wenig Passagiere zu befördern sind, werden keine Großraum-Busse benötigt. Hier müssen Lösungen gefunden werden, die den jeweiligen Bedürfnissen angepasst und nicht völlig überdimensioniert sind. Das spart öffentliche Gelder und macht auch Sinn für das Erreichen unserer Klimaziele.

Schließlich muss in wirtschaftlich schwierigen Zeiten und mit einem Staatshaushalt, der aus dem Gleichgewicht ist, auch im Öffentlichen Transport jedes Einsparpotential ausgelotet werden. Es ist vorgesehen, dass die Tram mit 400 Millionen Euro zu Buche schlägt. Eine gewaltige Investition. Daher muss die Frage erlaubt sein, ob sie zu den generellen Zielsetzungen im Öffentlichen Transport ausreichend beiträgt. Noch mehr als sonst muss gerade in diesen Zeiten alles einer objektiven Kosten/Nutzen-Rechnung unterworfen werden.

Sollen indes für die Tram andere Spielregeln gelten, weil der hauptstädtische Schöffenrat blindlings auf ihr besteht und sie als die Priorität der Prioritäten ansieht, muss er gegebenenfalls bereit sein, sie allein zu finanzieren. Das wäre nur logisch. Bei den enormen Finanzreserven der Hauptstadt (dank kluger Gemeindeväter, aber auch dank der überlegten Wirtschafts- und Standortpolitik der sukzessiven Regierungen) kann der blau-grüne Schöffenrat sie ja praktisch aus der Portokasse zahlen.

* Der Autor ist Fraktionschef der CSV.

 

 

19. Oktober 2012

 

 

Lux: Staat muss Mehrheitseigner der Tram sein


Lucien Lux will die Kontrolle der Tram durch private Betreiberfirmen verhindern.

(CBu) - Der Staat muss nach Ansicht von Lucien Lux Mehrheitseigner der Tram sein und damit verhindern, dass private Betreiberfirmen die Kontrolle über das teure, prestigeträchtige Infrastrukturprojekt erhalten. Dies sagte der LSAP-Fraktionspräsident nach einer Unterredung mit dem Landesverband (FNCTTFEL).

Die Gewerkschaftsvertreter hatten zuvor ihrer Befürchtung Ausdruck verliehen, dass im Fall einer internationalen Ausschreibung ein privater Betreiber Profit aus einer teuren, öffentlich finanzierten Infrastruktur ziehen könnte, "und sich zurückzieht, sobald das Unternehmen keinen Gewinn mehr abwirft". Ebenso seien in diesem Fall schlechtere Arbeitsbedingungen für die Angestellten zu erwarten, so der Landesverband.

LSAP-Fraktionspräsident pflichtete den Erklärungen der Gewerkschaft bei, indem er forderte, dass im Falle eines Betreiber-Konsortiums "die öffentliche Hand unbedingt die Mehrheit der Anteile halten" müsse. Laut Aussage von Lux werde die LSAP-Fraktion den zuständigen Minister bitten, zu den diesbezüglichen Plänen der Regierung Stellung zu nehmen.

Forderung nach Ausbau des Schienennetzes

Besorgt zeigten sich die Vertreter des Landesverbandes auch über die Ankündigung der belgischen Schienennetzbetreibers "Infrabel", die Modernisierung der Strecke Brüssel-Namur-Luxemburg auf belgischer Seite um mehrere Jahre bis 2022 zu verschieben. Der Landesverband sei in jedem Fall gegen eine derartige Aufschiebung der Arbeiten.

Was die Bedeutung dieser Strecke für die Anbindung Luxemburgs an das internationale Schienennetz betrifft, teilt der LSAP-Abgeordnete Roger Negri die Einschätzung des Landesverbandes. Er wolle diese Frage schnellst möglich im Rahmen der Arbeiten des Benelux-Parlamentes aufwerfen, so die LSAP in einer Pressemitteilung.

Auch die Verbindungen in Richtung Deutschland bezeichnet die Gewerkschaft als "verbesserungsfähig". Sie fordert "direkte Verbindungen auf ICE-Niveau" nach Köln und nach Frankfurt. Auch nach Saarbrücken solle die aktuelle Busverbindung durch Direktzüge ersetzt werden, so der Landesverband.

(www.wort.lu)

 

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Kommentar : Recht hat er, der Fraktionspräsident der Rosaroten. Die Mitarbeiter der Tramgesellschaft sollen ihren gerechten Anteil am Kuchen bekommen, so wie eigentlich jeder Mitarbeiter eines Betriebes seinen gerechten Anteil am Kuchen bekommen sollte. Die Wirtschaft ist kein Selbstzweck, und sie funktioniert auch nicht zum alleinigen Wohl der Aktionäre. Wo diese Erkenntnis nicht mehr gegeben ist, und wo die Mitarbeiter immer mehr in Bedrängnis geraten, entsteht eine Schieflage, und es entsteht sozialer Sprengstoff.

Im Falle der Anbindung nach Deutschland sieht es freilich ein bisschen anders aus. Der Saarbrücker Bus ist ganz einfach schneller, weil es keine direkte Schienenverbindung gibt. Die Straßeninfrastruktur wurde in den letzten Jahrzehnten erheblich ausgebaut, während die Schieneninfrastruktur auf dem Stand von 1945 stehengeblieben ist.

Eine direkte Bahnverbindung nach Saarbrücken war im 19. Jahrhundert angedacht, wurde aber nie verwirklicht. Mit den heutigen Mitteln der Technik wäre sie vermutlich leichter und schneller zu bauen, als vor über 100 Jahren. Im Zweifelsfall wende man sich an Ingenieur Schummer ; der weiß schon, wie man Tunnels baut.

 

 

18. September 2012

 

 

"Ja zum Tram - aber nicht um jeden Preis!"

 

Die Gewerkschaft der Eisenbahner schreibt:

 

 

(in: Signal Nr. 13/2012 vom 18. September 2012)

 

In der Tat scheiden sich die Geister in der Frage der Betreibergesellschaft. Während christliche, sozialliberale und ökoliberale Politiker für die Ausbeutung der Trambahner durch einen ausländischen Konzern eintreten, wollen die emsigen Gewerkschafter das gute Statut des öffentlichen Dienstes auf die zukünftigen Trambahner ausdehnen.

 

Die Welt und das Leben sind ein einziger (Klassen)kampf; dies stimmt auch nach über zwei Jahrzehnten, nachdem der Sozialismus zusammengebrochen ist. Der amtierende christliche Minister "gegen das Beamtentum" Fr. Biltgen ist gerade dabei, das Statut des öffentlichen Dienstes in wesentlichen Teilen zu verschlechtern und die gewerkschaftlichen Errungenschaften auf das Niveau von vor 50 Jahren zurückzuschrauben. 

 

Am Ende wird es keine rechte Freude geben, wenn die Tram denn eines Tages fahren sollte, gleich wer der Betreiber ist. Womöglich werden die, die von Anfang an für die Tram waren, die feierliche Einweihung behindern oder boykottieren. Es ist dann nicht mehr "ihre" Tram, sondern irgendein Fremdkörper.

 

Claude Oswald 

 

 

28. August 2012

 

 


Dossier Stater Tram: D'Chamber ass elo gefuerdert

RTL - 28.08.2012, 07:44 | Fir d'lescht aktualiséiert: 28.08.2012, 08:03 | 0 Commentaire(n)

D'Chamber muss d'Finanzéierungsgesetz stëmmen, fir dass de Chantier 2014 wéi geplangt kann ugoen. Fir d'Rentrée 2017 soll den Tram da rullen.

De Projet vum Tram an der Stad ass zwar nach et op de Schinnen, mä bei alle gréissere Schantercher an der Stad gëtt uecht gedoen, datt och un den Tracé vum Tram geduecht gëtt.

Bis 2020 sollen e Véierel vun allen dagdeeglechen Déplacementer mam ëffentlechen Transport geschéien, an dozou soll, wann alles riicht räisst an der Stad den Tram gehéieren.

Wat sinn déi nächst Etappen?

No den techneschen Etuden, déi amgaangen sinn, muss d'Chamber dee finanziellen Volet ofseenen... an dee soll sech jo op eng 350 Mio EURO chiffréieren, wann et dann domat soll duergoen. Een Drëttel iwwerhëlt d'Stater Gemeng, de Rescht de Staat.

Zil ass et d'sougenannt monozentrescht Ufueren vun Arrêten duerch Bussen an der Stad via d'Gare oder den Hamilius mat der Saturatioun, déi domat verbonnen ass, ze léisen an duerch d'Offer vum Tram an net nei Bus-Linnen z'ergänzen. D'Bussen sollen de Stadzentrum evitéieren, woubäi nei Bus-Wiessel-Statiounen z.B. zu Bartreng um Tossebierg, zu Mutfert oder och um Quatre-Wang sollen bäi kommen.

Fir den Stater 1. Schäffen François Bausch ass elo d'Chamber am Dossier Tram gefuerdert.

François Bausch: Wat elo feelt ass natierlech d'Finanzéierungsgesetz an der Chamber. De Minister wäert dee Projet lo wann déi Ëmweltimpaktstudio ofgeschloss ass Enn Oktober finaliséieren an dann Enn des Joers oder am Januar d'nächst Joer gëtt en deposéiert. De wichtegste Moment ass dann, dass d'Chamber dat Finanzéierungsgesetz stëmmt, an dat soll bis de Summer 2013 de Fall sinn. Wann déi Decisioun bis geholl ass, da geet et lass, da geet et an d'Ausschreiwungen an da kann 2014 wéi virgesinn de Chantier ugoen.

D'Pro-Tram-Sympathisanten beleeën de Succès vum Tram mat Zuelen: esou huet en duebelen Trams-Waggon eng Capacitéit vun 450 Persounen – d'Equivalenz zu 340 Privatautoen oder och 4 Zieharmonika-Bussen. Net nëmmen an der Neier Avenue soll et da manner stauen: do wou an der Moyenne an all Richtung all 27 Sekonnen ee Bus fiert.

Den Ament a bis am Hierscht ass d'Etude iwwert d'Ëmweltinzidenzen amgaangen. Festgehalen ginn doranner Kompensatiounsmesuren, grad wéi eng Etude iwwert den Impakt op d'Stéck Gréngewald tëscht der Tréirer Autobunn an dem ale Findel, wou hei uewen um Kierchbierg d'Maintenanceshalen fir den Tram op 6 Hektar wäerte gebaut ginn.

D'Kafe vun den Tramwaggonen ass eng Saach, d'Exploitatiounskäschten duerno eng aner.

François Bausch: Déi gi geschat op ongeféier 20 Milliounen, datt do 1/3 d'Gemeng iwwerhëlt an 2/3 och de Staat. Woubäi een natierlech do muss soen, datt bei där Schätzung nach d'Recetten jo mussen ofgerechent ginn, sou dass een net op 20 Millioune wäert rauskommen.... D'Recetten déi rakommen maachen 1/3 aus vun de Käschten, sou datt een déi kann ofzielen. Da weess een ongeféier wat dat d'Gemeng an de Staat wäert kaschten.

2005 am Juni gouf en éischten Aarbechtsgrupp gegrënnt fir sech Gedanken iwwert d'Extensioun vum Schinne-Reseau an der Stad Gedanken ze maachen. Eng Dose Joer drop, also fir d'Rentrée 2017, soll den Tram da rullen. Fir Lëtzebuerger Delaien mat do dem Beispill vun der Nordstrooss, wier dat scho bal rekordverdächteg séier.



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Kommentar : Elo wäerte jo dann nees déi notoresch Tramsgéigner hir offälleg Kommentaren an den nächsten Deeg schreiwen, an de Journalist Jacoby wäerd d'KPL-Zeitung als Plattform fir séng kannereg Polemik géint den Tram mëssbrauchen. Och den ADR wäerd den üblechen Tamtam schloen a séng populistesch Regëster zéien, fir op sech opmierksam ze maachen. 

Méng Kollege vun der Tram asbl an ech sinn dogéint frou, wa Bewegung - am positive Sënn - an den Dossier kënnt. Mer hu schliisslech virun 21 Joer ugefaang, eis mam Tram ze beschäftegen. 

Claude Oswald

 

 

20 août 2012

 

 

 

 

21. Juli 2012

 

 

DChambersbliedchen als Beilag zur Dagespress bréngt de Bericht iwwert d'Parlamentssitzung vum 14. Juni 2012, wéi d'Deputéierten 

iwwert de Stater Tram geschwat hunn. Dir fannt de vollstännegen Text och um Site vun der Chamber ënner www.chd.lu.

 

En Extrait aus deem Bericht wëllt ech awer op dëser Plaz publizéieren, weist en dach dass déi Lëtzebuerger Rietspopulisten iwwer Saachen 

diskutéieren, wou se keng Ahnung hunn. Et ass pure Folklor, wa se eppes behaapten, oder wa se sech kënschtlech opregen.

 

Claude Oswald

 

M. Claude Wiseler, Ministre du Développement durable et des Infrastructures.- Ech mengen, de City-Tunnel ass nach méi deier 
a léist de Problem iwwerhaapt net!
(Interruptions)
M. Gast Gibéryen (ADR).- Dach.
Une voix.- Très bien!
(Brouhaha)
M. Gast Gibéryen (ADR).- De City-Tunnel léist de Problem.
(Brouhaha)
Dir hutt nach net kloer…, Dir hat de Courage nach net, fir eng seriö Etüd doriwwer maachen ze loossen! Dir maacht se schäinhelleg, 
lauter Chiffere setzt Der an d'Welt. Ma kommt, mir maachen eng seriö Etüd! Kommt, mir maache se!
M. François Bausch (déi gréng).- Mä Dir hutt dach anscheinend eng gemaach?!
M. Gast Gibéryen (ADR).- Mir hunn als Partei...
M. François Bausch (déi gréng).- Ass déi Etüd net seriö, déi Der gemaach hutt?
M. Gast Gibéryen (ADR).- Här Bausch, fänkt dach elo net un, lächerlech...
(Interruptions)
Kann eng Partei…? Ass eng Partei…? Ech kennen dem Här Schummer seng Etüd net, wéi dee se genau 
gemaach huet.
(Brouhaha)
M. François Bausch (déi gréng).- Dir baséiert Iech hei dorobber déi ganzen Zäit!
M. Gast Gibéryen (ADR).- Här President, den Här Bausch wëllt also hei soen, eng Partei,...
M. François Bausch (déi gréng).- Neen.
M. Gast Gibéryen (ADR).- ...déi misst à même sinn, fir eng Etüd ze maachen,…
M. François Bausch (déi gréng).- Neen, dem Här Schummer seng.
M. Gast Gibéryen (ADR).- …wou elo de Stat, de Ministère iwwer Joren amgaange war, fir Milliounen a Milliounen - an d'Stad 
Lëtzebuerg - Etüden ze maachen. Mir missten als Partei déiselwecht Etüde maachen. Ech mengen, mir si Realist, dat ka keng Partei maachen.
 
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Kommentar : Et mag vläicht stëmmen dass den ADR net dat néidegt Geld huet fir eng Etüd ze bestellen. Anersäits huet den Här Schummer 
hinnen eng Etüd gratis geliwwert ...  ma si sinn emol net amstand, fir déi Etüd anstänneg ze liesen.
 
Si maachen also Reklamm fir eppes wat se net genee kennen ...  an dat ass net ganz seriös. 

 

 

 

18. Juli 2012

 

 

Stäreplaz: Expropriatiounsprozedur fir Bau vu Busgare?

RTL - 18.07.2012, 09:02 | Fir d'lescht aktualiséiert: 18.07.2012, 18:33 

Bauprojet Stäreplaz: Wa sech d'Promoteuren net eens ginn, wëllt de Xavier Bettel eng Expropriatiounsprozedur ufroen. Da gëtt hei eng Busgare gebaut.

 

Zénter bal 20 Joer gëtt elo schonn iwwert e Bauprojet op der Stäreplaz an der Stad gestridden. Schold dorunner,  dass et net virugeet,  sinn zwee Promoteuren, déi sech net eens ginn. Ma de Stater Buergermeeschter ass der Meenung, d'Gemeng hätt deem Spillchen lo laang genuch nogekuckt. Elo wëllt de Xavier Bëttel haard duerchgräifen.

Eng vun de wichtegste Stroosse fir an d'Stad eran däerf net esou ausgesinn, fënnt de Stater Buergermeeschter. Dës Plaz misst u sech eng Visitekaart fir Lëtzebuerg sinn.

Et gi Pläng wéi d'Stäreplaz an Zukunft soll amenagéiert ginn. De Promoteur, deen dëse Projet realiséiere wëllt, gëtt sech allerdings net eens mat engem anere Promoteur, deen och Terrainen um Site huet. De Xavier Bettel mëcht elo Drock op déi Zwee. Wa se sech dëst Joer net eens ginn, wëllt de Buergermeeschter eng Expropriatiounsprozedur ufroen. Da gëtt hei eng Busgare gebaut.

Ma esou ee Projet gëtt gebraucht, wa bis den Tram rullt, well et wëllt ee jo d’Iwwerlandbussen aus der Stad erauskréien. Wann d’Promoteure sech eens ginn, an endlech ufänken op der Stäreplaz ze bauen, kënnt esou eng Gare routière allerdings och ënnerierdesch realiséiert ginn. Wann net, kënnt et wéi gesot zu enger Expropriatiounsprozedur fir dës Busgare ze realiséieren.

(...) Weider Sujeten um City Breakfast waren déi nei Bushaisercher an der Haaptstad: Eng 274 Stéck gi vu September un opgeriicht. Si si méi iwwersiichtlech a bidden de Cliente méi Informatiounen iwwert d’Buslinnen an Trajeten. De Kontrakt fir déi Bushaisecher krout JC Decaux, déiselwecht Firma, déi fir de Vel'oh an der Haaptstad responsabel ass. Fir d’Stad entfalen an deem Kontrakt pro Joer eng 439.000 Euro.

Kommentar : Eng ënnerierdesch Busgare wier net onbedingt dat Gielt vum Ee, wéinst den Auspuffgasen déi sech usammelen an déi evakuéiert musse ginn. 

En aner Problem wier ménger Meenung no de Kaméidi deen d'Busse maachen, an deen duerch de Schalleffekt an engem ënnerierdesche Bunker méi grouss gëtt, wéi wann d'Bussen ënner fräiem Himmel halen.

Fir d'Leit wier et manner praktesch, wa si Trapen erop an erof goe missten, fir vum Bus op den Tram a vum Tram op de Bus ëmzeklammen. De berüchtegte "Centre Aldringen" misst eigentlech de Politiker gewisen hunn, dass d'Leit dat Trapeklamme guer net wëllen, an dass se léiwer iwwerierdesch vun engem Quai op deen aner ginn.

Finalement wier et e bëssche schued, wann d'Leit aus dem Ëmland am Keller vun der Stad géifen ukommen, a wann d'Vue op déi erneiert Stäreplaz den Automobiliste virbehale wier.

Claude Oswald

 

 

25. Juni 2012

 

 

Esch setzt auf die Straßenbahn

(vb) – Die Städte Luxemburg und Esch/Alzette wollen in Zukunft enger bei der Verwaltung und der Verkehrspolitik zusammenarbeiten. So könnte zum Beispiel mit dem gemeinsamen Einkauf von Computermaterial Geld gespart werden, meinte die Escher Bürgermeisterin Lydia Mutsch. Nach dem Vorbild der Hauptstadt will Esch zudem eine Straßenbahn für die Südgemeinden entwickeln.

Ziel der gemeinsamen Straßenbahn von elf Gemeinden im Süden Luxemburgs soll es sein, den Süden besser an die nationalen Verkehrsachsen anzubinden. "Ein großer Wunsch wäre es auch, Esch mit dem Flughafen zu verbinden. Im Hinblick auf die Universität und die Bedürfnisse der Forscher und Studenten wäre dies wichtig", sagte Lydia Mutsch nach einem Treffen der Schöffenräte der beiden Städte am Montag. Derzeit laufe eine Machbarkeitsstudie, die Bauzeit und Kosten ausloten soll.

Auch beim Carsharing und den Leihfahrrad-Systemen sei ein gemeinsames Vorgehen geplant.

Geld sparen durch einheitliche Personalverwaltung

Die Zusammenarbeit zwischen Luxemburg-Stadt und Esch könnte in manchen Bereichen richtig Geld sparen helfen, meinte Lydia Mutsch. So sei zum Beispiel eine einheitliche Personalverwaltung oder ein gemeinsamer Einkauf von Computermaterial denkbar.

Der hauptstädtische Bürgermeister Xavier Bettel sagte, bei der geplanten Steuer auf leerstehende Wohnungen und unbebaute Grundstücke habe sich der Schöffenrat am Beispiel von Esch inspiriert, auch wenn die Steuer sicherlich in abgeänderter Form für Luxemburg-Stadt eingeführt werde.

Nach diesem ersten Treffen der beiden Schöffenräte wollen Luxemburg-Stadt und Esch in Zukunft mindestens einmal im Jahr weitere Zusammenkünfte abhalten.

 

(www.wort.lu) 

 

Kommentar : Nachdem die Stadtluxemburger Straßenbahn nunmehr (fast) auf den Gleisen ist, sorgen die Escher Politiker für eine Überraschung. Die Wiedergeburt der interkommunalen Trambahn in einer zeitgemäßen Form würde neue Maßstäbe setzen und das bestehende Schienennetz bis hin zur Hauptstadttram sinnvoll ergänzen. Unter Umständen könnte sogar die Kayltalbahn die derzeit ein Schattendasein fristet, einen neuen Frühling erleben.

 

Letztendlich könnten beide Projekte im Süden und in der Hauptstadt die Nordstadtplaner bei ihrer Wahl des richtigen Verkehrsmittels beeinflussen.

 

Von einer wohlverstandenen "Trameuphorie" erwarte ich mir jedenfalls eine gewisse Aufbruchstimmung verbunden mit konkreten Taten, die letztendlich dazu führen dass der öffentliche Transport deutlich attraktiver wird.

 

Das Blatt scheint sich demnach nach vielen verlorenen Jahren zum Guten zu wenden.

 

Claude Oswald 

 

 

15. Juni 2012

 

 

Breiter parlamentarischer Konsens zum Tram-Projekt

 

Und sie kommt doch…

 

Mit einer vom CSV-Abgeordneten Serge Wilmes und von den Abgeordneten von LSAP, DP und Grünen mitgetragenen Motion (die adr stimmte dagegen, der „déi Lénk“-Abgeordnete begrüßt zwar den Tram, lehnt aber die Forderungen zur Mobilität in der Motion ab) zementierte die Abgeordnetenkammer gestern Nachmittag den sowieso bereits bestehenden politischen Konsens zum Tram-Projekt und zeigte somit, dass sie nach dem Trauerspiel vom Vortag zur Affäre Wickringen/Liwingen auch dazu fähig ist, wenigstens hier, wo es um nicht weniger als um die verkehrspolitische Zukunft der Hauptstadt und somit auch eines Großteils des Landes geht, vom sonst so festgefahrenen Majoritäts-/Oppositions-Schema abzuweichen.

Nachdem er am Tag zuvor bereits im Rahmen einer informellen Gemeinderatssitzung in der Hauptstadt den aktuellen Stand des Tram-Projekts „en détail“ erläutert hatte (wir berichteten), wiederholte Nachhaltigkeitsminister Claude Wiseler (CSV) diese Übung gestern dann auch noch einmal im Parlament, wo er zu diesem Zweck eine Konsultationsdebatte angefragt hatte. Er hoffe nur, dass er die erste Schiene so schnell wie möglich legen könne, so der Minister.

Von Stadtbredimus nach Diekirch

Xavier Bettel (DP), der ja auch noch Hauptstadtbürgermeister ist, gab zu, dass er lange Jahre lang doch eine eher bedeckte Haltung zum Tram gehabt habe, womit er nicht alleine da gestanden habe – und Bettel schaute auf die CSV-Bank, die, zumindest in ihrer Hauptstadtsektion, ja in ihrer Mehrheit gegen den Tram gewesen sei. Auch ärgerte sich Bettel über die unzähligen RGTR-Busse, die mitten durch die Stadt fahren würden, um dort in Spitzenverkehrszeiten die Kreuzungen zu blockieren, wobei er sich frage, warum ein Bus, der zum Beispiel von Stadtbredimus nach Diekirch (und Bettel wusste nicht, ob eine solche Linie überhaupt existiert) fahre, auch das Stadtzentrum durchqueren müsse. So sei er inzwischen zur Schlussfolgerung gekommen, dass der Tram gebaut werden müsse, und dies im Interesse der Bürger. Die Zusammenarbeit zwischen zuständigem Ministerium und Hauptstadt bezeichnete Bettel indes als exemplarisch.

adr-Gruppenchef Gast Gibéryen brach seinerseits noch einmal eine Lanze für das „City Tunnel“ getaufte Maulwurfprojekt seiner Partei zur Unterbuddelung der Hauptstadt.

Einige Zahlen zur Trambahn – 7,2 km in 21 Minuten

 

7,2 Kilometer lang ist das erste Teilstück zwischen dem Hauptbahnhof und der Luxexpo, das bis 2017 vollendet sein soll. Die genaue Streckenführung liegt noch nicht fest.

 

21 Minuten beträgt die Fahrzeit zwischen Bahnhof und Luxexpo. Die Tram ist mit 20 km/h unterwegs.

14 Stationen soll es geben. Auch diese Zahl liegt noch nicht genau fest.

5 Minuten soll die Wartezeit zwischen den Trams betragen. Sie soll bei Bedarf auf 3 Minuten verkürzt werden können.

450 Passagiere sollen in einen doppelten Bahnzug von insgesamt 65 Metern Länge passen. Die Tram ist 2,65 Meter breit. Ein Waggon wiegt 40 Tonnen.

 

Etwa 320 Millionen Euro soll die erste Bauphase zwischen Hauptbahnhof und Luxexpo (Wartungshalle und „rollendes Material“ inklusive) kosten, die zu zwei Dritteln vom Staat und einem Drittel von der Hauptstadt finanziert wird. Ab 2020 soll die Tram bis zum Findel fahren, später bis Howald, Gasperich und Hollerich und danach auch die Gemeinden rund um die Hauptstadt ansteuern. Die ersten drei Phasen sollen mit 568 Millionen Euro zu Buche schlagen.

(www.journal.lu)

Eine Journalistin hält das Geschehen im Bild fest. Aufgenommen von unserem Vorstandsmitglied Claude Oswald.

 

 

13. Juni 2012

 

 

Zuch-Arrêt Rout Bréck: Et geet mat enger Stand-Seelbunn rop!
RTL - 13.06.2012, 11:11 / Fir d'lescht aktualiséiert: 13.06.2012, 13:41

Eng Zort Seelbunn, déi awer fix um Buedem ass, féiert d'Leit an Zukunft vun ënnert der Rouder Bréck erop op de Kierchbierg.

 



Do hat den Transportminister Wiseler ugangs jo vun enger Rulltrap geschwat. Déi kritt awer net esou vill Leit ewéi eng "Seelbunn" transportéiert, an en plus wier eng Rulltrap net adaptéiert, fir Leit am Rollstull, mat Vëloen oder Kutschen.

Et handelt sech dobäi ëm eng "Stand-Seelbunn", also net ëm eng "schwiewend" Konstruktioun.

 



De Findel an de Kierchbierg sinn déi grouss Entwécklungsgebidder, an déi als éischt investéiert gëtt. Ëmmerhi schaffen den Ament 25.000 Leit um Kierchbierg an an Zukunft soll déi Zuel sech verduebelen! Do kéim een deemno guer net méi ouni en Tram aus!

 



Um Mëttwochmoie vun 8.30 Auer un huet den Transportminister dem Stater Gemengerot, an der Presse de Projet Tram nach emol virgestallt.

Lëtzebuerg hätt ee sougenannte Spëtzestonneproblem huet et geheescht. Ëmmerhinn kommen an der Stad op 1'000 aktiv Awunner, 3800 Aarbechtsplazen. Dat wier am Verglach mat anere Groussstied enorm.

De Kierchbierg an de Findel wieren déi grouss Entwécklungsgebidder wou an den nächste Joeren vill geschitt. Dofir wier den Tram do eng Evidenz esou den Transportminister Claude Wiseler, deen och Präzisoune ginn huet iwwert de finanzielle Volet vun der éischter Phase vum Projet.

315 Milliounen Euro, soll den éischten Deel kaschten. Do ass d'Tramslinn selwer mat abegraff, dat heescht de Schinnebau, dee mat ronn 150 Milliounen Euro berechent ass. Dann ass nach de Bau vum Centre de Remisage mat 80 Milliounen Euro ofgedeckt, genausou wéi de Matériel roulant, deen och mat 80 Milliounen zu Buch schléit.

Am Ganze sollen déi 3 Phasen vum Projet Tram 568,1 Milliounen Euro kaschten. Alles an allem soll de Projet 2030 ganz ofgeschloss sinn. Wat d'Opdeelung vun de Käschten ugeet: De Staat iwwerhëlt zwee Drëttel; d'Stad Lëtzebuerg een Drëttel vum Budget.

Mëtt 2017 soll den éischten Tracé fäerdeg sinn, an deemno och den éischten Tram zirkuléieren.

 



 

9. Juni 2012

 

 

No engem destruktive Leitartikel géint den Tram probéiert d'Lëtzebuerger Wort a sénger Rubrik "Briefe an die Redaktion" vum 9. Juni 2012 e bësschen d'Balance ze halen. Niewent engem konstruktive Lieserbréif vum Christian Kmiotek sinn nämlech zwee méi kuerz awer polemesch Beiträg géint den Tram -  deen ee vun engem ofgewielten ADR-Politiker deem et just drop ukënnt de Projet Tram ze torpedéieren, an deen aner vun engem pensionéierten Enseignant dee sech an der Roll vum Kritikaster gefällt. 

 

Dem Claude Wiseler als dem zoustännege Minister bleift näischt erspuert, wann esouguer séng Frënn aus de Gaasperecher Wisen him permanent méi oder wéineger diskret an de Réck falen.

Verkehr(t)

„Ihr steht nicht im Stau, Ihr seid der Stau!“ Das möchte ich allen zurufen, die wie Marc Bourkel in seinem Leitartikel (vom vergangenen Dienstag) gegen die Tram und für noch mehr Straßen eintreten. Es gilt nämlich, endlich in der Verkehrspolitik radikal umzudenken, wenn dieses Land nicht im totalen Kollaps enden will. Besonders da Verkehrspolitik auch ein Wirtschaftsstandort- und Lebensqualitäts-Faktor ist.

In der Verkehrspolitik regelt das Angebot die Nachfrage. Werden mehr Straßen gebaut, ziehen diese mehr Individualverkehr an. So ist zum Beispiel eine dritte Autobahnspur sinnlos, weil der Verkehr zum innerstädtischen Ziel sich nur auf einer Spur bewegt und somit der Stau nur breiter wird, aber keineswegs verschwindet. Werden jedoch mehr und qualitativ bessere Verbindungen im öffentlichen Nahverkehr angeboten, sind Busse, Bahnen und Trams belegt.

Stimmen die Wachstumsprognosen der Regierung, was Arbeitsplätze und Bevölkerung anbelangt, so ist der Verkehrsinfarkt in wenigen Jahren vorprogrammiert. Deshalb muss die Tram kommen, weil sie in kompakter Form viele Menschen bewegen kann. Busse übernehmen die Feinverteilung in die Viertel und die Zubringerdienste von den Dörfern. Auch das Kirchberger Konzept mit einer Bahnhaltestelle der Nord-Zugstrecke an der „Roten Brücke“, die Anschluss an die Tram gewährt, ist eine gute Lösung. Denn mittlerweile kann sich wohl jeder das Individualverkehr-Chaos ausmalen, das nach der Fertigstellung der Nord-Autobahn auf Kirchberg zwangsläufig entstehen wird.

Minister Claude Wiseler beschreitet mit seinem „MoDu“-Konzept den richtigen Weg, auch wenn man sich noch viel mehr Entschlossenheit hin zum öffentlichen Nahverkehr und zur sanften Mobilität gewünscht hätte. Bleibt nur zu hoffen, dass diese globale Strategie für eine nachhaltige Mobilität zeitnah verwirklicht wird. Denn das Beispiel „IVL – Integriertes Verkehrs-und Landesplanungskonzept“, das nach über einem Jahrzehnt immer noch nicht umgesetzt ist, zeigt abschreckend, wie wenig Luxemburg zum Umsteuern willig ist. Doch wenn nicht bald alle Räder still stehen sollen, dann muss sofort in der Verkehrsplanung umgestellt werden und die Investitionen zum Kollektivtransport geleitet werden.

Christian Kmiotek, Junglinster

6. Juni 2012

 

2014 gëtt déi éischt Schinn vum Tram geluecht 

RTL - 06.06.2012, 16:43 / Fir d'lescht aktualiséiert: 06.06.2012, 16:49 

 

D’nächst Woch soll an der Chamber ee Orientatiounsdebatt ronderëm den Tram sinn op Wonsch vum Nohaltegkeetsminister.

 

 

Um Mëttwoch huet hien d'Transportkommissioun am Detail iwwert de Projet an d'Bild gesat: 315 Milliounen Euro soll déi éischt Phase kaschten, also d'Schinne vun der Gare bis bei d'Luxexpo, de Centre de Maintenance an d'Tramme selwer. D'Regierung an d'Stad si sech och iwwer ee Finanzéierungsmodell een: de Staat iwwerhëlt 2/3 an d'Stad Lëtzebuerg de rächt. 2014 sollen déi éischt Schinne geluecht ginn an 2017 soll dann den éischten Tram fueren.

 

Kommentar : Nodeem d'Lëtzebuerger Wort de 5. Juni gemengt huet si missten onbedingt nach eemol géint den Tram stänkeren, ginn dann elo hoffentlech Neel mat Käpp gemaach. Mir wëlle jo sëcher net an d'Buch vun de Rekorder agoen, als déijeneg déi de Bau vun engem Tram am längste verhënnert an erausgezunn hunn.

 

Claude Oswald

 

 

25. Mee 2012

 

Regierungsrot: Kee Referendum "City-Tunnel" oder "Tram"

RTL - 25.05.2012, 17:33 | Fir d'lescht aktualiséiert: 25.05.2012, 18:03

De Regierungsrot huet decidéiert, kee Referendum iwwert de Projet City-Tunnel oder Tram léger ze maachen.

 

(...) City Tunnel: Keng Alternativ, kee Referendum

Donieft huet de Conseil der Regierung hir Stellungsnam ugeholl géint dem Deputéierte Jacques-Yves Henckes säi Gesetzvirschlag iwwert en nationale Referendum a Punkto City-Tunnel oder Tram.

De Regierungsrot ass der Meenung, dass et kee Wäert huet, esou e Referendum ze maachen, well de Projet iwwert de City Tunnel am Verglach zum Tram souwisou e ganze Koup Nodeeler bei der technescher Ëmsetzung géif mat sech bréngen, grad esou wéi zousätzlech Käschten an en negativen Impakt op d'Schinnennetz.

De City Tunnel wier deemno guer keng anstänneg Alternativ zum Tram.

Am offizielle Compte-rendu heescht et:

Le Conseil a approuvé la prise de position du gouvernement concernant la proposition de loi du député Jacques-Yves Henckes relative à l’organisation d’un référendum national concernant la réalisation soit du projet « City-Tunnel » soit du projet « Tram léger ».

Le gouvernement estime qu’il n’y a pas lieu d’organiser un tel référendum étant donné que le projet du City-Tunnel présente des désavantages au niveau de la faisabilité technique, des coûts et de l’impact sur l’exploitation du réseau ferroviaire par rapport au projet du tram léger. Le City-Tunnel ne présente pas d’alternative adéquate et appropriée au projet du tram léger.



 

Kommentar : Domat dierft dem G. Schummer séng Geisterbahn definitiv vum Dësch sinn.

Och déi notoresch Tramsgéigner missten eigentlech agesinn, dass si um Enn sinn.

Allerdings dauert et nach e bësschen, bis den Tram tatsächlech fiert.

Soulaang d'Regierung den Tram nëmmen ukënnegt awer näischt um Terrain geschitt, bleiwe lescht Zweifele bestoen,

an d'Begeeschterung hält sech a Grenzen.

Et ass een aus der Erfahrung virsichteg a mësstrauesch ginn.

 

 

 

20. April 2012

 

Verkehrskonzept MODU setzt auf Mobilitätskette aus Auto, Rad, Bus und Bahn

„Umsteigen muss normal werden“

veröffentlicht am 20.04.2012

Über 90 Minuten brauchte Nachhaltigkeits-und Infrastrukturminister Claude Wiseler um die Leitlinien einer neuen Mobilitätsstrategie bis zum Jahr 2020 (vielleicht auch 2030) vorzustellen. Wiseler betonte, dass mit der Strategie „MODU“ ältere Konzepte nicht in Frage gestellt würden.

Mehrfaches Umsteigen

Der zentrale Ansatz von MODU ist der mehrfache Wechsel des Verkehrsmittels auf dem klassischen Weg von und zur Arbeit. Mit dem Regionalbus, dem eigenen Auto oder dem Rad zu einem gut erreichbaren Bahnhof, dann weiter mit dem Zug bis zu einem der (geplanten) Vorortbahnhöfe, und mit der Tram oder dem Stadtbus bis zum Büro. So soll der Verkehr in der Hauptstadt vom Durchgangsverkehr (Busse und Privatwagen) befreit und die öffentlichen Verkehrsmittel intelligenter genützt werden.

Straßen und ÖPNV sind gleich hoch belastet

Zu den heutigen Herausforderungen gehört es, dass Straßen und ÖPNV auf den Hauptachsen gleichermaßen belastet sind, und ein ideologisch gefordertes Umsteigen vom PKW auf Bus und Bahn schlicht an der mangelnden Kapazität scheitert. Insbesondere weil heute alle Busse und Bahnen praktisch nur ein Ziel haben – den Hauptbahnhof in Luxemburg.

In Wiselers Mobilitätskonzept geht es darum, den Verkehr Richtung Hauptstadt aufzubrechen, zum Teil an den Vorortbahnhöfen abzufangen und einen Ringverkehr für die Busse um die „Stadt“ herum zu organisieren, ebenso wie den unvermeidlichen Individualverkehr mit gezielten Straßenbaumaßnahmen um Wohn- und Geschäftsviertel herumzuführen. Bemerkenswert an Wiselers Konzept ist, dass er die offen zur Schau getragene Autofeindlichkeit seines sozialistischen Vorgängers in die Mottenkiste verbannt hat und auf ein intelligentes Zusammenspiel aller Transportmittel setzt. Er rechnet auch bei Erreichen eines besseren Modalsplits mit einem weiteren Ansteigen des Autobestandes.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil seines Konzeptes sieht Minister Wiseler in der „sanften Mobilität“ von Fußgängern und Radfahrern (wobei der Begriff „douce“ auf eine ganze Reihe von Radfahrern nicht zu anzuwenden ist). Die heutige Radwegeplanung richte sich fast nur nach Freizeitaspekten, dies müsse sich ändern. Das Fahrrad werde in der Planung aller neuen Stadtviertel als gleichrangiges modernes Verkehrsmittel berücksichtigt.

Neben dem Bevölkerungswachstum des Großherzogtums ist es vor allem der wachsende Arbeitsmarkt der für Verkehrsprobleme sorgt.

Wachstum an Arbeitsplätzen bringt Wachstum an Verkehr

Von 10.000 jährlich neu entstehenden Arbeitsplätzen werden zwei Drittel von Grenzgängern besetzt. In der Hauptstadt stehen 1.000 aktiven Einwohnern, 3.800 Arbeitsplätze gegenüber (Quote in Frankfurt/Main 1.000 zu 1.350).

Die Grenzgänger generieren zwar 31,4% des individuellen Verkehrsaufkommens, aber fast 50% der motorisierten Verkehrsbewegungen entstehen innerluxemburgisch zwischen den Ballungszentren. Hierin liegt für Wiseler das eigentliche Einsparpotential.

Das Ziel von MODU liegt darin bis 2020 einen doppelten Modalsplit von 75/25 zu erreichen, zunächst eine Aufteilung in 75% motorisierten Verkehr und 25% sanfte Mobilität. Der motorisierte Verkehr soll sich dann wiederum in 75% Individualverkehr und 25% ÖPNV unterteilen. Was einer realen Individualverkehr-Quote von 56% entspricht.

„Monozentrische“ Ausrichtung

Der Zug soll das Rückgrat des Verkehrs darstellen und den Massentransport tragen. Der Bus wird dann den Zubringerverkehr übernehmen und keine parallel laufende Konkurrenz zur Bahn sein. Die Passagierzahlen der Bahn sind zwischen 2005 und 2010 zwischen 23 und 37% gestiegen, das Problem bleibt aber weiter die „monozentrische“ Ausrichtung auf den Hauptbahnhof Luxemburg.

Der Haltepunkt „Rote Brücke“ soll beispielgebend für die Zukunft werden, von dort aus können die Bahnpassagiere mit Bussen und der Tram den Kirchberg, Limpertsberg und Pfaffenthal erreichen, ohne durch das Stadtzentrum zu müssen. In Zukunft soll dies auch mit ausgebauten oder neuen Vorortbahnhöfen in Cessingen, Hollerich und Howald möglich werden. Die Investitionen fließen ansonsten in den mehrgleisigen Ausbau von Bahnstrecken rund um die Hauptstadt. Auf die Bahnlinie Luxemburg Esch/Alzette wird aus Geldmangel vorläufig verzichtet.

Die Zuwachszahlen bei den Bussen können sich ebenfalls sehen lassen, +37% bei den RGTR-Betrieben, + 17% bei den Bussen der Stadt Luxemburg und +15% beim TICE. Das Netz umfasst 150 Überlandlinien und 30 grenzüberschreitende Linien. Allerdings muss der Bus umorganisiert werden und auch hier das Umsteigen zum Normalfall werden

Jeder Ort bleibt an das Busnetz angeschlossen, aber, einfach gesagt, eine Fahrt von Knapphoscheidt ohne Umsteigen nach Luxemburg-Bahnhof soll es nicht mehr geben. Den Busverkehr erleichtern sollen auch neue Verkehrsleitsysteme, die Busspuren ersetzen können. Zu den vordringlichsten Zeilen gehört es die RGTR-Busse aus der Hauptstadt herauszuhalten und ein modernes Busleitsystem wie in der Stadt Luxemburg zu erreichen.

(www.journal.lu) 

 

Kommentar : Leider schweigt das Dokument sich über die Zukunft der Bahnstrecke Ettelbrück - Diekirch aus, die einige Lokalpolitiker im Rahmen des Projektes "Nordstadt" der Straße opfern möchten. Es geht ebensowenig die Rede von einer Reaktivierung früherer Bahnstrecken (z.B. Steinfort - Kleinbettingen oder Bissen - Ettelbrück), und es fehlt die Vision einer direkten Bahnlinie Luxemburg - Saarbrücken.

 

Nach dem Scheitern des Projektes "BTB 2002" aus den 1990er Jahren darf man gespannt sein, ob Wiselers "MODU" größere Chancen hat, eines Tages in die Wirklichkeit umgesetzt zu werden. In Luxemburg fehlte es zumindest in der Vergangenheit nicht am nötigen Geld, wohl aber am politeschen Willen. 

 

Zum Original-Dokument. 

 

 

28. Februar 2012

 

 

Finanzkommissioun: D'Konzept vum Tram stoung am Mëttelpunkt
RTL - 28.02.2012, 12:31 | Fir d'lescht aktualiséiert: 28.02.2012, 12:51
Finanzkommissioun, eng Diskussioun ouni Finanzminister an ouni Finanzen. D'Konzept vum Tram stoung en Dënschdeg am Mëttelpunkt vun den Diskussiounen.


Den Tram gëtt gebaut – Dat hat de Premier Jean-Claude Juncker dem Stater Schäfferot an enger Entrevue Ufank Februar confirméiert. An den Tram ass jo Deel vum Konzept « Mobil 2020 », deen de fréieren Transportminister Lucien Lux 2007 virgestallt hat, a wat virgesäit, dass bis 2020 den ëffentlechen Transport 25% vum gesamten Transport ausmaachen. An iwwert dat ganzt Konzept goung et en Dënschdeg de Moien an enger Finanz- an Nohaltegkeetskommissioun.

An der Kommissioun huet just den Nohaltegkeetsminister Claude Wiseler dat ganzt Konzept nach emol erkläert, fir d’Ziler vun der Regierung ze erreechen. Dobäi huet hien och präziséiert, wat fir Projete mussen an den nächste Joren realiséiert ginn, fir dass den Tram 2017 och ka sënnvoll funktionéieren.

Déi éischt Etapp vum Tram ass déi tëscht der Gare an der Luxexpo, duerno kënnt nach eng zweet Etapp bis op de Findel, déi bis op den Houwald weidergeet. Wat parallel dozou muss gemaach ginn, ass den Arrêt op der Rouder Bréck, fir datt d'Leit net nëmmen op d'Haaptgare kommen. Et mussen och nach eng ganz Rei Parkingen an d'Rei gesat ginn.

Dat Konzept ass fir déi meescht Deputéiert, déi an der Kommissioun waren, och ganz ok. Ma wéi de Camille Gira vun déi Gréng gemengt huet, kréich den Nohaltegkeetsminister de Réck méi vun den Oppositiounsparteie gestäipt, wéi vun der Koalitioun. Déi eng wëllen d'Streck Gare-Findel nees zur Diskussioun bréngen, déi aner wëllen den Tram op Pneuen setzen amplaz op Schinnen.

Och den Eugène Berger vun der DP war verwonnert. Den Minister Wiseler hätt e Konzept virgeluecht, un deem Experten dru geschafft hunn an och Sënn ergëtt. Et freet een sech awer a wéi wäit dat Konzept vun all de Regierungsfraktiounen gedroe gëtt. Ganz interessant war zum Beispill, datt keen aneren wéi de Partei-President vu der CSV grouss Bedenken hat an datt hien aner Iddien an aner Konzepter huet. (siehe Pneuentram)

De Michel Wolter wollt awer selwer näischt soen. Kritik gouf et vun den Deputéierten dunn och doriwwer, dass et haut an der Finanzkommissioun keng Detailer iwwert d’Finanze gouf.. Déi Detailer sollen an enger nächster Kommissioun da gekläert ginn, iert dann am Plenum doriwwer diskutéiert, respektiv decidéiert gëtt.

Perséinleche Kommentar

 



Et misst een déi CSV stonnelaang rëselen, well déi bréngt een zur Verzweiflung. Den Nohaltegkeetsminister Claude Wiseler ass fir den Tram, awer säi Parteikolleg Birden vum CSV-Stadverband ass dogéint. Dee wëllt dem G. Schummer séng Tunneleisebunn bauen.

De Claude Wiseler seet, den Tram gëtt gebaut, awer da seet säi Parteikolleg a Finanzminister Luc Frieden, ech ginn Der keng Suen.
Kuerz drop seet de Premierminister Juncker, den Tram gëtt trotzdeem gebaut.

De Parteipräsident Wolter wëllt awer léiwer e Pneuentram hunn.

Déi wësse jo guer net, wat se wëllen !!

 

Claude Oswald

 

23. Februar 2012

 

 

"Höchste Zeit für die Tram"
Déi Gréng: Größter Park der Stadt entsteht
Neues Führungsduo: Françoise Folmer und François Benoy

(vb) – Die "naturnahe und innovative Gestaltung" des neuen Stadtviertels Ban de Gasperich ist ganz nach dem Geschmack der Grünen. Déi Gréng in der Stadt Luxemburg begrüßen die naturnahe und gut durchdachte Gestaltung des zukünftigen Baugebiets. Zudem pochen sie auf den Bau der Straßenbahn.

Déi Gréng sehen es nicht zuletzt als ihr Verdienst an, dass im Ban de Gasperich ein "gesunder Mix aus Wohnungen, Geschäften und Büros" entstehe. Zudem können sich nicht nur die Anwohner über den größten Park der Stadt freuen. Nach dem Kirchberg und der Cloche d'Or dürfe es keine weitere tote Betonlandschaft geben, sagte Françoise Folmer, die neue Präsidentin des Stadtverbands. Die Architektin wurde vor Kurzem mit dem Preis "Woman Business Manager of the Year" geehrt. Folmer teilt sich den Vorsitz mit dem ehemaligen Journalist François Benoy, der ebenfalls auf diesen Posten gewählt wurde.

Zudem begrüßte die hauptstädtische Sektion der Grünen das Bekenntnis von Premier Jean-Claude Juncker zur Tram. "Nach 20 Jahren Diskussion wird es auch höchste Zeit", sagte François Benoy am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Bereits jetzt seien 40 Prozent der 350 000 Arbeitsplätze des Landes in Luxemburg-Stadt angesiedelt. Nach einer Prognose der Regierung werde diese Zahl – und damit das Verkehrsaufkommen - sich bis 2050 verdoppeln. Benoy: "Schon jetzt ersticken die Hauptstadt und ihre Nachbargemeinden im Individualverkehr."

Vorbildlich" nennen Déi Gréng die Planungen für das neue Stadtviertel Ban de Gasperich.

(www.wort.lu, 23. Februar 2012)

Kommentar : Ob diese Art der Bebauung vorbildlich und menschenfreundlich ist, ist wahrscheinlich eine Frage des Geschmacks ... oder der Parteizugehörigkeit.

Man kann auch sagen, seit die Grünen an der Macht sind, ist die Zubetonierung der Landschaft salonfähig geworden.

Claude Oswald 

 

 

22 février 2012

 

 

„Lose-lose“ mit dem Superbus
    
Eines der wichtigsten Kriterien für die Qualität eines Wirtschaftsstandortes ist sein Transportwesen. Wenn die Beschäftigten bereits morgens früh, noch bevor sie an ihrem Schreibtisch eintreffen, in Staus und überfüllten Bussen den letzten Nerv verloren haben, stellt das für einen Wirtschaftsstandort einen erheblichen Nachteil dar.

Ergo muss die ökonomische Lunge des Großherzogtums, die Stadt Luxemburg, über einen möglichst effizienten öffentlichen Transport verfügen.

Das gegenwärtige System ist bereits sehr gut: Auf dem Gebiet der Stadt Luxemburg wird, wie der Autor dieser Zeilen jede Woche feststellen kann, ein exzellenter Service mit ebensolchem Material geboten. Aber: Die Hauptschlagader dieses Systems (die Strecke Bahnhof -Kirchberg via Boulevard Royal) ist in den Rushhours restlos überlastet: Die Buslawine endet in Embolie.

Eine Lösung kann nur ein „Transport en commun en site propre“ (TCSP) bieten, ein öffentlicher Transport, der über eine größtenteils exklusiv für ihn reservierte Fahrbahn verfügt. Hier existieren zwei Alternativen: die Tram oder der „Bus à haut niveau de service“ (BHNS).

Ohne einen TCSP ist die Überlastung der Haupt-Schlagader unseres Haupt-Wirtschaftsstandortes letztlich nicht zu bereinigen.

Kürzlich entdeckten nun jene Leute, die aus unerfindlichen Gründen um jeden Preis die Luxemburger Tram – und damit die optimale Lösung für die Probleme auf dem Hauptverkehrsstrang unserer Hauptstadt – zu verhindern suchen, den geplanten BHNS unserer Metzer Nachbarn.

Der Metzer „Mettis“ ist ein Bus und keine Tram (und schon gar keine „Tram op Rieder“: Ein geradezu preiswürdig idiotischer Begriff, da evidenterweise eine „Tram ouni Rieder“ – ob Stahlscheiben oder Gummireifen – nie jemals auch nur einen Meter weit fahren würde). Er wird hoffentlich den Verkehrsproblemen unserer Nachbarstadt optimal angepasst sein.

Billiger kann langfristig teurer sein

Hoffentlich, da z.B. die aktuelle Version der für den Mettis vorgesehenen, 24 Meter langen Doppelgelenkbusse der belgischen Firma Van Hool unlängst auf der am meisten benutzten Stadtbuslinie Europas – dem Metrobus der „Hamburger Hochbahn“ – wegen ihrer hohen Pannenanfälligkeit außer Dienst gestellt werden musste, was für Metz denn doch eher „de mauvaise augure“ sein dürfte.

Ein weiteres Problem der Busse bleibt ihre Kapazität, die selbst in 25 Meter langen Superbussen stets um ziemlich genau die Hälfte unter jener von zwei aneinandergekuppelten Trambahnen bleiben wird.

Ein Hauptargument für die Tram ist und bleibt übrigens der optimale Komfort für die Fahrgäste: kein fahrbahn- oder fahrzeugbedingtes „Gejuppels“ und „Gestuckels“, wie es für Buspassagiere in der Regel leider unvermeidlich ist.

Merkwürdigerweise scheinen dessen ungeachtet in Luxemburg etliche Leute von einer allergischen Schockreaktion befallen zu werden, sobald sie das Wort „Tram“ hören. Sie sollten sich allerdings der Tatsache bewusst sein, dass auch und gerade ein BHNS sie nicht von ihrem Albtraum erlösen wird: Der Platzbedarf eines hocheffizienten Bussystems (BHNS) ist nämlich höher als der einer – noch effizienteren – Tram. Da Straßenbahnen auf Schienen laufen, bedürfen ihre jeweiligen Fahrspuren in Gegenrichtung nur eines minimalen Abstandes.

Sicher, ein BHNS ist um etwa 40 Prozent billiger in der Anschaffung der Fahrzeuge: Dafür bieten Trams gegenüber Bussen aber eine um zwei- bis dreifach längere Lebensdauer. Sicher, Gleisbau geht ins Geld (übrigens: heutzutage kann man in 24 Stunden 400 Meter Tram- Schienen verlegen!), doch BHNS-Systeme leiden ausgesprochen stark unter der Einwalzung von Spurrillen und sind daher ausgesprochen reparaturanfällig.

Man kann BHNS-Fahrbahnen zwar halbwegs spurrillenfest bauen, der hierzu notwendige Aufwand hat indes zur Konsequenz, dass BHNS-Fahrbahnen im Endeffekt nicht wesentlich billiger ausfallen als Tram-Gleise.

Fazit: Ohne ein TCSP – ob Tram oder BHNS – werden sich langfristig die Probleme auf der Hauptverkehrs-Schlagader der Stadt Luxemburg nicht lösen lassen. Mit einem „Superbus“ à la Mettis indes würde man riskieren, ein System einzukaufen, das nicht wesentlich billiger als eine Tram wäre, dabei aber letzterer Hauptvorteile – Kapazität und Fahrgastkomfort – nicht zu bieten in der Lage wäre. Eine „Lose-lose“-Situation demnach.

Francis Wagner

 

(Tageblatt, 22. Februar 2012)

 

 

Kommentar : Was für die Stadt Luxemburg gilt, gilt wahrscheinlich auch für den Nordstadtbereich Ettelbrück-Diekirch. Es wäre töricht, die bestehende Schienenverbindung ersatzlos aufzugeben.

 

 

18 février 2012

 

 

Est-ce que vous êtes pour ou contre ?

 

RTL avait lancé nu nouveau sondage suite aux déclarations confuses de quelques politiciens de droite ... et voici le résultat :

 

 

36,55 % gardent l'espoir que le tram viendra un jour, ce qui n'est déjà pas mal après deux décennies d'attente et de déceptions.

 

45 % sont contre, ce qui veut dire en clair que rien n'est clair. Les "antis" ont raté la majorité absolue.

 

En tout cas, il est faux de dire que personne n'adhère à l'idée du tram, comme d'aucuns veulent nous le faire croire.

 

En France les réseaux nouveaux ont connu un grand succès. Il fallait juste les construire.

 

Pourquoi en serait-il autrement au Luxembourg ?

 

 

9. Februar 2012

 

Kommt die Tram, oder kommt sie nicht ?

 

Nachdem die konservativen Minister Juncker, Wiseler und Frieden sich darauf geeinigt haben, dass sie im Prinzip kommen soll, auch wenn Finanzminister Frieden das nötige Geld vorenthalten will, sorgt ein Artikel in der konservativen Tagespresse erneut für Verwirrung. Dem Vernehmen nach stellt ein ausländischer Experte die Straßenbahn teilweise in Frage und übernimmt dabei - zumindest ansatzweise - die Argumente der Tunnelbefürworter..

 

Sogar der Hinweis im letzten Satz auf die Verhältnisse in Karlsruhe ist in diesem Sinne zweideutig, denn das bekannte "Karlsruher Modell" einer attraktiven Stadtbahn im Straßenplanum soll bekanntlich unter die Erde vergraben werden.

 

Die Frage sei gestellt, ob das Luxemburger Wort auf diese Weise einen neuen Streit zwischen den Befürwortern einer modernen Straßenbahn und der Verschwörergemeinschaft um Tunnelbauingenieur Schummer auslösen will ?

 

Verkehrsexperte kommentiert Millionen-Projekt
"Straßenbahn allein kein Allheilmittel"

Dr. Felix Berschin sieht vor allem beim Umsteigen Zeitverluste


(vb) – Eine Trambahn allein löst die Verkehrsprobleme nicht. Das meint der Verkehrsexperte Dr. Felix Berschin und gibt zu bedenken, dass die Staus auf den städtischen Straßen unter Umständen sogar länger werden könnten und dass beim Umsteigen von Zug auf Tram viel Zeit verloren geht.

In dieser Woche hat Staatsminister Jean-Claude Juncker seine Unterstützung für das kostspielige Projekt der Tram signalisiert. Allein für die erste Phase – die Linie vom Bahnhof über das Glacis-Feld zu den Luxexpo-Hallen - kostet der Umbau der Hauptstraßen und der Gleisbau schätzungsweise 350 Millionen Euro.

Der Verkehrsexperte Dr. Felix Berschin von der Nahverkehrsberatung Südwest in Heidelberg lässt sich von solchen Zahlen nicht schocken: "In einer Luxusversion kann ein Kilometer Straßenbahn schon einmal 80 Millionen Euro kosten. Es geht aber auch für 10 Millionen Euro." In Luxemburg würden vor allem die tief eingeschnittenen Täler die Streckenführung verteuern, weil die Straßenbahn über Brücken geführt werden muss.

Beliebte Schiene

Skeptisch sieht der Experte im Gespräch mit wort.lu den Nutzen der Tram. Dieser würde vor allem davon abhängen, wie gut die Tram mit anderen öffentlichen Verkehrsmitteln verzahnt ist. "Es macht eigentlich keinen Sinn, die Pendler mit dem Zug zum Bahnhof zu fahren und dort auf die Tram warten zu lassen. Beim Umsteigen wird es große Zeitverluste geben." Berschin plädiert für ein integriertes System, das auf den vorhandenen Bahngleisen aufbaut. "Man könnte zum Beispiel eine Stadtbahn wie zum Beispiel die Pariser RER auf den jetzigen und auf neuen Eisenbahngleisen fahren lassen. Saarbrücken hat mit diesem System gute Erfahrungen gemacht."

Eine Tram alleine würde nach Auffassung von Berschin auch nicht automatisch dazu führen, dass mehr Leute auf den öffentlichen Transport zurückgreifen. "Das wird erst passieren, wenn es in der Nähe der Arbeitsplätze weniger Parkplätze und noch längere Staus gibt", meint er mit einem sarkastischen Unterton.

Im Allgemeinen werde die Straßenbahn von den Berufspendlern schon geschätzt. "Alle Fahrgastbefragungen zeigen, dass die Benutzer die Straßenbahn dem Bus vorziehen. Der Bus bremst abrupt, fährt um enge Kurven und holpert. Haben Sie schon einmal versucht, im Bus auf dem Laptop zu arbeiten? Auf der Schiene geht das", erklärt Berschin.

Wiederentdeckung der Innenstadt

Außerdem schaffe es die Straßenbahn, mehr Menschen von A nach B zu schaffen. So würden in eine Straßenbahn zu Spitzenzeiten 300 Menschen passen, in einer extralangen Version sogar 400. Bei einem Bus ist nach 150 Personen Schluss. Zudem kommt die Straßenbahn schneller voran.

Innerhalb Europas setzen vor allem französische Städte auf die Straßenbahn. Dies habe zu einer Wiederbelebung der Innenstädte geführt, meint der Experte. "Die Bewohner und Pendler nutzen die Straßenbahn, um einzukaufen oder abends ihre Freizeit im Zentrum zu verbringen." Doch es sei ein Irrglaube, dass nur durch die Straßenbahn die Verkehrsprobleme gelöst seien. In der Pendlerstadt Karlsruhe zum Beispiel hätten die Staus trotz einer gut ausgebauten Straßenbahn sogar noch zugenommen.

 

 

7. Februar 2012

 

Endlich eine Klarstellung ... !

 

 

Baubeginn 2014
Juncker: Die Tram wird fahren!
Die Stadtschöffen stellen Gretchenfrage an Regierung

 

 

(Fotomontage Straßburger Tram auf Kirchberg: Serge Waldbillig)

„Nun sag, wie hast du's mit der Tram?“ Der hauptstädtische Schöffenrat stellte am Dienstag Vormittag die Gretchenfrage an Premierminister Jean-Claude Juncker. Zuvor hatte nämlich der Finanzminister Luc Frieden verlauten lassen, die Tram, sei nicht mehr prioritär. Das Geld sei knapp geworden. Seit Jahren wabert die Straßenbahn wie ein Gespenst von Loch Ness durch die Schubladen der Regierung.

Premierminister Jean-Claude Juncker habe bei der Unterredung am Dienstag ein klares Ja zur Tram ausgesprochen, wie Stadtbürgermeister Xavier Bettel gegenüber Radio DNR sagte. Die Tram soll also fahren, und das frühestens 2017 mit einem geplanten Baubeginn 2014. Auch über die Trasse sei man sich im Klaren: Sie wird vom Bahnhof bis auf Kirchberg führen und dann nochmals an beiden Enden nach Cessingen und Findel verlängert werden.

In vier bis acht Wochen wolle die Regierung noch einiges klären, wie etwa die Aufteilung der Kosten und die Finanzierung der Betreibergesellschaft, so Bettel. Ein Gesetz im Parlament und eine Motion im Schöffenrat der Stadt Luxemburg würden das Projekt weiter festigen, so dass auch ein Regierungswechsel 2014 die Straßenbahn nicht mehr stoppen könne.

(www.wort.lu)

 

 

20. Januar 2012

 

 

 

(Journal, 20.01.2012)

 

 

 

18. Januar 2012

 

 

Projet Tram: De Xavier Bettel hätt gär Kloerheet

RTL - 18.01.2012, 12:00 | Fir d'lescht aktualiséiert: 18.01.2012, 12:03 | 0 Commentaire(n)

City Breaktfast: De Xavier Bettel hätt gär Kloerheet am Sujet Tram, wou de Luc Frieden jo annoncéiert hat, et géife keng Sue fir dee Projet.




Fir säin zweeten City Breakfast huet sech de neie Buergermeeschter Xavier Bettel de Moien scho mat engem kriddelegen Dossier auserneegesat. Den Tram stoung um Mëttwoch um Ordre du Jour.

Dee Sujet suergt nach ëmmer fir vill Diskussiounen. Den neisten Episode vun dëser Saga dréint sech ronderëm de Finanzminister Luc Frieden, dee jo annoncéiert huet, datt et keng Sue ginn, fir de Projet Tram ze finanzéieren. An dat just e puer Deeg, nodeems de Schäfferot vum Transportminister Claude Wiseler gesot krut, et géing deem Projet dach näischt méi am Wee stoen... De Stater Buergermeeschter a seng Equippe wënschen sech elo Kloerheet, seet de Xavier Bettel.

Wann d'Regierung eis muer seet, an dofir hu mir déi Entrevue ugefrot mam Här Frieden, mam Här Wiseler, mam Här Juncker. Wann den Här Juncker als Regierungschef seet, mir hunn am Moment déi finanziell Moyenen net, fir den Tram ze bauen, en ass lo dout bis 2020... dann huele mir dat zur Kenntnis. Dann ass de Projet bis 2020 dout! Mir kënnen dodrun näischt änneren... mir sinn net den Haaptfinancier vun deem Projet.

 Mee dann soll d'Regierung eis dat soen... a mir sollen net vum Här Wiseler gesot kréien e gëtt gebaut an 2 Wochen drop seet den Här Frieden et wiere keng Suen do.

Mir wëlle wësse wou mer dru sinn. Mir hu keng Loscht déi nächst Joren Etude maachen ze loossen wa mer souwisou wëssen, dass e bis e gewësse Delai fir dës Regierung dout ass.

Mir acceptéieren net do deen ee "jo", deen aneren "nee" an da wäert den Här Juncker "vläicht" soen. Dann hu mer 3 Äntweren... an dat wëlle mer net! Dofir hu mer gesot, dass mer déi 3 zesumme wëlle gesinn.

De Schäfferot huet déi Demande e Méindeg a Form vun engem Bréif un de Premier geschéckt.

 

 

Kommentar :  D’Geschicht mam Stater Tram huet ewell e laange Baart, an d’CSV ka sech net décidéieren. Den Nohaltegkeetsminister Claude Wiseler géif den Tram jo gäre bauen, awer säi Parteikolleg a Finanzminister Luc Frieden trëppelt op d'Brems. Aner Parteileit schéine grondsätzlech Meenungsverschiddenheeten ze hunn. Dem Parteipräsident Michel Wolter géif e laange Bus wéi zu Metz duergoen, wougéint säi Parteikolleg Birden vum CSV-Stadverband mordicus un enger Tunneleisebunn festhält. Deem engen ass dat Bëllegst gutt genuch, wougéint deen aner eréischt zefridden ass, wann et richteg deier kascht. Vun alle Varianten ass de Bus déi flexibelst an den Tunnel déi am mannste flexibel ; awer béid Varianten hunn hir Befürworter an enger Partei déi sech selwer am Wee steet.


Den Tram spléckt awer och d’Vollek. Déi eng Leit sinn dofir ; déi aner sinn dogéint. 


Komescherweis huet déi Geschicht mam laange Baart awer de Virdeel, dass béid Säiten iergendwéi domat liewe kënnen. D’Géigner vum Tram sinn zefridden, wann de Projet op d’laang Bänk geschuewe gëtt, a wann einstweilen alles bleift wéi et ass. Déi Leit déi sech vum Tram eppes Positives erwaarden, ginn dogéint d'Hoffnung net op, dass de Projet enges Dages dach nach realiséiert gëtt.

En attendant sinn am Ausland eng ganz Partie Tramsnetzer gebaut ginn, well déi Leit méi clever sinn. Déi blockéiere sech net géigesäiteg wéi zwee Rëndvéier.

 

 

12. an 13. Januar 2012

 

 

D'Noriicht bei RTL, op der Televisioun an um Internet, dass d'Stad Metz en "Tram op Rieder" baue wëllt deen ouni Schinne fiert, erhëtzt d'Gemidder zu Lëtzebuerg. Eenzel Leit weisen nees, dass se näischt verstan hunn.

 

Interessant a kuriéis ass an deem Kontext d'Feststellung, dass esouguer Politiker déi zur selwechter Partei gehéieren, fir Chaos a Confusioun suergen. Während den Nohaltegkeetsminister Claude Wiseler um Dossier Tram schafft, fënnt säi Parteikolleg an CSV-Präsident Michel Wolter, e Bus wéi deen zu Metz géif duergoen. Hire gemeinsame Parteifrënd Patrick Birden vum CSV-Stadverband hält dogéint un der Tunneleisebunn fest, sou wéi se och vum ADR propagéiert gëtt ...  dem selwechten ADR deen allerdings virun enger Partie Joeren de Verkéiersproblem vill méi bëlleg mat Gelenkbusse léise wollt. 

 

Un der Politik an un de Politiker kënnt ee munchmol verzweifelen.

 

 

Décembre 2011

 

 

 

 

La revue "Rail Passion" dédie un numéro spécial aux tramways en France.

 

Elle fournit surtout un aperçu intéressant des réseaux nouveaux.

 

Avis aux amateurs !

 

 

13. Dezember 2011

 

 

 

 

Kommentar: Effektiv gëtt engem d'Zäit laang no iwwer 20 Joer Veräinsliewen an der Tram asbl. Et versteet een ëmmer méi, dass Lëtzebuerg net dat Land vun de kuerze Weeër an de séieren Décisiounen ass, ma dass zu Lëtzebuerg alles fuerchtbar komplizéiert ass a fuerchtbar laang dauert. Schlussendlech kënnt dann nëmmen eppes Halwes dobäi eraus, wéi d'Beispill vun der Pannespur op der Escher Autobunn beweist.

 

Ech gleewen net, dass d'Tramsgéigner am Stater Gemengerot sech duerchgesat hunn, well da misst ee fir d'éischt emol kloer gesinn, wien déi Tramsgéigner sinn. Ménges Wëssens gëtt et keng aktuell Ofstëmmung déi seet, dass eng Majoritéit am Stater Gemengerot géint den Tram wier.

 

Ech gleewen awer dass et d'Tramsgéigner arrangéiert, wann den Tram aus iergendengem Grond net gebaut gëtt. Woubäi ech den Androck hunn, dass déi Tramsgéigner kengesfalls en homogene Grupp sinn déi alleguerten déi selwecht Visioun hunn. Déi eng sinn einfach dogéint, well den Tram si an hire Gewunnechte stéiere géif, an déi aner wëlle sech mat engem Eisebunnstunnel 50 Meter déif ënnert dem Buedem en Denkmal setzen. Och wann deen Tunnel finalement näischt bréngt, respektiv net un eis Verhältnisser adaptéiert ass.

 

Ob den Zuch iwwert de Findel bis op de Kierchbierg fuere muss, oder ob et besser ass wann den Tram déi Streck fiert, ass eng Fro déi een ënnerschittlech bewäerte kann. Ech verstinn dass et méi attraktiv ass fir déi Leit déi mam Zuch kommen, wann den Zuch riichtduerch bis bei den Utopolis fiert. Ech verstinn awer och, dass et fir Leit déi um Findel mam Fliger ukommen, méi interessant ass, wa si en direkten Tram bis op de Kierchbierg a weider bis op de Glacis respektiv bis an d'Uewerstad hunn, sou dass si ënnerwee net ëmklamme mussen.

 

Vläicht kënnt ee jo tëschent dem Flughafen an dem Utpolis eng duebel Streck fir Zuch an Tram bauen. Technesch wier dat méi opwendeg, awer onméiglech dierft dat net sinn.

 

Claude Oswald

 

 

4. Dezember 2011

 

Grube bietet Kretschmann Freundschaft an

Berlin/Stuttgart (dapd). Nach monatelangem Streit über "Stuttgart 21" hat Bahnchef Rüdiger Grube dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) die Freundschaft angeboten. "Das wichtige bei einer Freundschaft ist die ehrliche Absicht. Das spüre ich bei uns beiden", sagte Grube in einem Doppelinterview der Zeitung "Bild am Sonntag" laut Vorabbericht.

Kretschmann reagierte zurückhaltend und sagte der Zeitung: "Jetzt überhöhen wir nicht gleich die Dinge". Er wolle mit Grube in der Sache partnerschaftlich zusammenarbeiten. Der Regierungschef fügte hinzu: "Ob sich daraus auch eine persönliche Freundschaft entwickelt, sehen wir dann."

(www.yahoo.de)

Kommentar: Man staune, wie aus Feinden plötzlich Freunde werden. Oder sollte es damit zu tun haben, dass der Bahnchef Genugtuung erfahren hat und sein diabolisches Zerstörungswerk fortsetzen kann, während der Politiker als schäbiger Opportunist daherkommt und nur die eigene Karriere im Blickfeld hat ?

Die Zukunft wird zeigen, was von einer solchen "Freundschaft" zu halten ist. Mir persönlich ist die ewige Feindschaft zwischen den luxemburgischen Tunnelbauern und den Befürwortern einer Straßenbahn jedenfalls lieber. Da sind die Fronten klar, und man weiß dass man sich gegenseitig zum Teufel wünscht. Es ist halt ehrlicher.

Claude Oswald 

 

 

28. November 2011

 

 

Von der gefühlten zur tatsächlichen Mehrheit

Die Grünen beugen sich dem Willen des Volkes: Baden-Württembergs Regierungschef Kretschmann will Stuttgart 21 "konstruktiv-kritisch" begleiten.


Bis kurz vor dem Volksentscheid hatte sich im grünen Teil der Landesregierung noch ein Fünkchen Hoffnung geregt, auf dass im Ländle wieder einmal ein „Wunder“ geschehe, wie Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) den Sieg der S21-Gegner samt erreichtem Quorum nannte.

Denn die Nachfrage nach Briefwahlbögen war ungewöhnlich hoch gewesen. Viele dachten also, es kündige sich eine immens gute Wahlbeteiligung an und damit eine größere Chance, nicht nur die Mehrheit für den Ausstieg aus dem verhassten Projekt zu schaffen, sondern auch das strenge Quorum von einem Drittel aller Wahlbeteiligten.

Doch eine halbe Stunde nach Schließung der Wahllokale war am Sonntagabend der Traum zerplatzt. Die Ergebnisse auf die ersten ausgezählten Wahlbezirke waren niederschmetternd. Sogar in Stuttgart selbst lief von Anfang an alles auf eine Niederlage der Aussteiger hinaus.

Als dann bekannt wurde, dass eine bisher offenkundig schweigende Bürgermehrheit von knapp 58 Prozent rund 42 Prozent Gegner und Wutbürger übertrumpft hatte, kam die schadenfrohe Reaktion umgehend: Höhnisch skandierte der CDU- und FDP-Block im Stuttgarter Landtag bei der Wahlparty „Hermann weg“ – lautstark hinein in eine Live-Fernsehsendung des Südwestrundfunks. Der grüne Verkehrsminister Winfried Hermann müsse zurücktreten, forderte der Chef der FDP-Landtagsfraktion Hans-Ulrich Rülke sogleich passend dazu in die Kamera.

Es wirkt tatsächlich wie die sprichwörtliche Ironie der Geschichte: Winfried Hermann, bis zur Berufung als Minister verkehrspolitischer Sprecher der grünen Bundestagsfraktion, gehörte immer zu den erbittertsten Gegnern von Stuttgart 21. Anderthalb Jahrzehnte lang kämpft er nun schon mit aller Kraft gegen den Umbau des Bahnhofs zu einer Durchgangsstation. Und ausgerechnet er muss nun also das verhasste Projekt umsetzen.

Dass er das tatsächlich tun will, daran ließ Hermann dann zur Überraschung vieler keine Zweifel. Selbst in den eigenen Reihen hatten viele Beobachter damit gerechnet, dass Hermann das Ergebnis irgendwie dorthin interpretieren würde, wohin er es gerne hätte.

Tatsächlich entdeckte der Grünen-Politiker auch eine Art Mini-Sieg im Volksentscheid: Die Grünen hätten allein gegen CDU, SPD und FDP gestanden und dennoch fast 42 Prozent geholt, das sei doch prima. Trotzdem bekannte sich Hermann am Tag nach der historischen Abstimmung für den Auftrag des Volkes.

Geknickt gestand er nur ein, die Zahl der Befürworter unterschätzt zu haben. An einen Rücktritt denke er aber nicht. „Was kann einem Land besseres passieren als einer, der alle Schwächen des Projekts kennt und aufpasst, dass die Interessen des Landes wahrgenommen werden?“, warb Hermann für sich.

Ähnlich sieht das Winfried Kretschmann. Nach einer Sondersitzung des grün-roten Kabinetts lobte der Ministerpräsident seinen Verkehrsminister mit warmen Worten für dessen konsequente Haltung und starke Persönlichkeit: „Ich wüsste nicht, warum er zurücktreten soll. Er hat einen harten Job gehabt, bisher den härtesten in der Regierung."

Davon abgesehen sei ohnehin irrwitzig, wenn jeder Politiker gleich zurücktreten müsse, der bei einem Volksentscheid in einer Sachfrage unterliege. Dann hätte die Schweizer Regierung schon zig-mal das Handtuch werfen müssen.

Auch Kretschmann hatte sich zu diesem Zeitpunkt längst mit den Verhältnissen arrangiert. Er gab eine neue Devise aus, die da lautet: umschalten. Die grün-rote Landesregierung will nicht länger bremsen und blockieren, sondern Gräben zuschütten, Brücken bauen und den Tiefbahnhofsbau tatsächlich begleiten.

„An Wunder kann man glauben, aber man kann sie nicht bestellen“, gab er sich als guter Verlierer. Allerdings soll der Blick ein durchaus argwöhnischer bleiben: „Wir werden umschalten von ablehnend-kritisch auf konstruktiv-kritisch.“

Die Regierung wird also der Bahn das Baurecht zwar sichern, weil es die Verträge und das Volk nun mal so verlangen. Zugleich wird dem Bauherrn aber ganz genau auf die Finger geschaut, vor allem, damit der vereinbarte Kostenrahmen von 4,5 Milliarden Euro nicht gesprengt wird. An möglichen Mehrkosten werde sich das Land mit keinem Cent beteiligen, wiederholte Kretschmann wie ein Mantra die Position der Koalition.

Vereinbart ist eine Höchstgrenze von 4,5 Milliarden Euro, 930 Millionen davon kommen vom Land. „Der Kostendeckel bleibt“, so Kretschmann. Er wolle sich von der Bahn nicht erpressen lassen.

In dieser Hinsicht sind sich Grüne und SPD, die sich bei Stuttgart 21 ansonsten so heftig angegangen waren ausnahmsweise einig. Selbst der Koalitionsvertrag enthält einen entsprechenden Passus. Die Bahn sieht das aber ganz anders. Sie verweist auf die so genannte Sprechklausel im Vertrag zu Stuttgart 21. Danach müssen sich die Projektpartner im Falle, dass die Kosten aus dem Ruder laufen, noch einmal zusammensetzen und besprechen, wer wie viel davon finanziert.

Die Bahn ist der Meinung, dass das Land dann sehr wohl in der Pflicht stehe, die Börse zu öffnen. Bahn-Chef Rüdiger Grube hatte vor der Volksabstimmung strikt verweigert zu erklären, dass die Bahn alle Mehrkosten selbst zahlen werde. Dabei hatte ihm Kretschmann deshalb mehrere scharf formulierte Briefe geschickt.

Sein Argument: Wenn die Bahn so sicher sei, dass die Kosten nicht explodieren, könne sie doch ohne weiteres versprechen, die – schließlich nie anfallenden – Mehrkosten selbst zu tragen.

Die Weigerung von Grube hat gute Gründe. Es ist nicht absehbar, wie sich Inflation, Rohstoffpreise oder Arbeitslöhne im nächsten Jahrzehnt entwickeln. Auch ist das Projekt noch nicht einmal fertig geplant. Außerdem könnten Mehrkosten entstehen, weil die Regierung Nachbesserungen etwa bei der Gleisführung oder Sicherheitstechnik fordert.

Erste Anzeichen, dass das Schwarze-Peter-Spiel mitnichten beendet ist, gab es bereits. Der Widerstand habe das Projekt allein schon mal um 50 Millionen Euro teurer gemacht, wies Bahn-Vorstandsmitglied Volker Kefer mit dem Finger auf Polizeieinsätze, Schlichtung, Stresstest und Volksabstimmung. Außerdem sei die Bahn nun zeitlich ein Jahr im Verzug. Wenn alles glatt laufe, könnten aber womöglich trotzdem Ende 2019 die ersten Züge durch den Tiefbahnhof rollen.

Genugtuung und Spott für die Unterlegenen gab es bei der CDU im Bundestag: Unionsfraktionschef Volker Kauder höhnte, die Volksabstimmung habe den Unterschied zwischen „angeblichen gefühlten Mehrheiten und tatsächlichen Mehrheiten“ gezeigt.

Dennoch ist nicht gesagt, dass die 2,1 Millionen Befürworter tatsächlich alle vom Nutzen des Projekts überzeugt sind oder wurden. Nach einer Umfrage des Südwestrunkfunks blickten die meisten Befragten auf die Kosten: Die Gegner von Stuttgart 21 hielten den Tiefbahnhof für zu teuer – und die Befürworter machten zu einem Großteil wegen der hohen Ausstiegskosten ihr Kreuz.

Auch Matthias von Herrmann, Sprecher der Gegnerinitiative Parkschützer, glaubt, dass sich die meisten Leute von den Ausstiegskosten leiten ließen. Ähnlich sieht es Brigitte Dahlbender, die als Sprecherin des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21 zurücktrat: Die „Horrorzahl“ 1,5 Milliarden Euro, die die Bahn als Ausstiegskosten nannte, habe viele verschreckt.

Die Gegner wollen das Bahnprojekt weiter kritisch begleiten – doch in welcher Form, das ist noch unklar. Ob es weiter Montagsdemos geben wird, wird erst am 4. Dezember bei einem Treffen der Protestbündnisse entschieden.

Der Stuttgarter Kommunikationswissenschaftler Frank Brettschneider glaubt aber, dass die Demonstranten nun an Unterstützung verlieren werden. 95 Prozent der Befragten hätten bei einer Umfrage angegeben, das Ergebnis akzeptieren zu wollen. „Eine moralische Überhöhung wie ,Wir sind das Volk’ gibt viel Kraft. Aber jetzt fehlt diese Basis.“

Eine schweigende Mehrheit von 2,1 Millionen Menschen, die für S21 gestimmt hätten, habe sich durchgesetzt.


(in: Welt Online)

 

 

27. November 2011

 

 

Stuttgart 21: Déi ëmstridde Gare gëtt gebaut

RTL - 27.11.2011, 16:15 | Fir d'lescht aktualiséiert: 27.11.2011, 22:25 | 1 Commentaire(n)

Deen ëmstriddene Projet Stuttgart 21 gëtt realiséiert: An engem Referendum um Sonndeg a Baden-Württemberg war eng Majoritéit fir déi grouss nei Gare.



No 17 Joer hat also d'Vollek dat lescht Wuert: 7,6 Millioune Bierger waren an engem Referendum gefrot, ob si fir eng Sortie vu Baden-Württemberg aus de Finanzéierungsverträg mat der Deutsche Bahn sinn oder net.

D'Froestellung war komplizéiert: Wie géint Stuttgart 21 war, huet musse mat JO stëmmen - an ëmgedréit.

Egal wéi, um Enn war d'Resultat kloer: Ronn 60 Prozent ware fir de Projet, just 40 dergéint. De Camp vun de Géigner huet dann och nach um Sonndegowend seng Defaite agestanen.

Déi Gréng ronderëm de Regierungschef Winfried Kretschmann wollten de Bau vun der ënnerierdescher Gare jo stoppen. De Koalitiounspartner SPD war awer, grad ewéi d'Oppositioun vun CDU an FDP, majoritär fir deen 2,5 Milliarden deiere Projet.


Kommentar: Cauchemar ... !!!

Ech hoffen dass d'Géigner vun der Katakombebunn sech net geschloe ginn, an dass si de Projet mat alle legale Mëttele bekämpfen. Dat Schéinst wat passéiere kënnt, wier eng zolitt Naturkatastroph kuerz éier den Tunnel a Betrib goe soll, a wou dann alles an e Koup fällt. Et soll awer kee Mënsch dobäi zu Schued kommen.

 

Claude Oswald

 

 

25. November 2011

X. Bettel: Jo zum Tram, awer just mat "Gares périphériques"

RTL - 25.11.2011, 12:30 | Fir d'lescht aktualiséiert: 25.11.2011, 19:04

Den neie Stater Schäfferot mam Buergermeeschter Xavier Bettel hält um Projet vum Tram fest, awer nëmmen, wann de Projet ganz realiséiert gëtt.

"Nëmmen dann, wann den Tram herno vun Zéisseng iwwer Gaasperech, d'Gare an d'Stad op de Kierchbierg an dann op de Findel fiert. An deem Fall sinn ech deen Éischten deen ënnerschreift", sot de Xavier Bettel dem Frank Kuffer um Freidegmoien.

Kommentar: Munchmol ass no de Wahlen alles anescht, an da fänkt d'Politik nees ganz vu vir un. Dofir ass et als positiv ze bewäerten, dass am Dossier Tram eng gewësse Kontinuitéit entsteet, och wann den Tram zu Lëtzebuerg e bëssche méi laang brauch, wéi am Ausland. D'Rietspopuliste mat hirer Anti-Tram-Campagne konnte sech jiddefalls net duerchsetzen a koumen den 9. Oktober just op ee Sëtz am Stater Gemengerot. Déi gréngliberal Majoritéit gouf dogéint mat 15 Sëtz bestätegt.

Claude Oswald

22. November 2011

 

Bahn und Verkehrsministerium in Baden-Württemberg gehen im Streit um Stuttgart 21 aufeinander zu/Minister Hermann bringt Kombibahnhof zurück ins Spiel

Berlin (ots) - Im Streit um das Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 gehen die Deutsche Bahn AG und die grün-rote Landesregierung in Baden-Württemberg aufeinander zu. Sechs Tage vor der Volksabstimmung bot der zuständige Bahnvorstand Volker Kefer dem Land an, gemeinsam nach Wegen zu suchen, um die vereinbarten Kosten nicht zu überschreiten. In der SWR-Talkshow "2+Leif" sagte Kefer am Montagabend: "Es wird immer davon ausgegangen, dass der Kostendeckel gerissen wird. Warum versuchen wir nicht gemeinsam ein Projekt zu realisieren innerhalb des Kostenrahmens? Wenn wir gemeinsam an einem Strick ziehen, ist es möglich das Projekt innerhalb dieses Kostenrahmens herzustellen." Gleichzeitig zeigte sich der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Bündnis '90 / Die Grünen) in "2+Leif" offen für eine Mischung aus unterirdischem Bahnhof und Kopfbahnhof. Wörtlich sagte Hermann: "Wir haben das kritisch beurteilt. Mein Haus hat das auch abgeschätzt was die Kosten anlangt. Und man kann zumindest eines sagen: Mit der vereinbarten Summe könnte man in etwa den Kombibahnhof bauen, nicht aber den Durchgangsbahnhof." 

Für den Fall eines Scheiterns des Volksentscheids am kommenden Sonntag forderte Hermann die Bahn im SWR zu mehr Kompromissbereitschaft auf: "Wenn das Quorum knapp nicht erreicht wird, und die Mehrheit dagegen ist, dann wird es nicht sehr ruhig sein. Dann ist das schon für die Bahn ein Problem. Will sie einem Land einen Bahnhof aufs Auge drücken, wo die Mehrheit der Bevölkerung sagt: Den Mist wollen wir nicht haben?"

 

 

13. September 2011

 

 

 

(Luxemburger Wort)

 

Kommentar:  D'Iddi ass net onsympathesch. Firwat mer allerdings fir eng Standseelbunn e "Schattel" soen, bleift mir e Rätsel. De Lex Roth wäerd sech mat Sëcherheet opregen, an da ginn ech him Recht.

 

Claude Oswald

 

 

30. August 2011

 

 

De François Bausch begréisst Tram-Projet vum Claude Wiseler

(...)

De Stater Verkéiersscheffen begréisst d'Asiicht vun der Regierung, d'Gemeng Lëtzebuerg fuerdert dat do nämlech zénter laangem.

Eigentlech war jo geplangt fir mam traditionellen Zuch bis op de Findel an duerno de Kierchbierg ze fueren; do hätt een dann op den Tram kënnen ëmklammen. Dee Projet leit awer elo mol op Äis an den Ausbau vum Tram kritt Prioritéit. De Stater Scheffe François Bausch ass zefridden.

Si hätten ëmmer gefrot, dass den Tram ausgebaut soll ginn op de Findel. Éischtens well dat manner deier gëtt, zweetens méi efficace ass well dann huet een als Voyageur deen um Findel ukënnt direkt Verbindungen an d'ganz Stad. Mam Zuch hätt een ëmmer nach eemol mussen ëmklammen. Dat hätt net vill Sënn gemaach, sou de François Bausch. D'Stad Lëtzebuerg wier ënnert dem Strëch ëmmer extrem Demandeur gewiescht fir déi dote Variant, dofir si si iwwerzeegt, dass d'Zuchlinn Findel - Kierchbierg net wäerd gebaut ginn, wat eng gutt Saach ass.

2017 soll den Tram jo rullen, fir de François Bausch ass dat ee realisteschen Zeitkader. D'nächst Joer gëtt d'Ëffentlechkeet consultéiert an 2013 soll de Gesetzprojet gestëmmt ginn.

De Grénge Politiker ass iwwerzeegt dass den Tram ee Succès gëtt an dass d'Leit en acceptéieren. Wat d'Geschäfter um Tracé ugeet wieren dat am Ausland Top-Lage ginn, an dat wäerd sénger Meenung no hei net anescht ginn. Just d'Angscht virum Chantier bleift bestoen.

Déi Chantiersphase muss optimaalst organiséiert ginn. Zesumme mam Geschäftsverband war d'Gemeng Lëtzebuerg sech e Model op Angers ukucken, dee vun hinne rausgesicht gouf, a ganz gutt funktionéiert huet. Et wëllt een deen à la lettre suivréieren. Et misst ee vläicht drun denken, während der Chantiersphase eng Entschiedegungsprozedur virzegesinn, wa Komplikatioune génge kommen.

An deene meeschte Stied déi een Tram kruten, ass e kuerz duerno ausgebaut ginn, seet de François Bausch, dee sech och scho seng Gedanke mëcht. An de Grondiddie virun 10 Joer war scho virgesinn, dass deen Tram net nëmmen um Gebitt vun der Stad soll fueren. Mam Findel géif ee jo schonn aus der Stad erausfueren, mä och no Westen hin a Richtung Bartreng kënnt een en Tracé virgesinn, vun Zéisseng aus. Am "plan sectoriel transport" sinn do och schonn Tracéë reservéiert. Och Richtung Houwald, Gemeng Hesper kënnt ee weiderdenken, genausou wéi Sandweiler, Nidderaanwen, well ee jo scho Richtung Findel fiert. Dat wier de Virdeel vun deem System, well e flexibel ass, an d'Leit dohinner siche geet, wou se och wunnen.

Ähnlech wéi den Nohaltegkeetsminister wëllt de François Bausch awer elo mol, dass déi éischt Schinn geluecht gëtt. Soss gëtt et jo och näischt auszebauen.

(www.rtl.lu)

 

 

29. August 2011

 

 

Endlech emol nees eng positiv Noricht aus dem Ländchen ...

Claude Wiseler: Projet Tram duerch d'Stad soll 2014 starten

RTL - 29.08.2011, 17:17 - Fir d'lescht aktualiséiert: 29.08.2011, 17:27

 

Tram:  2014 soll ugefaange ginn den Tram duerch d'Stad ze bauen. Dat huet den Nohaltegkeetsminister e Méindeg nach eemol am RTL-Interview betount.

 

D'Préparative lafen, d'nächst Joer soll d'Ëffentlechkeet consultéiert ginn, an 2013 soll de Gesetzprojet déposéiert ginn.

An enger éischter Phas ass jo den Tracé tëscht der Gare an dem Kierchbierg geplangt. De Claude Wiseler confirméiert, dass dru geduecht gëtt, fir bis op de Sennéngerbierg ze fueren, wou ee grousse Park and Ride hikënnt, an da weider bis bei d'Aérogare.

Op där anerer Säit wëll een den Tram vun der Gare bis de Ban de Gasperich ausbauen a bis op Hollerech-Zéisseng. D'Extensioun Findel a Ban de Gasperich, wëllt ee relativ séier entaméieren, wann den Tram bis fiert. Dat soll jo 2017 de Fall sinn.

 

 

6. August 2011

 

 

Brief aus Berlin

Die Bahn: Stiefkind der deutschen Politik

veröffentlicht am 06.08.2011

Deutschland ist ein Autoland. In der Bundesrepublik werden nicht nur leistungsstarke Wagen von Mercedes, BMW oder Audi gebaut. Deutschland ist auch das einzige Land in Europa, wo diese ohne Tempolimit über die Autobahnen brausen dürfen. So kam es Anfang Juli, als es in Luxemburg wegen überhöhter Ozonwerte Smogalarm gab, zu einer absurden Szenerie. Während die Autofahrer bis zum Grenzübergang Mesenich nur mit 90 Kilometern in der Stunde über die großherzogliche Autobahn fahren durften, gab es ab der Sauerbrücke auf deutscher Seite überhaupt kein Tempolimit mehr. Dabei kann man davon ausgehen, dass empfindliche Personen in Oberbillig genauso unter erhöhten Ozonwerten leiden wie in Wasserbillig. Ungefähr 50 Kilometer flussaufwärts, unmittelbar neben dem Dorf Ürzig, baut die rot-grüne rheinland-pfälzische Landesregierung gerade eine Straßenbrücke über die Mosel, die zwar sehr umstritten ist, die sich die Landesregierung aber eben mal 330 Millionen Euro kosten lässt.

Für die Bahn bleiben da nur ein paar Brotkrumen übrig. Zwar soll es nach wie vor einen zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Igel und Igel-West geben, was die Anbindung Luxemburgs an Trier verbessern würde. Aber wie im Frühjahr bekannt geworden ist, wurde der ebenfalls geplante zweigleisige Ausbau der Eisenbahnbrücke über die Mosel bei Konz gestrichen.

Nadelöhr am Kreuz Konz

Anstatt der ursprünglich geplanten 48 Millionen Euro darf das Projekt jetzt nämlich nur noch 19 Millionen kosten. Davon stammen überdies acht Millionen aus Luxemburg. Bei den Investitionen in die Schiene ist Deutschland europäisches Schlusslicht. Die Schweiz beispielsweise gibt pro Kopf der Bevölkerung sechs Mal mehr Geld aus für Bau und Unterhalt von Bahnstrecken als Deutschland.

Wahlen gewinnt man in Deutschland nicht mit dem Bau von Bahnstrecken. Wahlen gewinnt man, indem man Straßen baut und gleichzeitig den Autofahrern die Seele streichelt. So ist die Benutzung der Autobahnen für Pkw im großen Transitland Deutschland – im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern Europas – nach wie vor kostenfrei.

Wenn Deutschland in die Schiene investiert, dann handelt es sich dabei meistens um teure Prestigeprojekte, deren Nutzen zumindest zweifelhaft ist. Auch das sture Festhalten der Bahn am unterirdischen Bahnhof in Stuttgart hat mehr mit Rechthaberei zu tun als mit dem Nutzen des Projekts. In den fortschrittsgläubigen 60er und 70er Jahren gab es in zahlreichen deutschen Städten Pläne, die Innenstädte von Gleisen zu befreien und die Bahngleise in den Untergrund zu verlagern. Doch nach und nach wurden diese Vorhaben wieder begraben. Zu aufwändig und zu teuer, so hieß es damals. Auch in Frankfurt/Main ließ man von diesem Vorhaben wieder ab und lebt seitdem ganz gut mit dem alten Kopfbahnhof. Nur in Stuttgart wollte man klüger sein und hielt am unterirdischen Bau fest.

Geißler im Nazi-Jargon

Doch weil die Bürger heute nicht mehr alles hinnehmen, was sie aus der Politik vorgesetzt bekommen, ist die Atmosphäre in Stuttgart nun vergiftet. Unabhängig davon, ob die Ängste vieler Bürger angesichts der Mega-Baustelle berechtigt sind oder nicht, bleibt zu klären, ob die großen Summen, die der Bau verschlingen wird, gut investiert sind.

Zusätzlich zum Bahnhof, der rund vier Milliarden Euro kosten soll, wird auch eine neue Bahnstrecke nach Ulm gebaut, die mit mindestens sieben Milliarden zu Buche schlägt. Und das alles für einen Zeitgewinn von gut 20 Minuten zwischen beiden Städten. Anderswo wird dieses Geld fehlen, wie beim Ausbau der Bahnlinie im Rheintal, die sehr wichtig ist für den Güterverkehr zwischen Nord- und Südeuropa. Oder eben am Kreuz Konz.

Der Schlichter in Stuttgart, Heiner Geißler, hat nun vorgeschlagen, als Kompromiss zwischen Befürwortern und Gegnern nur eine abgespeckte Version des unterirdischen Bahnhofs zu bauen. Der Regionalverkehr könnte weiter oberirdisch abgefertigt werden. Doch Geißler hat sich in den vergangenen Tagen um Kopf und Kragen geredet, als er die beiden Streitparteien mit dem Goebbels-Zitat „Wollt ihr den totalen Krieg?“ von seiner Idee überzeugen wollte.

Die Schlichtung ist damit so gut wie tot, und das geplante Referendum im Herbst scheitert wahrscheinlich am hohen Quorum von 33 Prozent. Es deutet also sehr viel darauf hin, dass Stuttgart einen neuen, unterirdischen Bahnhof bekommt. Und darauf, dass die Bahnfahrt von Luxemburg nach Trier weiter eine Mühsal bleibt.

(www.journal.lu)

 

Kommentar: Jeder Krieg ist eine verpasste Chance, die Probleme dieser Welt friedlich und vernünftig zu lösen. Stuttgart 21 steht wohl ebenso für eine verpasste Chance, eine vernünftige und ausgewogene Verkehrspolitik im Konsens mit den Bürgern zu machen.

 

 

30. Juli 2011

 

 

Die Bahnverantwortlichen reiten auf hohem Ross ...

 

Bahn vergibt Millionen-Aufträge für "Stuttgart 21" 

Konzern will unbeirrt am neuen Bahnhof weiterbauen

..Die Deutsche Bahn hat weitere Bauaufträge im Volumen von mehr als 700 Millionen Euro für den Bau des umstrittenen Bahnhofsprojekts "Stuttgart 21" vergeben. Dies bestätigte Bahn-Infrastrukturvorstand Volker Kefer der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Damit wären 25 Prozent des Gesamt-Bauvolumens von Stuttgart 21 vergeben. Um zu verdeutlichen, wie ernst es uns ist: Die Vergabe ist erfolgt", sagte Kefer.

Der Konzern beharre auch nach dem überraschenden Kompromissvorschlag des Schlichters Heiner Geißler, der eine Kombination aus Tief- und Kopfbahnhof vorgeschlagen hat, auf seinem Baurecht. Die für November geplante Volksabstimmung wolle der Konzern ebenfalls nicht abwarten: "Wir werden natürlich weiterbauen. Wir werden völlig unaufgeregt dieses Projekt fortführen, so wie es notwendig, sinnvoll und richtig ist", sagte Kefer. Den Geißler-Vorschlag wies Kefer zurück. "Ich weise darauf hin, dass wir für Stuttgart 21 über die nötigen Planfeststellungs-Beschlüsse und einen rechtskräftigen Finanzierungsvertrag verfügen. Dies gibt es für keine andere Idee, auch nicht für die von Dr. Geißler", sagte Kefer. ...

(www.yahoo.de)

Kommentar: Da kann man nur sagen: "Pfui!"

 

 

30. Juli 2011

 

„Frieden in Stuttgart“ 

Stuttgart 21: Schlichter Geißler schlägt überraschend Kombi-Lösung vor 

Alter Fuchs: Heiner Geißler hat einmal mehr in letzter Minute ein Ass aus dem Ärmel gezogen.

Stuttgart-21-Schlichter Heiner Geißler hat überraschend einen weitreichenden Kompromiss im Streit um den Tiefbahnhof vorgeschlagen. Geißler regte am Freitag im Stuttgarter Rathaus eine kombinierte Lösung aus dem bestehenden Kopfbahnhof und der geplanten Durchgangsstation vor. Der Fernverkehr solle durch den neuen Tiefbahnhof mit vier statt acht Gleisen laufen, der Nahverkehr über einen ebenfalls verkleinerten Kopfbahnhof. Er habe den Vorschlag auch bereits der Bundesregierung und der baden-württembergischen Landesregierung zukommen lassen.

Das Papier, das er gemeinsam mit dem Schweizer Verkehrsberatungsbüro sma erarbeitet hat, trägt den Titel: „Frieden in Stuttgart.“ „Angesichts der enormen Risiken und der verhärteten Fronten fühle ich mich als Schlichter verpflichtet, alle Beteiligten zu bitten, die Chancen einer Friedenslösung zu prüfen“, schreibt der frühere CDU-Generalsekretär darin.

Als Kompromiss schlägt Geißler konkret vor: „Die Grundidee einer durchgehenden Schnellfahrstrecke Mannheim – Stuttgart-Ulm mit einem tiefliegenden Durchgangsbahnhof in Stuttgart an heutiger Lage bleibt bestehen. Dagegen soll ein etwas verkleinerter Kopfbahnhof mit seinen Zufahrten und die Gäubahn auf dem Stadtboden von Stuttgart weiterhin in Betrieb bleiben.“

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) sagte, Geißlers Vorschlag sei es wert, geprüft zu werden. „Wir werden diesen Kompromissvorschlag nicht einfach vom Tisch fegen“, sagte Hermann. Es sei jedoch verfrüht, schon jetzt konkret Stellung in der Sache zu beziehen. Zudem könne er nicht für die gesamte Landesregierung sprechen, da es zwischen Grünen und SPD zu Stuttgart 21 verschiedene Meinungen gebe. Die Südwest-CDU lehnte den Kompromiss ab. Das Konzept sei veraltet und schon früher verworfen worden, sagte eine Sprecherin.

Die Kosten für das Kombi-Modell schätzen sma und Geißler auf 2,5 bis 3 Milliarden Euro. Der Tiefbahnhof soll 4,1 Milliarden Euro kosten. In Geißlers Konzept würde der viergleisige, unterirdische Bahnhof direkt unter die heutigen Kopfbahnhofgleise gelegt. Die bisher geplante Durchgangsstation sollte quer zum bestehenden Bahnhof liegen.

Hermann erklärte, einen ähnlichen Vorschlag hätten die Grünen bereits in den 1990er-Jahren gemacht, nun müsse Geißlers Variante untersucht werden. „Das Ziel von Heiner Geißler ist es, aus der völlig verfahrenen Situationen einen Ausweg zu finden. Alle sollten deshalb in sich kehren, sich keinem Vorschlag grundsätzlich verschließen.“ Dies gelte auch für ihn. Kurz bevor Geißler seinen Vorschlag den Gegnern und Befürwortern unterbreitete, hatten sich die Fronten weiter verhärtet. (dpa)

(www.wort.lu)

 

Kommentar:  Meistens haben solche gut gemeinten Kompromissvorschläge keine Chance, eben weil die Fronten verhärtet sind. Keine Seite will auch nur um einen Zentimeter nachgeben, und sei es nur aus Angst das Gesicht zu verlieren. Rechthaberei verträgt sich nicht mit Einsicht.

 

Aber vielleicht geschieht ja ein Wunder, und die Menschen kommen tatsächlich aufeinander zu. Frieden ist ein kostbares Gut ...!

 

 

9. Juli 2011

 

 

Tausende "Stuttgart 21"-Gegner fordern Baustopp 

Friedliche Proteste mit Kundgebung und Menschenkette

Am Stuttgarter Hauptbahnhof haben erneut etliche tausend Menschen gegen das Bahnprojekt "Stuttgart 21" demonstriert. Die Veranstalter sprachen von mehr als 15.000 Teilnehmern, die Polizei von 7000 Demonstranten. Während der Proteste mit einer Kundgebung und einer Menschenkette am Bahnhof verzeichnete die Polizei keine Zwischenfälle.

Unter dem Motto "Herr Grube, Herr Ramsauer, genug getrickst - Baustopp für immer" kritisierten die Demonstranten "skandalöse Kostenvertuschungen bei den Baukosten für 'Stuttgart 21'" und forderten von Bahnchef Rüdiger Grube und Bundesverkehrsminister Peter Raumsauer (CSU) einen dauerhaften Verzicht auf das umstrittene Projekt. Der Sprecher des Aktionsbündnisses gegen "Stuttgart 21", Hannes Rockenbauch, wertete die erneuten Proteste als "Zeichen, wie friedlich und lebendig der Widerstand ist".

(www.yahoo.de)

 

 

8. Juli 2011

 

Vandalismus und Graffiti werden für die Bahn von Jahr zu Jahr teurer

Halle (dapd). Graffiti und Vandalismus-Schäden bei der Deutschen Bahn nehmen zu. "Für die Beseitigung müssen wir von Jahr zu Jahr mehr Geld aufwenden", sagte der Vorsitzende der Regionalleitung von DB Regio Südost, Georg Stephan Wigger, der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung".

Bundesweit schlugen Schmierereien und mutwillige Zerstörungen an Zügen und auf Bahnhöfen im vergangenen Jahr mit 50 Millionen Euro zu Buche, ein neuer Rekord. Erwischt werden die Täter nur selten, die Bahn erstattet häufig Anzeige gegen unbekannt.

dapd

(www.yahoo.de)

Kommentar: Man kann sich bereits jetzt vorstellen, wie es im Fall vun "Stuttgart 21" sein wird, wenn es unterirdisch nach Urin stinkt, wenn überall der Dreck herumliegt und wenn die Leute sich ganz einfach nicht wohl fühlen.

Aber die Bahnmanager und ihre Helfershelfer in der Politik müssen ja nicht den Zug nehmen. Für sie stehen Luxuslimousinen und Business Jets bereit.

 

 

7. Juli 2011

 

 

"Stuttgart 21": Polizei erzwingt Herausgabe von Videos 

Beweismaterial zu Protesten mit verletztem Zivilbeamten

Nach den gewaltsamen Protesten gegen das Bahnhofsprojekt "Stuttgart 21" haben Polizei und Staatsanwaltschaft Projektgegnern mit Hausdurchsuchungen gedroht. Mit den Durchschuchungsbeschlüssen erzwangen die Ermittler von den "Parkschützern" die Herausgabe von Videoaufnahmen der Proteste vor gut zwei Wochen, bei denen ein Zivilbeamter verletzt wurde.

Polizei und Staatsanwaltschaft wollten am Morgen Büroräume der "Parkschützer" und die Privatwohnung deren Sprechers, Matthias von Herrmann, durchsuchen. Sie begründeten diesen Schritt damit, dass die "Stuttgart 21"-Gegner die Herausgabe von Beweismaterial für die Ermittlungen verweigert hätten. Diese hätten bei einer Pressekonferenz Bildmaterial gezeigt, das unter anderem den Angriff auf den Polizeibeamten gezeigt habe. Sie hätten zudem namentlich nicht genannte Tatzeugen zitiert.

Die Polizeibeamten trafen "Parkschützer"-Sprecher von Herrmann am frühen Morgen nach dessen eigenen Worten in der Wohnung, in der er gemeldet ist, zunächst nicht an. Als sie telefonisch mit ihm Kontakt aufgenommen hätten, habe er ihnen zugesagt, ihnen das Material in den Büroräumen zu übergeben. Es sei also eine "Lüge", wenn die Polizei von Hausdurchsuchungen spreche.

Von Herrmann warf den Ermittlern vor, eine "dreiste Kampagne" gegen die Projektgegner zu führen. Es werde versucht, "die Parkschützer als kriminelle Bande darzustellen". Er sagte zudem, anders als von der Polizei dargestellt sei er zuvor nicht zur Herausgabe des Videomaterials aufgefordert worden. Er sei lediglich gefragt worden, ob er als Zeuge aussage. Er habe dies mit Berufung auf sein Zeugnisverweigerungsrecht abgelehnt. Von Herrmann verwies zudem darauf, dass die Videos auf "Youtube" zu sehen seien.

Die Staatsanwaltschaft braucht nach Angaben von Behördensprecherin Krauth aber für die Ermittlungen möglichst das Orginalmaterial, das auf der Pressekonferenz gezeigt wurde. Die Polizei sprach von Herrmann laut Krauth auch auf das Material an.

Bei einer Demonstration gegen "Stuttgart 21" war es am 20. Juni zu Auseinandersetzungen gekommen. Laut Polizei rissen mehrere hundert Menschen einen Bauzaun nieder und stürmten eine Baustelle. Ein 42-jähriger Zivilbeamter soll zusammengeschlagen und verletzt worden sein. Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen wegen des Verdachts auf gefährliche Körperverletzung auf. Ein Beschuldigter sitzt in Untersuchungshaft. ...

(www.yahoo.de)

Kommentar:  So wie das läuft, kann der Katakombenbahnhof "Stuttgart 21" schon lange nicht mehr überzeugen. Selbst die Befürworter müssen zugeben, dass angesichts der eskalierenden Gewalt keine rechte Freude aufkommt. "Stuttgart 21" verbindet nicht, "Stuttgart 21" spaltet die Gesellschaft. 

Zum Glück gibt es in Luxemburg nur eine unbelehrbare Minderheit, die verbissen am Schummerschen Projekt einer Katakombenbahn festhält.

 

 

21. Juni 2011

 

 

„Eis Gare bleift stoen!“ - Ein Hauch von Stuttgart in Ettelbrück?

 

 

(www.wort.lu)

 

Kommentar:  Das Tramprojekt, welches die Nordstadt Ettelbrück-Diekirch mit dem Zentrum und dem Süden des Landes verbinden würde, wäre vermutlich eine Stadtbahn gemäß dem ursprünglichen Karlsruher Modell.  Dieses aber scheint in Luxemburg gestorben; beziehungsweise will nach dem traurigen Abgang von Transportministerin Mady Delvaux niemand mehr dieses Eisen anfassen.

 

Ohnehin scheint auch die Schiene zwischen Ettelbrück und Diekirch zur Disposition zu stehen. Liberale und grüne Lokalpolitiker wollen die Bahn abschaffen und durch Busse ersetzen, weil der Schienenstrang in ihren Augen stört, oder weil es nach ihrer Ansicht keine Nachfrage auf der Schiene gibt. Der Eisenbahnerlandesverband sieht dies anders.

 

Man darf also gespannt sein, welches Schicksal beide Projekte, der Abriss des Ettelbrücker Bahnhofs und der Abriss der Bahnstrecke von Ettelbrück nach Diekirch im kommunalen Wahlkampf erfahren werden. Eine Handvoll Idealisten haben sich vor einigen Jahren zusammengetan und die "Nordstad Tram asbl" gegründet. Wer Näheres erfahren möchte, sollte sich an die Vereinsverantwortlichen wenden:

 

Kontakt:
E-mail: NordstadTram@rail.lu
25, op Kräizfelder
L-9142 Burden
Maurice Losch (Erster Vorsitzender)
Albert Lambert (Zweiter Vorsitzender) 
Nicolas Krack (Schriftführer)
Claude Gillen (Schatzmeister)
Freie Bahn für die moderne Stadtbahn !

 

Gewaltsame Proteste gegen "Stuttgart 21"
Neun Polizisten verletzt - Mehrere Festnahmen


In Stuttgart ist es zu gewaltsamen Protesten gegen das umstrittene Bahnhofsprojekt "Stuttgart 21" gekommen. Nach einer Demonstration gegen das Projekt hätten hunderte Demonstranten am Montagabend einen Bauzaun niedergerissen und seien auf das Gelände des Grundwassermanagements vor dem Bahnhof gestürmt, sagte ein Sprecher der Polizei. Dort hätten sie Baufahrzeuge beschädigt und Baumaterial zerstört. Die Demonstranten seien mit "brachialer Gewalt" vorgegangen. Den Bauzaun hätten sie auf einer Länge von rund 200 Metern niedergerissen.

Acht Polizisten seien verletzt worden, als Demonstranten einen Sprengzünder hätten explodieren lassen, sagte der Polizeisprecher. Die Beamten seien mit Verdacht auf ein Knalltrauma ins Krankenhaus gebracht worden. Demonstranten hätten zudem einen Zivilbeamten attackiert, niedergeschlagen, getreten und dabei schwer verletzt. Ein Kollege des Zivilpolizisten habe vor dem "Mob" fliehen können, sagte der Polizeisprecher.

Einige der Demonstranten kletterten den Angaben zufolge auf das Dach des Baustellengebäudes, sie verließen dieses am Abend aber wieder. Es wurden demnach mehrere Demonstranten festgenommen, eine genaue Zahl konnte der Polizeisprecher zunächst nicht nennen.

Die Bahn hatte vor kurzem die Bauarbeiten an dem umstrittenen Projekt nach zweimonatiger Pause wieder aufgenommen. Der Baustopp war wegen des baden-württembergischen Landtagswahlkampfs und der Bildung der neuen grün-roten Landesregierung verhängt worden. Die von Grün-Rot gewünschte Aussetzung der Bauarbeiten bis zu einer Volksbefragung über das Projekt im Oktober lehnte die Bahn wegen angeblich dadurch entstehender Kosten in Höhe von 410 Millionen Euro ab. Bei dem heftig umstrittenen Projekt soll der Stuttgarter Sackbahnhof in eine unterirdische Durchgangsstation mit kilometerlangen Tunnelstrecken umgebaut werden.

(www.yahoo.de)

Kommentar:  Es rächt sich, dass die Bahn ein umstrittenes Projekt gegen den Willen des Volkes durchziehen will. Leider trifft der Zorn nicht die Verantwortlichen, sondern Polizisten die unter dem Strich ihre Arbeit verrichten und eigentlich dazu da sind, das Volk gegen Bösewichte zu schützen. 

 

 

20. Juni 2011

 

 

Ironie des Schicksals ...?

Ettelbréck 21 asbl: Lokal Gare virum Ofrappe retten!

RTL - 20.06.2011, 15:45 - Fir d'lescht aktualiséiert: 20.06.2011, 16:12

 

Ettelbréck 21: D'Associatioun wëll, dass d'Ettelbrécker Gare op d'Lëscht vun den historesche Monumenter kënnt an net wéinst enger Strooss opgerappt gëtt.

 

Am Februar gouf d'asbl Ettelbréck 21 gegrënnt, déi als Haaptzil huet, d'Demolitioun vun der Gare an der Patton-Stad ze verhënneren.

D'Associatioun wëll donieft, dass d'Ettelbrécker Gare op d'Lëscht vun den historesche Monumenter kënnt, déi ze schütze sinn, an dass och aner Garë vun der Nordstreck erhale bleiwen, wéi de President René Goergen betount.

D'Nordstreck hätt virun allem dem Norden ee gewëssen Elan économique bruecht an d'Garen, déi no engem bestëmmte Schema gebaut goufen, géifen eng Particularité commune duerstellen an duerch hire Räichtum un Natursteng beandrocken. Dofir kinnte si fir de Patrimoine national interessant sinn.

Den Informatiounen no, déi Ettelbéck 21 virleien, ass d'Gare zu Ettelbréck déi zweet am Land vum Verkéiersopkommen hier a vun der Importenz fir d'CFL.

Wéinst engem Stroosseprojet mat Tunnel misst déi al Gare awer elo "réckelen". Well et aus Stabilitéitsgrënn net méiglech wär, fir ënnert der Gare erduerchzefueren, misst d'Gare, déi 2012 iwwregens 150 Joer kritt, ofgerappt, duerch e Provisorium ersat an dono aus dem Zentrum vun Ettelbréck eraus versat ginn.

Fir d'asbl gëtt dëse Projet wuel net nëmmen een deieren: D'Patton-Stad kéint net 10 Joer mat sou engem Chantier liewen, deen och d'wirtschaftlecht Liewen handicapéiere kéint, soen d'Leit vun Ettelbréck 21. Dobäi wäre schonn eng Rëtsch Butticker kuerz virdrun zouzemaachen.

Der asbl hir Demande de classement vun der Ettelbrécker Gare wär iwwregens positiv vu Sites et Monuments aviséiert ginn, sot de René Goergen. Vun der zoustänneger Ministesch hätt een awer nach keng Äntwert kritt.

Ettelbréck 21 huet an der Tëschenzäit eng 150 Memberen a wëll doriwwer eraus bei der Urbanisatioun vun der Patton-Stad e Wuert matschwätzen. An deem Kontext setzt ee sech fir d'Erhale vum architektonesche Patrimoine an.

An engem Mount huet d'asbl Rendez-vous mat de Ministere Wiseler a Schank; dee Moment wëll Ettelbréck 21 Alternativen zum Ofrappe vun der Gare virleeën.

 

(www.rtl.lu)

Kommentar: Die Anspielung auf das umstrittene Bahnhofsprojekt "Stuttgart 21" ist wohl purer Zufall. Gemeinsam ist beiden Projekten, dass historische Bausubstanz zerstört werden soll.

 

Ansonsten wurde "Ettelbrück 21" rechtzeitig vor den Kommunalwahlen aus der Taufe gehoben. Die politischen Parteien müssen wohl oder übel Farbe bekennen.

 

Farbe bekennen müssen die Parteien auch, was die Zukunft der Bahnstrecke nach Diekirch betrifft. Hier reicht der Fächer von der radikalen Stilllegung und dem Ersatz durch Straßenbusse über den Bau einer lokalen (Gummi)straßenbahn bis zum Erhalt der Strecke in ihrer jetzigen Form.

 

 

 

10. Juni 2011

 

Umstrittener Bahnhof "Stuttgart 21" wird weitergebaut

Land verzichtet auf Baustopp-Antrag

Erstmals seit dem Regierungswechsel in Baden-Württemberg wird beim Bahnprojekt "Stuttgart 21" wieder im größeren Stil gebaut: Weil die neue grün-rote Landesregierung auf einen Antrag auf Baustopp verzichtet, kündigte die Bahn für kommende Woche neue Arbeiten an dem umstrittenen Projekt an. Zwischen Bahn und Landesregierung kam es zu einem Streit über die angeblichen Kosten eines Baustopps.

Die grün-rote Landesregierung unter Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will im Oktober das Volk befragen, ob "Stuttgart 21" gebaut werden soll. Wunsch der Regierung war es, bis dahin die Bauarbeiten auszusetzen. Dies würde laut Bahn aber 410 Millionen Euro kosten, der Konzern verlangte deshalb eine Beteiligung des Landes an den Kosten.

Bahn-Technikvorstand Volker Kefer sagte, die Landesregierung habe im Lenkungsausschuss zu dem Projekt den Kompromissvorschlag der Bahn zur Kostenübernahme abgelehnt. Damit sei auch die Kostendiskussion beendet. "Damit ist klar, dass wir ab nächster Woche bauen und bauen müssen", sagte Kefer. Es würden zwar nicht martialisch die Bagger rollen, es werde aber die Bautätigkeit wieder hochgefahren.

Landes-Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) erhob allerdings schwere Vorwürfe gegen die Bahn. Er warf dem Konzern vor, nicht nachgewiesen zu haben, welche Kosten durch eine Verlängerung des Baustopps tatsächlich entstehen würden. Die Bahn habe keine Belege für die angeblich entstehenden Kosten vorgelegt. "Wir als Landesregierung haben keinen Baustopp beantragt, weil wir als Voraussetzung dafür erst mal eine Kostenrechnung haben müssen, die glaubwürdig ist, die nachvollziehbar ist, die man auch akzeptieren kann", sagte Hermann im Anschluss an die gemeinsame Sitzung mit Kefer.

Die stellvertretende FDP-Chefin Birgit Homburger nannte den Verzicht der Landesregierung auf einen Baustopp-Antrag eine "Entzauberung der Grünen". Grün-Rot sei in der harten Realität des Regierungshandelns angekommen. "Die grün-rote Landesregierung hat auf Zeit gespielt - und verloren. Wer den Baustopp will, muss ihn auch bezahlen", erklärte Homburger.

Der stellvertretende Fraktionschef der Linken, Ulrich Maurer, warf den Grünen vor, im Wahlkampf gegen "Stuttgart 21" als ein Zehn-Milliarden-Grab gewettert zu haben und nun nicht bereit zu sein, das "äußerst geringe" finanzielle Risiko eines Baustopps einzugehen. Die Grünen hätten bereits kurz nach der Regierungsübernahme ihre Wähler verraten.

(www.yahoo.de)

Kommentar:  Es scheint sich leider zu bewahrheiten, dass Politik nicht immer ehrlich gegenüber den Bürgern ist. Einigen Polithengsten kommt es wohl eher darauf an, dass sie persönlich vorankommen und Karriere machen ...  nach den Wahlen ist das Volk dann überflüssig.

Demokratie könnte man sich freilich auch anders vorstellen. Im Ansatz hat es vor den Wahlen ja funktioniert.

 

 

21. Mai 2011

 

 

Verkehrsstudie
Bus und Zug bei jungen Menschen nicht beliebt
Imageproblem der öffentlichen Verkehrsmittel / Umweltschutz nicht prioritär für junge Leute

 

Von Tatjana Konieczny

Junge Menschen betrachten den öffentlichen Transport in Luxemburg zwar als kostengünstig und sicher, doch das Auto bleibt das beliebteste Fortbewegungsmittel. Dies geht aus einer Studie des „Centre d'études sur la situation des jeunes“ (Cesije) der Uni Luxemburg in Zusammenarbeit mit den CFL und dem Ministerium für nachhaltige Entwicklung und Infrastrukturen hervor. Demnach bleibt das Auto für viele junge Leute ein wichtiges Statussymbol, auf das sie im Alltag nur sehr ungern verzichten.

Zwischen Sommer 2008 und Frühling 2009 hat das Cesije eine Studie mit jungen Menschen zum Thema öffentlicher Transport gedurchgeführt. Insgesamt 73 Personen zwischen 13 und 30 Jahren wurden in Einzelgesprächen oder in Gruppendiskussionen gebeten, ihre Meinung zu den öffentlichen Verkehrsmitteln kundzugeben.

Die zahlreichen Aussagen wurden analysiert und interpretiert. Paul Milmeister von der Uni Luxemburg zufolge ermögliche diese Methode einen breiteren Einblick in ein bestimmtes Thema. „Ziel der Studie ist es, das Verhältnis der jungen Leute zum öffentlichen Transport zu erforschen. Dies kann dazu beitragen, die öffentlichen Nahverkehrsmittel zu verbessern“, betont Claude Wiseler, Minister für nachhaltige Entwicklung und Infrastrukturen.

Die Aussagen der befragten Personen wurden nachträglich in Kategorien eingeteilt, wie etwa Alltagstauglichkeit von öffentlichen Verkehrsmitteln, Sicherheit und Kosten. Aus der Studie geht hervor, dass junge Menschen den öffentlichen Transport nur bedingt als alltagstauglich betrachten. Oftmals ist er nur die zweite Wahl und wird, wenn überhaupt, nur für Pflichtwege, wie der alltägliche Weg zur Arbeit, als Alternative zum Auto in Betracht gezogen. „Das Auto gehört für junge Menschen ,zum Leben dazu‘ und wird oft mit Freiheit und Flexibilität assoziiert“, erklärt Conny Roob von der Uni Luxemburg.

Unzumutbare Wartezeiten

Zudem werde der Personennahverkehr mit einem Zeitverlust in Verbindung gebracht. „Die befragten Personen gaben an, dass Taktfrequenzen von 20 Minuten nicht zumutbar seien. Eine Wartezeit von zehn Minuten wurde als Maximum angesehen. Dies ermögliche es ihnen, den öffentlichen Verkehr viel spontaner und einfach zu nutzen“, so Roob. In puncto Sicherheit besagt die Studie, dass viele der Befragten Bus und Zug als sicherere Verkehrsmittel empfinden als das Auto. Doch viele, vor allem Frauen, fühlen sich beispielsweise zur Abendzeit nicht sehr sicher im Bus oder im Zug und fordern mehr Personal-Präsenz.

„Ich teile diese Sorgen und plane demnächst, die entsprechende Arbeitsgruppe über die Sicherheit im öffentlichen Transport für eine Zwischenbilanz einzuberufen“, so Wiseler. Umweltschutz spielt bei den Befragten im Zusammenhang mit dem öffentlichen Transport keine Rolle. „Für viele ist der Anteil des Autoverkehrs an der Umweltverschmutzung geringer als in den Medien oder von offizieller Seite dargestellt“, unterstreicht Paul Milmeister.

Daher bevorzugen viele junge Menschen weiterhin das Auto. Aus der Studie geht ebenfalls hervor, dass das Auto für zahlreiche junge Menschen ein wichtiges Statussymbol ist, das Freiheit und Unabhängigkeit verspricht. In diesem Kontext wird der öffentliche Transport nur als ein alternatives Fortbewegungsmittel angesehen. Für viele der Befragten sind typische Benutzer des öffentlichen Transports Personen, die arm oder sparsam sind. Menschen, die eine andere Einstellung zur Zeit und einen anderen Lebensstil haben als Autofahrer. Minister Wiseler zeigt sich über dieses Bild des typischen Benutzers von Bus und Zug sowie über die Tatsache, dass der Umweltgedanke oft keine Rolle spielt, erstaunt.

„In den nächsten Kampagnen müssen wir darauf achten, das Bild des öffentlichen Transports zu verbessern und die Thematik des Umweltschutzes stärker hervorzuheben“, so Wiseler.

(www.wort.lu)

 

 

Kommentar:  Man kann und man sollte niemanden zwingen, mit Bus und Bahn zu fahren. Es ist auch keine erstrebenswerte Perspektive, die Menschen materiell in die Armut zu treiben, damit sie gezwungen sind auf den öffentlichen Transport zurückzugreifen.

 

Das Auto einseitig als überflüssige Dreckschleuder zu bezeichnen wird der Wahrheit ebensowenig gerecht, denn es wurden in den vergangenen Jahrzehnten erhebliche Anstrengungen unternommen, um die Autos "sauberer" zu machen. Im ländlichen Raum ist das Auto oft flexibler als der Bus mit seinen starren Fahrplanzeiten und seinen fixen Linienführungen. Wo der Stundentakt anderenorts, bei größeren Entfernungen zwischen europäischen Hauptstädten als ein Fortschritt angesehen wird, wirkt er zwischen benachbarten Dörfern ziemlich lahm, wenn es darauf hinausläuft dass der Kunde im konkreten Fall 59 Minuten warten muss, weil er den Bus eben mal verpasst hat. Schlimmstenfalls ist der Kunde schneller als der Bus, wenn er zu Fuß geht ... aber nicht jeder will oder kann es sich leisten, seine Zeit auf diese Weise totzuschlagen. Wer vor die Wahl gestellt ist, entweder 59 Minuten auf den nächsten Bus zu warten oder die Strecke in der gleichen Zeit zu Fuß zurückzulegen, wird beides als eine Zumutung empfinden, wenn er spontan von A nach B muss.

 

Allein die Zahl der Pendler in den Ballungsgebieten spricht eigentlich für den öffentlichen Transport. Der Straßenraum ist dort begrenzt, und die unkontrollierte Vermehrung der Autos führt unweigerlich ins Verkehrschaos.

 

Dass der öffentliche Transport an einem Image-Defizit leidet, hat wohl auch damit zu tun, dass sich die Kundschaft im Laufe der Jahrzehnte verändert hat. Verändert hat sich auch das Bild der Gesellschaft.

 

Dort wo es früher einen gesunden Querschnitt gab, hat sich die sogenannte Mittelschicht zu einem großen Teil zurückgezogen und fährt mit dem Auto. Zurückgeblieben sind die berüchtigten "A"s:  die Auszubildenden, die Armen, die Asozialen und die Alkoholiker sowie die Asylanten. Vielfach Menschen also, zu denen mann/frau eine gewisse Distanz pflegt.

 

Die Gewalt in Zügen und Bussen trägt ihrerseits dazu bei, dass das Image noch schlechter wird. Der autofahrende Durchschnittsbürger fühlt sich in seinem Handeln bestätigt, dass er den öffentlichen Transport meidet.

 

Gut ist diese Entwicklung nicht. Es wäre besser, wenn es wieder einen Trend hin zur Mitte gäbe, hin zu mehr sozialem Zusammenhalt. 

 

 

10. Mai 2011

 

 

Parlament sagt Ja zum Bau einer Behelfsbrücke
Neue Brücke neben der Neuen Brücke
23 Millionen Euro wird die Behelfsbrücke kosten, die in der Hauptstadt neben dem Pont Adolphe errichtet wird.

 

(FeMo) - Die Neue Brücke in der Hauptstadt muss von Grund auf saniert werden und am Bau einer Behelfsbrücke führt kein Weg vorbei. An diesem Dienstag gab auch das Parlament grünes Licht für das Projekt, das im kommenden Jahr in Angriff genommen werden soll.

Platz für die Trambahn

Die neue Brücke, die in Fahrtrichtung Bahnhof 32 bis 37 Meter rechts neben dem Pont Adolphe errichtet wird, und die notwendigen Zufahrtswege sollen nicht mehr als 23 Millionen Euro kosten. Der Bau der Brücke und der Zufahrten wird etwa ein Jahr dauern. Die Brücke bekommt drei Fahrbahnen - eine wird nur von Bussen benutzt werden dürfen.

Seit längerem steht fest, dass der Pont Adolphe gründlich instand gesetzt werden muss. An der zwischen 1900 und 1903 erbauten Brücke wurden bereits vor zwei Jahrzehnten Schäden festgestellt. Die nun anstehende Sanierung und die ebenfalls vorgesehene Verbreiterung werden zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen. Danach werden auf der Brücke der öffentliche Nahverkehr und vor allem die Trambahn mehr Platz haben als heute.

Die Bau- und Abbauzeiten eingeschlossen wird die Brücke neben der Brücke rund vier Jahre lang das Bild in dieser Ecke der Hauptstadt prägen.

Zustimmung von allen Seiten

In der Abgeordnetenkammer wiederholte der CSV-Abgeordnete und Berichterstatter Lucien Clement noch einmal die vier wichtigsten Gründe für die Instandsetzung des Pont Adolphe: Die Tragfläche ist seit längerem nicht mehr dicht, in den Hauptbögen sind Steine lose, in den Bögen entstanden immer wieder neue Risse und es wurden obendrein statische Probleme festgestellt.

Kritik an der Instandsetzung des Pont Adolphe und dem Bau der Behelfsbrücke gab es im Parlament so gut wie keine. Quer durch alle Parteien wurde die Notwendigkeit der Sanierung nicht in Frage gestellt. Stadtbürgermeister Paul Helminger hatte allerdings einen präzisen Wunsch: Die Arbeiten an der Neuen Brücke dürften sich nicht negativ auf ein anderes Projekt auswirken - den Bau der Trambahn.

Ressortminister Claude Wiseler unterstrich zwei Dinge: Zum einen sei die Instandsetzung des Pont Adolphe unumgänglich geworden - mit oder ohne Tram. Zum anderen handele es sich bei der Behelfsbrücke mit Sicherheit um ein Provisorium. Nach dem Abschluss der Arbeiten am Pont Adolphe wird sie wieder aus dem Stadtbild verschwinden.

(www.wort.lu)

 

 

4. Mai 2011

 

 

City-Breakfast in der Hauptstadt
Schöffenrat begrüßt Bahnhaltestelle in Pfaffenthal
Bürgermeister unterstützt auch die weiteren Bestandteile des von Claude Wiseler beschriebenen Mobilitätskonzeptes



(raz) - Bürgermeister Paul Helminger hat am Mittwochmorgen beim „City Breakfast“ die Pläne des Nachhaltigkeitsministeriums begrüßt, eine Eisenbahnhaltestelle unterhalb der Roten Brücke im Hang zwischen dem Pfaffenthal und dem Kirchberg einzurichten.

Wie der bereits im Bau befindliche Aufzug vom Pfaffenthal zur Oberstadt passe auch diese Haltestelle zur Strategie des Schöffenrates, die Verbindungen zwischen den Stadtvierteln und die Anbindung an die verschiedenen Transportmittel zu verbessern. Dazu gehören auch die Brücke über dem Neudorf, für die noch kein detailliertes Projekt besteht, die Fußgängerbrücke nach Bonneweg und weitere „Vel'Oh“-Stationen.

Tram-Projekt verteidigt

Mit Interesse nahm Paul Helminger zur Kenntnis, dass Nachhaltigkeitsminister Claude Wiseler sich in der vergangenen Woche „in die Höhle des Löwen“ traute und das Tram-Projekt während der Generalversammlung von „RER Luxembourg“ verteidigte. Diese Vereinigung will bekanntlich unterirdische Eisenbahnhaltestellen unter der Stadt nach dem Projekt von Ingenieur Georges Schummer umsetzen. Paul Helminger zeigte sich erfreut, dass das von allen großen Parteien unterstützte Tram-Konzept aufrecht erhalten wird.

Der Bürgermeister unterstützt auch die weiteren Bestandteile des von Claude Wiseler beschriebenen Mobilitätskonzeptes mit Peripheriebahnhöfen, einer Tramanbindung des Flughafens und insbesondere der Eisenbahnhaltestelle unterhalb der Roten Brücke – ob die Verbindung nun per Rolltreppe oder per Schrägaufzug erfolgen wird. „Ich unterschreibe auch mit beiden Händen, dass die Verbindung bis hinunter ins Pfaffenthal verlängert werden soll“, so der Bürgermeister.

Mobilitätsschöffe François Bausch sagte, es müsse untersucht werden, ob eine Rolltreppe oder ein Schrägaufzug am besten geeignet ist – alles hänge von den technischen Merkmalen und der Kapazität des jeweiligen Systems ab. Paul Helminger ist auch erfreut über die Aussage des Ministers, dass die Haltestelle im Jahr 2014 zusammen mit der Tram umgesetzt werden soll.

(www.wort.lu)

Kommentar: Es freut einen zu lesen, dass die großen Parteien endlich Nägel mit Köpfen machen. Allerdings muss man zumindest im Gemeindewahlkampf 2011 mit Störmanövern seitens des rechtspopulistischen ADR rechnen. Die Protestpartei war von Anfang an gegen die Trambahn und sprach sich für eine Billig-Variante mit Gelenkbussen aus, bevor sie dann auf die Katakombenbahn von Ingenieur Schummer sprang.

 

 

2. Mai 2011

 

 

Neue Haltestelle in Pfaffenthal
Mit dem "Schrägaufzug" zum Kirchberg
Seilbahn ist und kann zudem auch behinderte Menschen befördern

 

(jw) - Bei der Suche nach dem optimalen Transportmittel von der zukünftigen Zughaltestelle im Pfaffenthal hinauf zum Kirchberg wird jetzt offenbar ein sogenannter "Schrägaufzug" (auch Standseilbahn genannt) bevorzugt. Ursprünglich sollte eine überdachte Rolltreppe die Reisenden auf den 42 Meter höher gelegenen Kirchberg befördern.

Wie die Gratis-Zeitung “Point 24” am Montag berichtet, würde man beim Transportministerium die Standseilbahn bevorzugen, da sie einerseits schneller ist und zudem auch behinderte Menschen befördern könnte. Ein ähnliches System funktioniert bereits am Montmartre in Paris.

Hauptbahnhof entlasten

Durch eine neue Zughaltestelle im Pfaffenthal beabsichtigt der für nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur zuständige Minister Claude Wiseler, den Hauptbahnhof zu entlasten. Die Reisenden könnten direkt unterhalb der Roten Brücke aussteigen und zum Kirchberg hinauffahren.

Mit 100 Millionen Euro wäre das Projekt relativ preiswert. Realisiert werden könnte die neue Anbindung bereits im Laufe der Arbeiten rund um die neue Tram im Jahr 2014.

(www.wort.lu)

Kommentar:  Wir nehmen's zur Kenntnis. Eine Fahrt mit der Standseilbahn unter freiem Himmel ist jedenfalls attraktiver als die Fahrt mit dem Schummer-Aufzug durch einen finsteren Schacht.

 

Fragt sich nur, ob das Fassungsvermögen der Wagen bei größerem Andrang ausreicht, wenn 200 oder 300 Personen auf einen Schlag zu befördern sind ...? 

 

 

Die Standseilbahn zum Montmartre in Paris (Foto: Claude Oswald).

 

29. April 2011

 

Geplante Rolltreppe könnte bis ins Pfaffenthal verlängert werden

Ingenieur Georges Schummer reagierte am Mittwochabend (27.4.) bei der Generalversammlung von „RER Luxembourg“ auf die Pläne des Nachhaltigkeitsministeriums, eine Bahnhaltestelle unterhalb der Roten Brücke einzurichten: „Sie hat zwei gute Seiten, aber viele Nachteile.“ Von diesem neuen Bahnhof soll bekanntlich eine Rolltreppe hinauf zum Kirchberg führen – möglicherweise sogar vom Pfaffenthal aus, so Minister Claude Wiseler. Während die „RER“-Mitglieder bei ihrer ablehnenden Haltung zur Tram bleiben, die zu wenig Kapazität biete und kaum billiger werde als Schummers Eisenbahn-„City Tunnel“ unter der Stadt, betonte Wiseler, dass die Tram einen unverzichtbaren Bestandteil des nationalen Verkehrskonzeptes darstelle.

Das Jahr 2010 war für „RER Luxembourg“-Präsident Patrick Birden gut und frustrierend zugleich – gut, da weiterhin viel Lobby-Arbeit für den City-Tunnel geleistet worden sei, und frustrierend, da die Aussichten auf eine Umsetzung dieses Projektes schlecht bleiben. „Es wurde nicht von der Krise profitiert, um eine Denkpause einzulegen, um herauszufinden, dass dieses Projekt doch besser ist“, meinte Patrick Birden. Bei der Ausarbeitung des Tram-Projekts sei bereits viel Geld „verbraten“ worden.

Minister Claude Wiseler wies dies zurück: Ein derartiges Projekt müsse eben gut geplant sein, damit die Baustelle so kurz wie möglich dauere. Leicht gemacht habe er sich die Anhängerschaft zum Tram-Lager bei seinem Amtsantritt nicht. Doch die Lektüre aller Studien habe nur den Schluss erlaubt, dass die Tram die beste Lösung sei – als Bestandteil eines Gesamtkonzeptes: Die Verkehrsprobleme im Berufsverkehr sollen gelöst werden durch Verbesserungen bei Bus und Bahn, aber auch durch neue Straßen und Park&Ride-Parkplätze. Die Tram diene dazu, die Berufspendler innerhalb der Stadt zu verteilen. Andere Möglichkeiten seien im Detail analysiert worden. Dazu zählt auch das „Bus Rapid Transit“, eine Tram auf Rädern (lies: Gummireifen), die flexibler und billiger wäre – und derzeit tatsächlich eine Lösung darstellen würde. Claude Wiseler hätte diese Lösung dann auch „sehr sympathisch“ gefunden, da er sie wohl noch innerhalb dieser Legislaturperiode hätte umsetzen können. Doch die Experten hätten berechnet, dass dieses System bereits nach weniger als zehn Jahren nicht mehr die nötige Kapazität bieten würde. Entschlösse man sich später für den Bau einer Tram auf Schienen, bräche das gesamte System zusammen, da der für die „Tram auf Rädern“ benötigte Straßenraum mehrere Jahre lang zu einer Baustelle mutieren würde.

Befürworter des RER-Systems wiesen darauf hin, dass eine unterirdische Lösung den Autos und den Bussen keinen Platz wegnehmen würden und die Züge eine noch größere Kapazität besitzen als die Tram. Claude Wiseler zufolge käme es jedoch mit dem RER-System zu großen Problemen und Verspätungen im Eisenbahnnetz, von der geringeren Zahl an Haltestellen ganz zu schweigen. Ohnehin würde der Bau der Tunnels unter der Stadt viel zu teuer – woraufhin Ingenieur Schummer heftig den Kopf schüttelte und meinte, dass allein der Bau der Tram 1,7 Milliarden Euro kosten würde. Das „GIE LuxTram“ hatte die Baukosten für die Tram zuletzt mit 450 Millionen Euro beziffert. Wiseler betonte, dass die von Schummler genannte Summe höchstens dann zutreffen könnte, wenn man die Kosten für die Zugstrecke vom Hauptbahnhof über den Flughafen nach Kirchberg einrechne. Diese wurde aber bekanntlich angesichts der Kosten von 1,2 Milliarden Euro auf Eis gelegt. Etwa so viel – 1,28 Milliarden Euro – würde laut „RER Luxembourg“ auch das Projekt von Ingenieur Schummer kosten.

Claude Wiseler sagte, die Tram werde zunächst vom Hauptbahnhof über die Place de l'Etoile zur LuxExpo führen, dann zum Ban de Gasperich, und in einer dritten Phase zum Peripheriebahnhof an der Porte de Hollerich. Der Minister betonte, dass er kein „Tram-Fetischist“ sei, sondern die Tram nur als einen Teil des Gesamtkonzeptes sehe. Genauso verhalte es sich mit der Rolltreppe an der geplanten Bahnhaltestelle unterhalb der Roten Brücke. Insbesondere die Nordstrecke werde dadurch direkt an den Kirchberg angebunden: „Die Leute sparen dadurch mindestens 20 Minuten.“

Georges Schummer hält diesem Projekt zugute, dass eine zusätzliche Haltestelle geschaffen und die Zugänglichkeit der Stadt für Pendler verbessert werde. Auch erhalte die Tram dadurch mehr Fahrgäste: Die Haltestelle bedeute eine Verbesserung gegenüber dem alten Projekt, das auf etwa zehn Kilometern zwischen den Endstationen Hauptbahnhof und Foire/Kirchberg (die auf Eis gelegt ist) keine Aufnahme von Zugfahrgästen vorsah. Damit endet aber das Lob des Ingenieurs. Während ein Aufzug beim BB-Projekt an allen Stationen maximal 15 Sekunden bis zur Oberfläche benötige, dauere der Aufstieg per Rolltreppe an dieser Haltestelle etwa fünf Minuten. Auch sei die Frage der Statik und des Preises für den Umbau der Roten Brücke noch nicht gelöst.

„Es geht mir nicht um eine Rolltreppe“, so der Minister. Es gehe um die Überwindung des Höhenunterschiedes zwischen der Haltestelle und dem Kirchberg. Oben, an der Place de l'Europe, wird per Tram und Bussen die Feinverteilung erfolgen – und laut Experten biete eine Rolltreppe die erforderliche Kapazität bei relativ niedrigen Kosten. Für Behinderte werde ein Aufzug oder eine Spezial-Rolltreppe eingerichtet. Rund 100 Millionen Euro für die Haltestelle seien in der Tat viel Geld, doch müsse dieser Preis mit den 1,2 Milliarden Euro verglichen werden, die eine Zugstrecke vom Hauptbahnhof über den Findel zur LuxExpo gekostet hätte. Die Haltestelle unter der Roten Brücke erfülle nämlich zum Teil die Funktion diese Strecke. Die Idee, die Rolltreppe bis ganz hinunter ins Tal zu verlängern, hielt der Minister für sehr interessant: „Wir werden das analysieren. Ein direkter Eisenbahnanschluss wäre eine enorme Aufwertung für das Stadtviertel.“

 

(www.wort.lu)

 

Kommentar:  Die Nein-Sager geben nicht auf. Sie bleiben bei ihrer sturen ablehnenden Haltung.

 

Dass der Präsident der Tunnelbauvereinigung P. Birden gegen seinen Parteifreund Minister Claude Wiseler in den Gemeindewahlkampf zieht, macht die Sache nur noch drolliger.

 

 

27. Abrëll 2011

 

Wiseler-Zuchgare ënnert der Rouder Bréck a Rulltrap fir erop

D'Wiseler-Iddi vun engem neien Zucharrêt ënnert der Rouder Bréck ass konkret an domat och de Konzept vun enger Rulltrap fir erop op de Kierchbierg.

De Claude Wiseler schwätzt awer vun engem ganze Konzept a wëllt och d'Ewaardungen net ze héich usetzen. Den Ament géifen „Etudes de Faisabilité“ gemaach ginn. Et ass een also ganz am Ufank vun engem eventuelle Projet.

Präzis kënnt een op eng Idee zeréck, déi sou nei net ass. Scho virun iwwer 20 Joer war driwwer diskutéiert ginn, fir d'Zuchstreck duerch de Pafendall iergendwéi mam Niveau driwwer ze verbannen. Déi jéngste konkret Propose koum vum finnesche Bauingenieur Jukka Vuori. Eng Zuchgare ënnert der Rouder Bréck an eng Rulltrap fir erop. Den Nohaltegkeetsminister Claude Wiseler seet, dass esou e Projet honnert Prozent Sënn mëcht. Esou ass de Kirchbierg direkt un den Zuch ugebonnen. Esou kréich d'Nordstreck en Arrêt ënnert dem Kierchbierg an et misst een net méi op der Gare ëmklammen. Dat selwecht gëllt fir d'Passagéier, déi vum Süden erfort kommen.

Ënnert dem Kierchbierg ass awer nach net um Kierchbierg. Am Ministère kënnt een dowéinst op d'Iddi vun enger iwwerierdescher Rulltrapp zeréck, esou, wéi se a verschiddene Stied, ënnerierdesch a Metrosstatiounen ass. Dat spuert Zäit a Suen, sou de Minister.

Wéi realistesch ass d'Iddi, wéini kéim esou eng Zuchgare, déi indirekt och d'Philharmonie an esouguer de Glacis an de Lampertsbierg un den Zuch géif ubannen? Op e präzisen Zäitpunkt wollt de Minister Claude Wiseler sech net festleeën. Zesumme mam Bau vum Tram am Joer 2014 géif et awer Sënn maachen. 

(www.rtl.lu)

Kommentar:  Deen ass elo viru kuerzem op de Kierchbierg geplënnert; dofir gefällt him dës Iddi.

Fir de Rescht goufen an de leschten 20 Joer souvill Iddien a Schnapsiddie präsentéiert, déi duerno nees am Tirang verschwonne sinn, dass et net derwäert ass dass ee sech am Détail mat der Wiseler-Rulltrap beschäftegt, oder dass ee sech dowéinst an den Eifer ried.

 

26. April 2011

 

 

"Wähler, erkenne die Heuchler und Aufgeblasenen!"

 

Die Grünen mögen für sich den Anspruch erheben, als erste Partei in Luxemburg die Trambahn (wieder)entdeckt zu haben. In der sozialen Frage scheiden sich allerdings die Geister, und die Grünen gelten nicht länger als Vorbild. Der Eisenbahnerlandesverband hält diesbezüglich fest: "Da der Landesverband sich im Besonderen auf die Unterstützung der Parteien, welche für den Erhalt aller öffentlichen Dienstleistungen und den Ausbau des öffentlichen Transportes stehen, verlassen muss, waren wir entsetzt über die Haltung der Oeko-Partei, welche weder gegen die Auslagerung öffentlicher Dienstleistungen, noch gegen das Leistungsprinzip und das Bewertungssystem im öffentlichen Dienst eintritt. Desweiteren bevorzugt sie einen privatrechtlichen Betreiber der Tram, sollte sie denn eines Tages kommen. Wähler, erkenne die Heuchler und Aufgeblasenen!"

 

(Signal, 26. April 2011, Seite 7)

 

Kommentar:  Die Tram asbl bleibt von dieser Entwicklung nicht verschont. Der Verein ist politisch neutral, aber es gibt im Vorstand unterschiedliche Ansichten betreffend die soziale Frage. 

 

Letztendlich muss ein jeder für sich entscheiden, auf welcher Seite er stehen will ... auch auf die Gefahr hin, dass Freundschaften zu Bruch gehen.

 

Claude Oswald

 

 

21. April 2011

 

 

Grüne und SPD erzielen Einigung zu "Stuttgart 21"



Stuttgart (dapd). Nach drei harten Verhandlungsrunden haben Grüne und SPD beim umstrittenen Bahnprojekt "Stuttgart 21" doch noch eine Einigung erzielt. Sie verständigten sich am Mittwoch in Stuttgart auf ein gemeinsames Vorgehen. Die künftige Landesregierung will sich in ihrem Koalitionsvertrag auf eine Kostenobergrenze von 4,5 Milliarden festlegen. Im Oktober sollen die Baden-Württemberger über das Projekt abstimmen können.

Die Ausgangsbedingungen der Verhandlungen über "Stuttgart 21" waren denkbar schwierig. Die SPD befürwortet das Projekt, die Grünen lehnen es ab. Die jetzt getroffene Vereinbarung sieht vor, dass die Kosten den Betrag von 4,5 Milliarden Euro nicht überschreiten dürfen. Falls sich aus dem geplanten "Stresstest" eine höhere Summe ergeben sollte, wird sich das Land nicht an den Mehrkosten beteiligen, sagte der Verhandlungsführer der Grünen, Winfried Kretschmann.

Beide Seiten bekräftigten, eine Volksabstimmung über "Stuttgart 21" durchführen zu wollen. Diese könnte im Oktober stattfinden, sofern die Kostenobergrenze nicht schon zuvor überschritten wird. Die Abstimmung soll sich lediglich um die Landesbeteiligung am Stuttgarter Bahnhof drehen - und nicht zugleich um die Neubaustrecke zwischen Wendlingen und Ulm.

Grüne und SPD hatten hart um die rechtliche Basis für die Volksabstimmung gerungen. Die Grünen hatten eine Abstimmung nach der Landesverfassung abgelehnt, da die vorgeschriebenen rechtlichen Hürden kein faires Verfahren ermöglichten. Die SPD hatte jedoch auf der Landesverfassung beharrt und sich letztendlich durchgesetzt.

Beide Seiten erklärten jedoch, dass sie sich vor einer Volksabstimmung für eine Senkung der Quoren einsetzen werden. Dazu strebe man Verhandlungen mit CDU und FDP an. Für eine Verfassungsänderung ist eine Zweidrittelmehrheit im Parlament nötig.

Sollte eine solche Verfassungsänderung scheitern, rief der Verein "Mehr Demokratie" die designierte Landesregierung auf, dass der Landtag das Mehrheitsvotum der Bürger mit einem eigenen Beschluss umsetzen solle. "Dies ist rechtlich möglich und politisch geboten", sagte Vorstandssprecher Ralf-Uwe Beck.

Kretschmann erklärte jedoch, dass er das Ergebnis einer Volksabstimmung auch dann akzeptieren werde, selbst wenn sich eine Mehrheit gegen "Stuttgart 21" ausspreche, dieses Votum aber an dem hohen Quorum scheitere.

Die Verhandlungsführer beider Seiten wiesen darauf hin, dass sie Zugeständnisse machen mussten. Bis zum Stresstest und einer möglichen Volksabstimmung soll die Bahn nach Vorstellung der Koalitionäre die Bauarbeiten zu "Stuttgart 21" ruhen lassen. Über die Kosten eines Bau- und Vergabestopps werde man mit der Bahn verhandeln, sagte Kretschmann.

FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke bezeichnete die Einigung als "Burgfrieden". "Die Grünen können vorerst ihren Anhängern kein Ende von 'Stuttgart 21' verkünden." Stattdessen hätten sie sich auf Druck der SPD auf ein "juristisch zweifelhaftes Verfahren" zur Einleitung der Volksabstimmung einlassen müssen.

Kretschmann und Schmid versicherten, die geplante Koalition habe nicht "auf der Kippe" gestanden. Am kommenden Mittwoch (27. April) soll das fertige Vertragswerk für die erste grün-rote Landesregierung in Deutschland vorgestellt werden.

Der Protest gegen "Stuttgart 21" dauert indes an. Gegner des Bahnprojekts entrollten am Mittwoch bei einer Kletteraktion ein Banner mit der Schrift: "Augen auf, Herr Ramsauer: S21 ist eh schon tot!".

 

(www.yahoo.de)

 

Kommentar:  Sicher ist also, dass nichts sicher ist ...  und dies trotz Politikwechsel. 

 

Einer wird am Ende enttäuscht sein ...  entweder die SPD oder die Grünen, oder die Wähler welche ihr Vertrauen in die Politik gesetzt haben.

 

 

29. März 2011

 

Bahn verhängt Baustopp für Stuttgart 21

Berlin/Stuttgart (dpa) - Nach dem Wahlerfolg von Grün-Rot in Baden-Württemberg hat die Bahn einen Baustopp für das umstrittene Milliardenprojekt Stuttgart 21 verhängt. Damit gibt der bundeseigene Konzern den Forderungen der Wahlsieger nach.

«Bis zur Konstituierung der neuen Landesregierung wird die Deutsche Bahn keine neuen Fakten schaffen - weder in baulicher Hinsicht noch bezüglich der Vergabe von Aufträgen», sagte Bahnvorstand Volker Kefer am Dienstag in Berlin.

Die grün-rote Landesregierung unter dem voraussichtlichen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann soll im Mai gebildet werden. Nach Kefers Worten will die Bahn dann mit den Verantwortlichen Gespräche führen. Mit der neuen Landesregierung wolle man konstruktiv und vertrauensvoll zusammenarbeiten, unterstrich der Bahnmanager. Grüne, SPD und Verkehrsclub Deutschland begrüßten die Ankündigung. Die CDU bekräftigte dagegen ihre Unterstützung für Stuttgart 21.

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU lobte: «Die Deutsche Bahn reagiert richtig, jetzt erstmal die neue Position ihres Vertragspartners bei diesem Projekt abzuwarten.» Zugleich betonte er, der Bund werde seine Zusagen zur Beteiligung an großen Infrastrukturprojekten im Südwesten - neben Stuttgart 21 der Ausbau der Rheintalbahn und die Schnellbahntrasse Wendlingen-Ulm - «nicht einseitig aufkündigen». Sollte die künftige Landesregierung Stuttgart 21 allerdings stoppen, müsse auch der Bund die Konsequenz ziehen. Der Bund ist bei Stuttgart 21 mit 1,2 Milliarden Euro dabei.

Ein Sprecher der scheidenden Stuttgarter Verkehrsministerin Tanja Gönner (CDU) nannte die Entscheidung der Bahn nachvollziehbar. Schließlich werfe die Stimmenvielfalt bei Grünen und SPD viele Fragen auf. Der Stuttgart-21-Schlichter Heiner Geißler (CDU) sagte der «Süddeutschen Zeitung», der Baustopp ändere an dem von ihm vorgegebenen Prozedere nichts: «Der Stresstest und die übrigen bei der Schlichtung vereinbarten Maßnahmen bleiben davon unberührt.»

Seit gut einem Jahr baut die Bahn bereits an Stuttgart 21. Zuletzt stand sie kurz vor der Vergabe des Auftrags für den mehrere 100 Millionen Euro teuren Tunnel vom Stuttgarter Talkessel bis zum Flughafen. Ein Ausstieg aus dem Projekt würde nach dieser Vergabe erheblich teurer werden.

Kefer betonte, dass die Verträge für das 4,1 Milliarden Euro teure Projekt uneingeschränkt gelten. Vertragspartner der Bahn sei nach wie vor das Land, nicht die jeweilige Landesregierung. Auch Bund, Stadt Stuttgart, Flughafen und Regionalverband Stuttgart sind beteiligt.

Die Grünen kämpfen seit Jahren gegen die Umwandlung des Stuttgarter Kopfbahnhofs in eine unterirdische Durchgangsstation und deren Anbindung an die geplante Schnellbahntrasse nach Ulm. Die SPD ist zwar für das Projekt, strebt aber wie die Grünen eine Volksabstimmung an. Zunächst sollen die Ergebnisse der von Geißler vorgeschlagenen Computersimulation zur Leistungsfähigkeit des geplanten Tiefbahnhofes im Vergleich zum bestehenden Kopfbahnhof abgewartet werden. Nach Angaben der Bahn wird dies im Sommer sein.

Der Grünen-Oberbürgermeister von Tübingen, Boris Palmer, wertete den Baustopp in der «Welt» (Mittwoch) bereits als Ende des Vorhabens. Winfried Hermann (Grüne), Vorsitzender des Bundestags-Verkehrsausschusses, sagte dem «Tagesspiegel» (Mittwoch), das ursprünglich für Stuttgart 21 vorgesehene Geld solle in andere Projekte wie die Südbahn von Ulm nach Friedrichshafen und die Gäubahn von Stuttgart nach Singen gesteckt werden.

Der Grünen-Verkehrsexperte Werner Wölfle in Stuttgart begrüßte die Ankündigung der Bahn als «guten ersten Schritt»: «Das war das mindeste, was ich erwartet habe.» Doch die zeitliche Begrenzung bis zur Regierungsbildung sei falsch. Der Vergabestopp müsse bis zur Klärung aller Fragen gelten. SPD-Landeschef Nils Schmid sagte: «Es ist sinnvoll, dass die Bahn die weitere Entwicklung abwarten will.» Er fügte hinzu: «Die SPD setzt weiterhin darauf, die Bürger über Stuttgart 21 entscheiden zu lassen.»

(www.yahoo.de)

 

 

27. März 2011

 

"Stuttgart-21"-Gegner feiern "Ende von Mappus' Schreckensherrschaft"

Stuttgart (dapd). "Stuttgart-21"-Gegner haben das Ergebnis der Landtagswahl in Baden-Württemberg als klares Votum gegen das umstrittene Bahnprojekt gewertet. Baden-Württemberg habe sich unmissverständlich gegen Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU), gegen Schwarz-Gelb und gegen das Bahnprojekt "Stuttgart 21" ausgesprochen, teilte die Initiative "Parkschützer" am Sonntagabend in Stuttgart mit und erklärte: "Das Ende von Mappus' kurzer Schreckensherrschaft feiern zur Stunde Tausende auf dem Stuttgarter Schlossplatz."

 

Die neu gewählte Landesregierung und vor allem Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CDU) müssten nun den parteiübergreifenden Widerstand gegen das Milliardenprojekt endlich ernst nehmen und es beerdigen. "Die Politik darf uns Bürgerinnen und Bürger nicht weiter zum Narren halten", forderte Parkschützer-Sprecher Matthias von Herrmann.

 

(www.yahoo.de)

 

Kommentar:  Bekanntlich hat auch die rechtspopulistische Partei ADR in Luxemburg Schiffbruch erlitten mit ihrem Projekt einer Katakombenbahn unter der Stadt Luxemburg. Aber die haben noch nichts hinzugelernt und beharren im Irrtum.

 

Baden-Württemberg vor Machtwechsel

Stuttgart (dpa) - Baden-Württemberg steht nach fast 58 Jahren CDU-Dominanz vor einem historischen Machtwechsel. Grüne und SPD liegen nach Hochrechnungen bei der Landtagswahl am Sonntag knapp vor der schwarz-gelben Regierungskoalition. 

Die Grünen können ihr Ergebnis mehr als verdoppeln und landen erstmals auf Rang zwei hinter der CDU. Damit könnte ihr 62-jähriger Spitzenkandidat Winfried Kretschmann in einer Koalition mit der SPD der erste grüne Ministerpräsident in Deutschland werden. «Jetzt haben wir die historische Wende in diesem Land erreicht», jubelte der als wertkonservativ geltende Kretschmann. Die Grünen holten erstmals auch Direktmandate: Gegen 20.30 Uhr waren es bereits sieben in Freiburg, Stuttgart, Mannheim, Heidelberg und Tübingen.

Die SPD will als Juniorpartner mit den Grünen regieren. «Wir werden nicht alles anders machen, aber vieles besser», kündigte Spitzenkandidat Nils Schmid an. Seine SPD rutschte auf ihr schwächstes Ergebnis in Baden-Württemberg ab. Die FDP kämpfte gegen einen Rutsch unter die Fünf-Prozent-Hürde. Die Linke schaffte den Sprung in den Stuttgarter Landtag nicht.

Sollte Grün-Rot die Regierung übernehmen, steht hinter dem umstrittenen Milliarden-Bahnprojekt Stuttgart 21 wieder ein großes Fragezeichen. Beide Parteien wollen eine Volksabstimmung über das Vorhaben organisieren.

(www.yahoo.de)

 

 

26. Februar 2011

 

 

Halber Ausbau zwischen Wasserbillig und Trier

 

Während die Politik wie besessen daran festhält, ein Milliardengrab in Stuttgart zu schaufeln, wird die Bahn anderenorts vernachlässigt. Der längst fällige Ausbau der Bahnstrecke zwischen Luxemburg und Trier wurde bereits mehrmals angekündigt und anschließend wieder verschoben. Nunmehr liest man, dass der Ausbau - wenn überhaupt - nur halbherzig erfolgen soll.

 

Es ist eine Schande!

 

(vb) – Der Ausbau der Bahnstrecke zwischen Trier und der Luxemburger Grenze soll nun doch moderater ausfallen als angekündigt. Wie der "Trierische Volksfreund" berichtet, beschränkt sich die Modernisierung auf ein zweites Gleis zwischen Igel und Wasserbillig.

An der Investitionssumme von 19 Millionen Euro ändert sich nichts, berichtet die Zeitung unter Berufung auf das Bundesverkehrsministerium. Bislang stand der Einbau von neuen Weichenanlagen und eine Modernisierung der Schienen über die Konzer Brücke im Raum. Daraus werde nichts werden, heißt es nun. Auch neue Nahverkehrszüge mit Neigetechnik, die in Kurven schneller fahren können, sind gestrichen. Der Nutzen solcher Züge stehe in keinem Verhältnis zu den Kosten.

Am Ausbau der Strecke beteiligt sich Luxemburg mit acht Millionen Euro. Der Rest kommt vom Bundesverkehrsministerium und vom Land Rheinland-Pfalz.

 

(www.wort.lu)

 

 

19. Februar 2011

 

Erneut Großdemonstration gegen "Stuttgart 21"

Stuttgart (dapd). Am Samstagnachmittag haben erneut zahlreiche Menschen gegen das umstrittene Bahnprojekt "Stuttgart 21" demonstriert. Unter dem Motto "Let's putz - weg den Mief" versammelten sie sich zu einer Großkundgebung auf dem Stuttgarter Schlossplatz. Angaben über die Zahl der Demonstranten gab es zunächst nicht. 

Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen im Landtag, Werner Wölfle, nannte "Stuttgart 21" in einer Rede ein Immobilienprojekt, das als Schienenprojekt getarnt werde. Er kündigte an, die Grünen würden mit keiner Partei koalieren, die nicht mindestens zustimme, dass die Bürger über "Stuttgart 21" entscheiden dürften.

Der Spitzenkandidat der Linken, Roland Hamm, kritisierte mangelnde Aufklärungsanstrengungen im Zusammenhang mit dem umstrittenen Polizeieinsatz am 30. September 2010 bei einer Demonstration gegen das Bahnprojekt. Eine unabhängige Kommission müsse die Strafanzeigen gegen die Polizei prüfen und nicht diese selbst.

Der Stuttgarter Stadtrat Hannes Rockenbauch kritisierte die Baumverpflanzung, die einige Wochen zuvor stattgefunden hatten und sagte, es sei fraglich, ob wirklich alle Bäume an den neuen Standorten anwachsen würden.

Auch "Stuttgart 21"-Befürworter hatten angekündigt, sich am Samstagnachmittag in Stuttgart zu treffen. Auf eine Kundgebung wollten sie jedoch verzichten.

Bei dem Bahnprojekt soll der Stuttgarter Hauptbahnhof für mehr als vier Milliarden Euro von einem Kopf- in einen unterirdischen Durchgangsbahnhof umgebaut werden. Gegen "Stuttgart 21" gibt es seit Monaten heftige Proteste.

(www.yahoo.de)

 

Kommentar:  An anderer Stelle kann man lesen, dass über 40.000 Menschen gegen die "Schummer"-Variante demonstriert haben, während die Anhänger eines Katakombenbahnhofs gerade mal 300 Seelen auftreiben konnten. Die herrschenden Politiker sollten endlich einsehen, dass sie gegen das Volk regieren ...  ansonsten wird das alles hier kein gutes Ende nehmen!

 

 

 

29. Januar 2011

 

Tausende Menschen protestieren erneut gegen "Stuttgart 21"

Stuttgart (dapd-bwb). Tausende Menschen haben am Samstag auf der ersten Großdemonstration in diesem Jahr in Stuttgart gegen das umstrittene Bahnprojekt "Stuttgart 21" protestiert. Nach Angaben der Veranstalter kamen rund 40.000 Demonstranten zu der Kundgebung.

 

(www.yahoo.de) 

 

 

20. Januar 2011

 

"Stuttgart 21"-Gegner Stocker erneut zu 1.500 Euro Geldstrafe verurteilt

Stuttgart (dapd-bwb). Das Amtsgericht Stuttgart hat den "Stuttgart 21"-Gegner Gangolf Stocker am Donnerstag wegen eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz zu einer Geldstrafe von 1.500 Euro verurteilt. Nach Ansicht des Gerichts war Stocker als Versammlungsleiter am 27. August 2010 nicht wie vom Ordnungsamt bestimmt für die gesamte Dauer der Demonstration anwesend. Das Gericht hielt Stockers Aussage für nicht glaubhaft, wonach er noch anwesend gewesen sei, als Demonstranten in die Bannmeile eindrangen, dies aber von seinem Standort nicht bemerkt habe.

 

(...)

Im Laufe der Verhandlung musste die Richterin die Zuschauer im Gerichtssaal immer wieder um Ruhe bitten. Stocker hatte in seinem Schlusswort auf einen Verzicht der Formel "Im Namen des Volkes gebeten". Als die Richterin das Urteil mit diesem Zusatz sprach, riefen einige Zuhörer erbost "Wir sind das Volk" dazwischen. Nach Abschluss der Sitzung mussten Wachtmeister einige aufgebrachte Zuschauer davon abhalten, zum Richtertisch vorzudringen. Gegen Stocker sind wegen Verstößen gegen die Auflagen in den Versammlungsbescheiden des Ordnungsamtes weitere Verfahren anhängig. Der "Stuttgart 21"-Gegner wertet dies als Einschüchterungsversuch der Justiz. Stockers Anwalt sagte, dass er davon ausgehe, dass Berufung eingelegt werde.

Bei "Stuttgart 21" wird der Hauptbahnhof von einer Kopf- in eine unterirdische Durchgangsstation umgewandelt. Gegen das Projekt gibt es seit Monaten heftige Proteste.

(www.yahoo.de)

 

Kommentar: Das riecht tatsächlich stark nach Einschüchterung, wie harmlose Bürger in diesem Fall behandelt werden. Ist die Bundesrepublik überhaupt noch eine Demokratie, oder ist Deutschland bereits auf dem Weg zurück in die Diktatur?

 

 

Janvier 2011

 

 

En ce début d'année ce n'est pas forcément le projet de tram qui fait la une. La discussion politique tourne plutôt autour de la crise.

 

D'aucuns regrettent le manque de dialogue entre syndicats et organisations patronales. Tandis que les uns veulent défendre à tout prix les acquis sociaux, les autres donnent l'impression de verser simplement dans la cupidité.

 

Des réformes politiques s'annoncent, qui ne sont pas du goût de tout le monde. Alors qu'en France l'âge de la retraite a été porté de 60 à 62 ans et que les Allemands devront s'arranger avec la "Rente mit 67", les Luxembourgeois rêvent toujours - mais pour combien de temps encore? - de partir à la retraite à 60 ans, ou même à 57.