Ce
qu'ils disent dans la Presse
19.
Dezember 2012
Nicht
nur „nice to have“
„Viele
detaillierte Studien haben das Offensichtliche zu Tage gefördert.“
RAPHAËL ZWANK
Da die Zeiten schwieriger geworden sind, wird in den Budgets – auf kommunaler
wie auch auf nationaler Ebene – auf viele „Nice to have“-Projekte
verzichtet . Die Tram zählt jedoch nicht zu dieser Kategorie: Dass sie
notwendig ist, wurde in zahlreichen Studien bewiesen. Die Reihen der Skeptiker
sind zwar immer noch lang und selbst Nachhaltigkeitsminister Claude Wiseler und
Bürgermeister Xavier Bettel machen keinen Hehl daraus, dass anfangs auch sie
alles andere als überzeugt davon waren. Wegen der eindeutigen Ergebnisse der
Studien schoben sie aber ihre Zweifel beiseite.
Im April 2006 gab die „Chamber“ per Motion – nur die ADR unterstützte
diese nicht – grünes Licht für die weitere Planung der Tram und im
vergangenen April wurde vereinbart, dass der Staat zwei Drittel und die Stadt
Luxemburg ein Drittel der Kosten übernehmen werde. Die Planung wird seit 2007
vom „Groupement d'intérêts économiques“ LuxTram bis ins Detail durchgeführt.
2013 soll ein Gesetzprojekt vorgelegt werden.
Dass CSV-Fraktionschef Marc Spautz nun die Finanzierungsmodalitäten in Frage
stellte und anregte, dass die Stadt die Finanzierung ganz übernehmen könnte,
ist sein gutes Recht. Angesichts des hohen Defizits im Staatsbudget ist es auch
legitim und vernünftig, ohne Tabus nach Einsparungsmöglichkeiten zu suchen.
Ist das Gedankenexperiment durchgeführt, sollte es aber dabei bleiben. Bürgermeister
Xavier Bettel und Schöffe François Bausch wehrten sich gegen die Idee, der
Stadt die ganze Finanzierung der Tram aufzubürden – die hohen Reserven der
Stadt würden dadurch aufgebraucht. Sie forderten deshalb die Einhaltung der
Abmachung vom vergangenen April – mit Recht. Denn die Tram ist nicht nur ein
Verkehrsmittel für die Hauptstadt, sondern ein unverzichtbarer Teil des
nationalen Konzeptes „MoDu“. Und die Nachbargemeinden der Hauptstadt denken
schon lange über eine spätere Ausdehnung des Tram-Netzes auf ihr Territorium
nach.
Im Nachhaltigkeitsministerium wird die Aufteilung der Kosten dann auch nicht in
Frage gestellt. Auch am Timing soll sich nichts ändern: Wie geplant sollen die
Bauarbeiten 2014 beginnen und 2017 soll die Tram rollen. Und das ist gut so.
Denn selbst bei einem schwachen Wirtschaftswachstum wird die Zahl der Pendler
zunehmen. Die Bereitschaft, auf öffentliche Transportmittel umzusteigen, ist
bei vielen vorhanden, doch die Busse und Züge haben zu Spitzenstunden ihre
Kapazitätsgrenzen erreicht. Damit die Pendler rasch verteilt werden können,
wird ein Transportmittel benötigt, das mehr Personen auf einmal transportieren
kann als Busse. Und das kann nur die Tram sein. Alle Alternativen wurden
untersucht, aber wegen mangelnder Effizienz oder zu hoher Kosten ad acta gelegt.
Dazu zählen sowohl die abenteuerliche Idee der Eisenbahn im Untergrund als auch
eine Tram auf Reifen, die nur 2 600 Fahrgäste pro Stunde und Richtung statt 5
500 Fahrgäste im Fall der Tram transportieren könnte.
Die Diskussion über die Finanzierung der Tram sollte deshalb nicht dazu führen,
das gesamte Projekt in Frage zu stellen. Viele detaillierte Studien haben das
Offensichtliche bereits zu Tage gefördert. Die Mobilität ist ein wichtiger
Standortfaktor – nicht nur für die Stadt, sondern für das Land. Da Luxemburg
auch in den kommenden Jahrzehnten wettbewerbsfähig bleiben muss, ist es
richtig, die Investition in die Tram nicht zu scheuen.
raphael.zwank@wort.lu
+++
+++
Kommentar : Den Zäitpunkt
ass gënschteg. D'Nei Bréck gëtt elo renovéiert, an da gëtt se anengems fit
fir den Tram gemaach.
Och politesch steet dem Tram elo näischt méi am Wee, wann ee gesäit wéi den
ADR - d'Tunnel-Partei - amgaang ass sech selwer opzeléisen ...
Claude
Oswald
21.
November 2012
Von Tram und Nicht-Tram
In einer reichlich merkwürdigen freien Tribüne im
Wort (Ausgabe vom
14. November 2012, Seite 4) stellt sich CSV-Fraktionschef Marc Spautz gegen
eine Parlamentsentscheidung, die er noch vor nicht allzu langer Zeit an der
Spitze seiner Truppen selbst mitgetragen hatte. Aus heiterem Himmel wendet er
sich gegen den Finanzierungsschlüssel der geplanten Straßenbahn, die im
Prinzip zu zwei Dritteln vom Staat und zum Rest von der Stadt Luxemburg
getragen werden soll.
Nun ist es das elementare Recht eines jeden Abgeordneten, ja seine
gottverdammte Pflicht, sich Gedanken über die Art und Weise zu machen, wie
das Staatsbudget möglichst effizient zu verwenden sei. Einem fachlich
kompetenten Deputierten ist dabei indes geboten, sowohl die Kosten des Tuns als
auch jene des Nichtstuns sorgfältig gegeneinander abzuwägen.
Und genau dies hat Spautz offensichtlich unterlassen: Die 400 Millionen
Euro für den Bau der Tram scheinen ihn plötzlich gar sehr zu schmerzen, doch
was es uns alle kostet, wenn der Hauptwirtschaftsstandort unseres Landes, nämlich
die Stadt Luxemburg, durch wachsende Verkehrsprobleme zusehends in ihrer
Funktionstüchtigkeit beeinträchtigt wird, daran scheint er kaum einen
Gedanken verschwenden zu wollen. Wenn tagaus, tagein Zehntausende Arbeitnehmer
unnötigerweise in Staus und in überfüllten Bussen versauern – was sich
unmittelbar zulasten ihrer Produktivität und ihrer Lebensqualität auswirkt
–, dann stellt das für unseren Wirtschaftsstandort einen erheblichen
Nachteil dar, welcher der Privatwirtschaft, aber auch unserem Staatsapparat
langfristig heftig in die Kasse schlägt.
Die Hauptverkehrsschlagader der Stadt Luxemburg – von den Auffangparkings
und den zukünftigen Gares périphériques via Gare centrale und Aldringer zum
Kirchberg – ist morgens und abends in den Rushhours heillos überlastet.
Der Populisten letzter Torpedo
Auch durch den Einsatz von (noch mehr) dreiteiligen 25-Meter-Megabussen lässt
sich der sich stetig verschlimmernde Kapazitätsengpass auf dieser
Hauptstrecke nicht mehr bewältigen. Nur die Tram, mit der sich die verfügbare
Kapazität mit letztendlich doch relativ geringem Aufwand mehr als verdoppeln
lässt, bietet hier eine wirksame – und für die Fahrgäste zudem deutlich
komfortablere – Lösung.
Doch all dies scheint Herrn Spautz herzlich wenig zu kümmern: Er
zelebriert lieber jene Art von Provinzpolitik, die den ihr würdigen Platz
viel eher in einem Kasperle-Theater denn in einem Parlament innehätte: Die Stater
haben sich erfrecht, die CSV aus dem Schöffenrat auszubooten, obwohl
diese bekanntlich par la grâce de Dieu in perpetuum dort hinein zu gehören
hat? Nun, dann sollen sie halt zur Strafe am Verkehrschaos ersticken! Doch am
Ende wollte es Spautz möglicherweise gar nicht mal so sehr den Blau-Grünen
und deren Wählern heimzahlen, als dass er vielmehr meuchlings die Axt an
seinen Parteitodfreund Wiseler zu legen niedertrachtete?
So oder so lässt er damit eine nicht eben übertrieben ausgeprägte
Veranlagung zu seriöser Politik erkennen.
Die Tram ist ein zentrales Element der nationalen Verkehrsplanung, wie sie
Wiseler ziemlich kohärent in seinem „Modu“-Konzept formuliert hat. Wer
nun mit reichlich fadenscheinigen Argumenten ohne Not die Umsetzung eines
praxistauglichen nationalen Verkehrskonzeptes zu hintertreiben und zu
sabotieren sucht, der zeigt, dass er nicht über jenes Maß an
Verantwortungsbewusstsein verfügt, das man beim Hirten der größten
Parlamentsfraktion eigentlich rechtens voraussetzen dürfen können sollte.
Die Vortäuschung leerer Staatskassen scheint der letzte Trumpf zu sein,
den die Tram-Gegner nun ausspielen, um dieses leistungsfähige, bequeme und spätestens
mittelfristig unbestreitbar preiswerte Verkehrsmittel doch noch torpedieren zu
können.
Doch gerade wenn wir heute tatsächlich nicht mehr ganz so obszön reich wären,
wie wir es vor Jahresfrist noch waren, könnten wir es uns nun umso weniger
leisten, mutwillig auf eine verkehrstechnische Lösung zu verzichten, die sich
äußerst vorteilhaft auf die Lebensqualität in unserer Hauptstadt wie auch
auf die Produktivität unseres Wirtschaftsstandortes auszuwirken verspricht.
Nicht zuletzt die ausgesprochen positiven Erfahrungen, die Dutzende europäischer
und überseeischer Städte im Laufe der vergangenen zwei Jahrzehnte mit neuen
oder modernisierten Tramsystemen gesammelt haben, sprechen in diesem Sinne
eine denkbar deutliche Sprache.
Francis Wagner (in : Tageblatt, 21. November 2012)
23.
November 2012
(in
: Journal, 23.11.2012)
13.
November 2012
(in
: Le Signal, 13. November 2012)
16
novembre 2012
14.
November 2012
Krisis,
Tram an CSV
Et
ass erëm esouwäit. Kuerz éier den Tram an drëchenen
Dicher ass, gëtt en nees a Fro gestallt. Dës Kéier vun engem CSV-Politiker
deen et fauschtdéck hannert den Oueren huet..
Wat den Här Spautz fuerdert schéint op den éischte Bléck logesch ze sinn,
ass awer wéi gesot mat béisen Hannergedanke verbonnen. Den Här Spautz ass
wuel net géint d'Schinn (op där déi staatlech Eisebunn fiert) ; ma wann ee
méi genee kuckt an tëschent den Zeile liest, da verschwënnt d'Schinn ganz
séier hannert deem méi allgemenge Begrëff vum "ëffentlechen
Transport". Dem Här Spautz säin Dadda si wuel éischter d'Buslinnen déi
den Zuch konkurrenzéieren, an déi fir d'Cliente méi attraktiv sinn, well se
eng Ofkierzung huelen. Séng Beispiller si keen Zoufall : Keel - Käerjéng, Rëmeléng
- Stengefort.
D'Schinn am Keeldall deet sech ewell scho schwéier genuch, well se duerch
d'Buslinn 197 konkurrenzéiert gëtt. De Bus huet e gewësse Succès, wéi ech
perséinlech festgestallt hunn, well hien iwwert d'Autobunn fiert an de Leit eng
direkt Verbindung mat der Stater Gare erméiglecht.
Theoretesch
kënnt ee mat enger Automotrice aus dem
Keeldall direkt an d'Stad fueren. Eng aner Méiglechkeet déi anscheinend nach
net ënnersicht gouf, géif doranner bestoen aus dem Keeldall iwwert eng
bestehend Verbindungskurv op Schëffléng, Esch, Belval-Uni a weider bis op Péiténg
ze fueren, a vun do mat engem aner Zuch op Käerjéng. Et kënnt een och vu Rëmeléng
aus mat engem direkten Zuch an d'Stad fueren, a vun do iwwert d'Klengbettener
Streck op Stengefort.
Awer dorunner schéint keen ze denken, oder awer et schéint politesch net gewënscht
ze sinn. D'FLEAA besteet ausschliisslech aus Busbetriber. Mir hu keng privat
Eisebunnsgesellschaft déi e Piedche bei d'Politiker trëppelt an hir Interesse
geltend mëcht.
Eng Fro déi ech mir stellen ass, wivill Leit iwwerhaapt vu Keel op Käerjéng
respektiv vu Rëmeléng op Stengefort fuere wëllen oder mussen ? Wann et
effektiv esou ass, dass an deene Relatiounen eng konkret Nofro besteet, da misst
een dach op d'mannst analyséieren, ob d'Schinn net déi besser Alternativ wier.
Fauschtdéck kënnt et dann awer, wat den Tram betrëfft. Eigentlech hate mer jo
naiverweis gemengt, mer wiere schonn iwwert déi wirtschaftlech Berechnungen
ewech, a mer wiere bei de reng technesche Froen ukomm.
Neen, den Här Spautz stellt alles a Fro a fänkt erëm vu vir un :
"Schließlich muss in wirtschaftlich schwierigen Zeiten und mit einem
Staatshaushalt, der aus dem Gleichgewicht ist, auch im Öffentlichen Transport
jedes Einsparpotential ausgelotet werden. Es ist vorgesehen, dass die Tram mit
400 Millionen Euro zu Buche schlägt. Eine gewaltige Investition. Daher muss die
Frage erlaubt sein, ob sie zu den generellen Zielsetzungen im Öffentlichen
Transport ausreichend beiträgt. Noch mehr als sonst muss gerade in diesen
Zeiten alles einer objektiven Kosten/Nutzen-Rechnung unterworfen werden.
Sollen indes für die Tram andere Spielregeln gelten, weil der hauptstädtische
Schöffenrat blindlings auf ihr besteht und sie als die Priorität der Prioritäten
ansieht, muss er gegebenenfalls bereit sein, sie allein zu finanzieren. Das wäre
nur logisch. Bei den enormen Finanzreserven der Hauptstadt (dank kluger
Gemeindeväter, aber auch dank der überlegten Wirtschafts- und Standortpolitik
der sukzessiven Regierungen) kann der blau-grüne Schöffenrat sie ja praktisch
aus der Portokasse zahlen."
Dat ass natierlech e schlechte Witz, an den Här Spautz weess ganz genee, dass
den Tram net gebaut gëtt, wann d'Gemeng Lëtzebuerg de Projet ouni d'Hëllef
vum Staat finanzéiere muss.
Et ass gehässeg, wat hie schreift, an et weist dass séng Parteifrënn ëmmer
nach net verdaut hunn, dass si viru 7 Joer aus dem Stater Schefferot geflu sinn.
Leider ass d'CSV op Landesniveau allmächteg, a leider ass et d'CSV déi an dësem
Land den Toun ugëtt. Dofir kann se sech esou Escapaden am Stil vum Här Spautz
leeschten, déi leschten Enns de Minister Wiseler - och en CSV-Politiker
- a Verlegenheet bréngen.
Claude Oswald
Comitésmember vun der Tram asbl
www.wort.lu
Ein Öffentlicher Transport,
der den realen Bedürfnissen Rechnung trägt
VON
MARC SPAUTZ *
In den letzten Jahren hat sich vieles im Bereich des Öffentlichen Transports
verbessert. Diese Anstrengungen müssen fortgesetzt werden. Es gilt, den Öffentlichen
Transport laufend an neue Entwicklungen anzupassen und die bisher gewonnenen
Erfahrungen zu nutzen.
Der Ausbau des Öffentlichen Transports ist und bleibt eine Priorität. Wir können
unsere Ziele bezüglich der Klimapolitik nur erreichen, wenn der Öffentliche
Transport weiter gegenüber dem Individualverkehr an Attraktivität gewinnt.
Gleiches gilt für unsere Mobilität: Auch sie lässt sich nur auf Dauer
aufrechterhalten, wenn es uns gelingt, den Individualverkehr im Griff zu
behalten.
In diesem Sinn ist der weitere Ausbau unseres Hauptschienenstrangs von
Esch-Bettemburg via Luxemburg und Ettelbrück nach Ulflingen respektive nach
Wasserbillig notwendig. Parallel zu diesem Ausbau drängt sich die effiziente
Gestaltung von Querverbindungen auf, welche die Hauptachse kreuzen, bzw. ist es
notwendig, in den einzelnen Regionen die Wohn- und Aktivitätszentren
miteinander zu verbinden. Es muss sowohl möglich sein, in einer vernünftigen
Zeit von Kayl nach Käerjeng zu gelangen, oder von Rümelingen nach Steinfort,
wie dass es möglich sein muss, von Redingen aus mit dem Öffentlichen Transport
Wasserbillig zu erreichen.
In direkter Grenznähe sind verstärkt Möglichkeiten zu schaffen, damit Grenzgänger
von ihren Pkws auf den Öffentlichen Transport umsteigen. Dann muss in den
Gemeinden ein flexibler Zubringerdienst funktionieren, der die Benutzer zu den
regionalen Knotenpunkten des Öffentlichen Transports bringt, von wo aus die
weitere Anbindung an die Zentren gewährleistet ist.
Wir müssen davon abkommen, Luxemburg verkehrspolitisch zu betrachten, als sei
es eine Miniaturausgabe von Frankreich, wo praktisch alle Verkehrswege sternenförmig
auf Paris zulaufen. Im Gegensatz zu Frankreich, mit Paris als Magnet, muss der
Öffentliche Transport in Luxemburg besonders auf der Hauptachse Esch-Ulflingen,
mittels einer Reihe von Ost-West-Verbindungen und regional organisiert werden.
Ein Öffentlicher Transport, der zu starr organisiert ist und den Kunden
abverlangt, auf einer vergleichsweise kurzen Strecke mehrmals umzusteigen und
dabei länger braucht als vor 20, 30 Jahren, ist schlicht und einfach
abschreckend.
Gleichzeitig sind mehr als bisher nationale Verhältnisse zu berücksichtigen:
Wo relativ wenig Passagiere zu befördern sind, werden keine Großraum-Busse benötigt.
Hier müssen Lösungen gefunden werden, die den jeweiligen Bedürfnissen
angepasst und nicht völlig überdimensioniert sind. Das spart öffentliche
Gelder und macht auch Sinn für das Erreichen unserer Klimaziele.
Schließlich muss in wirtschaftlich schwierigen Zeiten und mit einem
Staatshaushalt, der aus dem Gleichgewicht ist, auch im Öffentlichen Transport
jedes Einsparpotential ausgelotet werden. Es ist vorgesehen, dass die Tram mit
400 Millionen Euro zu Buche schlägt. Eine gewaltige Investition. Daher muss die
Frage erlaubt sein, ob sie zu den generellen Zielsetzungen im Öffentlichen
Transport ausreichend beiträgt. Noch mehr als sonst muss gerade in diesen
Zeiten alles einer objektiven Kosten/Nutzen-Rechnung unterworfen werden.
Sollen indes für die Tram andere Spielregeln gelten, weil der hauptstädtische
Schöffenrat blindlings auf ihr besteht und sie als die Priorität der Prioritäten
ansieht, muss er gegebenenfalls bereit sein, sie allein zu finanzieren. Das wäre
nur logisch. Bei den enormen Finanzreserven der Hauptstadt (dank kluger
Gemeindeväter, aber auch dank der überlegten Wirtschafts- und Standortpolitik
der sukzessiven Regierungen) kann der blau-grüne Schöffenrat sie ja praktisch
aus der Portokasse zahlen.
* Der Autor ist Fraktionschef der CSV.
19.
Oktober 2012
Lux: Staat muss
Mehrheitseigner der Tram sein
Lucien Lux will die Kontrolle der Tram durch private Betreiberfirmen verhindern.
(CBu) - Der Staat muss nach Ansicht von Lucien Lux Mehrheitseigner der Tram sein
und damit verhindern, dass private Betreiberfirmen die Kontrolle über das
teure, prestigeträchtige Infrastrukturprojekt erhalten. Dies sagte der
LSAP-Fraktionspräsident nach einer Unterredung mit dem Landesverband
(FNCTTFEL).
Die Gewerkschaftsvertreter hatten zuvor ihrer Befürchtung Ausdruck verliehen,
dass im Fall einer internationalen Ausschreibung ein privater Betreiber Profit
aus einer teuren, öffentlich finanzierten Infrastruktur ziehen könnte,
"und sich zurückzieht, sobald das Unternehmen keinen Gewinn mehr
abwirft". Ebenso seien in diesem Fall schlechtere Arbeitsbedingungen für
die Angestellten zu erwarten, so der Landesverband.
LSAP-Fraktionspräsident pflichtete den Erklärungen der Gewerkschaft bei, indem
er forderte, dass im Falle eines Betreiber-Konsortiums "die öffentliche
Hand unbedingt die Mehrheit der Anteile halten" müsse. Laut Aussage von
Lux werde die LSAP-Fraktion den zuständigen Minister bitten, zu den diesbezüglichen
Plänen der Regierung Stellung zu nehmen.
Forderung nach Ausbau des Schienennetzes
Besorgt zeigten sich die Vertreter des Landesverbandes auch über die Ankündigung
der belgischen Schienennetzbetreibers "Infrabel", die Modernisierung
der Strecke Brüssel-Namur-Luxemburg auf belgischer Seite um mehrere Jahre bis
2022 zu verschieben. Der Landesverband sei in jedem Fall gegen eine derartige
Aufschiebung der Arbeiten.
Was die Bedeutung dieser Strecke für die Anbindung Luxemburgs an das
internationale Schienennetz betrifft, teilt der LSAP-Abgeordnete Roger Negri die
Einschätzung des Landesverbandes. Er wolle diese Frage schnellst möglich im
Rahmen der Arbeiten des Benelux-Parlamentes aufwerfen, so die LSAP in einer
Pressemitteilung.
Auch die Verbindungen in Richtung Deutschland bezeichnet die Gewerkschaft als
"verbesserungsfähig". Sie fordert "direkte Verbindungen auf
ICE-Niveau" nach Köln und nach Frankfurt. Auch nach Saarbrücken solle die
aktuelle Busverbindung durch Direktzüge ersetzt werden, so der Landesverband.
(www.wort.lu)
+++
+++
Kommentar : Recht hat er, der Fraktionspräsident der Rosaroten. Die
Mitarbeiter der Tramgesellschaft sollen ihren gerechten Anteil am Kuchen
bekommen, so wie eigentlich jeder Mitarbeiter eines Betriebes seinen gerechten
Anteil am Kuchen bekommen sollte. Die Wirtschaft ist kein Selbstzweck, und sie
funktioniert auch nicht zum alleinigen Wohl der Aktionäre. Wo diese Erkenntnis
nicht mehr gegeben ist, und wo die Mitarbeiter immer mehr in Bedrängnis
geraten, entsteht eine Schieflage, und es entsteht sozialer Sprengstoff.
Im Falle der Anbindung nach Deutschland sieht es freilich ein bisschen anders
aus. Der Saarbrücker Bus ist ganz einfach schneller, weil es keine direkte
Schienenverbindung gibt. Die Straßeninfrastruktur wurde in den letzten
Jahrzehnten erheblich ausgebaut, während die Schieneninfrastruktur auf dem
Stand von 1945 stehengeblieben ist.
Eine direkte Bahnverbindung nach Saarbrücken war im 19. Jahrhundert angedacht,
wurde aber nie verwirklicht. Mit den heutigen Mitteln der Technik wäre sie
vermutlich leichter und schneller zu bauen, als vor über 100 Jahren. Im
Zweifelsfall wende man sich an Ingenieur Schummer ; der weiß schon, wie man
Tunnels baut.
18.
September 2012
"Ja
zum Tram - aber nicht um jeden Preis!"
Die
Gewerkschaft der Eisenbahner schreibt:
(in:
Signal Nr. 13/2012 vom 18. September 2012)
In
der Tat scheiden sich die Geister in der Frage der Betreibergesellschaft.
Während christliche, sozialliberale und ökoliberale Politiker für die
Ausbeutung der Trambahner durch einen ausländischen Konzern eintreten, wollen
die emsigen Gewerkschafter das gute Statut des öffentlichen Dienstes auf die
zukünftigen Trambahner ausdehnen.
Die
Welt und das Leben sind ein einziger (Klassen)kampf; dies stimmt auch nach über
zwei Jahrzehnten, nachdem der Sozialismus zusammengebrochen ist. Der amtierende
christliche Minister "gegen das Beamtentum" Fr. Biltgen ist gerade dabei,
das Statut des öffentlichen Dienstes in wesentlichen Teilen zu verschlechtern und die
gewerkschaftlichen Errungenschaften auf das Niveau von vor 50 Jahren zurückzuschrauben.
Am Ende wird es keine
rechte Freude geben, wenn die Tram denn eines Tages fahren sollte, gleich wer
der Betreiber ist. Womöglich
werden die, die von Anfang an für die Tram waren, die feierliche Einweihung
behindern oder boykottieren. Es ist dann nicht mehr "ihre" Tram,
sondern irgendein Fremdkörper.
Claude
Oswald
28.
August 2012
Dossier Stater Tram:
D'Chamber ass elo gefuerdert
RTL - 28.08.2012, 07:44 | Fir d'lescht aktualiséiert: 28.08.2012, 08:03 | 0
Commentaire(n)
D'Chamber muss d'Finanzéierungsgesetz stëmmen, fir dass de Chantier 2014 wéi
geplangt kann ugoen. Fir d'Rentrée 2017 soll den Tram da rullen.
De Projet vum Tram an der Stad ass zwar nach et op de Schinnen, mä bei alle gréissere
Schantercher an der Stad gëtt uecht gedoen, datt och un den Tracé vum Tram
geduecht gëtt.
Bis 2020 sollen e Véierel vun allen dagdeeglechen Déplacementer mam ëffentlechen
Transport geschéien, an dozou soll, wann alles riicht räisst an der Stad den
Tram gehéieren.
Wat sinn déi nächst Etappen?
No den techneschen Etuden, déi amgaangen sinn, muss d'Chamber dee finanziellen
Volet ofseenen... an dee soll sech jo op eng 350 Mio EURO chiffréieren, wann et
dann domat soll duergoen. Een Drëttel iwwerhëlt d'Stater Gemeng, de Rescht de
Staat.
Zil ass et d'sougenannt monozentrescht Ufueren vun Arrêten duerch Bussen an der
Stad via d'Gare oder den Hamilius mat der Saturatioun, déi domat verbonnen ass,
ze léisen an duerch d'Offer vum Tram an net nei Bus-Linnen z'ergänzen.
D'Bussen sollen de Stadzentrum evitéieren, woubäi nei Bus-Wiessel-Statiounen
z.B. zu Bartreng um Tossebierg, zu Mutfert oder och um Quatre-Wang sollen bäi
kommen.
Fir den Stater 1. Schäffen François Bausch ass elo d'Chamber am Dossier Tram
gefuerdert.
François Bausch: Wat elo feelt ass natierlech d'Finanzéierungsgesetz an der
Chamber. De Minister wäert dee Projet lo wann déi Ëmweltimpaktstudio
ofgeschloss ass Enn Oktober finaliséieren an dann Enn des Joers oder am Januar
d'nächst Joer gëtt en deposéiert. De wichtegste Moment ass dann, dass
d'Chamber dat Finanzéierungsgesetz stëmmt, an dat soll bis de Summer 2013 de
Fall sinn. Wann déi Decisioun bis geholl ass, da geet et lass, da geet et an
d'Ausschreiwungen an da kann 2014 wéi virgesinn de Chantier ugoen.
D'Pro-Tram-Sympathisanten beleeën de Succès vum Tram mat Zuelen: esou huet en
duebelen Trams-Waggon eng Capacitéit vun 450 Persounen – d'Equivalenz zu 340
Privatautoen oder och 4 Zieharmonika-Bussen. Net nëmmen an der Neier Avenue
soll et da manner stauen: do wou an der Moyenne an all Richtung all 27 Sekonnen
ee Bus fiert.
Den Ament a bis am Hierscht ass d'Etude iwwert d'Ëmweltinzidenzen amgaangen.
Festgehalen ginn doranner Kompensatiounsmesuren, grad wéi eng Etude iwwert den
Impakt op d'Stéck Gréngewald tëscht der Tréirer Autobunn an dem ale Findel,
wou hei uewen um Kierchbierg d'Maintenanceshalen fir den Tram op 6 Hektar wäerte
gebaut ginn.
D'Kafe vun den Tramwaggonen ass eng Saach, d'Exploitatiounskäschten duerno eng
aner.
François Bausch: Déi gi geschat op ongeféier 20 Milliounen, datt do 1/3
d'Gemeng iwwerhëlt an 2/3 och de Staat. Woubäi een natierlech do muss soen,
datt bei där Schätzung nach d'Recetten jo mussen ofgerechent ginn, sou dass
een net op 20 Millioune wäert rauskommen.... D'Recetten déi rakommen maachen
1/3 aus vun de Käschten, sou datt een déi kann ofzielen. Da weess een ongeféier
wat dat d'Gemeng an de Staat wäert kaschten.
2005 am Juni gouf en éischten Aarbechtsgrupp gegrënnt fir sech Gedanken iwwert
d'Extensioun vum Schinne-Reseau an der Stad Gedanken ze maachen. Eng Dose Joer
drop, also fir d'Rentrée 2017, soll den Tram da rullen. Fir Lëtzebuerger
Delaien mat do dem Beispill vun der Nordstrooss, wier dat scho bal rekordverdächteg
séier.
+++ +++
Kommentar : Elo wäerte jo dann nees déi notoresch Tramsgéigner hir offälleg
Kommentaren an den nächsten Deeg schreiwen, an de Journalist Jacoby wäerd
d'KPL-Zeitung als Plattform fir séng kannereg Polemik géint den Tram mëssbrauchen.
Och den ADR wäerd den üblechen Tamtam schloen a séng populistesch Regëster
zéien, fir op sech opmierksam ze maachen.
Méng Kollege vun der Tram asbl an ech sinn dogéint frou, wa Bewegung - am
positive Sënn - an den Dossier kënnt. Mer hu schliisslech virun 21 Joer
ugefaang, eis mam Tram ze beschäftegen.
Claude Oswald
20
août 2012
21.
Juli 2012
DChambersbliedchen
als Beilag zur Dagespress bréngt de Bericht iwwert d'Parlamentssitzung vum 14.
Juni 2012, wéi d'Deputéierten
iwwert de Stater Tram geschwat hunn. Dir fannt
de vollstännegen Text och um Site vun der Chamber ënner www.chd.lu.
En
Extrait aus deem Bericht wëllt ech awer op dëser Plaz publizéieren, weist en
dach dass déi Lëtzebuerger Rietspopulisten iwwer Saachen
diskutéieren, wou se
keng Ahnung hunn. Et ass pure Folklor, wa se eppes behaapten, oder wa se sech
kënschtlech opregen.
Claude
Oswald
M. Claude Wiseler, Ministre du Développement durable et des Infrastructures.- Ech mengen, de City-Tunnel ass nach méi deier
a léist de Problem iwwerhaapt net!
(Interruptions)
M. Gast Gibéryen (ADR).- Dach.
Une voix.- Très bien!
(Brouhaha)
M. Gast Gibéryen (ADR).- De City-Tunnel léist de Problem.
(Brouhaha)
Dir hutt nach net kloer…, Dir hat de Courage nach net, fir eng seriö Etüd doriwwer maachen ze loossen! Dir maacht se schäinhelleg,
lauter Chiffere setzt Der an d'Welt. Ma kommt, mir maachen eng seriö Etüd! Kommt, mir maache se!
M. François Bausch (déi gréng).- Mä Dir hutt dach anscheinend eng gemaach?!
M. Gast Gibéryen (ADR).- Mir hunn als Partei...
M. François Bausch (déi gréng).- Ass déi Etüd net seriö, déi Der gemaach hutt?
M. Gast Gibéryen (ADR).- Här Bausch, fänkt dach elo net un, lächerlech...
(Interruptions)
Kann eng Partei…? Ass eng Partei…? Ech kennen dem Här Schummer seng Etüd net, wéi dee se genau
gemaach huet.
(Brouhaha)
M. François Bausch (déi gréng).- Dir baséiert Iech hei dorobber déi ganzen Zäit!
M. Gast Gibéryen (ADR).- Här President, den Här Bausch wëllt also hei soen, eng Partei,...
M. François Bausch (déi gréng).- Neen.
M. Gast Gibéryen (ADR).- ...déi misst à même sinn, fir eng Etüd ze maachen,…
M. François Bausch (déi gréng).- Neen, dem Här Schummer seng.
M. Gast Gibéryen (ADR).- …wou elo de Stat, de Ministère iwwer Joren amgaange war, fir Milliounen a Milliounen - an d'Stad
Lëtzebuerg - Etüden ze maachen. Mir missten als Partei déiselwecht Etüde maachen. Ech mengen, mir si Realist, dat ka keng Partei maachen.
+++ +++
Kommentar : Et mag vläicht stëmmen dass den ADR net dat néidegt Geld huet fir eng Etüd ze bestellen. Anersäits huet den Här Schummer
hinnen eng Etüd gratis geliwwert ... ma si sinn emol net amstand, fir déi Etüd anstänneg ze liesen.
Si maachen also Reklamm fir eppes wat se net genee kennen ... an dat ass net ganz seriös.
18.
Juli 2012
Stäreplaz:
Expropriatiounsprozedur fir Bau vu Busgare?
RTL - 18.07.2012, 09:02 | Fir d'lescht aktualiséiert: 18.07.2012,
18:33
Zénter bal 20 Joer gëtt elo schonn iwwert e Bauprojet op der Stäreplaz an der
Stad gestridden. Schold dorunner, dass et net virugeet, sinn zwee
Promoteuren, déi sech net eens ginn. Ma de Stater Buergermeeschter ass der
Meenung, d'Gemeng hätt deem Spillchen lo laang genuch nogekuckt. Elo wëllt de
Xavier Bëttel haard duerchgräifen.
Eng vun de wichtegste Stroosse fir an d'Stad eran däerf net esou ausgesinn,
fënnt de Stater Buergermeeschter. Dës Plaz misst u sech eng Visitekaart fir Lëtzebuerg
sinn.
Et gi Pläng wéi d'Stäreplaz an Zukunft soll amenagéiert ginn. De
Promoteur, deen dëse Projet realiséiere wëllt, gëtt sech allerdings net eens
mat engem anere Promoteur, deen och Terrainen um Site huet. De Xavier Bettel mëcht
elo Drock op déi Zwee. Wa se sech dëst Joer net eens ginn, wëllt de
Buergermeeschter eng Expropriatiounsprozedur ufroen. Da gëtt hei eng Busgare
gebaut.
Ma esou ee Projet gëtt gebraucht, wa bis den Tram rullt, well et wëllt ee
jo d’Iwwerlandbussen aus der Stad erauskréien. Wann d’Promoteure sech eens
ginn, an endlech ufänken op der Stäreplaz ze bauen, kënnt esou eng Gare routière
allerdings och ënnerierdesch realiséiert ginn. Wann net, kënnt et wéi gesot
zu enger Expropriatiounsprozedur fir dës Busgare ze realiséieren.
(...) Weider Sujeten um City Breakfast waren déi nei Bushaisercher an
der Haaptstad: Eng 274 Stéck gi vu September un opgeriicht. Si si méi
iwwersiichtlech a bidden de Cliente méi Informatiounen iwwert d’Buslinnen an
Trajeten. De Kontrakt fir déi Bushaisecher krout JC Decaux, déiselwecht Firma,
déi fir de Vel'oh an der Haaptstad responsabel ass. Fir d’Stad entfalen an
deem Kontrakt pro Joer eng 439.000 Euro.
Kommentar : Eng ënnerierdesch Busgare wier net onbedingt dat Gielt
vum Ee, wéinst den Auspuffgasen déi sech usammelen an déi evakuéiert musse
ginn.
En aner Problem wier ménger Meenung no de Kaméidi deen d'Busse maachen, an
deen duerch de Schalleffekt an engem ënnerierdesche Bunker méi grouss gëtt,
wéi wann d'Bussen ënner fräiem Himmel halen.
Fir d'Leit wier et manner praktesch, wa si Trapen erop an erof goe missten,
fir vum Bus op den Tram a vum Tram op de Bus ëmzeklammen. De berüchtegte
"Centre Aldringen" misst eigentlech de Politiker gewisen hunn, dass
d'Leit dat Trapeklamme guer net wëllen, an dass se léiwer iwwerierdesch vun
engem Quai op deen aner ginn.
Finalement wier et e bëssche schued, wann d'Leit aus dem Ëmland am Keller
vun der Stad géifen ukommen, a wann d'Vue op déi erneiert Stäreplaz den
Automobiliste virbehale wier.
Claude Oswald
25.
Juni 2012
Esch setzt auf die Straßenbahn
(vb) – Die Städte Luxemburg und Esch/Alzette wollen in Zukunft enger bei der
Verwaltung und der Verkehrspolitik zusammenarbeiten. So könnte zum Beispiel mit
dem gemeinsamen Einkauf von Computermaterial Geld gespart werden, meinte die
Escher Bürgermeisterin Lydia Mutsch. Nach dem Vorbild der Hauptstadt will Esch
zudem eine Straßenbahn für die Südgemeinden entwickeln.
Ziel der gemeinsamen Straßenbahn von elf Gemeinden im Süden Luxemburgs soll es
sein, den Süden besser an die nationalen Verkehrsachsen anzubinden. "Ein
großer Wunsch wäre es auch, Esch mit dem Flughafen zu verbinden. Im Hinblick
auf die Universität und die Bedürfnisse der Forscher und Studenten wäre dies
wichtig", sagte Lydia Mutsch nach einem Treffen der Schöffenräte der
beiden Städte am Montag. Derzeit laufe eine Machbarkeitsstudie, die Bauzeit und
Kosten ausloten soll.
Auch beim Carsharing und den Leihfahrrad-Systemen sei ein gemeinsames Vorgehen
geplant.
Geld sparen durch einheitliche Personalverwaltung
Die Zusammenarbeit zwischen Luxemburg-Stadt und Esch könnte in manchen
Bereichen richtig Geld sparen helfen, meinte Lydia Mutsch. So sei zum Beispiel
eine einheitliche Personalverwaltung oder ein gemeinsamer Einkauf von
Computermaterial denkbar.
Der hauptstädtische Bürgermeister Xavier Bettel sagte, bei der geplanten
Steuer auf leerstehende Wohnungen und unbebaute Grundstücke habe sich der Schöffenrat
am Beispiel von Esch inspiriert, auch wenn die Steuer sicherlich in abgeänderter
Form für Luxemburg-Stadt eingeführt werde.
Nach diesem ersten Treffen der beiden Schöffenräte wollen Luxemburg-Stadt und
Esch in Zukunft mindestens einmal im Jahr weitere Zusammenkünfte abhalten.
(www.wort.lu)
Kommentar
: Nachdem die Stadtluxemburger Straßenbahn nunmehr (fast) auf den Gleisen ist,
sorgen die Escher Politiker für eine Überraschung. Die Wiedergeburt der
interkommunalen Trambahn in einer zeitgemäßen Form würde neue Maßstäbe
setzen und das bestehende Schienennetz bis hin zur Hauptstadttram sinnvoll
ergänzen. Unter Umständen könnte sogar die Kayltalbahn die derzeit ein
Schattendasein fristet, einen neuen Frühling erleben.
Letztendlich
könnten beide Projekte im Süden und in der Hauptstadt die
Nordstadtplaner bei ihrer Wahl des richtigen Verkehrsmittels beeinflussen.
Von
einer wohlverstandenen "Trameuphorie" erwarte ich mir jedenfalls eine
gewisse Aufbruchstimmung verbunden mit konkreten Taten, die letztendlich dazu
führen dass der öffentliche Transport deutlich attraktiver wird.
Das
Blatt scheint sich demnach nach vielen verlorenen Jahren zum Guten zu wenden.
Claude
Oswald
15.
Juni 2012
Breiter
parlamentarischer Konsens zum Tram-Projekt
Und
sie kommt doch…
Mit einer vom CSV-Abgeordneten Serge Wilmes und von den Abgeordneten von
LSAP, DP und Grünen mitgetragenen Motion (die adr stimmte dagegen, der „déi
Lénk“-Abgeordnete begrüßt zwar den Tram, lehnt aber die Forderungen zur
Mobilität in der Motion ab) zementierte die Abgeordnetenkammer gestern
Nachmittag den sowieso bereits bestehenden politischen Konsens zum
Tram-Projekt und zeigte somit, dass sie nach dem Trauerspiel vom Vortag zur
Affäre Wickringen/Liwingen auch dazu fähig ist, wenigstens hier, wo es um
nicht weniger als um die verkehrspolitische Zukunft der Hauptstadt und somit
auch eines Großteils des Landes geht, vom sonst so festgefahrenen Majoritäts-/Oppositions-Schema
abzuweichen.
Nachdem er am Tag zuvor bereits im Rahmen einer informellen
Gemeinderatssitzung in der Hauptstadt den aktuellen Stand des Tram-Projekts
„en détail“ erläutert hatte (wir berichteten), wiederholte
Nachhaltigkeitsminister Claude Wiseler (CSV) diese Übung gestern dann auch
noch einmal im Parlament, wo er zu diesem Zweck eine Konsultationsdebatte
angefragt hatte. Er hoffe nur, dass er die erste Schiene so schnell wie möglich
legen könne, so der Minister.
Von Stadtbredimus nach Diekirch
Xavier Bettel (DP), der ja auch noch Hauptstadtbürgermeister ist, gab
zu, dass er lange Jahre lang doch eine eher bedeckte Haltung zum Tram gehabt
habe, womit er nicht alleine da gestanden habe – und Bettel schaute auf
die CSV-Bank, die, zumindest in ihrer Hauptstadtsektion, ja in ihrer
Mehrheit gegen den Tram gewesen sei. Auch ärgerte sich Bettel über die unzähligen
RGTR-Busse, die mitten durch die Stadt fahren würden, um dort in
Spitzenverkehrszeiten die Kreuzungen zu blockieren, wobei er sich frage,
warum ein Bus, der zum Beispiel von Stadtbredimus nach Diekirch (und Bettel
wusste nicht, ob eine solche Linie überhaupt existiert) fahre, auch das
Stadtzentrum durchqueren müsse. So sei er inzwischen zur Schlussfolgerung
gekommen, dass der Tram gebaut werden müsse, und dies im Interesse der Bürger.
Die Zusammenarbeit zwischen zuständigem Ministerium und Hauptstadt
bezeichnete Bettel indes als exemplarisch.
adr-Gruppenchef Gast Gibéryen brach seinerseits noch einmal eine Lanze für
das „City Tunnel“ getaufte Maulwurfprojekt seiner Partei zur
Unterbuddelung der Hauptstadt.
Einige
Zahlen zur Trambahn – 7,2 km in 21 Minuten
7,2
Kilometer lang ist das erste Teilstück zwischen dem Hauptbahnhof
und der Luxexpo, das bis 2017 vollendet sein soll. Die genaue Streckenführung
liegt noch nicht fest.
21
Minuten beträgt die Fahrzeit zwischen Bahnhof und Luxexpo. Die
Tram ist mit 20 km/h unterwegs.
14
Stationen soll es geben. Auch diese Zahl liegt noch nicht genau
fest.
5
Minuten soll die Wartezeit zwischen den Trams betragen. Sie soll
bei Bedarf auf 3 Minuten verkürzt werden können.
450
Passagiere sollen in einen doppelten Bahnzug von insgesamt 65
Metern Länge passen. Die Tram ist 2,65 Meter breit. Ein Waggon wiegt 40
Tonnen.
Etwa
320 Millionen Euro soll die erste Bauphase zwischen
Hauptbahnhof und Luxexpo (Wartungshalle und „rollendes Material“
inklusive) kosten, die zu zwei Dritteln vom Staat und einem Drittel von der
Hauptstadt finanziert wird. Ab 2020 soll die Tram bis zum Findel fahren, später
bis Howald, Gasperich und Hollerich und danach auch die Gemeinden rund um
die Hauptstadt ansteuern. Die ersten drei Phasen sollen mit 568 Millionen
Euro zu Buche schlagen.
(www.journal.lu)
Eine Journalistin hält das Geschehen im Bild fest. Aufgenommen von unserem
Vorstandsmitglied Claude Oswald.
13.
Juni 2012
Zuch-Arrêt Rout Bréck: Et
geet mat enger Stand-Seelbunn rop!
RTL - 13.06.2012, 11:11 / Fir d'lescht aktualiséiert: 13.06.2012, 13:41
Eng Zort Seelbunn, déi awer fix um Buedem ass, féiert d'Leit an Zukunft vun ënnert
der Rouder Bréck erop op de Kierchbierg.
Do hat den Transportminister Wiseler ugangs jo vun enger Rulltrap geschwat. Déi
kritt awer net esou vill Leit ewéi eng "Seelbunn" transportéiert, an
en plus wier eng Rulltrap net adaptéiert, fir Leit am Rollstull, mat Vëloen
oder Kutschen.
Et handelt sech dobäi ëm eng "Stand-Seelbunn", also net ëm eng
"schwiewend" Konstruktioun.
De Findel an de Kierchbierg sinn déi grouss Entwécklungsgebidder, an déi als
éischt investéiert gëtt. Ëmmerhi schaffen den Ament 25.000 Leit um
Kierchbierg an an Zukunft soll déi Zuel sech verduebelen! Do kéim een deemno
guer net méi ouni en Tram aus!
Um Mëttwochmoie vun 8.30 Auer un huet den Transportminister dem Stater
Gemengerot, an der Presse de Projet Tram nach emol virgestallt.
Lëtzebuerg hätt ee sougenannte Spëtzestonneproblem huet et geheescht. Ëmmerhinn
kommen an der Stad op 1'000 aktiv Awunner, 3800 Aarbechtsplazen. Dat wier am
Verglach mat anere Groussstied enorm.
De Kierchbierg an de Findel wieren déi grouss Entwécklungsgebidder wou an den
nächste Joeren vill geschitt. Dofir wier den Tram do eng Evidenz esou den
Transportminister Claude Wiseler, deen och Präzisoune ginn huet iwwert de
finanzielle Volet vun der éischter Phase vum Projet.
315 Milliounen Euro, soll den éischten Deel kaschten. Do ass d'Tramslinn selwer
mat abegraff, dat heescht de Schinnebau, dee mat ronn 150 Milliounen Euro
berechent ass. Dann ass nach de Bau vum Centre de Remisage mat 80 Milliounen
Euro ofgedeckt, genausou wéi de Matériel roulant, deen och mat 80 Milliounen
zu Buch schléit.
Am Ganze sollen déi 3 Phasen vum Projet Tram 568,1 Milliounen Euro kaschten.
Alles an allem soll de Projet 2030 ganz ofgeschloss sinn. Wat d'Opdeelung vun de
Käschten ugeet: De Staat iwwerhëlt zwee Drëttel; d'Stad Lëtzebuerg een Drëttel
vum Budget.
Mëtt 2017 soll den éischten Tracé fäerdeg sinn, an deemno och den éischten
Tram zirkuléieren.
9.
Juni 2012
No
engem destruktive Leitartikel géint den Tram probéiert d'Lëtzebuerger Wort a
sénger Rubrik "Briefe an die Redaktion" vum 9. Juni 2012 e bësschen
d'Balance ze halen. Niewent engem konstruktive Lieserbréif vum Christian
Kmiotek sinn nämlech zwee méi kuerz awer polemesch Beiträg géint den Tram
- deen ee vun engem ofgewielten ADR-Politiker deem et just drop ukënnt de
Projet Tram ze torpedéieren, an deen aner vun engem pensionéierten Enseignant
dee sech an der Roll vum Kritikaster gefällt.
Dem
Claude Wiseler als dem zoustännege Minister bleift näischt erspuert, wann
esouguer séng Frënn aus de Gaasperecher Wisen him permanent méi oder
wéineger diskret an de Réck falen.
Verkehr(t)
„Ihr
steht nicht im Stau, Ihr seid der Stau!“ Das möchte ich allen zurufen, die
wie Marc Bourkel in seinem Leitartikel (vom vergangenen Dienstag) gegen die Tram
und für noch mehr Straßen eintreten. Es gilt nämlich, endlich in der
Verkehrspolitik radikal umzudenken, wenn dieses Land nicht im totalen Kollaps
enden will. Besonders da Verkehrspolitik auch ein Wirtschaftsstandort- und
Lebensqualitäts-Faktor ist.
In der Verkehrspolitik regelt das Angebot die Nachfrage. Werden mehr Straßen
gebaut, ziehen diese mehr Individualverkehr an. So ist zum Beispiel eine dritte
Autobahnspur sinnlos, weil der Verkehr zum innerstädtischen Ziel sich nur auf
einer Spur bewegt und somit der Stau nur breiter wird, aber keineswegs
verschwindet. Werden jedoch mehr und qualitativ bessere Verbindungen im öffentlichen
Nahverkehr angeboten, sind Busse, Bahnen und Trams belegt.
Stimmen die Wachstumsprognosen der Regierung, was Arbeitsplätze und Bevölkerung
anbelangt, so ist der Verkehrsinfarkt in wenigen Jahren vorprogrammiert. Deshalb
muss die Tram kommen, weil sie in kompakter Form viele Menschen bewegen kann.
Busse übernehmen die Feinverteilung in die Viertel und die Zubringerdienste von
den Dörfern. Auch das Kirchberger Konzept mit einer Bahnhaltestelle der
Nord-Zugstrecke an der „Roten Brücke“, die Anschluss an die Tram gewährt,
ist eine gute Lösung. Denn mittlerweile kann sich wohl jeder das
Individualverkehr-Chaos ausmalen, das nach der Fertigstellung der Nord-Autobahn
auf Kirchberg zwangsläufig entstehen wird.
Minister Claude Wiseler beschreitet mit seinem „MoDu“-Konzept den richtigen
Weg, auch wenn man sich noch viel mehr Entschlossenheit hin zum öffentlichen
Nahverkehr und zur sanften Mobilität gewünscht hätte. Bleibt nur zu hoffen,
dass diese globale Strategie für eine nachhaltige Mobilität zeitnah
verwirklicht wird. Denn das Beispiel „IVL – Integriertes Verkehrs-und
Landesplanungskonzept“, das nach über einem Jahrzehnt immer noch nicht
umgesetzt ist, zeigt abschreckend, wie wenig Luxemburg zum Umsteuern willig ist.
Doch wenn nicht bald alle Räder still stehen sollen, dann muss sofort in der
Verkehrsplanung umgestellt werden und die Investitionen zum Kollektivtransport
geleitet werden.
Christian Kmiotek, Junglinster
6.
Juni 2012
2014
gëtt déi éischt Schinn vum Tram geluecht
RTL -
06.06.2012, 16:43 / Fir d'lescht aktualiséiert: 06.06.2012, 16:49
D’nächst
Woch soll an der Chamber ee Orientatiounsdebatt ronderëm den Tram sinn op
Wonsch vum Nohaltegkeetsminister.
Um
Mëttwoch huet hien d'Transportkommissioun am Detail iwwert de Projet an d'Bild
gesat: 315 Milliounen Euro soll déi éischt Phase kaschten, also d'Schinne vun
der Gare bis bei d'Luxexpo, de Centre de Maintenance an d'Tramme selwer.
D'Regierung an d'Stad si sech och iwwer ee Finanzéierungsmodell een: de Staat
iwwerhëlt 2/3 an d'Stad Lëtzebuerg de rächt. 2014 sollen déi éischt Schinne
geluecht ginn an 2017 soll dann den éischten Tram fueren.
Kommentar
: Nodeem d'Lëtzebuerger Wort de 5. Juni gemengt huet si missten onbedingt
nach eemol géint den Tram stänkeren, ginn dann elo hoffentlech Neel mat Käpp
gemaach. Mir wëlle jo sëcher net an d'Buch vun de Rekorder agoen, als
déijeneg déi de Bau vun engem Tram am längste verhënnert an erausgezunn
hunn.
Claude
Oswald
25.
Mee 2012
Regierungsrot: Kee Referendum "City-Tunnel" oder "Tram"
RTL - 25.05.2012, 17:33 | Fir d'lescht aktualiséiert: 25.05.2012, 18:03
De
Regierungsrot huet decidéiert, kee Referendum iwwert de Projet City-Tunnel oder
Tram léger ze maachen.
(...)
City Tunnel: Keng Alternativ, kee Referendum
Donieft huet de Conseil der Regierung hir Stellungsnam ugeholl géint dem
Deputéierte Jacques-Yves Henckes säi Gesetzvirschlag iwwert en nationale
Referendum a Punkto City-Tunnel oder Tram.
De Regierungsrot ass der Meenung, dass et kee Wäert huet, esou e Referendum ze
maachen, well de Projet iwwert de City Tunnel am Verglach zum Tram souwisou e
ganze Koup Nodeeler bei der technescher Ëmsetzung géif mat sech bréngen, grad
esou wéi zousätzlech Käschten an en negativen Impakt op d'Schinnennetz.
De City Tunnel wier deemno guer keng anstänneg Alternativ zum Tram.
Am offizielle Compte-rendu heescht et:
Le Conseil a approuvé la prise de position du gouvernement concernant la
proposition de loi du député Jacques-Yves Henckes relative à l’organisation
d’un référendum national concernant la réalisation soit du projet «
City-Tunnel » soit du projet « Tram léger ».
Le gouvernement estime qu’il n’y a pas lieu d’organiser un tel référendum
étant donné que le projet du City-Tunnel présente des désavantages au niveau
de la faisabilité technique, des coûts et de l’impact sur l’exploitation
du réseau ferroviaire par rapport au projet du tram léger. Le City-Tunnel ne
présente pas d’alternative adéquate et appropriée au projet du tram léger.
Kommentar
: Domat dierft dem G. Schummer séng Geisterbahn definitiv vum Dësch
sinn.
Och
déi notoresch Tramsgéigner missten eigentlech agesinn, dass si um Enn sinn.
Allerdings
dauert et nach e bësschen, bis den Tram tatsächlech fiert.
Soulaang
d'Regierung den Tram nëmmen ukënnegt awer näischt um Terrain geschitt, bleiwe
lescht Zweifele bestoen,
an
d'Begeeschterung hält sech a Grenzen.
Et
ass een aus der Erfahrung virsichteg a mësstrauesch ginn.
20.
April 2012
Verkehrskonzept MODU setzt auf Mobilitätskette aus Auto, Rad, Bus und Bahn
„Umsteigen muss normal werden“
veröffentlicht am 20.04.2012
Über 90 Minuten brauchte Nachhaltigkeits-und Infrastrukturminister Claude
Wiseler um die Leitlinien einer neuen Mobilitätsstrategie bis zum Jahr 2020
(vielleicht auch 2030) vorzustellen. Wiseler betonte, dass mit der Strategie
„MODU“ ältere Konzepte nicht in Frage gestellt würden.
Mehrfaches Umsteigen
Der zentrale Ansatz von MODU ist der mehrfache Wechsel des Verkehrsmittels
auf dem klassischen Weg von und zur Arbeit. Mit dem Regionalbus, dem eigenen
Auto oder dem Rad zu einem gut erreichbaren Bahnhof, dann weiter mit dem Zug
bis zu einem der (geplanten) Vorortbahnhöfe, und mit der Tram oder dem
Stadtbus bis zum Büro. So soll der Verkehr in der Hauptstadt vom
Durchgangsverkehr (Busse und Privatwagen) befreit und die öffentlichen
Verkehrsmittel intelligenter genützt werden.
Straßen
und ÖPNV sind gleich hoch belastet
Zu den heutigen Herausforderungen gehört es, dass Straßen und ÖPNV auf
den Hauptachsen gleichermaßen belastet sind, und ein ideologisch gefordertes
Umsteigen vom PKW auf Bus und Bahn schlicht an der mangelnden Kapazität
scheitert. Insbesondere weil heute alle Busse und Bahnen praktisch nur ein
Ziel haben – den Hauptbahnhof in Luxemburg.
In Wiselers Mobilitätskonzept geht es darum, den Verkehr Richtung
Hauptstadt aufzubrechen, zum Teil an den Vorortbahnhöfen abzufangen und einen
Ringverkehr für die Busse um die „Stadt“ herum zu organisieren, ebenso
wie den unvermeidlichen Individualverkehr mit gezielten Straßenbaumaßnahmen
um Wohn- und Geschäftsviertel herumzuführen. Bemerkenswert an Wiselers
Konzept ist, dass er die offen zur Schau getragene Autofeindlichkeit seines
sozialistischen Vorgängers in die Mottenkiste verbannt hat und auf ein
intelligentes Zusammenspiel aller Transportmittel setzt. Er rechnet auch bei
Erreichen eines besseren Modalsplits mit einem weiteren Ansteigen des
Autobestandes.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil seines Konzeptes sieht Minister Wiseler
in der „sanften Mobilität“ von Fußgängern und Radfahrern (wobei der
Begriff „douce“ auf eine ganze Reihe von Radfahrern nicht zu anzuwenden
ist). Die heutige Radwegeplanung richte sich fast nur nach Freizeitaspekten,
dies müsse sich ändern. Das Fahrrad werde in der Planung aller neuen
Stadtviertel als gleichrangiges modernes Verkehrsmittel berücksichtigt.
Neben dem Bevölkerungswachstum des Großherzogtums ist es vor allem der
wachsende Arbeitsmarkt der für Verkehrsprobleme sorgt.
Wachstum an Arbeitsplätzen bringt Wachstum an Verkehr
Von 10.000 jährlich neu entstehenden Arbeitsplätzen werden zwei Drittel
von Grenzgängern besetzt. In der Hauptstadt stehen 1.000 aktiven Einwohnern,
3.800 Arbeitsplätze gegenüber (Quote in Frankfurt/Main 1.000 zu 1.350).
Die Grenzgänger generieren zwar 31,4% des individuellen
Verkehrsaufkommens, aber fast 50% der motorisierten Verkehrsbewegungen
entstehen innerluxemburgisch zwischen den Ballungszentren. Hierin liegt für
Wiseler das eigentliche Einsparpotential.
Das Ziel von MODU liegt darin bis 2020 einen doppelten Modalsplit von 75/25
zu erreichen, zunächst eine Aufteilung in 75% motorisierten Verkehr und 25%
sanfte Mobilität. Der motorisierte Verkehr soll sich dann wiederum in 75%
Individualverkehr und 25% ÖPNV unterteilen. Was einer realen
Individualverkehr-Quote von 56% entspricht.
„Monozentrische“ Ausrichtung
Der Zug soll das Rückgrat des Verkehrs darstellen und den Massentransport
tragen. Der Bus wird dann den Zubringerverkehr übernehmen und keine parallel
laufende Konkurrenz zur Bahn sein. Die Passagierzahlen der Bahn sind zwischen
2005 und 2010 zwischen 23 und 37% gestiegen, das Problem bleibt aber weiter
die „monozentrische“ Ausrichtung auf den Hauptbahnhof Luxemburg.
Der Haltepunkt „Rote Brücke“ soll beispielgebend für die Zukunft
werden, von dort aus können die Bahnpassagiere mit Bussen und der Tram den
Kirchberg, Limpertsberg und Pfaffenthal erreichen, ohne durch das Stadtzentrum
zu müssen. In Zukunft soll dies auch mit ausgebauten oder neuen Vorortbahnhöfen
in Cessingen, Hollerich und Howald möglich werden. Die Investitionen fließen
ansonsten in den mehrgleisigen Ausbau von Bahnstrecken rund um die Hauptstadt.
Auf die Bahnlinie Luxemburg Esch/Alzette wird aus Geldmangel vorläufig
verzichtet.
Die Zuwachszahlen bei den Bussen können sich ebenfalls sehen lassen, +37%
bei den RGTR-Betrieben, + 17% bei den Bussen der Stadt Luxemburg und +15% beim
TICE. Das Netz umfasst 150 Überlandlinien und 30 grenzüberschreitende
Linien. Allerdings muss der Bus umorganisiert werden und auch hier das
Umsteigen zum Normalfall werden
Jeder Ort bleibt an das Busnetz angeschlossen, aber, einfach gesagt, eine
Fahrt von Knapphoscheidt ohne Umsteigen nach Luxemburg-Bahnhof soll es nicht
mehr geben. Den Busverkehr erleichtern sollen auch neue Verkehrsleitsysteme,
die Busspuren ersetzen können. Zu den vordringlichsten Zeilen gehört es die
RGTR-Busse aus der Hauptstadt herauszuhalten und ein modernes Busleitsystem
wie in der Stadt Luxemburg zu erreichen.
(www.journal.lu)
Kommentar
: Leider schweigt das Dokument sich über die Zukunft der Bahnstrecke
Ettelbrück - Diekirch aus, die einige Lokalpolitiker im Rahmen des Projektes
"Nordstadt" der Straße opfern möchten. Es geht ebensowenig die Rede
von einer Reaktivierung früherer Bahnstrecken (z.B. Steinfort - Kleinbettingen
oder Bissen - Ettelbrück), und es fehlt die Vision einer direkten Bahnlinie
Luxemburg - Saarbrücken.
Nach
dem Scheitern des Projektes "BTB 2002" aus den 1990er Jahren darf man
gespannt sein, ob Wiselers "MODU" größere Chancen hat, eines Tages
in die Wirklichkeit umgesetzt zu werden. In Luxemburg fehlte es zumindest in der
Vergangenheit nicht am nötigen Geld, wohl aber am politeschen Willen.
Zum
Original-Dokument.
28.
Februar 2012
Finanzkommissioun:
D'Konzept vum Tram stoung am Mëttelpunkt
RTL - 28.02.2012, 12:31 | Fir d'lescht aktualiséiert: 28.02.2012, 12:51
Finanzkommissioun,
eng Diskussioun ouni Finanzminister an ouni Finanzen. D'Konzept vum Tram stoung
en Dënschdeg am Mëttelpunkt vun den Diskussiounen.
Den Tram gëtt gebaut – Dat hat de Premier Jean-Claude Juncker dem Stater Schäfferot
an enger Entrevue Ufank Februar confirméiert. An den Tram ass jo Deel vum
Konzept « Mobil 2020 », deen de fréieren Transportminister Lucien Lux 2007
virgestallt hat, a wat virgesäit, dass bis 2020 den ëffentlechen Transport 25%
vum gesamten Transport ausmaachen. An iwwert dat ganzt Konzept goung et en Dënschdeg
de Moien an enger Finanz- an Nohaltegkeetskommissioun.
An der Kommissioun huet just den Nohaltegkeetsminister Claude Wiseler dat ganzt
Konzept nach emol erkläert, fir d’Ziler vun der Regierung ze erreechen. Dobäi
huet hien och präziséiert, wat fir Projete mussen an den nächste Joren realiséiert
ginn, fir dass den Tram 2017 och ka sënnvoll funktionéieren.
Déi éischt Etapp vum Tram ass déi tëscht der Gare an der Luxexpo, duerno kënnt
nach eng zweet Etapp bis op de Findel, déi bis op den Houwald weidergeet. Wat
parallel dozou muss gemaach ginn, ass den Arrêt op der Rouder Bréck, fir datt
d'Leit net nëmmen op d'Haaptgare kommen. Et mussen och nach eng ganz Rei
Parkingen an d'Rei gesat ginn.
Dat Konzept ass fir déi meescht Deputéiert, déi an der Kommissioun waren, och
ganz ok. Ma wéi de Camille Gira vun déi Gréng gemengt huet, kréich den
Nohaltegkeetsminister de Réck méi vun den Oppositiounsparteie gestäipt, wéi
vun der Koalitioun. Déi eng wëllen d'Streck Gare-Findel nees zur Diskussioun
bréngen, déi aner wëllen den Tram op Pneuen setzen amplaz op Schinnen.
Och den Eugène Berger vun der DP war verwonnert. Den Minister Wiseler hätt e
Konzept virgeluecht, un deem Experten dru geschafft hunn an och Sënn ergëtt.
Et freet een sech awer a wéi wäit dat Konzept vun all de Regierungsfraktiounen
gedroe gëtt. Ganz interessant war zum Beispill, datt keen aneren wéi de
Partei-President vu der CSV grouss Bedenken hat an datt hien aner Iddien an aner
Konzepter huet. (siehe Pneuentram)
De Michel Wolter wollt awer selwer näischt soen. Kritik gouf et vun den Deputéierten
dunn och doriwwer, dass et haut an der Finanzkommissioun keng Detailer iwwert
d’Finanze gouf.. Déi Detailer sollen an enger nächster Kommissioun da gekläert
ginn, iert dann am Plenum doriwwer diskutéiert, respektiv decidéiert gëtt.
Perséinleche Kommentar
Et misst een déi CSV stonnelaang rëselen, well déi bréngt een zur
Verzweiflung. Den Nohaltegkeetsminister Claude Wiseler ass fir den Tram, awer säi
Parteikolleg Birden vum CSV-Stadverband ass dogéint. Dee wëllt dem G. Schummer
séng Tunneleisebunn bauen.
De Claude Wiseler seet, den Tram gëtt gebaut, awer da seet säi Parteikolleg a
Finanzminister Luc Frieden, ech ginn Der keng Suen.
Kuerz drop seet de Premierminister Juncker, den Tram gëtt trotzdeem gebaut.
De Parteipräsident Wolter wëllt awer léiwer e Pneuentram hunn.
Déi wësse jo guer net, wat se wëllen !!
Claude
Oswald
23.
Februar 2012
"Höchste Zeit für die Tram"
Déi Gréng: Größter Park der Stadt entsteht
Neues Führungsduo: Françoise Folmer und François Benoy
(vb) – Die "naturnahe und innovative
Gestaltung" des neuen Stadtviertels Ban de Gasperich ist ganz nach dem
Geschmack der Grünen. Déi Gréng in der Stadt Luxemburg begrüßen die
naturnahe und gut durchdachte Gestaltung des zukünftigen Baugebiets. Zudem
pochen sie auf den Bau der Straßenbahn.
Déi Gréng sehen es nicht zuletzt als ihr Verdienst an, dass im Ban de
Gasperich ein "gesunder Mix aus Wohnungen, Geschäften und Büros"
entstehe. Zudem können sich nicht nur die Anwohner über den größten Park
der Stadt freuen. Nach dem Kirchberg und der Cloche d'Or dürfe es keine
weitere tote Betonlandschaft geben, sagte Françoise Folmer, die neue Präsidentin
des Stadtverbands. Die Architektin wurde vor Kurzem mit dem Preis "Woman
Business Manager of the Year" geehrt. Folmer teilt sich den Vorsitz mit
dem ehemaligen Journalist François Benoy, der ebenfalls auf diesen Posten gewählt
wurde.
Zudem begrüßte die hauptstädtische Sektion der Grünen das Bekenntnis von
Premier Jean-Claude Juncker zur Tram. "Nach 20 Jahren Diskussion wird es
auch höchste Zeit", sagte François Benoy am Donnerstag bei einer
Pressekonferenz. Bereits jetzt seien 40 Prozent der 350 000 Arbeitsplätze des
Landes in Luxemburg-Stadt angesiedelt. Nach einer Prognose der Regierung werde
diese Zahl – und damit das Verkehrsaufkommen - sich bis 2050 verdoppeln.
Benoy: "Schon jetzt ersticken die Hauptstadt und ihre Nachbargemeinden im
Individualverkehr."
Vorbildlich" nennen Déi Gréng die Planungen für das neue
Stadtviertel Ban de Gasperich.
(www.wort.lu, 23. Februar 2012)
Kommentar : Ob diese Art der Bebauung
vorbildlich und menschenfreundlich ist, ist wahrscheinlich eine Frage des
Geschmacks ... oder der Parteizugehörigkeit.
Man kann auch sagen, seit die Grünen an der
Macht sind, ist die Zubetonierung der Landschaft salonfähig geworden.
Claude Oswald
22
février 2012
„Lose-lose“
mit dem Superbus
Eines der wichtigsten Kriterien für die Qualität eines Wirtschaftsstandortes
ist sein Transportwesen. Wenn die Beschäftigten bereits morgens früh, noch
bevor sie an ihrem Schreibtisch eintreffen, in Staus und überfüllten Bussen
den letzten Nerv verloren haben, stellt das für einen Wirtschaftsstandort einen
erheblichen Nachteil dar.
Ergo muss die ökonomische Lunge des Großherzogtums, die Stadt Luxemburg, über
einen möglichst effizienten öffentlichen Transport verfügen.
Das gegenwärtige System ist bereits sehr gut: Auf dem Gebiet der Stadt
Luxemburg wird, wie der Autor dieser Zeilen jede Woche feststellen kann, ein
exzellenter Service mit ebensolchem Material geboten. Aber: Die Hauptschlagader
dieses Systems (die Strecke Bahnhof -Kirchberg via Boulevard Royal) ist in den
Rushhours restlos überlastet: Die Buslawine endet in Embolie.
Eine Lösung kann nur ein „Transport en commun en site propre“ (TCSP)
bieten, ein öffentlicher Transport, der über eine größtenteils exklusiv für
ihn reservierte Fahrbahn verfügt. Hier existieren zwei Alternativen: die Tram
oder der „Bus à haut niveau de service“ (BHNS).
Ohne einen TCSP ist die Überlastung der Haupt-Schlagader unseres
Haupt-Wirtschaftsstandortes letztlich nicht zu bereinigen.
Kürzlich entdeckten nun jene Leute, die aus unerfindlichen Gründen um jeden
Preis die Luxemburger Tram – und damit die optimale Lösung für die Probleme
auf dem Hauptverkehrsstrang unserer Hauptstadt – zu verhindern suchen, den
geplanten BHNS unserer Metzer Nachbarn.
Der Metzer „Mettis“ ist ein Bus und keine Tram (und schon gar keine „Tram
op Rieder“: Ein geradezu preiswürdig idiotischer Begriff, da evidenterweise
eine „Tram ouni Rieder“ – ob Stahlscheiben oder Gummireifen – nie jemals
auch nur einen Meter weit fahren würde). Er wird hoffentlich den
Verkehrsproblemen unserer Nachbarstadt optimal angepasst sein.
Billiger kann langfristig teurer sein
Hoffentlich, da z.B. die aktuelle Version der für den Mettis vorgesehenen, 24
Meter langen Doppelgelenkbusse der belgischen Firma Van Hool unlängst auf der
am meisten benutzten Stadtbuslinie Europas – dem Metrobus der „Hamburger
Hochbahn“ – wegen ihrer hohen Pannenanfälligkeit außer Dienst gestellt
werden musste, was für Metz denn doch eher „de mauvaise augure“ sein dürfte.
Ein weiteres Problem der Busse bleibt ihre Kapazität, die selbst in 25 Meter
langen Superbussen stets um ziemlich genau die Hälfte unter jener von zwei
aneinandergekuppelten Trambahnen bleiben wird.
Ein Hauptargument für die Tram ist und bleibt übrigens der optimale Komfort für
die Fahrgäste: kein fahrbahn- oder fahrzeugbedingtes „Gejuppels“ und
„Gestuckels“, wie es für Buspassagiere in der Regel leider unvermeidlich
ist.
Merkwürdigerweise scheinen dessen ungeachtet in Luxemburg etliche Leute von
einer allergischen Schockreaktion befallen zu werden, sobald sie das Wort
„Tram“ hören. Sie sollten sich allerdings der Tatsache bewusst sein, dass
auch und gerade ein BHNS sie nicht von ihrem Albtraum erlösen wird: Der
Platzbedarf eines hocheffizienten Bussystems (BHNS) ist nämlich höher als der
einer – noch effizienteren – Tram. Da Straßenbahnen auf Schienen laufen,
bedürfen ihre jeweiligen Fahrspuren in Gegenrichtung nur eines minimalen
Abstandes.
Sicher, ein BHNS ist um etwa 40 Prozent billiger in der Anschaffung der
Fahrzeuge: Dafür bieten Trams gegenüber Bussen aber eine um zwei- bis dreifach
längere Lebensdauer. Sicher, Gleisbau geht ins Geld (übrigens: heutzutage kann
man in 24 Stunden 400 Meter Tram- Schienen verlegen!), doch BHNS-Systeme leiden
ausgesprochen stark unter der Einwalzung von Spurrillen und sind daher
ausgesprochen reparaturanfällig.
Man kann BHNS-Fahrbahnen zwar halbwegs spurrillenfest bauen, der hierzu
notwendige Aufwand hat indes zur Konsequenz, dass BHNS-Fahrbahnen im Endeffekt
nicht wesentlich billiger ausfallen als Tram-Gleise.
Fazit: Ohne ein TCSP – ob Tram oder BHNS – werden sich langfristig die
Probleme auf der Hauptverkehrs-Schlagader der Stadt Luxemburg nicht lösen
lassen. Mit einem „Superbus“ à la Mettis indes würde man riskieren, ein
System einzukaufen, das nicht wesentlich billiger als eine Tram wäre, dabei
aber letzterer Hauptvorteile – Kapazität und Fahrgastkomfort – nicht zu
bieten in der Lage wäre. Eine „Lose-lose“-Situation demnach.
Francis Wagner
(Tageblatt,
22. Februar 2012)
Kommentar
: Was für die Stadt Luxemburg gilt, gilt wahrscheinlich auch für den
Nordstadtbereich Ettelbrück-Diekirch. Es wäre töricht, die bestehende
Schienenverbindung ersatzlos aufzugeben.
18
février 2012
Est-ce
que vous êtes pour ou contre ?
RTL
avait lancé nu nouveau sondage suite aux déclarations confuses de quelques
politiciens de droite ... et voici le résultat :
36,55 %
gardent l'espoir que le tram viendra un jour, ce qui n'est déjà pas mal après
deux décennies d'attente et de déceptions.
45 %
sont contre, ce qui veut dire en clair que rien n'est clair. Les
"antis" ont raté la majorité absolue.
En tout
cas, il est faux de dire que personne n'adhère à l'idée du tram, comme
d'aucuns veulent nous le faire croire.
En
France les réseaux nouveaux ont connu un grand succès. Il fallait juste les
construire.
Pourquoi
en serait-il autrement au Luxembourg ?
9.
Februar 2012
Kommt
die Tram, oder kommt sie nicht ?
Nachdem
die konservativen Minister Juncker, Wiseler und Frieden sich darauf geeinigt
haben, dass sie im Prinzip kommen soll, auch wenn Finanzminister Frieden das
nötige Geld vorenthalten will, sorgt ein Artikel in der konservativen
Tagespresse erneut für Verwirrung. Dem Vernehmen nach stellt ein ausländischer
Experte die Straßenbahn teilweise in Frage und übernimmt dabei - zumindest
ansatzweise - die Argumente der Tunnelbefürworter..
Sogar
der Hinweis im letzten Satz auf die Verhältnisse in Karlsruhe ist in diesem
Sinne zweideutig, denn das bekannte "Karlsruher Modell" einer
attraktiven Stadtbahn im Straßenplanum soll bekanntlich unter die Erde
vergraben werden.
Die
Frage sei gestellt, ob das Luxemburger Wort auf diese Weise einen neuen Streit
zwischen den Befürwortern einer modernen Straßenbahn und der
Verschwörergemeinschaft um Tunnelbauingenieur Schummer auslösen will ?
Verkehrsexperte
kommentiert Millionen-Projekt
"Straßenbahn
allein kein Allheilmittel"
Dr. Felix Berschin sieht vor allem beim Umsteigen Zeitverluste
(vb) – Eine Trambahn allein löst die Verkehrsprobleme nicht. Das meint der
Verkehrsexperte Dr. Felix Berschin und gibt zu bedenken, dass die Staus auf den
städtischen Straßen unter Umständen sogar länger werden könnten und dass
beim Umsteigen von Zug auf Tram viel Zeit verloren geht.
In dieser Woche hat Staatsminister Jean-Claude Juncker seine Unterstützung für
das kostspielige Projekt der Tram signalisiert. Allein für die erste Phase –
die Linie vom Bahnhof über das Glacis-Feld zu den Luxexpo-Hallen - kostet der
Umbau der Hauptstraßen und der Gleisbau schätzungsweise 350 Millionen Euro.
Der Verkehrsexperte Dr. Felix Berschin von der Nahverkehrsberatung Südwest in
Heidelberg lässt sich von solchen Zahlen nicht schocken: "In einer
Luxusversion kann ein Kilometer Straßenbahn schon einmal 80 Millionen Euro
kosten. Es geht aber auch für 10 Millionen Euro." In Luxemburg würden vor
allem die tief eingeschnittenen Täler die Streckenführung verteuern, weil die
Straßenbahn über Brücken geführt werden muss.
Beliebte Schiene
Skeptisch sieht der Experte im Gespräch mit wort.lu den Nutzen der Tram. Dieser
würde vor allem davon abhängen, wie gut die Tram mit anderen öffentlichen
Verkehrsmitteln verzahnt ist. "Es macht eigentlich keinen Sinn, die Pendler
mit dem Zug zum Bahnhof zu fahren und dort auf die Tram warten zu lassen. Beim
Umsteigen wird es große Zeitverluste geben." Berschin plädiert für ein
integriertes System, das auf den vorhandenen Bahngleisen aufbaut. "Man könnte
zum Beispiel eine Stadtbahn wie zum Beispiel die Pariser RER auf den jetzigen
und auf neuen Eisenbahngleisen fahren lassen. Saarbrücken hat mit diesem System
gute Erfahrungen gemacht."
Eine Tram alleine würde nach Auffassung von Berschin auch nicht automatisch
dazu führen, dass mehr Leute auf den öffentlichen Transport zurückgreifen.
"Das wird erst passieren, wenn es in der Nähe der Arbeitsplätze weniger
Parkplätze und noch längere Staus gibt", meint er mit einem sarkastischen
Unterton.
Im Allgemeinen werde die Straßenbahn von den Berufspendlern schon geschätzt.
"Alle Fahrgastbefragungen zeigen, dass die Benutzer die Straßenbahn dem
Bus vorziehen. Der Bus bremst abrupt, fährt um enge Kurven und holpert. Haben
Sie schon einmal versucht, im Bus auf dem Laptop zu arbeiten? Auf der Schiene
geht das", erklärt Berschin.
Wiederentdeckung der Innenstadt
Außerdem schaffe es die Straßenbahn, mehr Menschen von A nach B zu schaffen.
So würden in eine Straßenbahn zu Spitzenzeiten 300 Menschen passen, in einer
extralangen Version sogar 400. Bei einem Bus ist nach 150 Personen Schluss.
Zudem kommt die Straßenbahn schneller voran.
Innerhalb Europas setzen vor allem französische Städte auf die Straßenbahn.
Dies habe zu einer Wiederbelebung der Innenstädte geführt, meint der Experte.
"Die Bewohner und Pendler nutzen die Straßenbahn, um einzukaufen oder
abends ihre Freizeit im Zentrum zu verbringen." Doch es sei ein Irrglaube,
dass nur durch die Straßenbahn die Verkehrsprobleme gelöst seien. In der
Pendlerstadt Karlsruhe zum Beispiel hätten die Staus trotz einer gut
ausgebauten Straßenbahn sogar noch zugenommen.
7.
Februar 2012
Endlich
eine Klarstellung ... !
Baubeginn 2014
Juncker: Die Tram wird fahren!
Die Stadtschöffen stellen Gretchenfrage an Regierung
(Fotomontage
Straßburger Tram auf Kirchberg: Serge Waldbillig)
„Nun sag, wie hast du's mit der Tram?“ Der
hauptstädtische Schöffenrat stellte am Dienstag Vormittag die Gretchenfrage
an Premierminister Jean-Claude Juncker. Zuvor hatte nämlich der
Finanzminister Luc Frieden verlauten lassen, die Tram, sei nicht mehr prioritär.
Das Geld sei knapp geworden. Seit Jahren wabert die Straßenbahn wie ein
Gespenst von Loch Ness durch die Schubladen der Regierung.
Premierminister Jean-Claude Juncker habe bei der Unterredung am Dienstag ein
klares Ja zur Tram ausgesprochen, wie Stadtbürgermeister Xavier Bettel gegenüber
Radio DNR sagte. Die Tram soll also fahren, und das frühestens 2017 mit einem
geplanten Baubeginn 2014. Auch über die Trasse sei man sich im Klaren: Sie
wird vom Bahnhof bis auf Kirchberg führen und dann nochmals an beiden Enden
nach Cessingen und Findel verlängert werden.
In vier bis acht Wochen wolle die Regierung noch einiges klären, wie etwa die
Aufteilung der Kosten und die Finanzierung der Betreibergesellschaft, so
Bettel. Ein Gesetz im Parlament und eine Motion im Schöffenrat der Stadt
Luxemburg würden das Projekt weiter festigen, so dass auch ein
Regierungswechsel 2014 die Straßenbahn nicht mehr stoppen könne.
(www.wort.lu)
20.
Januar 2012
(Journal,
20.01.2012)
18.
Januar 2012
Projet Tram: De Xavier
Bettel hätt gär Kloerheet
RTL - 18.01.2012, 12:00 | Fir d'lescht aktualiséiert: 18.01.2012, 12:03 | 0
Commentaire(n)
City Breaktfast: De Xavier Bettel hätt gär Kloerheet am Sujet Tram, wou de Luc
Frieden jo annoncéiert hat, et géife keng Sue fir dee Projet.
Fir säin zweeten City Breakfast huet sech de neie Buergermeeschter Xavier
Bettel de Moien scho mat engem kriddelegen Dossier auserneegesat. Den Tram
stoung um Mëttwoch um Ordre du Jour.
Dee Sujet suergt nach ëmmer fir vill Diskussiounen. Den neisten Episode vun dëser
Saga dréint sech ronderëm de Finanzminister Luc Frieden, dee jo annoncéiert
huet, datt et keng Sue ginn, fir de Projet Tram ze finanzéieren. An dat just e
puer Deeg, nodeems de Schäfferot vum Transportminister Claude Wiseler gesot
krut, et géing deem Projet dach näischt méi am Wee stoen... De Stater
Buergermeeschter a seng Equippe wënschen sech elo Kloerheet, seet de Xavier
Bettel.
Wann d'Regierung eis muer seet, an dofir hu mir déi Entrevue ugefrot mam Här
Frieden, mam Här Wiseler, mam Här Juncker. Wann den Här Juncker als
Regierungschef seet, mir hunn am Moment déi finanziell Moyenen net, fir den
Tram ze bauen, en ass lo dout bis 2020... dann huele mir dat zur Kenntnis. Dann
ass de Projet bis 2020 dout! Mir kënnen dodrun näischt änneren... mir sinn
net den Haaptfinancier vun deem Projet.
Mee dann soll d'Regierung eis dat soen... a mir sollen net vum Här
Wiseler gesot kréien e gëtt gebaut an 2 Wochen drop seet den Här Frieden et
wiere keng Suen do.
Mir wëlle wësse wou mer dru sinn. Mir hu keng Loscht déi nächst Joren Etude
maachen ze loossen wa mer souwisou wëssen, dass e bis e gewësse Delai fir dës
Regierung dout ass.
Mir acceptéieren net do deen ee "jo", deen aneren "nee" an
da wäert den Här Juncker "vläicht" soen. Dann hu mer 3 Äntweren...
an dat wëlle mer net! Dofir hu mer gesot, dass mer déi 3 zesumme wëlle
gesinn.
De Schäfferot huet déi Demande e Méindeg a Form vun engem Bréif un de
Premier geschéckt.
Kommentar
: D’Geschicht mam Stater Tram huet ewell e laange Baart, an d’CSV
ka sech net décidéieren. Den Nohaltegkeetsminister Claude Wiseler géif den
Tram jo gäre bauen, awer säi Parteikolleg a Finanzminister Luc Frieden
trëppelt op d'Brems. Aner Parteileit schéine grondsätzlech
Meenungsverschiddenheeten ze hunn. Dem Parteipräsident Michel Wolter géif e
laange Bus wéi zu Metz duergoen, wougéint säi Parteikolleg Birden vum
CSV-Stadverband mordicus un enger Tunneleisebunn festhält. Deem engen ass dat
Bëllegst gutt genuch, wougéint deen aner eréischt zefridden ass, wann et
richteg deier kascht. Vun alle Varianten ass de Bus déi flexibelst an den
Tunnel déi am mannste flexibel ; awer béid Varianten hunn hir Befürworter an
enger Partei déi sech selwer am Wee steet.
Den Tram spléckt awer och d’Vollek. Déi eng Leit sinn dofir ; déi aner
sinn dogéint.
Komescherweis huet déi Geschicht mam laange Baart awer de Virdeel, dass béid
Säiten iergendwéi domat liewe kënnen. D’Géigner vum Tram sinn zefridden,
wann de Projet op d’laang Bänk geschuewe gëtt, a wann einstweilen alles
bleift wéi et ass. Déi Leit déi sech vum Tram eppes Positives erwaarden, ginn
dogéint d'Hoffnung net op, dass de Projet enges Dages dach nach realiséiert gëtt.
En attendant sinn am Ausland eng ganz Partie Tramsnetzer gebaut ginn, well déi
Leit méi clever sinn. Déi blockéiere sech net géigesäiteg wéi zwee Rëndvéier.
12.
an 13. Januar 2012
D'Noriicht
bei RTL, op der Televisioun an um Internet, dass d'Stad Metz en "Tram op
Rieder" baue wëllt deen ouni Schinne fiert, erhëtzt d'Gemidder zu
Lëtzebuerg. Eenzel Leit weisen nees, dass se näischt verstan hunn.
Interessant
a kuriéis ass an deem Kontext d'Feststellung, dass esouguer Politiker déi zur
selwechter Partei gehéieren, fir Chaos a Confusioun suergen. Während den
Nohaltegkeetsminister Claude Wiseler um Dossier Tram schafft, fënnt säi
Parteikolleg an CSV-Präsident Michel Wolter, e Bus wéi deen zu Metz géif
duergoen. Hire gemeinsame Parteifrënd Patrick Birden vum CSV-Stadverband hält
dogéint un der Tunneleisebunn fest, sou wéi se och vum ADR propagéiert gëtt
... dem selwechten ADR deen allerdings virun enger Partie Joeren de
Verkéiersproblem vill méi bëlleg mat Gelenkbusse léise wollt.
Un der
Politik an un de Politiker kënnt ee munchmol verzweifelen.
Décembre
2011
La
revue "Rail Passion" dédie un numéro spécial aux tramways en
France.
Elle
fournit surtout un aperçu intéressant des réseaux nouveaux.
Avis
aux amateurs !
13.
Dezember 2011
Kommentar:
Effektiv gëtt engem d'Zäit laang no iwwer 20 Joer Veräinsliewen an der Tram
asbl. Et versteet een ëmmer méi, dass Lëtzebuerg net dat Land vun de kuerze
Weeër an de séieren Décisiounen ass, ma dass zu Lëtzebuerg alles fuerchtbar
komplizéiert ass a fuerchtbar laang dauert. Schlussendlech kënnt dann nëmmen
eppes Halwes dobäi eraus, wéi d'Beispill vun der Pannespur op der Escher
Autobunn beweist.
Ech
gleewen net, dass d'Tramsgéigner am Stater Gemengerot sech duerchgesat hunn,
well da misst ee fir d'éischt emol kloer gesinn, wien déi Tramsgéigner sinn.
Ménges Wëssens gëtt et keng aktuell Ofstëmmung déi seet, dass eng
Majoritéit am Stater Gemengerot géint den Tram wier.
Ech
gleewen awer dass et d'Tramsgéigner arrangéiert, wann den Tram aus
iergendengem Grond net gebaut gëtt. Woubäi ech den Androck hunn, dass déi
Tramsgéigner kengesfalls en homogene Grupp sinn déi alleguerten déi selwecht
Visioun hunn. Déi eng sinn einfach dogéint, well den Tram si an hire
Gewunnechte stéiere géif, an déi aner wëlle sech mat engem Eisebunnstunnel
50 Meter déif ënnert dem Buedem en Denkmal setzen. Och wann deen Tunnel
finalement näischt bréngt, respektiv net un eis Verhältnisser adaptéiert
ass.
Ob den
Zuch iwwert de Findel bis op de Kierchbierg fuere muss, oder ob et besser ass
wann den Tram déi Streck fiert, ass eng Fro déi een ënnerschittlech bewäerte
kann. Ech verstinn dass et méi attraktiv ass fir déi Leit déi mam Zuch
kommen, wann den Zuch riichtduerch bis bei den Utopolis fiert. Ech verstinn awer
och, dass et fir Leit déi um Findel mam Fliger ukommen, méi interessant ass,
wa si en direkten Tram bis op de Kierchbierg a weider bis op de Glacis respektiv
bis an d'Uewerstad hunn, sou dass si ënnerwee net ëmklamme mussen.
Vläicht
kënnt ee jo tëschent dem Flughafen an dem Utpolis eng duebel Streck fir Zuch
an Tram bauen. Technesch wier dat méi opwendeg, awer onméiglech
dierft dat net sinn.
Claude
Oswald
4.
Dezember 2011
Grube bietet Kretschmann Freundschaft an
Berlin/Stuttgart (dapd). Nach monatelangem Streit über "Stuttgart
21" hat Bahnchef Rüdiger Grube dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten
Winfried Kretschmann (Grüne) die Freundschaft angeboten. "Das wichtige bei
einer Freundschaft ist die ehrliche Absicht. Das spüre ich bei uns
beiden", sagte Grube in einem Doppelinterview der Zeitung "Bild am
Sonntag" laut Vorabbericht.
Kretschmann reagierte zurückhaltend und sagte der Zeitung: "Jetzt überhöhen
wir nicht gleich die Dinge". Er wolle mit Grube in der Sache
partnerschaftlich zusammenarbeiten. Der Regierungschef fügte hinzu: "Ob
sich daraus auch eine persönliche Freundschaft entwickelt, sehen wir
dann."
(www.yahoo.de)
Kommentar: Man staune, wie aus Feinden plötzlich Freunde werden. Oder sollte
es damit zu tun haben, dass der Bahnchef Genugtuung erfahren hat und sein
diabolisches Zerstörungswerk fortsetzen kann, während der Politiker als
schäbiger Opportunist daherkommt und nur die eigene Karriere im Blickfeld hat ?
Die Zukunft wird zeigen, was von einer solchen "Freundschaft" zu
halten ist. Mir persönlich ist die ewige Feindschaft zwischen den
luxemburgischen Tunnelbauern und den Befürwortern einer Straßenbahn jedenfalls
lieber. Da sind die Fronten klar, und man weiß dass man sich gegenseitig zum
Teufel wünscht. Es ist halt ehrlicher.
Claude Oswald
28.
November 2011
Von der gefühlten zur tatsächlichen
Mehrheit
Die Grünen beugen sich dem Willen des Volkes: Baden-Württembergs
Regierungschef Kretschmann will Stuttgart 21 "konstruktiv-kritisch"
begleiten.
Bis kurz vor dem Volksentscheid hatte sich im grünen Teil der Landesregierung
noch ein Fünkchen Hoffnung geregt, auf dass im Ländle wieder einmal ein
„Wunder“ geschehe, wie Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) den
Sieg der S21-Gegner samt erreichtem Quorum nannte.
Denn die Nachfrage nach Briefwahlbögen war ungewöhnlich hoch gewesen. Viele
dachten also, es kündige sich eine immens gute Wahlbeteiligung an und damit
eine größere Chance, nicht nur die Mehrheit für den Ausstieg aus dem
verhassten Projekt zu schaffen, sondern auch das strenge Quorum von einem
Drittel aller Wahlbeteiligten.
Doch eine halbe Stunde nach Schließung der Wahllokale war am Sonntagabend der
Traum zerplatzt. Die Ergebnisse auf die ersten ausgezählten Wahlbezirke waren
niederschmetternd. Sogar in Stuttgart selbst lief von Anfang an alles auf eine
Niederlage der Aussteiger hinaus.
Als dann bekannt wurde, dass eine bisher offenkundig schweigende Bürgermehrheit
von knapp 58 Prozent rund 42 Prozent Gegner und Wutbürger übertrumpft hatte,
kam die schadenfrohe Reaktion umgehend: Höhnisch skandierte der CDU- und
FDP-Block im Stuttgarter Landtag bei der Wahlparty „Hermann weg“ –
lautstark hinein in eine Live-Fernsehsendung des Südwestrundfunks. Der grüne
Verkehrsminister Winfried Hermann müsse zurücktreten, forderte der Chef der
FDP-Landtagsfraktion Hans-Ulrich Rülke sogleich passend dazu in die Kamera.
Es wirkt tatsächlich wie die sprichwörtliche Ironie der Geschichte: Winfried
Hermann, bis zur Berufung als Minister verkehrspolitischer Sprecher der grünen
Bundestagsfraktion, gehörte immer zu den erbittertsten Gegnern von Stuttgart
21. Anderthalb Jahrzehnte lang kämpft er nun schon mit aller Kraft gegen den
Umbau des Bahnhofs zu einer Durchgangsstation. Und ausgerechnet er muss nun also
das verhasste Projekt umsetzen.
Dass er das tatsächlich tun will, daran ließ Hermann dann zur Überraschung
vieler keine Zweifel. Selbst in den eigenen Reihen hatten viele Beobachter damit
gerechnet, dass Hermann das Ergebnis irgendwie dorthin interpretieren würde,
wohin er es gerne hätte.
Tatsächlich entdeckte der Grünen-Politiker auch eine Art Mini-Sieg im
Volksentscheid: Die Grünen hätten allein gegen CDU, SPD und FDP gestanden und
dennoch fast 42 Prozent geholt, das sei doch prima. Trotzdem bekannte sich
Hermann am Tag nach der historischen Abstimmung für den Auftrag des Volkes.
Geknickt gestand er nur ein, die Zahl der Befürworter unterschätzt zu haben.
An einen Rücktritt denke er aber nicht. „Was kann einem Land besseres
passieren als einer, der alle Schwächen des Projekts kennt und aufpasst, dass
die Interessen des Landes wahrgenommen werden?“, warb Hermann für sich.
Ähnlich sieht das Winfried Kretschmann. Nach einer Sondersitzung des grün-roten
Kabinetts lobte der Ministerpräsident seinen Verkehrsminister mit warmen Worten
für dessen konsequente Haltung und starke Persönlichkeit: „Ich wüsste
nicht, warum er zurücktreten soll. Er hat einen harten Job gehabt, bisher den härtesten
in der Regierung."
Davon abgesehen sei ohnehin irrwitzig, wenn jeder Politiker gleich zurücktreten
müsse, der bei einem Volksentscheid in einer Sachfrage unterliege. Dann hätte
die Schweizer Regierung schon zig-mal das Handtuch werfen müssen.
Auch Kretschmann hatte sich zu diesem Zeitpunkt längst mit den Verhältnissen
arrangiert. Er gab eine neue Devise aus, die da lautet: umschalten. Die grün-rote
Landesregierung will nicht länger bremsen und blockieren, sondern Gräben zuschütten,
Brücken bauen und den Tiefbahnhofsbau tatsächlich begleiten.
„An Wunder kann man glauben, aber man kann sie nicht bestellen“, gab er sich
als guter Verlierer. Allerdings soll der Blick ein durchaus argwöhnischer
bleiben: „Wir werden umschalten von ablehnend-kritisch auf
konstruktiv-kritisch.“
Die Regierung wird also der Bahn das Baurecht zwar sichern, weil es die Verträge
und das Volk nun mal so verlangen. Zugleich wird dem Bauherrn aber ganz genau
auf die Finger geschaut, vor allem, damit der vereinbarte Kostenrahmen von 4,5
Milliarden Euro nicht gesprengt wird. An möglichen Mehrkosten werde sich das
Land mit keinem Cent beteiligen, wiederholte Kretschmann wie ein Mantra die
Position der Koalition.
Vereinbart ist eine Höchstgrenze von 4,5 Milliarden Euro, 930 Millionen davon
kommen vom Land. „Der Kostendeckel bleibt“, so Kretschmann. Er wolle sich
von der Bahn nicht erpressen lassen.
In dieser Hinsicht sind sich Grüne und SPD, die sich bei Stuttgart 21 ansonsten
so heftig angegangen waren ausnahmsweise einig. Selbst der Koalitionsvertrag
enthält einen entsprechenden Passus. Die Bahn sieht das aber ganz anders. Sie
verweist auf die so genannte Sprechklausel im Vertrag zu Stuttgart 21. Danach müssen
sich die Projektpartner im Falle, dass die Kosten aus dem Ruder laufen, noch
einmal zusammensetzen und besprechen, wer wie viel davon finanziert.
Die Bahn ist der Meinung, dass das Land dann sehr wohl in der Pflicht stehe, die
Börse zu öffnen. Bahn-Chef Rüdiger Grube hatte vor der Volksabstimmung strikt
verweigert zu erklären, dass die Bahn alle Mehrkosten selbst zahlen werde.
Dabei hatte ihm Kretschmann deshalb mehrere scharf formulierte Briefe geschickt.
Sein Argument: Wenn die Bahn so sicher sei, dass die Kosten nicht explodieren, könne
sie doch ohne weiteres versprechen, die – schließlich nie anfallenden –
Mehrkosten selbst zu tragen.
Die Weigerung von Grube hat gute Gründe. Es ist nicht absehbar, wie sich
Inflation, Rohstoffpreise oder Arbeitslöhne im nächsten Jahrzehnt entwickeln.
Auch ist das Projekt noch nicht einmal fertig geplant. Außerdem könnten
Mehrkosten entstehen, weil die Regierung Nachbesserungen etwa bei der Gleisführung
oder Sicherheitstechnik fordert.
Erste Anzeichen, dass das Schwarze-Peter-Spiel mitnichten beendet ist, gab es
bereits. Der Widerstand habe das Projekt allein schon mal um 50 Millionen Euro
teurer gemacht, wies Bahn-Vorstandsmitglied Volker Kefer mit dem Finger auf
Polizeieinsätze, Schlichtung, Stresstest und Volksabstimmung. Außerdem sei die
Bahn nun zeitlich ein Jahr im Verzug. Wenn alles glatt laufe, könnten aber womöglich
trotzdem Ende 2019 die ersten Züge durch den Tiefbahnhof rollen.
Genugtuung und Spott für die Unterlegenen gab es bei der CDU im Bundestag:
Unionsfraktionschef Volker Kauder höhnte, die Volksabstimmung habe den
Unterschied zwischen „angeblichen gefühlten Mehrheiten und tatsächlichen
Mehrheiten“ gezeigt.
Dennoch ist nicht gesagt, dass die 2,1 Millionen Befürworter tatsächlich alle
vom Nutzen des Projekts überzeugt sind oder wurden. Nach einer Umfrage des Südwestrunkfunks
blickten die meisten Befragten auf die Kosten: Die Gegner von Stuttgart 21
hielten den Tiefbahnhof für zu teuer – und die Befürworter machten zu einem
Großteil wegen der hohen Ausstiegskosten ihr Kreuz.
Auch Matthias von Herrmann, Sprecher der Gegnerinitiative Parkschützer, glaubt,
dass sich die meisten Leute von den Ausstiegskosten leiten ließen. Ähnlich
sieht es Brigitte Dahlbender, die als Sprecherin des Aktionsbündnisses gegen
Stuttgart 21 zurücktrat: Die „Horrorzahl“ 1,5 Milliarden Euro, die die Bahn
als Ausstiegskosten nannte, habe viele verschreckt.
Die Gegner wollen das Bahnprojekt weiter kritisch begleiten – doch in welcher
Form, das ist noch unklar. Ob es weiter Montagsdemos geben wird, wird erst am 4.
Dezember bei einem Treffen der Protestbündnisse entschieden.
Der Stuttgarter Kommunikationswissenschaftler Frank Brettschneider glaubt aber,
dass die Demonstranten nun an Unterstützung verlieren werden. 95 Prozent der
Befragten hätten bei einer Umfrage angegeben, das Ergebnis akzeptieren zu
wollen. „Eine moralische Überhöhung wie ,Wir sind das Volk’ gibt viel
Kraft. Aber jetzt fehlt diese Basis.“
Eine schweigende Mehrheit von 2,1 Millionen Menschen, die für S21 gestimmt hätten,
habe sich durchgesetzt.
(in: Welt Online)
27.
November 2011
Stuttgart 21: Déi ëmstridde
Gare gëtt gebaut
RTL - 27.11.2011, 16:15 | Fir d'lescht aktualiséiert: 27.11.2011, 22:25 | 1
Commentaire(n)
Deen ëmstriddene Projet Stuttgart 21 gëtt realiséiert: An engem Referendum um
Sonndeg a Baden-Württemberg war eng Majoritéit fir déi grouss nei Gare.
No 17 Joer hat also d'Vollek dat lescht Wuert: 7,6 Millioune Bierger waren an
engem Referendum gefrot, ob si fir eng Sortie vu Baden-Württemberg aus de
Finanzéierungsverträg mat der Deutsche Bahn sinn oder net.
D'Froestellung war komplizéiert: Wie géint Stuttgart 21 war, huet musse mat JO
stëmmen - an ëmgedréit.
Egal wéi, um Enn war d'Resultat kloer: Ronn 60 Prozent ware fir de Projet, just
40 dergéint. De Camp vun de Géigner huet dann och nach um Sonndegowend seng
Defaite agestanen.
Déi Gréng ronderëm de Regierungschef Winfried Kretschmann wollten de Bau vun
der ënnerierdescher Gare jo stoppen. De Koalitiounspartner SPD war awer, grad
ewéi d'Oppositioun vun CDU an FDP, majoritär fir deen 2,5 Milliarden deiere
Projet.
Kommentar:
Cauchemar ... !!!
Ech hoffen dass d'Géigner vun der Katakombebunn sech net geschloe ginn, an dass
si de Projet mat alle legale Mëttele bekämpfen. Dat Schéinst wat passéiere kënnt,
wier eng zolitt Naturkatastroph kuerz éier den Tunnel a Betrib goe soll, a wou
dann alles an e Koup fällt. Et soll awer kee Mënsch dobäi zu Schued kommen.
Claude
Oswald
25.
November 2011
"Nëmmen dann, wann den Tram herno vun Zéisseng iwwer Gaasperech,
d'Gare an d'Stad op de Kierchbierg an dann op de Findel fiert. An deem Fall sinn
ech deen Éischten deen ënnerschreift", sot de Xavier Bettel dem Frank
Kuffer um Freidegmoien.
Kommentar: Munchmol ass no de Wahlen alles anescht, an da fänkt d'Politik
nees ganz vu vir un. Dofir ass et als positiv ze bewäerten, dass am Dossier
Tram eng gewësse Kontinuitéit entsteet, och wann den Tram zu Lëtzebuerg e
bëssche méi laang brauch, wéi am Ausland. D'Rietspopuliste mat hirer
Anti-Tram-Campagne konnte sech jiddefalls net duerchsetzen a koumen den 9.
Oktober just op ee Sëtz am Stater Gemengerot. Déi gréngliberal Majoritéit
gouf dogéint mat 15 Sëtz bestätegt.
Claude Oswald
22.
November 2011
Bahn und Verkehrsministerium in Baden-Württemberg
gehen im Streit um Stuttgart 21 aufeinander zu/Minister Hermann bringt
Kombibahnhof zurück ins Spiel
Berlin
(ots) - Im Streit um das Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 gehen die Deutsche Bahn AG
und die grün-rote Landesregierung in Baden-Württemberg aufeinander zu. Sechs
Tage vor der Volksabstimmung bot der zuständige Bahnvorstand Volker Kefer dem
Land an, gemeinsam nach Wegen zu suchen, um die vereinbarten Kosten nicht zu überschreiten.
In der SWR-Talkshow "2+Leif" sagte Kefer am Montagabend: "Es wird
immer davon ausgegangen, dass der Kostendeckel gerissen wird. Warum versuchen
wir nicht gemeinsam ein Projekt zu realisieren innerhalb des Kostenrahmens? Wenn
wir gemeinsam an einem Strick ziehen, ist es möglich das Projekt innerhalb
dieses Kostenrahmens herzustellen." Gleichzeitig zeigte sich der baden-württembergische
Verkehrsminister Winfried Hermann (Bündnis '90 / Die Grünen) in
"2+Leif" offen für eine Mischung aus unterirdischem Bahnhof und
Kopfbahnhof. Wörtlich sagte Hermann: "Wir haben das kritisch beurteilt.
Mein Haus hat das auch abgeschätzt was die Kosten anlangt. Und man kann
zumindest eines sagen: Mit der vereinbarten Summe könnte man in etwa den
Kombibahnhof bauen, nicht aber den Durchgangsbahnhof."
Für
den Fall eines Scheiterns des Volksentscheids am kommenden Sonntag forderte
Hermann die Bahn im SWR zu mehr Kompromissbereitschaft auf: "Wenn das
Quorum knapp nicht erreicht wird, und die Mehrheit dagegen ist, dann wird es
nicht sehr ruhig sein. Dann ist das schon für die Bahn ein Problem. Will sie
einem Land einen Bahnhof aufs Auge drücken, wo die Mehrheit der Bevölkerung
sagt: Den Mist wollen wir nicht haben?"
13.
September 2011
(Luxemburger
Wort)
Kommentar:
D'Iddi ass net onsympathesch. Firwat mer allerdings fir eng Standseelbunn e
"Schattel" soen, bleift mir e Rätsel. De Lex Roth wäerd sech mat
Sëcherheet opregen, an da ginn ech him Recht.
Claude
Oswald
30.
August 2011
De François Bausch begréisst Tram-Projet vum Claude
Wiseler
(...)
De Stater Verkéiersscheffen begréisst d'Asiicht vun der Regierung, d'Gemeng
Lëtzebuerg fuerdert dat do nämlech zénter laangem.
Eigentlech war jo geplangt fir mam traditionellen Zuch bis op de Findel an
duerno de Kierchbierg ze fueren; do hätt een dann op den Tram kënnen
ëmklammen. Dee Projet leit awer elo mol op Äis an den Ausbau vum Tram kritt
Prioritéit. De Stater Scheffe François Bausch ass zefridden.
Si hätten ëmmer gefrot, dass den Tram ausgebaut soll ginn op de Findel.
Éischtens well dat manner deier gëtt, zweetens méi efficace ass well dann
huet een als Voyageur deen um Findel ukënnt direkt Verbindungen an d'ganz Stad.
Mam Zuch hätt een ëmmer nach eemol mussen ëmklammen. Dat hätt net vill Sënn
gemaach, sou de François Bausch. D'Stad Lëtzebuerg wier ënnert dem Strëch
ëmmer extrem Demandeur gewiescht fir déi dote Variant, dofir si si iwwerzeegt,
dass d'Zuchlinn Findel - Kierchbierg net wäerd gebaut ginn, wat eng gutt Saach
ass.
2017 soll den Tram jo rullen, fir de François Bausch ass dat ee
realisteschen Zeitkader. D'nächst Joer gëtt d'Ëffentlechkeet consultéiert an
2013 soll de Gesetzprojet gestëmmt ginn.
De Grénge Politiker ass iwwerzeegt dass den Tram ee Succès gëtt an dass
d'Leit en acceptéieren. Wat d'Geschäfter um Tracé ugeet wieren dat am Ausland
Top-Lage ginn, an dat wäerd sénger Meenung no hei net anescht ginn. Just
d'Angscht virum Chantier bleift bestoen.
Déi Chantiersphase muss optimaalst organiséiert ginn. Zesumme mam
Geschäftsverband war d'Gemeng Lëtzebuerg sech e Model op Angers ukucken, dee
vun hinne rausgesicht gouf, a ganz gutt funktionéiert huet. Et wëllt een deen
à la lettre suivréieren. Et misst ee vläicht drun denken, während der
Chantiersphase eng Entschiedegungsprozedur virzegesinn, wa Komplikatioune génge
kommen.
An deene meeschte Stied déi een Tram kruten, ass e kuerz duerno ausgebaut
ginn, seet de François Bausch, dee sech och scho seng Gedanke mëcht. An de
Grondiddie virun 10 Joer war scho virgesinn, dass deen Tram net nëmmen um
Gebitt vun der Stad soll fueren. Mam Findel géif ee jo schonn aus der Stad
erausfueren, mä och no Westen hin a Richtung Bartreng kënnt een en Tracé
virgesinn, vun Zéisseng aus. Am "plan sectoriel transport" sinn do
och schonn Tracéë reservéiert. Och Richtung Houwald, Gemeng Hesper kënnt ee
weiderdenken, genausou wéi Sandweiler, Nidderaanwen, well ee jo scho Richtung
Findel fiert. Dat wier de Virdeel vun deem System, well e flexibel ass, an
d'Leit dohinner siche geet, wou se och wunnen.
Ähnlech wéi den Nohaltegkeetsminister wëllt de François Bausch awer elo
mol, dass déi éischt Schinn geluecht gëtt. Soss gëtt et jo och näischt
auszebauen.
(www.rtl.lu)
29.
August 2011
Endlech
emol nees eng positiv Noricht aus dem Ländchen ...
Claude Wiseler: Projet Tram duerch d'Stad soll 2014 starten
RTL - 29.08.2011, 17:17 - Fir d'lescht aktualiséiert: 29.08.2011, 17:27
Tram:
2014 soll ugefaange ginn den Tram duerch d'Stad ze bauen. Dat huet den
Nohaltegkeetsminister e Méindeg nach eemol am RTL-Interview betount.
D'Préparative lafen, d'nächst Joer soll d'Ëffentlechkeet consultéiert
ginn, an 2013 soll de Gesetzprojet déposéiert ginn.
An enger éischter Phas ass jo den Tracé tëscht der Gare an dem Kierchbierg
geplangt. De Claude Wiseler confirméiert, dass dru geduecht gëtt, fir bis op
de Sennéngerbierg ze fueren, wou ee grousse Park and Ride hikënnt, an da
weider bis bei d'Aérogare.
Op där anerer Säit wëll een den Tram vun der Gare bis de Ban de Gasperich
ausbauen a bis op Hollerech-Zéisseng. D'Extensioun Findel a Ban de Gasperich, wëllt
ee relativ séier entaméieren, wann den Tram bis fiert. Dat soll jo 2017 de
Fall sinn.
6.
August 2011
Brief aus Berlin
Die Bahn: Stiefkind der deutschen Politik
veröffentlicht am 06.08.2011
Deutschland ist ein Autoland. In der Bundesrepublik werden nicht nur
leistungsstarke Wagen von Mercedes, BMW oder Audi gebaut. Deutschland ist auch
das einzige Land in Europa, wo diese ohne Tempolimit über die Autobahnen
brausen dürfen. So kam es Anfang Juli, als es in Luxemburg wegen überhöhter
Ozonwerte Smogalarm gab, zu einer absurden Szenerie. Während die Autofahrer
bis zum Grenzübergang Mesenich nur mit 90 Kilometern in der Stunde über die
großherzogliche Autobahn fahren durften, gab es ab der Sauerbrücke auf
deutscher Seite überhaupt kein Tempolimit mehr. Dabei kann man davon
ausgehen, dass empfindliche Personen in Oberbillig genauso unter erhöhten
Ozonwerten leiden wie in Wasserbillig. Ungefähr 50 Kilometer flussaufwärts,
unmittelbar neben dem Dorf Ürzig, baut die rot-grüne rheinland-pfälzische
Landesregierung gerade eine Straßenbrücke über die Mosel, die zwar sehr
umstritten ist, die sich die Landesregierung aber eben mal 330 Millionen Euro
kosten lässt.
Für die Bahn bleiben da nur ein paar Brotkrumen übrig. Zwar soll es nach
wie vor einen zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Igel und Igel-West
geben, was die Anbindung Luxemburgs an Trier verbessern würde. Aber wie im Frühjahr
bekannt geworden ist, wurde der ebenfalls geplante zweigleisige Ausbau der
Eisenbahnbrücke über die Mosel bei Konz gestrichen.
Nadelöhr am Kreuz Konz
Anstatt der ursprünglich geplanten 48 Millionen Euro darf das Projekt
jetzt nämlich nur noch 19 Millionen kosten. Davon stammen überdies acht
Millionen aus Luxemburg. Bei den Investitionen in die Schiene ist Deutschland
europäisches Schlusslicht. Die Schweiz beispielsweise gibt pro Kopf der Bevölkerung
sechs Mal mehr Geld aus für Bau und Unterhalt von Bahnstrecken als
Deutschland.
Wahlen gewinnt man in Deutschland nicht mit dem Bau von Bahnstrecken.
Wahlen gewinnt man, indem man Straßen baut und gleichzeitig den Autofahrern
die Seele streichelt. So ist die Benutzung der Autobahnen für Pkw im großen
Transitland Deutschland – im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern
Europas – nach wie vor kostenfrei.
Wenn Deutschland in die Schiene investiert, dann handelt es sich dabei
meistens um teure Prestigeprojekte, deren Nutzen zumindest zweifelhaft ist.
Auch das sture Festhalten der Bahn am unterirdischen Bahnhof in Stuttgart hat
mehr mit Rechthaberei zu tun als mit dem Nutzen des Projekts. In den
fortschrittsgläubigen 60er und 70er Jahren gab es in zahlreichen deutschen Städten
Pläne, die Innenstädte von Gleisen zu befreien und die Bahngleise in den
Untergrund zu verlagern. Doch nach und nach wurden diese Vorhaben wieder
begraben. Zu aufwändig und zu teuer, so hieß es damals. Auch in
Frankfurt/Main ließ man von diesem Vorhaben wieder ab und lebt seitdem ganz
gut mit dem alten Kopfbahnhof. Nur in Stuttgart wollte man klüger sein und
hielt am unterirdischen Bau fest.
Geißler im Nazi-Jargon
Doch weil die Bürger heute nicht mehr alles hinnehmen, was sie aus der
Politik vorgesetzt bekommen, ist die Atmosphäre in Stuttgart nun vergiftet.
Unabhängig davon, ob die Ängste vieler Bürger angesichts der Mega-Baustelle
berechtigt sind oder nicht, bleibt zu klären, ob die großen Summen, die der
Bau verschlingen wird, gut investiert sind.
Zusätzlich zum Bahnhof, der rund vier Milliarden Euro kosten soll, wird
auch eine neue Bahnstrecke nach Ulm gebaut, die mit mindestens sieben
Milliarden zu Buche schlägt. Und das alles für einen Zeitgewinn von gut 20
Minuten zwischen beiden Städten. Anderswo wird dieses Geld fehlen, wie beim
Ausbau der Bahnlinie im Rheintal, die sehr wichtig ist für den Güterverkehr
zwischen Nord- und Südeuropa. Oder eben am Kreuz Konz.
Der Schlichter in Stuttgart, Heiner Geißler, hat nun vorgeschlagen, als
Kompromiss zwischen Befürwortern und Gegnern nur eine abgespeckte Version des
unterirdischen Bahnhofs zu bauen. Der Regionalverkehr könnte weiter
oberirdisch abgefertigt werden. Doch Geißler hat sich in den vergangenen
Tagen um Kopf und Kragen geredet, als er die beiden Streitparteien mit dem
Goebbels-Zitat „Wollt ihr den totalen Krieg?“ von seiner Idee überzeugen
wollte.
Die Schlichtung ist damit so gut wie tot, und das geplante Referendum im
Herbst scheitert wahrscheinlich am hohen Quorum von 33 Prozent. Es deutet also
sehr viel darauf hin, dass Stuttgart einen neuen, unterirdischen Bahnhof
bekommt. Und darauf, dass die Bahnfahrt von Luxemburg nach Trier weiter eine Mühsal
bleibt.
(www.journal.lu)
Kommentar:
Jeder Krieg ist eine verpasste Chance, die Probleme dieser Welt friedlich und
vernünftig zu lösen. Stuttgart 21 steht wohl ebenso für eine verpasste
Chance, eine vernünftige und ausgewogene Verkehrspolitik im Konsens mit den
Bürgern zu machen.
30.
Juli 2011
Die
Bahnverantwortlichen reiten auf hohem Ross ...
Bahn
vergibt Millionen-Aufträge für "Stuttgart 21"
Konzern
will unbeirrt am neuen Bahnhof weiterbauen
..Die Deutsche Bahn hat weitere Bauaufträge im Volumen von mehr als 700
Millionen Euro für den Bau des umstrittenen Bahnhofsprojekts "Stuttgart
21" vergeben. Dies bestätigte Bahn-Infrastrukturvorstand Volker Kefer der
"Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Damit wären 25
Prozent des Gesamt-Bauvolumens von Stuttgart 21 vergeben. Um zu verdeutlichen,
wie ernst es uns ist: Die Vergabe ist erfolgt", sagte Kefer.
Der Konzern beharre auch nach dem überraschenden Kompromissvorschlag des
Schlichters Heiner Geißler, der eine Kombination aus Tief- und Kopfbahnhof
vorgeschlagen hat, auf seinem Baurecht. Die für November geplante
Volksabstimmung wolle der Konzern ebenfalls nicht abwarten: "Wir werden
natürlich weiterbauen. Wir werden völlig unaufgeregt dieses Projekt
fortführen, so wie es notwendig, sinnvoll und richtig ist", sagte Kefer.
Den Geißler-Vorschlag wies Kefer zurück. "Ich weise darauf hin, dass wir
für Stuttgart 21 über die nötigen Planfeststellungs-Beschlüsse und einen
rechtskräftigen Finanzierungsvertrag verfügen. Dies gibt es für keine andere
Idee, auch nicht für die von Dr. Geißler", sagte Kefer. ...
(www.yahoo.de)
Kommentar: Da kann man nur sagen: "Pfui!"
30.
Juli 2011
„Frieden in
Stuttgart“
Stuttgart 21:
Schlichter Geißler schlägt überraschend Kombi-Lösung vor
Alter Fuchs: Heiner Geißler hat
einmal mehr in letzter Minute ein Ass aus dem Ärmel gezogen.
Stuttgart-21-Schlichter Heiner Geißler hat überraschend einen
weitreichenden Kompromiss im Streit um den Tiefbahnhof vorgeschlagen. Geißler
regte am Freitag im Stuttgarter Rathaus eine kombinierte Lösung aus dem
bestehenden Kopfbahnhof und der geplanten Durchgangsstation vor. Der Fernverkehr
solle durch den neuen Tiefbahnhof mit vier statt acht Gleisen laufen, der
Nahverkehr über einen ebenfalls verkleinerten Kopfbahnhof. Er habe den
Vorschlag auch bereits der Bundesregierung und der baden-württembergischen
Landesregierung zukommen lassen.
Das Papier, das er gemeinsam mit dem Schweizer Verkehrsberatungsbüro sma
erarbeitet hat, trägt den Titel: „Frieden in Stuttgart.“ „Angesichts der
enormen Risiken und der verhärteten Fronten fühle ich mich als Schlichter
verpflichtet, alle Beteiligten zu bitten, die Chancen einer Friedenslösung zu
prüfen“, schreibt der frühere CDU-Generalsekretär darin.
Als Kompromiss schlägt Geißler konkret vor: „Die Grundidee einer
durchgehenden Schnellfahrstrecke Mannheim – Stuttgart-Ulm mit einem
tiefliegenden Durchgangsbahnhof in Stuttgart an heutiger Lage bleibt bestehen.
Dagegen soll ein etwas verkleinerter Kopfbahnhof mit seinen Zufahrten und die
Gäubahn auf dem Stadtboden von Stuttgart weiterhin in Betrieb bleiben.“
Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) sagte,
Geißlers Vorschlag sei es wert, geprüft zu werden. „Wir werden diesen
Kompromissvorschlag nicht einfach vom Tisch fegen“, sagte Hermann. Es sei
jedoch verfrüht, schon jetzt konkret Stellung in der Sache zu beziehen. Zudem
könne er nicht für die gesamte Landesregierung sprechen, da es zwischen
Grünen und SPD zu Stuttgart 21 verschiedene Meinungen gebe. Die Südwest-CDU
lehnte den Kompromiss ab. Das Konzept sei veraltet und schon früher verworfen
worden, sagte eine Sprecherin.
Die Kosten für das Kombi-Modell schätzen sma und Geißler auf 2,5 bis 3
Milliarden Euro. Der Tiefbahnhof soll 4,1 Milliarden Euro kosten. In Geißlers
Konzept würde der viergleisige, unterirdische Bahnhof direkt unter die heutigen
Kopfbahnhofgleise gelegt. Die bisher geplante Durchgangsstation sollte quer zum
bestehenden Bahnhof liegen.
Hermann erklärte, einen ähnlichen Vorschlag hätten die Grünen bereits in
den 1990er-Jahren gemacht, nun müsse Geißlers Variante untersucht werden. „Das
Ziel von Heiner Geißler ist es, aus der völlig verfahrenen Situationen einen
Ausweg zu finden. Alle sollten deshalb in sich kehren, sich keinem Vorschlag
grundsätzlich verschließen.“ Dies gelte auch für ihn. Kurz bevor Geißler
seinen Vorschlag den Gegnern und Befürwortern unterbreitete, hatten sich die
Fronten weiter verhärtet. (dpa)
(www.wort.lu)
Kommentar:
Meistens haben solche gut gemeinten Kompromissvorschläge keine Chance, eben
weil die Fronten verhärtet sind. Keine Seite will auch nur um einen Zentimeter
nachgeben, und sei es nur aus Angst das Gesicht zu verlieren. Rechthaberei
verträgt sich nicht mit Einsicht.
Aber
vielleicht geschieht ja ein Wunder, und die Menschen kommen tatsächlich
aufeinander zu. Frieden ist ein kostbares Gut ...!
9.
Juli 2011
Tausende
"Stuttgart 21"-Gegner fordern Baustopp
Friedliche
Proteste mit Kundgebung und Menschenkette
Am Stuttgarter Hauptbahnhof haben erneut etliche tausend Menschen gegen das
Bahnprojekt "Stuttgart 21" demonstriert. Die Veranstalter sprachen von
mehr als 15.000 Teilnehmern, die Polizei von 7000 Demonstranten. Während der
Proteste mit einer Kundgebung und einer Menschenkette am Bahnhof verzeichnete
die Polizei keine Zwischenfälle.
Unter dem Motto "Herr Grube, Herr Ramsauer, genug getrickst - Baustopp
für immer" kritisierten die Demonstranten "skandalöse
Kostenvertuschungen bei den Baukosten für 'Stuttgart 21'" und forderten
von Bahnchef Rüdiger Grube und Bundesverkehrsminister Peter Raumsauer (CSU)
einen dauerhaften Verzicht auf das umstrittene Projekt. Der Sprecher des
Aktionsbündnisses gegen "Stuttgart 21", Hannes Rockenbauch, wertete
die erneuten Proteste als "Zeichen, wie friedlich und lebendig der
Widerstand ist".
(www.yahoo.de)
8.
Juli 2011
Vandalismus und Graffiti werden für die Bahn von Jahr zu
Jahr teurer
Halle (dapd). Graffiti und Vandalismus-Schäden bei der Deutschen Bahn nehmen
zu. "Für die Beseitigung müssen wir von Jahr zu Jahr mehr Geld
aufwenden", sagte der Vorsitzende der Regionalleitung von DB Regio Südost,
Georg Stephan Wigger, der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen
Zeitung".
Bundesweit schlugen Schmierereien und mutwillige Zerstörungen an Zügen und
auf Bahnhöfen im vergangenen Jahr mit 50 Millionen Euro zu Buche, ein neuer
Rekord. Erwischt werden die Täter nur selten, die Bahn erstattet häufig
Anzeige gegen unbekannt.
dapd
(www.yahoo.de)
Kommentar: Man kann sich bereits jetzt vorstellen, wie es im Fall vun
"Stuttgart 21" sein wird, wenn es unterirdisch nach Urin stinkt, wenn
überall der Dreck herumliegt und wenn die Leute sich ganz einfach nicht wohl
fühlen.
Aber die Bahnmanager und ihre Helfershelfer in der Politik müssen ja nicht
den Zug nehmen. Für sie stehen Luxuslimousinen und Business Jets bereit.
7.
Juli 2011
"Stuttgart
21": Polizei erzwingt Herausgabe von Videos
Beweismaterial
zu Protesten mit verletztem Zivilbeamten
Nach den gewaltsamen Protesten gegen das Bahnhofsprojekt "Stuttgart
21" haben Polizei und Staatsanwaltschaft Projektgegnern mit
Hausdurchsuchungen gedroht. Mit den Durchschuchungsbeschlüssen erzwangen die
Ermittler von den "Parkschützern" die Herausgabe von Videoaufnahmen
der Proteste vor gut zwei Wochen, bei denen ein Zivilbeamter verletzt wurde.
Polizei und Staatsanwaltschaft wollten am Morgen Büroräume der
"Parkschützer" und die Privatwohnung deren Sprechers, Matthias von
Herrmann, durchsuchen. Sie begründeten diesen Schritt damit, dass die
"Stuttgart 21"-Gegner die Herausgabe von Beweismaterial für die
Ermittlungen verweigert hätten. Diese hätten bei einer Pressekonferenz
Bildmaterial gezeigt, das unter anderem den Angriff auf den Polizeibeamten
gezeigt habe. Sie hätten zudem namentlich nicht genannte Tatzeugen zitiert.
Die Polizeibeamten trafen "Parkschützer"-Sprecher von Herrmann am
frühen Morgen nach dessen eigenen Worten in der Wohnung, in der er gemeldet
ist, zunächst nicht an. Als sie telefonisch mit ihm Kontakt aufgenommen
hätten, habe er ihnen zugesagt, ihnen das Material in den Büroräumen zu
übergeben. Es sei also eine "Lüge", wenn die Polizei von
Hausdurchsuchungen spreche.
Von Herrmann warf den Ermittlern vor, eine "dreiste Kampagne" gegen
die Projektgegner zu führen. Es werde versucht, "die Parkschützer als
kriminelle Bande darzustellen". Er sagte zudem, anders als von der Polizei
dargestellt sei er zuvor nicht zur Herausgabe des Videomaterials aufgefordert
worden. Er sei lediglich gefragt worden, ob er als Zeuge aussage. Er habe dies
mit Berufung auf sein Zeugnisverweigerungsrecht abgelehnt. Von Herrmann verwies
zudem darauf, dass die Videos auf "Youtube" zu sehen seien.
Die Staatsanwaltschaft braucht nach Angaben von Behördensprecherin Krauth
aber für die Ermittlungen möglichst das Orginalmaterial, das auf der
Pressekonferenz gezeigt wurde. Die Polizei sprach von Herrmann laut Krauth auch
auf das Material an.
Bei einer Demonstration gegen "Stuttgart 21" war es am 20. Juni zu
Auseinandersetzungen gekommen. Laut Polizei rissen mehrere hundert Menschen
einen Bauzaun nieder und stürmten eine Baustelle. Ein 42-jähriger Zivilbeamter
soll zusammengeschlagen und verletzt worden sein. Die Staatsanwaltschaft nahm
Ermittlungen wegen des Verdachts auf gefährliche Körperverletzung auf. Ein
Beschuldigter sitzt in Untersuchungshaft. ...
(www.yahoo.de)
Kommentar: So wie das läuft, kann der Katakombenbahnhof
"Stuttgart 21" schon lange nicht mehr überzeugen. Selbst die
Befürworter müssen zugeben, dass angesichts der eskalierenden Gewalt keine
rechte Freude aufkommt. "Stuttgart 21" verbindet nicht,
"Stuttgart 21" spaltet die Gesellschaft.
Zum Glück gibt es in Luxemburg nur eine unbelehrbare Minderheit, die
verbissen am Schummerschen Projekt einer Katakombenbahn festhält.
21.
Juni 2011
„Eis
Gare bleift stoen!“ - Ein Hauch von Stuttgart in Ettelbrück?
Ein Hauch von Stuttgart in Ettelbrück? Im kommenden Jahr feiert der Ettelbrücker
Bahnhof, der das zweitgrößte Verkehrsaufkommen im Land aufweist, seinen
150. Geburtstag. Im Jahr darauf soll das Bahnhofsgebäude dann jedoch
abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden.
Dagegen wehrt sich seit dem 24. Februar dieses Jahres nun eine neue
Vereinigung mit dem markanten Namen „Ettelbréck 21“, die bereits 150
Mitglieder zählt und sich für die Klassierung des Ettelbrücker
Bahnhofsgebäudes als nationales Denkmal einsetzt.
Mit der Forderung nach dem Erhalt des Ettelbrücker Bahnhofsgebäudes sowie
ähnlicher Bahnstationen entlang der Nordstrecke, wehrt sich die Vereinigung
aber auch gegen die vom Ministerium für nachhaltige Entwicklung und
Infrastrukturen, der CFL und der Ettelbrücker Gemeinde erstellten Pläne
des Projekts „Pole d’échanges multimodal de la gare d’Ettelbruck“,
das im Sinne eines leistungsfähigeren öffentlichen Transportes, einer höheren
Verkehrssicherheit sowie einer Steigerung der Lebensqualität eine Umänderung
des gesamten Bahnhofsviertels vorsieht.
Dieses Verkehrsprojekt, so der Präsident von „Ettelbréck 21“, René
Goergen, sehe u. a. den Bau eines Tunnel unter dem bestehenden Bahnhofsgebäude
vor. Arbeiten, im Zuge derer das Gebäude abgerissen werden soll. Der
bauliche wie finanzielle Umfang dieses technisch nicht leicht zu
realisierenden, „gigantischen“ Projektes werde ohne Zweifel viele
Unvorhersehbarkeiten mit sich bringen, sodass mit einer Bauzeit von zehn
Jahren zu rechnen sei.
Und gerade dies sei für Ettelbrück nicht tragbar, werde das
wirtschaftliche Leben der Stadt doch arg darunter leiden. Zudem werde die
neue Straße keine nennenswerte Änderung im Straßenverkehr oder im
Verkehrsfluss mit sich bringen, so Goergen. Und auch der Ettelbrücker
Bahnhof, der täglich von rund 15 000 Passagieren genutzt wird, könne eine
zehnjährige Baustelle nicht schadlos überleben, so René Goergen. Die
Stadt brauche kein „projet-vitrine“ sondern ein Projekt der nachhaltigen
Entwicklung.
In ihren Bemühungen hoffen die Verantwortlichen von „Ettelbréck 21“ übrigens
auch auf die Unterstützung der Gemeinde Ettelbrück, die eine positive
Stellungnahme zum Erhalt des Bahnhofsgebäudes und zum Denkmalschutz abgeben
solle. Man habe sich mit der Gemeindeverwaltung in Verbindung gesetzt,
bisher aber noch keine Antwort erhalten.
Am 18. Juli kommen die Verantwortlichen mit den zuständigen Ministern
Claude Wiseler und Marco Schank zusammen, um ihnen Alternativen zu
unterbreiten und ihre Mitarbeit anzubieten. Diese alternativen Ideen sollen
in einer späteren Pressekonferenz detailliert vorgestellt werden. Soviel
aber vorneweg: „Ettelbréck 21“ stellt sich den Bau einer Umgehungsstraße
vor, die nicht in das wirtschaftliche Leben der Stadt eingreift, und die
auch Diekirch umfassen könnte. Auch ein Tramprojekt, das den Norden des
Landes mit dem Süden verbindet, könne ihres Erachtens eine Lösung
darstellen.
(www.wort.lu)
Kommentar:
Das Tramprojekt, welches die Nordstadt Ettelbrück-Diekirch mit dem Zentrum und
dem Süden des Landes verbinden würde, wäre vermutlich eine Stadtbahn gemäß
dem ursprünglichen Karlsruher Modell. Dieses aber scheint in Luxemburg
gestorben; beziehungsweise will nach dem traurigen Abgang von
Transportministerin Mady Delvaux niemand mehr dieses Eisen anfassen.
Ohnehin
scheint auch die Schiene zwischen Ettelbrück und Diekirch zur Disposition zu
stehen. Liberale und grüne Lokalpolitiker wollen die Bahn abschaffen und durch
Busse ersetzen, weil der Schienenstrang in ihren Augen stört, oder weil es nach
ihrer Ansicht keine Nachfrage auf der Schiene gibt. Der Eisenbahnerlandesverband
sieht dies anders.
Man
darf also gespannt sein, welches Schicksal beide Projekte, der Abriss des
Ettelbrücker Bahnhofs und der Abriss der Bahnstrecke von Ettelbrück nach
Diekirch im kommunalen Wahlkampf erfahren werden. Eine Handvoll Idealisten haben
sich vor einigen Jahren zusammengetan und die "Nordstad Tram asbl"
gegründet. Wer Näheres erfahren möchte, sollte sich an die
Vereinsverantwortlichen wenden:
Kontakt:
E-mail: NordstadTram@rail.lu
25, op Kräizfelder
L-9142 Burden
Maurice Losch (Erster Vorsitzender)
Albert Lambert (Zweiter Vorsitzender)
Nicolas Krack (Schriftführer)
Claude Gillen (Schatzmeister)
Freie Bahn für die moderne Stadtbahn !
Gewaltsame Proteste gegen
"Stuttgart 21"
Neun Polizisten verletzt - Mehrere Festnahmen
In Stuttgart ist es zu gewaltsamen Protesten gegen das umstrittene
Bahnhofsprojekt "Stuttgart 21" gekommen. Nach einer Demonstration
gegen das Projekt hätten hunderte Demonstranten am Montagabend einen Bauzaun
niedergerissen und seien auf das Gelände des Grundwassermanagements vor dem
Bahnhof gestürmt, sagte ein Sprecher der Polizei. Dort hätten sie Baufahrzeuge
beschädigt und Baumaterial zerstört. Die Demonstranten seien mit
"brachialer Gewalt" vorgegangen. Den Bauzaun hätten sie auf einer Länge
von rund 200 Metern niedergerissen.
Acht Polizisten seien verletzt worden, als Demonstranten einen Sprengzünder hätten
explodieren lassen, sagte der Polizeisprecher. Die Beamten seien mit Verdacht
auf ein Knalltrauma ins Krankenhaus gebracht worden. Demonstranten hätten zudem
einen Zivilbeamten attackiert, niedergeschlagen, getreten und dabei schwer
verletzt. Ein Kollege des Zivilpolizisten habe vor dem "Mob" fliehen können,
sagte der Polizeisprecher.
Einige der Demonstranten kletterten den Angaben zufolge auf das Dach des
Baustellengebäudes, sie verließen dieses am Abend aber wieder. Es wurden
demnach mehrere Demonstranten festgenommen, eine genaue Zahl konnte der
Polizeisprecher zunächst nicht nennen.
Die Bahn hatte vor kurzem die Bauarbeiten an dem umstrittenen Projekt nach
zweimonatiger Pause wieder aufgenommen. Der Baustopp war wegen des baden-württembergischen
Landtagswahlkampfs und der Bildung der neuen grün-roten Landesregierung verhängt
worden. Die von Grün-Rot gewünschte Aussetzung der Bauarbeiten bis zu einer
Volksbefragung über das Projekt im Oktober lehnte die Bahn wegen angeblich
dadurch entstehender Kosten in Höhe von 410 Millionen Euro ab. Bei dem heftig
umstrittenen Projekt soll der Stuttgarter Sackbahnhof in eine unterirdische
Durchgangsstation mit kilometerlangen Tunnelstrecken umgebaut werden.
(www.yahoo.de)
Kommentar: Es rächt sich, dass die Bahn ein umstrittenes Projekt gegen
den Willen des Volkes durchziehen will. Leider trifft der Zorn nicht die
Verantwortlichen, sondern Polizisten die unter dem Strich ihre Arbeit verrichten
und eigentlich dazu da sind, das Volk gegen Bösewichte zu schützen.
20.
Juni 2011
Ironie
des Schicksals ...?
Ettelbréck 21 asbl: Lokal Gare virum Ofrappe retten!
RTL - 20.06.2011, 15:45 - Fir d'lescht aktualiséiert: 20.06.2011, 16:12
Ettelbréck
21: D'Associatioun wëll, dass d'Ettelbrécker Gare op d'Lëscht vun den
historesche Monumenter kënnt an net wéinst enger Strooss opgerappt gëtt.
Am
Februar gouf d'asbl Ettelbréck 21 gegrënnt, déi als Haaptzil huet,
d'Demolitioun vun der Gare an der Patton-Stad ze verhënneren.
D'Associatioun wëll donieft, dass d'Ettelbrécker Gare op d'Lëscht vun den
historesche Monumenter kënnt, déi ze schütze sinn, an dass och aner Garë vun
der Nordstreck erhale bleiwen, wéi de President René Goergen betount.
D'Nordstreck hätt virun allem dem Norden ee gewëssen Elan économique bruecht
an d'Garen, déi no engem bestëmmte Schema gebaut goufen, géifen eng
Particularité commune duerstellen an duerch hire Räichtum un Natursteng
beandrocken. Dofir kinnte si fir de Patrimoine national interessant sinn.
Den Informatiounen no, déi Ettelbéck 21 virleien, ass d'Gare zu Ettelbréck déi
zweet am Land vum Verkéiersopkommen hier a vun der Importenz fir d'CFL.
Wéinst engem Stroosseprojet mat Tunnel misst déi al Gare awer elo "réckelen".
Well et aus Stabilitéitsgrënn net méiglech wär, fir ënnert der Gare
erduerchzefueren, misst d'Gare, déi 2012 iwwregens 150 Joer kritt, ofgerappt,
duerch e Provisorium ersat an dono aus dem Zentrum vun Ettelbréck eraus versat
ginn.
Fir d'asbl gëtt dëse Projet wuel net nëmmen een deieren: D'Patton-Stad kéint
net 10 Joer mat sou engem Chantier liewen, deen och d'wirtschaftlecht Liewen
handicapéiere kéint, soen d'Leit vun Ettelbréck 21. Dobäi wäre schonn eng Rëtsch
Butticker kuerz virdrun zouzemaachen.
Der asbl hir Demande de classement vun der Ettelbrécker Gare wär iwwregens
positiv vu Sites et Monuments aviséiert ginn, sot de René Goergen. Vun der
zoustänneger Ministesch hätt een awer nach keng Äntwert kritt.
Ettelbréck 21 huet an der Tëschenzäit eng 150 Memberen a wëll doriwwer eraus
bei der Urbanisatioun vun der Patton-Stad e Wuert matschwätzen. An deem Kontext
setzt ee sech fir d'Erhale vum architektonesche Patrimoine an.
An engem Mount huet d'asbl Rendez-vous mat de Ministere Wiseler a Schank; dee
Moment wëll Ettelbréck 21 Alternativen zum Ofrappe vun der Gare virleeën.
(www.rtl.lu)
Kommentar: Die Anspielung auf das umstrittene Bahnhofsprojekt "Stuttgart
21" ist wohl purer Zufall. Gemeinsam ist beiden Projekten, dass historische
Bausubstanz zerstört werden soll.
Ansonsten
wurde "Ettelbrück 21" rechtzeitig vor den Kommunalwahlen aus der
Taufe gehoben. Die politischen Parteien müssen wohl oder übel Farbe bekennen.
Farbe
bekennen müssen die Parteien auch, was die Zukunft der Bahnstrecke nach
Diekirch betrifft. Hier reicht der Fächer von der radikalen Stilllegung und dem
Ersatz durch Straßenbusse über den Bau einer lokalen (Gummi)straßenbahn bis
zum Erhalt der Strecke in ihrer jetzigen Form.
10.
Juni 2011
Umstrittener Bahnhof "Stuttgart 21" wird
weitergebaut
Land verzichtet auf Baustopp-Antrag
Erstmals seit dem Regierungswechsel in Baden-Württemberg wird beim
Bahnprojekt "Stuttgart 21" wieder im größeren Stil gebaut: Weil die
neue grün-rote Landesregierung auf einen Antrag auf Baustopp verzichtet,
kündigte die Bahn für kommende Woche neue Arbeiten an dem umstrittenen Projekt
an. Zwischen Bahn und Landesregierung kam es zu einem Streit über die
angeblichen Kosten eines Baustopps.
Die grün-rote Landesregierung unter Ministerpräsident Winfried Kretschmann
(Grüne) will im Oktober das Volk befragen, ob "Stuttgart 21" gebaut
werden soll. Wunsch der Regierung war es, bis dahin die Bauarbeiten auszusetzen.
Dies würde laut Bahn aber 410 Millionen Euro kosten, der Konzern verlangte
deshalb eine Beteiligung des Landes an den Kosten.
Bahn-Technikvorstand Volker Kefer sagte, die Landesregierung habe im
Lenkungsausschuss zu dem Projekt den Kompromissvorschlag der Bahn zur
Kostenübernahme abgelehnt. Damit sei auch die Kostendiskussion beendet.
"Damit ist klar, dass wir ab nächster Woche bauen und bauen müssen",
sagte Kefer. Es würden zwar nicht martialisch die Bagger rollen, es werde aber
die Bautätigkeit wieder hochgefahren.
Landes-Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) erhob allerdings schwere
Vorwürfe gegen die Bahn. Er warf dem Konzern vor, nicht nachgewiesen zu haben,
welche Kosten durch eine Verlängerung des Baustopps tatsächlich entstehen
würden. Die Bahn habe keine Belege für die angeblich entstehenden Kosten
vorgelegt. "Wir als Landesregierung haben keinen Baustopp beantragt, weil
wir als Voraussetzung dafür erst mal eine Kostenrechnung haben müssen, die
glaubwürdig ist, die nachvollziehbar ist, die man auch akzeptieren kann",
sagte Hermann im Anschluss an die gemeinsame Sitzung mit Kefer.
Die stellvertretende FDP-Chefin Birgit Homburger nannte den Verzicht der
Landesregierung auf einen Baustopp-Antrag eine "Entzauberung der
Grünen". Grün-Rot sei in der harten Realität des Regierungshandelns
angekommen. "Die grün-rote Landesregierung hat auf Zeit gespielt - und
verloren. Wer den Baustopp will, muss ihn auch bezahlen", erklärte
Homburger.
Der stellvertretende Fraktionschef der Linken, Ulrich Maurer, warf den
Grünen vor, im Wahlkampf gegen "Stuttgart 21" als ein
Zehn-Milliarden-Grab gewettert zu haben und nun nicht bereit zu sein, das
"äußerst geringe" finanzielle Risiko eines Baustopps einzugehen. Die
Grünen hätten bereits kurz nach der Regierungsübernahme ihre Wähler
verraten.
(www.yahoo.de)
Kommentar: Es scheint sich leider zu bewahrheiten, dass Politik nicht
immer ehrlich gegenüber den Bürgern ist. Einigen Polithengsten kommt es wohl
eher darauf an, dass sie persönlich vorankommen und Karriere machen ... nach
den Wahlen ist das Volk dann überflüssig.
Demokratie könnte man sich freilich auch anders vorstellen. Im Ansatz hat es
vor den Wahlen ja funktioniert.
21.
Mai 2011
Verkehrsstudie
Bus und Zug bei jungen Menschen nicht beliebt
Imageproblem der öffentlichen Verkehrsmittel / Umweltschutz
nicht prioritär für junge Leute
Von Tatjana Konieczny
Junge Menschen betrachten den öffentlichen Transport in Luxemburg zwar als
kostengünstig und sicher, doch das Auto bleibt das beliebteste
Fortbewegungsmittel. Dies geht aus einer Studie des „Centre d'études sur la
situation des jeunes“ (Cesije) der Uni Luxemburg in Zusammenarbeit mit den
CFL und dem Ministerium für nachhaltige Entwicklung und Infrastrukturen
hervor. Demnach bleibt das Auto für viele junge Leute ein wichtiges
Statussymbol, auf das sie im Alltag nur sehr ungern verzichten.
Zwischen Sommer 2008 und Frühling 2009 hat das
Cesije eine Studie mit jungen Menschen zum Thema öffentlicher Transport
gedurchgeführt. Insgesamt 73 Personen zwischen 13 und 30 Jahren wurden in
Einzelgesprächen oder in Gruppendiskussionen gebeten, ihre Meinung zu den öffentlichen
Verkehrsmitteln kundzugeben.
Die zahlreichen Aussagen wurden analysiert und
interpretiert. Paul Milmeister von der Uni Luxemburg zufolge ermögliche diese
Methode einen breiteren Einblick in ein bestimmtes Thema. „Ziel der Studie
ist es, das Verhältnis der jungen Leute zum öffentlichen Transport zu
erforschen. Dies kann dazu beitragen, die öffentlichen Nahverkehrsmittel zu
verbessern“, betont Claude Wiseler, Minister für nachhaltige Entwicklung
und Infrastrukturen.
Die Aussagen der befragten Personen wurden nachträglich in Kategorien
eingeteilt, wie etwa Alltagstauglichkeit von öffentlichen Verkehrsmitteln,
Sicherheit und Kosten. Aus der Studie geht hervor, dass junge Menschen den öffentlichen
Transport nur bedingt als alltagstauglich betrachten. Oftmals ist er nur die
zweite Wahl und wird, wenn überhaupt, nur für Pflichtwege, wie der alltägliche
Weg zur Arbeit, als Alternative zum Auto in Betracht gezogen. „Das Auto gehört
für junge Menschen ,zum Leben dazu‘ und wird oft mit Freiheit und
Flexibilität assoziiert“, erklärt Conny Roob von der Uni Luxemburg.
Unzumutbare Wartezeiten
Zudem werde der Personennahverkehr mit einem
Zeitverlust in Verbindung gebracht. „Die befragten Personen gaben an, dass
Taktfrequenzen von 20 Minuten nicht zumutbar seien. Eine Wartezeit von zehn
Minuten wurde als Maximum angesehen. Dies ermögliche es ihnen, den öffentlichen
Verkehr viel spontaner und einfach zu nutzen“, so Roob. In puncto Sicherheit
besagt die Studie, dass viele der Befragten Bus und Zug als sicherere
Verkehrsmittel empfinden als das Auto. Doch viele, vor allem Frauen, fühlen
sich beispielsweise zur Abendzeit nicht sehr sicher im Bus oder im
Zug und fordern mehr Personal-Präsenz.
„Ich teile diese Sorgen und plane demnächst, die entsprechende
Arbeitsgruppe über die Sicherheit im öffentlichen Transport für eine
Zwischenbilanz einzuberufen“, so Wiseler. Umweltschutz spielt bei den
Befragten im Zusammenhang mit dem öffentlichen Transport keine Rolle. „Für
viele ist der Anteil des Autoverkehrs an der Umweltverschmutzung geringer als
in den Medien oder von offizieller Seite dargestellt“, unterstreicht Paul
Milmeister.
Daher bevorzugen viele junge Menschen weiterhin das Auto. Aus der Studie geht
ebenfalls hervor, dass das Auto für zahlreiche junge Menschen ein wichtiges
Statussymbol ist, das Freiheit und Unabhängigkeit verspricht. In diesem
Kontext wird der öffentliche Transport nur als ein alternatives
Fortbewegungsmittel angesehen. Für viele der Befragten sind typische Benutzer
des öffentlichen Transports Personen, die arm oder sparsam sind. Menschen,
die eine andere Einstellung zur Zeit und einen anderen Lebensstil haben als
Autofahrer. Minister Wiseler zeigt sich über dieses Bild des typischen
Benutzers von Bus und Zug sowie über die Tatsache, dass der Umweltgedanke oft
keine Rolle spielt, erstaunt.
„In den nächsten Kampagnen müssen wir darauf achten, das Bild des öffentlichen
Transports zu verbessern und die Thematik des Umweltschutzes stärker
hervorzuheben“, so Wiseler.
(www.wort.lu)
Kommentar:
Man kann und man sollte niemanden zwingen, mit Bus und Bahn zu fahren. Es ist
auch keine erstrebenswerte Perspektive, die Menschen materiell in die Armut zu
treiben, damit sie gezwungen sind auf den öffentlichen Transport
zurückzugreifen.
Das
Auto einseitig als überflüssige Dreckschleuder zu bezeichnen wird der Wahrheit
ebensowenig gerecht, denn es wurden in den vergangenen Jahrzehnten erhebliche
Anstrengungen unternommen, um die Autos "sauberer" zu machen. Im
ländlichen Raum ist das Auto oft flexibler als der Bus mit seinen starren
Fahrplanzeiten und seinen fixen Linienführungen. Wo der Stundentakt
anderenorts, bei größeren Entfernungen zwischen europäischen Hauptstädten
als ein Fortschritt angesehen wird, wirkt er zwischen benachbarten Dörfern
ziemlich lahm, wenn es darauf hinausläuft dass der Kunde im konkreten Fall 59
Minuten warten muss, weil er den Bus eben mal verpasst hat. Schlimmstenfalls ist
der Kunde schneller als der Bus, wenn er zu Fuß geht ... aber nicht jeder will
oder kann es sich leisten, seine Zeit auf diese Weise totzuschlagen. Wer vor die
Wahl gestellt ist, entweder 59 Minuten auf den nächsten Bus zu warten oder die
Strecke in der gleichen Zeit zu Fuß zurückzulegen, wird beides als eine
Zumutung empfinden, wenn er spontan von A nach B muss.
Allein
die Zahl der Pendler in den Ballungsgebieten spricht eigentlich für den
öffentlichen Transport. Der Straßenraum ist dort begrenzt, und die
unkontrollierte Vermehrung der Autos führt unweigerlich ins Verkehrschaos.
Dass
der öffentliche Transport an einem Image-Defizit leidet, hat wohl auch damit zu
tun, dass sich die Kundschaft im Laufe der Jahrzehnte verändert hat. Verändert
hat sich auch das Bild der Gesellschaft.
Dort wo
es früher einen gesunden Querschnitt gab, hat sich die sogenannte Mittelschicht
zu einem großen Teil zurückgezogen und fährt mit dem Auto. Zurückgeblieben
sind die berüchtigten "A"s: die Auszubildenden, die Armen, die
Asozialen und die Alkoholiker sowie die Asylanten. Vielfach Menschen also, zu
denen mann/frau eine gewisse Distanz pflegt.
Die
Gewalt in Zügen und Bussen trägt ihrerseits dazu bei, dass das Image noch
schlechter wird. Der autofahrende Durchschnittsbürger fühlt sich in seinem
Handeln bestätigt, dass er den öffentlichen Transport meidet.
Gut ist
diese Entwicklung nicht. Es wäre besser, wenn es wieder einen Trend hin zur
Mitte gäbe, hin zu mehr sozialem Zusammenhalt.
10.
Mai 2011
Parlament sagt Ja zum Bau einer Behelfsbrücke
Neue Brücke neben der Neuen Brücke
23 Millionen Euro wird die Behelfsbrücke kosten, die in der Hauptstadt
neben dem Pont Adolphe errichtet wird.
(FeMo) - Die Neue Brücke in der Hauptstadt muss
von Grund auf saniert werden und am Bau einer Behelfsbrücke führt kein Weg
vorbei. An diesem Dienstag gab auch das Parlament grünes Licht für das
Projekt, das im kommenden Jahr in Angriff genommen werden soll.
Platz für die Trambahn
Die neue Brücke, die in Fahrtrichtung
Bahnhof 32 bis 37 Meter rechts neben dem Pont Adolphe errichtet wird, und die
notwendigen Zufahrtswege sollen nicht mehr als 23 Millionen Euro kosten. Der
Bau der Brücke und der Zufahrten wird etwa ein Jahr dauern. Die Brücke
bekommt drei Fahrbahnen - eine wird nur von Bussen benutzt werden dürfen.
Seit längerem steht fest, dass der Pont Adolphe gründlich instand gesetzt
werden muss. An der zwischen 1900 und 1903 erbauten Brücke wurden bereits vor
zwei Jahrzehnten Schäden festgestellt. Die nun anstehende Sanierung und die
ebenfalls vorgesehene Verbreiterung werden zwei bis drei Jahre in Anspruch
nehmen. Danach werden auf der Brücke der öffentliche Nahverkehr und vor
allem die Trambahn mehr Platz haben als heute.
Die Bau- und Abbauzeiten eingeschlossen wird die Brücke neben der Brücke
rund vier Jahre lang das Bild in dieser Ecke der Hauptstadt prägen.
Zustimmung von allen Seiten
In der Abgeordnetenkammer wiederholte der
CSV-Abgeordnete und Berichterstatter Lucien Clement noch einmal die vier
wichtigsten Gründe für die Instandsetzung des Pont Adolphe: Die Tragfläche
ist seit längerem nicht mehr dicht, in den Hauptbögen sind Steine lose, in
den Bögen entstanden immer wieder neue Risse und es wurden obendrein
statische Probleme festgestellt.
Kritik an der Instandsetzung des Pont Adolphe und dem Bau der Behelfsbrücke
gab es im Parlament so gut wie keine. Quer durch alle Parteien wurde die
Notwendigkeit der Sanierung nicht in Frage gestellt. Stadtbürgermeister Paul
Helminger hatte allerdings einen präzisen Wunsch: Die Arbeiten an der Neuen
Brücke dürften sich nicht negativ auf ein anderes Projekt auswirken - den
Bau der Trambahn.
Ressortminister Claude Wiseler unterstrich zwei Dinge: Zum einen sei die
Instandsetzung des Pont Adolphe unumgänglich geworden - mit oder ohne Tram.
Zum anderen handele es sich bei der Behelfsbrücke mit Sicherheit um ein
Provisorium. Nach dem Abschluss der Arbeiten am Pont Adolphe wird sie wieder
aus dem Stadtbild verschwinden.
(www.wort.lu)
4.
Mai 2011
City-Breakfast in der Hauptstadt
Schöffenrat begrüßt Bahnhaltestelle in Pfaffenthal
Bürgermeister unterstützt auch die weiteren Bestandteile des von Claude
Wiseler beschriebenen Mobilitätskonzeptes
(raz) - Bürgermeister Paul Helminger hat am Mittwochmorgen beim „City
Breakfast“ die Pläne des Nachhaltigkeitsministeriums begrüßt, eine
Eisenbahnhaltestelle unterhalb der Roten Brücke im Hang zwischen dem
Pfaffenthal und dem Kirchberg einzurichten.
Wie
der bereits im Bau befindliche Aufzug vom Pfaffenthal zur Oberstadt passe auch
diese Haltestelle zur Strategie des Schöffenrates, die Verbindungen zwischen
den Stadtvierteln und die Anbindung an die verschiedenen Transportmittel zu
verbessern. Dazu gehören auch die Brücke über dem Neudorf, für die noch kein
detailliertes Projekt besteht, die Fußgängerbrücke nach Bonneweg und weitere
„Vel'Oh“-Stationen.
Tram-Projekt
verteidigt
Mit
Interesse nahm Paul Helminger zur Kenntnis, dass Nachhaltigkeitsminister Claude
Wiseler sich in der vergangenen Woche „in die Höhle des Löwen“ traute und
das Tram-Projekt während der Generalversammlung von „RER Luxembourg“
verteidigte. Diese Vereinigung will bekanntlich unterirdische
Eisenbahnhaltestellen unter der Stadt nach dem Projekt von Ingenieur Georges
Schummer umsetzen. Paul Helminger zeigte sich erfreut, dass das von allen großen
Parteien unterstützte Tram-Konzept aufrecht erhalten wird.
Der
Bürgermeister unterstützt auch die weiteren Bestandteile des von Claude
Wiseler beschriebenen Mobilitätskonzeptes mit Peripheriebahnhöfen, einer
Tramanbindung des Flughafens und insbesondere der Eisenbahnhaltestelle unterhalb
der Roten Brücke – ob die Verbindung nun per Rolltreppe oder per Schrägaufzug
erfolgen wird. „Ich unterschreibe auch mit beiden Händen, dass die Verbindung
bis hinunter ins Pfaffenthal verlängert werden soll“, so der Bürgermeister.
Mobilitätsschöffe
François Bausch sagte, es müsse untersucht werden, ob eine Rolltreppe oder ein
Schrägaufzug am besten geeignet ist – alles hänge von den technischen
Merkmalen und der Kapazität des jeweiligen Systems ab. Paul Helminger ist auch
erfreut über die Aussage des Ministers, dass die Haltestelle im Jahr 2014
zusammen mit der Tram umgesetzt werden soll.
(www.wort.lu)
Kommentar:
Es freut einen zu lesen, dass die großen Parteien endlich Nägel mit Köpfen
machen. Allerdings muss man zumindest im Gemeindewahlkampf 2011 mit Störmanövern
seitens des rechtspopulistischen ADR rechnen. Die Protestpartei war von Anfang
an gegen die Trambahn und sprach sich für eine Billig-Variante mit Gelenkbussen
aus, bevor sie dann auf die Katakombenbahn von Ingenieur Schummer sprang.
2.
Mai 2011
Neue Haltestelle in Pfaffenthal
Mit dem "Schrägaufzug" zum Kirchberg
Seilbahn ist und kann zudem auch behinderte Menschen befördern
(jw)
- Bei der Suche nach dem optimalen Transportmittel von der zukünftigen
Zughaltestelle im Pfaffenthal hinauf zum Kirchberg wird jetzt offenbar ein
sogenannter "Schrägaufzug" (auch Standseilbahn genannt)
bevorzugt. Ursprünglich sollte eine überdachte Rolltreppe die Reisenden auf
den 42 Meter höher gelegenen Kirchberg befördern.
Wie die Gratis-Zeitung “Point 24” am Montag berichtet, würde man beim
Transportministerium die Standseilbahn bevorzugen, da sie einerseits schneller
ist und zudem auch behinderte Menschen befördern könnte. Ein ähnliches System
funktioniert bereits am Montmartre in Paris.
Hauptbahnhof entlasten
Durch eine neue
Zughaltestelle im Pfaffenthal beabsichtigt der für nachhaltige Entwicklung
und Infrastruktur zuständige Minister Claude Wiseler, den Hauptbahnhof zu
entlasten. Die Reisenden könnten direkt unterhalb der Roten Brücke
aussteigen und zum Kirchberg hinauffahren.
Mit 100 Millionen Euro wäre das Projekt relativ preiswert. Realisiert werden
könnte die neue Anbindung bereits im Laufe der Arbeiten rund um die neue Tram
im Jahr 2014.
(www.wort.lu)
Kommentar:
Wir nehmen's zur Kenntnis. Eine Fahrt mit der Standseilbahn unter freiem Himmel
ist jedenfalls attraktiver als die Fahrt mit dem Schummer-Aufzug durch einen
finsteren Schacht.
Fragt
sich nur, ob das Fassungsvermögen der Wagen bei größerem Andrang ausreicht,
wenn 200 oder 300 Personen auf einen Schlag zu befördern sind ...?
Die
Standseilbahn zum Montmartre in Paris (Foto: Claude Oswald).
29.
April 2011
Geplante
Rolltreppe könnte bis ins Pfaffenthal verlängert werden
Ingenieur
Georges Schummer reagierte am Mittwochabend (27.4.) bei der Generalversammlung
von „RER Luxembourg“ auf die Pläne des Nachhaltigkeitsministeriums, eine
Bahnhaltestelle unterhalb der Roten Brücke einzurichten: „Sie hat zwei gute
Seiten, aber viele Nachteile.“ Von diesem neuen Bahnhof soll bekanntlich eine
Rolltreppe hinauf zum Kirchberg führen – möglicherweise sogar vom
Pfaffenthal aus, so Minister Claude Wiseler. Während die „RER“-Mitglieder
bei ihrer ablehnenden Haltung zur Tram bleiben, die zu wenig Kapazität biete
und kaum billiger werde als Schummers Eisenbahn-„City Tunnel“ unter der
Stadt, betonte Wiseler, dass die Tram einen unverzichtbaren Bestandteil des
nationalen Verkehrskonzeptes darstelle.
Das Jahr 2010 war für „RER Luxembourg“-Präsident Patrick Birden gut und
frustrierend zugleich – gut, da weiterhin viel Lobby-Arbeit für den
City-Tunnel geleistet worden sei, und frustrierend, da die Aussichten auf eine
Umsetzung dieses Projektes schlecht bleiben. „Es wurde nicht von der Krise
profitiert, um eine Denkpause einzulegen, um herauszufinden, dass dieses Projekt
doch besser ist“, meinte Patrick Birden. Bei der Ausarbeitung des
Tram-Projekts sei bereits viel Geld „verbraten“ worden.
Minister Claude Wiseler wies dies zurück: Ein derartiges Projekt müsse eben
gut geplant sein, damit die Baustelle so kurz wie möglich dauere. Leicht
gemacht habe er sich die Anhängerschaft zum Tram-Lager bei seinem Amtsantritt
nicht. Doch die Lektüre aller Studien habe nur den Schluss erlaubt, dass die
Tram die beste Lösung sei – als Bestandteil eines Gesamtkonzeptes: Die
Verkehrsprobleme im Berufsverkehr sollen gelöst werden durch Verbesserungen bei
Bus und Bahn, aber auch durch neue Straßen und Park&Ride-Parkplätze. Die
Tram diene dazu, die Berufspendler innerhalb der Stadt zu verteilen. Andere Möglichkeiten
seien im Detail analysiert worden. Dazu zählt auch das „Bus Rapid Transit“,
eine Tram auf Rädern (lies: Gummireifen), die flexibler und billiger wäre –
und derzeit tatsächlich eine Lösung darstellen würde. Claude Wiseler hätte
diese Lösung dann auch „sehr sympathisch“ gefunden, da er sie wohl noch
innerhalb dieser Legislaturperiode hätte umsetzen können. Doch die Experten hätten
berechnet, dass dieses System bereits nach weniger als zehn Jahren nicht mehr
die nötige Kapazität bieten würde. Entschlösse man sich später für den Bau
einer Tram auf Schienen, bräche das gesamte System zusammen, da der für die
„Tram auf Rädern“ benötigte Straßenraum mehrere Jahre lang zu einer
Baustelle mutieren würde.
Befürworter des RER-Systems wiesen darauf hin, dass eine unterirdische Lösung
den Autos und den Bussen keinen Platz wegnehmen würden und die Züge eine noch
größere Kapazität besitzen als die Tram. Claude Wiseler zufolge käme es
jedoch mit dem RER-System zu großen Problemen und Verspätungen im
Eisenbahnnetz, von der geringeren Zahl an Haltestellen ganz zu schweigen.
Ohnehin würde der Bau der Tunnels unter der Stadt viel zu teuer – woraufhin
Ingenieur Schummer heftig den Kopf schüttelte und meinte, dass allein der Bau
der Tram 1,7 Milliarden Euro kosten würde. Das „GIE LuxTram“ hatte die
Baukosten für die Tram zuletzt mit 450 Millionen Euro beziffert. Wiseler
betonte, dass die von Schummler genannte Summe höchstens dann zutreffen könnte,
wenn man die Kosten für die Zugstrecke vom Hauptbahnhof über den Flughafen
nach Kirchberg einrechne. Diese wurde aber bekanntlich angesichts der Kosten von
1,2 Milliarden Euro auf Eis gelegt. Etwa so viel – 1,28 Milliarden Euro – würde
laut „RER Luxembourg“ auch das Projekt von Ingenieur Schummer kosten.
Claude Wiseler sagte, die Tram werde zunächst vom Hauptbahnhof über die Place
de l'Etoile zur LuxExpo führen, dann zum Ban de Gasperich, und in einer dritten
Phase zum Peripheriebahnhof an der Porte de Hollerich. Der Minister betonte,
dass er kein „Tram-Fetischist“ sei, sondern die Tram nur als einen Teil des
Gesamtkonzeptes sehe. Genauso verhalte es sich mit der Rolltreppe an der
geplanten Bahnhaltestelle unterhalb der Roten Brücke. Insbesondere die
Nordstrecke werde dadurch direkt an den Kirchberg angebunden: „Die Leute
sparen dadurch mindestens 20 Minuten.“
Georges Schummer hält diesem Projekt zugute, dass eine zusätzliche Haltestelle
geschaffen und die Zugänglichkeit der Stadt für Pendler verbessert werde. Auch
erhalte die Tram dadurch mehr Fahrgäste: Die Haltestelle bedeute eine
Verbesserung gegenüber dem alten Projekt, das auf etwa zehn Kilometern zwischen
den Endstationen Hauptbahnhof und Foire/Kirchberg (die auf Eis gelegt ist) keine
Aufnahme von Zugfahrgästen vorsah. Damit endet aber das Lob des Ingenieurs. Während
ein Aufzug beim BB-Projekt an allen Stationen maximal 15 Sekunden bis zur Oberfläche
benötige, dauere der Aufstieg per Rolltreppe an dieser Haltestelle etwa fünf
Minuten. Auch sei die Frage der Statik und des Preises für den Umbau der Roten
Brücke noch nicht gelöst.
„Es geht mir nicht um eine Rolltreppe“, so der Minister. Es gehe um die Überwindung
des Höhenunterschiedes zwischen der Haltestelle und dem Kirchberg. Oben, an der
Place de l'Europe, wird per Tram und Bussen die Feinverteilung erfolgen – und
laut Experten biete eine Rolltreppe die erforderliche Kapazität bei relativ
niedrigen Kosten. Für Behinderte werde ein Aufzug oder eine Spezial-Rolltreppe
eingerichtet. Rund 100 Millionen Euro für die Haltestelle seien in der Tat viel
Geld, doch müsse dieser Preis mit den 1,2 Milliarden Euro verglichen werden,
die eine Zugstrecke vom Hauptbahnhof über den Findel zur LuxExpo gekostet hätte.
Die Haltestelle unter der Roten Brücke erfülle nämlich zum Teil die Funktion
diese Strecke. Die Idee, die Rolltreppe bis ganz hinunter ins Tal zu verlängern,
hielt der Minister für sehr interessant: „Wir werden das analysieren. Ein
direkter Eisenbahnanschluss wäre eine enorme Aufwertung für das
Stadtviertel.“
(www.wort.lu)
Kommentar:
Die Nein-Sager geben nicht auf. Sie bleiben bei ihrer sturen ablehnenden
Haltung.
Dass
der Präsident der Tunnelbauvereinigung P. Birden gegen seinen Parteifreund
Minister Claude Wiseler in den Gemeindewahlkampf zieht, macht die Sache nur noch
drolliger.
27.
Abrëll 2011
Wiseler-Zuchgare ënnert der Rouder Bréck a Rulltrap fir erop
D'Wiseler-Iddi vun engem neien Zucharrêt ënnert der Rouder Bréck ass
konkret an domat och de Konzept vun enger Rulltrap fir erop op de Kierchbierg.
De Claude Wiseler schwätzt awer vun engem ganze Konzept a wëllt och
d'Ewaardungen net ze héich usetzen. Den Ament géifen „Etudes de Faisabilité“
gemaach ginn. Et ass een also ganz am Ufank vun engem eventuelle Projet.
Präzis kënnt een op eng Idee zeréck, déi sou nei net ass. Scho virun iwwer
20 Joer war driwwer diskutéiert ginn, fir d'Zuchstreck duerch de Pafendall
iergendwéi mam Niveau driwwer ze verbannen. Déi jéngste konkret Propose koum
vum finnesche Bauingenieur Jukka Vuori. Eng Zuchgare ënnert der Rouder Bréck
an eng Rulltrap fir erop. Den Nohaltegkeetsminister Claude Wiseler seet, dass
esou e Projet honnert Prozent Sënn mëcht. Esou ass de Kirchbierg direkt un den
Zuch ugebonnen. Esou kréich d'Nordstreck en Arrêt ënnert dem Kierchbierg an
et misst een net méi op der Gare ëmklammen. Dat selwecht gëllt fir d'Passagéier,
déi vum Süden erfort kommen.
Ënnert dem Kierchbierg ass awer nach net um Kierchbierg.
Am Ministère kënnt een dowéinst op d'Iddi vun enger iwwerierdescher Rulltrapp
zeréck, esou, wéi se a verschiddene Stied, ënnerierdesch a Metrosstatiounen
ass. Dat spuert Zäit a Suen, sou de Minister.
Wéi realistesch ass d'Iddi, wéini kéim esou eng Zuchgare, déi
indirekt och d'Philharmonie an esouguer de Glacis an de Lampertsbierg un den
Zuch géif ubannen? Op e präzisen Zäitpunkt wollt de Minister Claude Wiseler
sech net festleeën. Zesumme mam Bau vum Tram am Joer 2014 géif et awer Sënn
maachen.
(www.rtl.lu)
Kommentar: Deen ass elo viru kuerzem op de Kierchbierg
geplënnert; dofir gefällt him dës Iddi.
Fir de Rescht goufen an de leschten 20 Joer souvill Iddien a
Schnapsiddie präsentéiert, déi duerno nees am Tirang verschwonne sinn, dass
et net derwäert ass dass ee sech am Détail mat der Wiseler-Rulltrap
beschäftegt, oder dass ee sech dowéinst an den Eifer ried.
26.
April 2011
"Wähler,
erkenne die Heuchler und Aufgeblasenen!"
Die
Grünen mögen für sich den Anspruch erheben, als erste Partei in Luxemburg die
Trambahn (wieder)entdeckt zu haben. In der sozialen Frage scheiden sich
allerdings die Geister, und die Grünen gelten nicht länger als Vorbild. Der
Eisenbahnerlandesverband hält diesbezüglich fest: "Da der Landesverband
sich im Besonderen auf die Unterstützung der Parteien, welche für den Erhalt
aller öffentlichen Dienstleistungen und den Ausbau des öffentlichen
Transportes stehen, verlassen muss, waren wir entsetzt über die Haltung der
Oeko-Partei, welche weder gegen die Auslagerung öffentlicher Dienstleistungen,
noch gegen das Leistungsprinzip und das Bewertungssystem im öffentlichen Dienst
eintritt. Desweiteren bevorzugt sie einen privatrechtlichen Betreiber der Tram,
sollte sie denn eines Tages kommen. Wähler, erkenne die Heuchler und
Aufgeblasenen!"
(Signal,
26. April 2011, Seite 7)
Kommentar:
Die Tram asbl bleibt von dieser Entwicklung nicht verschont. Der Verein ist
politisch neutral, aber es gibt im Vorstand unterschiedliche Ansichten
betreffend die soziale Frage.
Letztendlich
muss ein jeder für sich entscheiden, auf welcher Seite er stehen will ... auch
auf die Gefahr hin, dass Freundschaften zu Bruch gehen.
Claude
Oswald
21.
April 2011
Grüne
und SPD erzielen Einigung zu "Stuttgart 21"
Stuttgart (dapd). Nach drei harten Verhandlungsrunden haben Grüne und SPD beim
umstrittenen Bahnprojekt "Stuttgart 21" doch noch eine Einigung
erzielt. Sie verständigten sich am Mittwoch in Stuttgart auf ein gemeinsames
Vorgehen. Die künftige Landesregierung will sich in ihrem Koalitionsvertrag auf
eine Kostenobergrenze von 4,5 Milliarden festlegen. Im Oktober sollen die
Baden-Württemberger über das Projekt abstimmen können.
Die Ausgangsbedingungen der Verhandlungen über "Stuttgart 21" waren
denkbar schwierig. Die SPD befürwortet das Projekt, die Grünen lehnen es ab.
Die jetzt getroffene Vereinbarung sieht vor, dass die Kosten den Betrag von 4,5
Milliarden Euro nicht überschreiten dürfen. Falls sich aus dem geplanten
"Stresstest" eine höhere Summe ergeben sollte, wird sich das Land
nicht an den Mehrkosten beteiligen, sagte der Verhandlungsführer der Grünen,
Winfried Kretschmann.
Beide Seiten bekräftigten, eine Volksabstimmung über "Stuttgart 21"
durchführen zu wollen. Diese könnte im Oktober stattfinden, sofern die
Kostenobergrenze nicht schon zuvor überschritten wird. Die Abstimmung soll sich
lediglich um die Landesbeteiligung am Stuttgarter Bahnhof drehen - und nicht
zugleich um die Neubaustrecke zwischen Wendlingen und Ulm.
Grüne und SPD hatten hart um die rechtliche Basis für die Volksabstimmung
gerungen. Die Grünen hatten eine Abstimmung nach der Landesverfassung
abgelehnt, da die vorgeschriebenen rechtlichen Hürden kein faires Verfahren ermöglichten.
Die SPD hatte jedoch auf der Landesverfassung beharrt und sich letztendlich
durchgesetzt.
Beide Seiten erklärten jedoch, dass sie sich vor einer Volksabstimmung für
eine Senkung der Quoren einsetzen werden. Dazu strebe man Verhandlungen mit CDU
und FDP an. Für eine Verfassungsänderung ist eine Zweidrittelmehrheit im
Parlament nötig.
Sollte eine solche Verfassungsänderung scheitern, rief der Verein "Mehr
Demokratie" die designierte Landesregierung auf, dass der Landtag das
Mehrheitsvotum der Bürger mit einem eigenen Beschluss umsetzen solle.
"Dies ist rechtlich möglich und politisch geboten", sagte
Vorstandssprecher Ralf-Uwe Beck.
Kretschmann erklärte jedoch, dass er das Ergebnis einer Volksabstimmung auch
dann akzeptieren werde, selbst wenn sich eine Mehrheit gegen "Stuttgart
21" ausspreche, dieses Votum aber an dem hohen Quorum scheitere.
Die Verhandlungsführer beider Seiten wiesen darauf hin, dass sie Zugeständnisse
machen mussten. Bis zum Stresstest und einer möglichen Volksabstimmung soll die
Bahn nach Vorstellung der Koalitionäre die Bauarbeiten zu "Stuttgart
21" ruhen lassen. Über die Kosten eines Bau- und Vergabestopps werde man
mit der Bahn verhandeln, sagte Kretschmann.
FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke bezeichnete die Einigung als
"Burgfrieden". "Die Grünen können vorerst ihren Anhängern kein
Ende von 'Stuttgart 21' verkünden." Stattdessen hätten sie sich auf Druck
der SPD auf ein "juristisch zweifelhaftes Verfahren" zur Einleitung
der Volksabstimmung einlassen müssen.
Kretschmann und Schmid versicherten, die geplante Koalition habe nicht "auf
der Kippe" gestanden. Am kommenden Mittwoch (27. April) soll das fertige
Vertragswerk für die erste grün-rote Landesregierung in Deutschland
vorgestellt werden.
Der Protest gegen "Stuttgart 21" dauert indes an. Gegner des
Bahnprojekts entrollten am Mittwoch bei einer Kletteraktion ein Banner mit der
Schrift: "Augen auf, Herr Ramsauer: S21 ist eh schon tot!".
(www.yahoo.de)
Kommentar:
Sicher ist also, dass nichts sicher ist ... und dies trotz
Politikwechsel.
Einer
wird am Ende enttäuscht sein ... entweder die SPD oder die Grünen, oder
die Wähler welche ihr Vertrauen in die Politik gesetzt haben.
29.
März 2011
Bahn verhängt Baustopp für Stuttgart 21
Berlin/Stuttgart
(dpa) - Nach dem Wahlerfolg von Grün-Rot in Baden-Württemberg hat die Bahn
einen Baustopp für das umstrittene Milliardenprojekt Stuttgart 21 verhängt.
Damit gibt der bundeseigene Konzern den Forderungen der Wahlsieger nach.
«Bis zur Konstituierung der neuen Landesregierung
wird die Deutsche Bahn keine neuen Fakten schaffen - weder in baulicher Hinsicht
noch bezüglich der Vergabe von Aufträgen», sagte Bahnvorstand Volker Kefer am
Dienstag in Berlin.
Die grün-rote Landesregierung unter dem voraussichtlichen Ministerpräsidenten
Winfried Kretschmann soll im Mai gebildet werden. Nach Kefers Worten will die
Bahn dann mit den Verantwortlichen Gespräche führen. Mit der neuen
Landesregierung wolle man konstruktiv und vertrauensvoll zusammenarbeiten,
unterstrich der Bahnmanager. Grüne, SPD und Verkehrsclub Deutschland begrüßten
die Ankündigung. Die CDU bekräftigte dagegen ihre Unterstützung für
Stuttgart 21.
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU lobte: «Die Deutsche
Bahn reagiert richtig, jetzt erstmal die neue Position ihres Vertragspartners
bei diesem Projekt abzuwarten.» Zugleich betonte er, der Bund werde seine
Zusagen zur Beteiligung an großen Infrastrukturprojekten im Südwesten - neben
Stuttgart 21 der Ausbau der Rheintalbahn und die Schnellbahntrasse
Wendlingen-Ulm - «nicht einseitig aufkündigen». Sollte die künftige
Landesregierung Stuttgart 21 allerdings stoppen, müsse auch der Bund die
Konsequenz ziehen. Der Bund ist bei Stuttgart 21 mit 1,2 Milliarden Euro dabei.
Ein Sprecher der scheidenden Stuttgarter Verkehrsministerin Tanja Gönner
(CDU) nannte die Entscheidung der Bahn nachvollziehbar. Schließlich werfe die
Stimmenvielfalt bei Grünen und SPD viele Fragen auf. Der
Stuttgart-21-Schlichter Heiner Geißler (CDU) sagte der «Süddeutschen Zeitung»,
der Baustopp ändere an dem von ihm vorgegebenen Prozedere nichts: «Der
Stresstest und die übrigen bei der Schlichtung vereinbarten Maßnahmen bleiben
davon unberührt.»
Seit gut einem Jahr baut die Bahn bereits an Stuttgart 21. Zuletzt stand sie
kurz vor der Vergabe des Auftrags für den mehrere 100 Millionen Euro teuren
Tunnel vom Stuttgarter Talkessel bis zum Flughafen. Ein Ausstieg aus dem Projekt
würde nach dieser Vergabe erheblich teurer werden.
Kefer betonte, dass die Verträge für das 4,1 Milliarden Euro teure Projekt
uneingeschränkt gelten. Vertragspartner der Bahn sei nach wie vor das Land,
nicht die jeweilige Landesregierung. Auch Bund, Stadt Stuttgart, Flughafen und
Regionalverband Stuttgart sind beteiligt.
Die Grünen kämpfen seit Jahren gegen die Umwandlung des Stuttgarter
Kopfbahnhofs in eine unterirdische Durchgangsstation und deren Anbindung an die
geplante Schnellbahntrasse nach Ulm. Die SPD ist zwar für das Projekt, strebt
aber wie die Grünen eine Volksabstimmung an. Zunächst sollen die Ergebnisse
der von Geißler vorgeschlagenen Computersimulation zur Leistungsfähigkeit des
geplanten Tiefbahnhofes im Vergleich zum bestehenden Kopfbahnhof abgewartet
werden. Nach Angaben der Bahn wird dies im Sommer sein.
Der Grünen-Oberbürgermeister von Tübingen, Boris Palmer, wertete den
Baustopp in der «Welt» (Mittwoch) bereits als Ende des Vorhabens.
Winfried Hermann (Grüne), Vorsitzender des Bundestags-Verkehrsausschusses,
sagte dem «Tagesspiegel» (Mittwoch), das ursprünglich für Stuttgart 21
vorgesehene Geld solle in andere Projekte wie die Südbahn von Ulm nach
Friedrichshafen und die Gäubahn von Stuttgart nach Singen gesteckt werden.
Der Grünen-Verkehrsexperte Werner Wölfle in Stuttgart begrüßte die Ankündigung
der Bahn als «guten ersten Schritt»: «Das war das mindeste, was ich erwartet
habe.» Doch die zeitliche Begrenzung bis zur Regierungsbildung sei falsch. Der
Vergabestopp müsse bis zur Klärung aller Fragen gelten. SPD-Landeschef Nils
Schmid sagte: «Es ist sinnvoll, dass die Bahn die weitere Entwicklung
abwarten will.» Er fügte hinzu: «Die SPD setzt weiterhin darauf, die Bürger
über Stuttgart 21 entscheiden zu lassen.»
(www.yahoo.de)
27.
März 2011
"Stuttgart-21"-Gegner feiern "Ende von Mappus'
Schreckensherrschaft"
Stuttgart
(dapd). "Stuttgart-21"-Gegner haben das Ergebnis der Landtagswahl in
Baden-Württemberg als klares Votum gegen das umstrittene Bahnprojekt gewertet.
Baden-Württemberg habe sich unmissverständlich gegen Ministerpräsident Stefan
Mappus (CDU), gegen Schwarz-Gelb und gegen das Bahnprojekt "Stuttgart
21" ausgesprochen, teilte die Initiative "Parkschützer" am
Sonntagabend in Stuttgart mit und erklärte: "Das Ende von Mappus' kurzer
Schreckensherrschaft feiern zur Stunde Tausende auf dem Stuttgarter
Schlossplatz."
Die neu
gewählte Landesregierung und vor allem Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer
(CDU) müssten nun den parteiübergreifenden Widerstand gegen das
Milliardenprojekt endlich ernst nehmen und es beerdigen. "Die Politik darf
uns Bürgerinnen und Bürger nicht weiter zum Narren halten", forderte
Parkschützer-Sprecher Matthias von Herrmann.
(www.yahoo.de)
Kommentar:
Bekanntlich hat auch die rechtspopulistische Partei ADR in Luxemburg Schiffbruch
erlitten mit ihrem Projekt einer Katakombenbahn unter der Stadt Luxemburg. Aber
die haben noch nichts hinzugelernt und beharren im Irrtum.
Baden-Württemberg vor Machtwechsel
Stuttgart
(dpa) - Baden-Württemberg steht nach fast 58 Jahren CDU-Dominanz vor einem
historischen Machtwechsel. Grüne und SPD liegen nach Hochrechnungen bei der
Landtagswahl am Sonntag knapp vor der schwarz-gelben Regierungskoalition.
Die Grünen können ihr Ergebnis mehr als verdoppeln und landen erstmals auf
Rang zwei hinter der CDU. Damit könnte ihr 62-jähriger Spitzenkandidat
Winfried Kretschmann in einer Koalition mit der SPD der erste grüne
Ministerpräsident in Deutschland werden. «Jetzt haben wir die historische
Wende in diesem Land erreicht», jubelte der als wertkonservativ geltende
Kretschmann. Die Grünen holten erstmals auch Direktmandate: Gegen 20.30
Uhr waren es bereits sieben in Freiburg, Stuttgart, Mannheim, Heidelberg und Tübingen.
Die SPD will als Juniorpartner mit den Grünen regieren. «Wir werden nicht
alles anders machen, aber vieles besser», kündigte Spitzenkandidat Nils Schmid
an. Seine SPD rutschte auf ihr schwächstes Ergebnis in Baden-Württemberg ab.
Die FDP kämpfte gegen einen Rutsch unter die Fünf-Prozent-Hürde. Die Linke
schaffte den Sprung in den Stuttgarter Landtag nicht.
Sollte Grün-Rot die Regierung übernehmen, steht hinter dem umstrittenen
Milliarden-Bahnprojekt Stuttgart 21 wieder ein großes Fragezeichen. Beide
Parteien wollen eine Volksabstimmung über das Vorhaben organisieren.
(www.yahoo.de)
26.
Februar 2011
Halber
Ausbau zwischen Wasserbillig und Trier
Während
die Politik wie besessen daran festhält, ein Milliardengrab in Stuttgart zu
schaufeln, wird die Bahn anderenorts vernachlässigt. Der längst fällige
Ausbau der Bahnstrecke zwischen Luxemburg und Trier wurde bereits mehrmals
angekündigt und anschließend wieder verschoben. Nunmehr liest man, dass der
Ausbau - wenn überhaupt - nur halbherzig erfolgen soll.
Es ist
eine Schande!
(vb)
– Der Ausbau der Bahnstrecke zwischen Trier und der Luxemburger Grenze soll
nun doch moderater ausfallen als angekündigt. Wie der "Trierische
Volksfreund" berichtet, beschränkt sich die Modernisierung auf ein zweites
Gleis zwischen Igel und Wasserbillig.
An der Investitionssumme von 19 Millionen Euro ändert sich nichts, berichtet
die Zeitung unter Berufung auf das Bundesverkehrsministerium. Bislang stand der
Einbau von neuen Weichenanlagen und eine Modernisierung der Schienen über die
Konzer Brücke im Raum. Daraus werde nichts werden, heißt es nun. Auch neue
Nahverkehrszüge mit Neigetechnik, die in Kurven schneller fahren können, sind
gestrichen. Der Nutzen solcher Züge stehe in keinem Verhältnis zu den Kosten.
Am Ausbau der Strecke beteiligt sich Luxemburg mit acht Millionen Euro. Der Rest
kommt vom Bundesverkehrsministerium und vom Land Rheinland-Pfalz.
(www.wort.lu)
19.
Februar 2011
Erneut Großdemonstration gegen "Stuttgart 21"
Stuttgart
(dapd). Am Samstagnachmittag haben erneut zahlreiche Menschen gegen das
umstrittene Bahnprojekt "Stuttgart 21" demonstriert. Unter dem Motto
"Let's putz - weg den Mief" versammelten sie sich zu einer Großkundgebung
auf dem Stuttgarter Schlossplatz. Angaben über die Zahl der Demonstranten gab
es zunächst nicht.
Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen im
Landtag, Werner Wölfle, nannte "Stuttgart 21" in einer Rede ein
Immobilienprojekt, das als Schienenprojekt getarnt werde. Er kündigte an, die
Grünen würden mit keiner Partei koalieren, die nicht mindestens zustimme, dass
die Bürger über "Stuttgart 21" entscheiden dürften.
Der Spitzenkandidat der Linken, Roland Hamm, kritisierte mangelnde Aufklärungsanstrengungen
im Zusammenhang mit dem umstrittenen Polizeieinsatz am 30. September 2010 bei
einer Demonstration gegen das Bahnprojekt. Eine unabhängige Kommission müsse
die Strafanzeigen gegen die Polizei prüfen und nicht diese selbst.
Der Stuttgarter Stadtrat Hannes Rockenbauch kritisierte die Baumverpflanzung,
die einige Wochen zuvor stattgefunden hatten und sagte, es sei fraglich, ob
wirklich alle Bäume an den neuen Standorten anwachsen würden.
Auch "Stuttgart 21"-Befürworter hatten angekündigt, sich am
Samstagnachmittag in Stuttgart zu treffen. Auf eine Kundgebung wollten sie
jedoch verzichten.
Bei dem Bahnprojekt soll der Stuttgarter Hauptbahnhof für mehr als vier
Milliarden Euro von einem Kopf- in einen unterirdischen Durchgangsbahnhof
umgebaut werden. Gegen "Stuttgart 21" gibt es seit Monaten heftige
Proteste.
(www.yahoo.de)
Kommentar:
An anderer Stelle kann man lesen, dass über 40.000 Menschen gegen die
"Schummer"-Variante demonstriert haben, während die Anhänger eines
Katakombenbahnhofs gerade mal 300 Seelen auftreiben konnten. Die herrschenden
Politiker sollten endlich einsehen, dass sie gegen das Volk regieren ...
ansonsten wird das alles hier kein gutes Ende nehmen!
29.
Januar 2011
Tausende Menschen protestieren erneut gegen "Stuttgart 21"
Stuttgart
(dapd-bwb). Tausende Menschen haben am Samstag auf der ersten Großdemonstration
in diesem Jahr in Stuttgart gegen das umstrittene Bahnprojekt "Stuttgart
21" protestiert. Nach Angaben der Veranstalter kamen rund 40.000
Demonstranten zu der Kundgebung.
(www.yahoo.de)
20.
Januar 2011
"Stuttgart 21"-Gegner Stocker erneut zu 1.500 Euro Geldstrafe
verurteilt
Stuttgart
(dapd-bwb). Das Amtsgericht Stuttgart hat den "Stuttgart 21"-Gegner
Gangolf Stocker am Donnerstag wegen eines Verstoßes gegen das
Versammlungsgesetz zu einer Geldstrafe von 1.500 Euro verurteilt. Nach Ansicht
des Gerichts war Stocker als Versammlungsleiter am 27. August 2010 nicht wie vom
Ordnungsamt bestimmt für die gesamte Dauer der Demonstration anwesend. Das
Gericht hielt Stockers Aussage für nicht glaubhaft, wonach er noch anwesend
gewesen sei, als Demonstranten in die Bannmeile eindrangen, dies aber von seinem
Standort nicht bemerkt habe.
(...)
Im Laufe der Verhandlung musste die Richterin die Zuschauer im Gerichtssaal
immer wieder um Ruhe bitten. Stocker hatte in seinem Schlusswort auf einen
Verzicht der Formel "Im Namen des Volkes gebeten". Als die Richterin
das Urteil mit diesem Zusatz sprach, riefen einige Zuhörer erbost "Wir
sind das Volk" dazwischen. Nach Abschluss der Sitzung mussten Wachtmeister
einige aufgebrachte Zuschauer davon abhalten, zum Richtertisch vorzudringen.
Gegen Stocker sind wegen Verstößen gegen die Auflagen in den
Versammlungsbescheiden des Ordnungsamtes weitere Verfahren anhängig. Der
"Stuttgart 21"-Gegner wertet dies als Einschüchterungsversuch der
Justiz. Stockers Anwalt sagte, dass er davon ausgehe, dass Berufung eingelegt
werde.
Bei "Stuttgart 21" wird der Hauptbahnhof von einer Kopf- in eine
unterirdische Durchgangsstation umgewandelt. Gegen das Projekt gibt es seit
Monaten heftige Proteste.
(www.yahoo.de)
Kommentar:
Das riecht tatsächlich stark nach Einschüchterung, wie harmlose Bürger in diesem Fall
behandelt werden. Ist die Bundesrepublik überhaupt noch eine Demokratie, oder
ist Deutschland bereits auf dem Weg zurück in die Diktatur?
Janvier 2011
En ce
début d'année ce n'est pas forcément le projet de tram qui fait la une. La
discussion politique tourne plutôt autour de la crise.
D'aucuns
regrettent le manque de dialogue entre syndicats et organisations patronales.
Tandis que les uns veulent défendre à tout prix les acquis sociaux, les autres
donnent l'impression de verser simplement dans la cupidité.
Des
réformes politiques s'annoncent, qui ne sont pas du goût de tout le monde.
Alors qu'en France l'âge de la retraite a été porté de 60 à 62 ans et que
les Allemands devront s'arranger avec la "Rente mit 67", les
Luxembourgeois rêvent toujours - mais pour combien de temps encore? - de partir
à la retraite à 60 ans, ou même à 57.