Revue
de presse / Presserevue
Leitartikel
Ausweg aus dem Verkehrsinfarkt
Die Tram erobert neues Territorium
Der geplante Korridor für
Auto, Tram und Fahrrad neben der Escher Autobahn ist gut durchdacht. Der
Knackpunkt ist der ambitionierte Zeitplan.
Volker Bingenheimer, Redakteur
15.09.2023
Nun kommt er also doch, der „Tram régional“, um ein
Schlagwort aus der politischen Diskussion der 1990er-Jahre zu benutzen. Mit
hohem Fahrtempo und auf einer schnurgeraden Strecke neben der Escher Autobahn
soll die schnelle Tram von 2032 an zwischen Cloche d'Or und den nördlichen
Stadtteilen von Esch/Alzette dem nervenaufreibenden Stau etwas entgegensetzen.
Das Konzept eines Korridors für Auto, Tram und Fahrrad könnte ein
Befreiungsschlag für den Luxemburger Süden mit seinen chronisch verstopften
Verkehrsarterien werden. Die Frage ist nur, ob der ambitionierte Zeitplan zu
halten ist.
Der Radschnellweg ist
überfällig
Dabei fällt ins Auge, wie wenig Zeit von der Idee bis
zur ins Detail durchdachten Planung der Express-Tram nach Esch/Alzette vergangen
ist. Zwar geistern ähnliche Vorstellungen seit über 30 Jahren durch die
öffentliche Debatte, doch erst 2018 kam Mobilitätsminister François Bausch mit
der Idee heraus, die eigentlich hauptstädtische Straßenbahn bis in den Süden
fahren zu lassen. Der Korridor soll überdies mehr werden, als nur zwei Gleise
neben der Autobahntrasse. An vielen Punkten können Fahrgäste vom Bus in die Tram
umsteigen. Zudem ist der geplante Radschnellweg dringend nötig, auch wenn ihn
vielleicht nicht die vom Ministerium prognostizierten 40.000 Radler am Tag
nutzen werden. Schon jetzt könnten viele Berufspendler die 15 Kilometer durch
flaches Gelände von Esch in die Hauptstadt spielend auf zwei Rädern meistern,
wenn denn die Infrastruktur vorhanden wäre.
Die Erweiterung des Streckennetzes wird auch den Nutzwert der Tram erhöhen. War
sie früher ein Zankapfel, stehen heute alle Parteien hinter dem Verkehrsmittel,
das sich dank des hohen Fahrgastaufkommens und geringer Unfallzahlen zum
Erfolgsmodell entwickelt hat. Weil dies so ist, wollen immer mehr Gemeinden der
Peripherie durch eine Tramlinie an die Hauptstadt angebunden werden. In der
Diskussion sind Erweiterungen nach Mamer, nach Contern oder gar bis nach
Junglinster – obwohl alle drei Ideen nur geringe Chancen auf Realisierung haben
dürften.
Einigkeit herrscht dagegen über die geplanten Erweiterungen nach Esch und Beles
sowie die drei zusätzlichen Trassen in der Hauptstadt nach Hollerich, entlang
der Route d'Arlon und eine zweite Linie durch Kirchberg. Bei diesen und bei dem
diese Woche vorgestellten multimodalen Korridor in den Süden ist das Ausbautempo
der große Knackpunkt. Ob die Tram wirklich in neun Jahren bis nach Esch
vordringt, ist alles andere als sicher. Selbst dem Ministerium scheinen leise
Zweifel zu kommen, ob der Zeitplan zu halten ist. Im nationalen Mobilitätsplan
steht nämlich, dass dafür pro Jahr etwa drei Kilometer Tramstrecke gebaut werden
müssten – ein hoch gestecktes Ziel, denn derzeit sind es 1,5 bis zwei Kilometer.
(www.wort.lu)
Anmerkung : Ob die Tram in neun Jahren bis nach Esch vordringt,
hängt wohl auch vom politischen Willen ab. Dieser war in der Vergangenheit nicht
immer, und nicht bei jeder Partei vorhanden. Als Vorstandsmitglied der Tram asbl
kann ich ein Lied davon singen.
Andererseits vermisse ich in der aktuellen Situation jene Stimmen, die sich
kritisch aber konstruktiv mit den Plänen des grünen Ministers auseinandersetzen.
Ich habe zum Beispiel nicht unbedingt den Eindruck, dass die Tramtrasse entlang
der Escher Autobahn gut durchdacht ist. Die Leudelinger Aktivitätszone wird nur
am Rande gestreift, und die Fahrgäste müssen anscheinend durch einen finsteren
Tunnel unter der Autobahn hindurch gehen, um von der Tramhaltestelle in das
Gewerbegebiet zu gelangen.
Claude Oswald
Leudelingen wird von 2028 an die schnelle Tram angebunden, Foetz 2030,
Metzeschmelz 2032 und 2035 ist die Gesamtstrecke bis nach Beles fertig.
Mike Stebens, Redakteur
2032 soll die schnelle Tram nach Metzeschmelz in
Esch/Alzette fahren. 2035 folgt Belval. Die Endstation der Tram ist das
Sassenheimer Rathaus in Beles. Die Tram hält in Leudelingen, Foetz,
Metzeschmelz, im Norden von Esch sowie in Belval und Beles. Für Leudelingen ist
die Inbetriebnahme im Jahr 2028 vorgesehen, für Foetz 2030, für Metzeschmelz
2032 und für Beles im Jahr 2035. Dies teilt Mobilitätsminister François Bausch
(Déi Gréng) bei einer Pressekonferenz mit, zu der auch die sechs Bürgermeister
der betroffenen Gemeinden Esch, Sassenheim, Schifflingen, Monnerich, Leudelingen
und aus der Hauptstadt eingeladen waren.
Zwischen Cloche d'Or und Beles sind zwölf bis 15
Haltestellen vorgesehen. Die genaue Zahl kann André von der Marck, der Direktor
von Luxtram, auf Nachfrage noch nicht nennen. Etwa die Hälfte davon wird wohl
auf Escher Gemeindegebiet liegen.
Bis zu 100
Stundenkilometer
Die Fahrt von der Cloche d’Or bis zur Escher Grenze soll
nur 14 Minuten dauern. Das hat zwei Gründe. Erstens sind zwischen Leudelingen
und Foetz keine Stops geplant. „Eine Haltestelle kostet viel Fahrzeit“, erklärt
Mobilitätsminister François Bausch (Déi Gréng).
Zweitens fährt die Tram ab dem nationalen
Fußballstadion in Cloche d'Or bis nach Metzeschmelz mit durchschnittlich
50 Kilometern pro Stunde. Spitzengeschwindigkeiten von 85 bis 100
Kilometern pro Stunde sind laut André von der Marck zu erwarten. In der
Hauptstadt liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit bei lediglich 20
Kilometern pro Stunde, mit Ausnahme der Strecke Luxexpo-Findel. Bei
letzterer sollen es 30 Kilometer pro Stunde werden.
Nach Berechnungen des Mobilitätsministeriums
sparen die Fahrgäste mit der Tram in bestimmten Szenarien viel Zeit.
Derzeit dauert die Fahrt von Foetz zum Shoppingcenter Cloche d’Or mit
dem Bus 33 Minuten. Mit der Tram sollen es nur noch 15 Minuten sein.
Aber nicht immer ist die Tram die schnellere
Variante. Wer von der Universität Belval zur Place d’Armes fährt, ist
mit der Bahn schneller. Die Unterschiede sind jedoch gering. In diesem
Beispiel ist die Tram nur drei Minuten langsamer als die Bahn.
Ähnliche Ausstattung mit feinen Unterschieden
Unterschiede zwischen der städtischen und
schnellen Tram gibt es auch bei der Ausstattung. Die Breite bleibt
unverändert, die Länge verlängert sich aber von 45 auf 56 Meter.
„Die Anzahl an Sitzplätzen wird sich verdoppeln“, sagt von der
Marck. Beim Design soll es kaum Unterschiede geben. Der Sitzkomfort
der Reisenden soll verbessert werden, da sie mehr Zeit in der
schnellen Tram verbringen werden. Zusätzlich wird eine Fahrrad- und
Gepäckzone vorhanden sein.
Das Projekt der schnellen Tram enthält nicht nur
den 17,5 Kilometer langen Ausbau des Tramnetzes in Richtung Süden,
inklusive der zehn Kilometer zwischen Leudelingen und Foetz, auf denen
freie Fahrt ohne Unterbrechungen herrscht.
Autobahn
von stockendem Verkehr befreien
Entlang der A4 sollen sich die Anzahl der
Fahrgäste im öffentlichen Transport pro Tag von 32.000 auf 94.000 bis
2035 fast verdreifachen. Aus 3.000 Fahrten mit dem Fahrrad sollen 43.000
werden. Die Nutzung des eigenen Autos soll sich nur noch sehr
geringfügig erhöhen: von 217.000 auf 239.000. So steht es im Nationalen
Mobilitätsplan (PNM2035) des Mobilitätsministeriums. Durch ein
verbessertes Straßennetz müsste das jedoch laut Bausch zu schaffen sein.
In den Spitzenstunden herrsche zwischen Esch und
Leudelingen im Moment so viel Verkehr, „dass der Autoverkehr quasi
kollabiert“, sagt Bausch. „Es ist katastrophal. Ein Unfall reicht und
nichts geht mehr.“ 80.000 Fahrzeuge passieren Esch-Lallingen täglich auf
der A4.
Dazu entsteht ein multimodaler Korridor, in dem
Fußgänger und Fahrradfahrer sowie der öffentliche Transport und der
Individualtransport zusammenlaufen. Dieser stellt die Antwort des
Mobilitätsministeriums auf die chronische Verstopfung der A4 dar.
„Dazu muss viel Geld in den nächsten Jahren
investiert werden. Wenn wir das nicht machen, dann bekommen wir Probleme
und werden es nicht schaffen, den Süden zu entwickeln“, unterstreicht
Bausch. Der Austausch zwischen Süden und Zentrum wäre dann nicht mehr
aufrechtzuerhalten. „Ich bin überzeugt davon, dass dieses Projekt für
das Land von einer extremen Wichtigkeit ist.“ Deshalb freue ihn auch der
Konsens zwischen den Parteien.
André von der Marck macht darauf aufmerksam,
dass ein großes, leeres Becken zwischen den Bahnlinien in Richtung
Bettemburg und Käerjeng besteht. Bislang fehlen an dieser Stelle
öffentliche Verkehrsmittel mit hohen Kapazitäten. Das wird sich durch
die Tram und den anliegenden multimodalen Korridor ändern.
Es entstehen fünf pôle d'échanges, entlang des
multimodalen Korridors. Dort treffen Fußgänger auf Fahrradfahrer sowie
der öffentliche Transport auf den Individualtransport zusammen.
Autobahnkreuze müssen angepasst werden, der Fahrradschnellweg gebaut und
Verbindungen von diesem in die Ortschaften eingerichtet werden. Außerdem
muss eine neue Wildbrücke in Leudelingen gebaut werden. Auf der A4 ist
zudem eine dritte Spur für Fahrgemeinschaften und Busse geplant.
Der Bau der schnellen Tram beansprucht 960
Millionen Euro. 840 werden für die Infrastrukturarbeiten der Tram und
des Fahrradwegs fällig, 120 für das Rollmaterial. Die Gesamtkosten des
multimodalen Korridors mit seinen Knotenpunkten belaufen sich auf drei
Milliarden Euro. Die A4 multimodal zu gestalten, kostet 300 Millionen
Euro. Die Optimierung der A13 und A4 zwischen Foetz und Lankelz in
Esch/Alzette schlägt mit 1.450 Millionen Euro zu Buche.
(wort.lu, 13.09.2023)
Anmerkung : Jedermann/-frau
scheint zufrieden zu sein, und die Lokalpolitiker scheinen sich keine
Fragen zu stellen bezüglich der Tramtrasse. Die Tram wird nämlich nicht
in Leudelingen halten, sondern auβerhalb der Ortschaft auf dem
Kartoffelacker. Auch das Zentrum der Stadt Esch wird nicht angebunden
werden. Und es wird die Chance verpasst, die Schnelltram nach
Audun-le-Tiche und Villerupt zu verlängern. Aber die Menschen im
Grenzgebiet sind ja keine Wähler.
Claude Oswald
Wie Bäume entlang der A1 Vögel vor dem Tod schützen sollen
Zwischen
Autobahn und Tram wird ein Schutzschirm aus Bäumen gepflanzt. Sie sollen
verhindern, dass Vögel und Fledermäuse zu tief fliegen.

Amélie Schroeder, Redakteurin
Es ist ein alltägliches Bild: Am Straßenrand sind regelmäßig tote Tiere zu
sehen, Vögel, großes und kleineres Wild. Verkehrsopfer, über die kaum jemand
spricht. Beim Ausbau der Tram in Richtung Flughafen Findel werden nun neue Wege
eingeschlagen, um insbesondere Vogelvieh und Fledermäuse vor dem Verkehr zu
schützen.
Bald werden die ersten Schienen auf dem neuen Streckenabschnitt verlegt. Bis
Sommer 2024 wird die Tram voraussichtlich die ganze Strecke bis zum Flughafen
zurücklegen können. Letzten Endes aber birgt der Neubau und auch die Tram selbst
erhebliche Veränderungen für die heimische Flora und Fauna.
Risiko für Tiere verringern
„Im Wesentlichen geht es um Fledermäuse, aber die Schutzbepflanzung
funktioniert auch für viele Vogelarten. Raubvögel grundsätzlich nicht, weil die
ohnehin höher fliegen“, erläutert Helge Dorstewitz. Der Direktor für neue
Straßenbahnlinien bei Luxtram führt aus, dass Waldschneisen, welche durch
Autobahnen oder eben auch Tramlinien entstehen, möglichst schmal gehalten werden
müssen. Dadurch wird das Risiko verringert, dass Vögel mit Autos, Lastwagen oder
eben der Tram kollidieren. Vögel und in Luxemburg geschützte Fledermausarten,
deren Flughöhe ohnehin recht gering ist, neigen nämlich dazu, in Waldschneisen
tiefer zu fliegen, als sonst.
Beratend mit zur Seite steht Luxtram auch das Umweltministerium sowie
natur&ëmwëlt, denn „wir sind zwar Experten für den Betrieb, aber nicht unbedingt
für lokale Baumarten“, betont Dorstewitz. Es sollen heimische Baumarten, wie
Eiche und Buche gepflanzt werden.
Mit dem Bau der neuen Tramstrecke wird die Gelegenheit genutzt, zeitgemäße
Neuerungen vorzunehmen. Auf einer Länge von 700 Metern werden zwischen der
Tramlinie und der Autobahn A1 rund 400 Bäume gebaut, um die Breite der Schneise
zu minimieren. Der Abstand zwischen den Bäumen wird zusätzlich mit Sträuchern
und Büschen verdichtet. Welche genau das sein werden, wird noch mit der
Naturschutzverwaltung abgestimmt.
Der Kostenpunkt zwischen 400.000 und 450.000 Euro ist im Finanzierungsgesetz
einberechnet. Durch die Schutzbepflanzung werden keine zusätzlichen Kosten
anfallen, da auch die Pflege der Grünzone im Betriebsbudget mit drin sind.
Dichter Verkehr als Gefahr für Tiere
„Man lernt immer dazu“, meint Helge Dorstewitz. Die Gewohnheiten der Menschen
haben sich stark verändert. „Heute hat jede Familie praktisch zwei Autos,
vielleicht sogar mehr“, unterstreicht der Luxtram-Verantwortliche. Der erhöhte
Individualverkehr und die steigende Zahl an Pendlern haben einen wesentlichen
Einfluss auf die luxemburgische Flora und Fauna.
Doch nicht nur Vogelschutz wurde beim Bau der neuen Tramlinie bedacht. Auf der
anderen Seite des Waldes wird zum Wildschutz eine hölzerne Wand errichtet, die
zukünftig begrünt wird. Dadurch kann vermieden werden, dass Tiere im Wald durch
Scheinwerferlicht irritiert werden. „Der Tramausbau ist eine perfekte
Gelegenheit, solche Schutzmaßnahmen umzusetzen“, so Helge Dorstewitz.
(wort.lu, 1. September 2023)
Bis 2030 soll die schnelle Tram bis nach Esch fahren
Wie wird das luxemburgische Tramnetz in Zukunft
aussehen? In den kommenden zwölf Jahren soll es von aktuell neun auf 64
Kilometer wachsen.
Julien Carette
Ende 2024 wird die Tram bis zum Flughafen fahren.
Das ist ein neuer Abschnitt von 3,9 km, dessen Kosten auf knapp 100 Millionen
Euro geschätzt werden. Einige Monate zuvor wird bereits der Abschnitt zwischen
Bonneweg und der Cloche d'Or in Betrieb genommen. Beide Erweiterungen werden die
Anzahl der Linienkilometer des Tramnetzes von neun auf 16 erhöhen.
Ein großer Fortschritt, aber immer noch weit entfernt
von den 64 Kilometern, die laut dem im April 2022 vorgestellten Nationalen
Mobilitätsplan (PNM 2035) das angekündigte Ziel für 2035 sind. Wenn es nach dem
Ministerium geht, sollen in den kommenden fünf bis sechs Jahren aber deutliche
Fortschritte gemacht werden.
Doppelter Entwurf für ein
Finanzierungsgesetz liegt vor
So wurden bereits zwei Finanzierungsgesetze eingebracht.
Nachdem diese bereits die Zustimmung des Staatsrats erhalten haben, müssen sie
nur noch vom Parlament verabschiedet werden. Dies wird jedoch erst nach den
Wahlen im Oktober geschehen können.
Besteht die Gefahr, dass eine neue Mehrheit den Entwurf
ablehnen könnte? „Ehrlich gesagt, glauben wir das nicht. Denn die vier großen
Parteien des Landes (CSV, DP, LSAP und Déi Gréng, Anm. d. Red.) haben das
Tramprojekt in den vergangenen zwei Jahrzehnten immer unterstützt. Und die Tram
hat ihren Nutzen eindeutig bewiesen“, heißt es aus dem Mobilitätsministerium.
Neue Linien in der
Hauptstadt
Die Arbeiten an beiden Abschnitten sollen
voraussichtlich 2026 beginnen. 2028 sollen sie fertig sein. Der erste Abschnitt
wird durch das zukünftige Viertel Nei Hollerich verlaufen, wo die Brachflächen
der Gebäude von Paul Wurth und Heintz van Landewyck bald zahlreichen neuen
Gebäuden weichen werden.
Das zweite Projekt wird „K2A“ („Kirchberg 2“) genannt, weil es die zweite Linie
sein wird, die auf dem Kirchberg verkehrt. Sie beginnt an der bestehenden
Haltestelle Rout Bréck und wird entlang des Boulevards Konrad Adenauer bis zur
Luxexpo führen.
Darüber hinaus ist eine Verlängerung geplant, die die
Tram von der Place de l'Étoile entlang der Route d'Arlon bis zum CHL führen
wird. Diese Linie befindet sich derzeit im Stadium des detaillierten
Vorentwurfs. „Wir stehen kurz davor, ein neues Finanzierungsgesetz einreichen zu
können. Technisch gesehen sind wir bereit. Aber wir warten ab, ob das Projekt
eine Priorität der nächsten Regierung und des neuen Schöffenrats der Stadt
Luxemburg sein wird“, heißt es aus dem Mobilitätsministerium. Zunächst müssten
im Viertel weitere Grundstücke erworben werden, bevor man an den ersten
Spatenstich denken kann.
In sieben Jahren ins neue
Viertel Metzeschmelz
Vielleicht könnte die schnelle Tram daher eher
fertiggestellt werden. Sie soll die Cloche d'Or mit dem neuen Viertel
Metzeschmelz zwischen Esch und Schifflingen verbinden und diese Strecke in 13
bis 14 Minuten zurücklegen. Später soll sie bis nach Belvaux führen.
Eine Pressekonferenz zu der geplanten Schnelltram-Linie
ist für den 13. September anberaumt, dann sollen weitere Details zum Zeitplan
erläutert werden.
Nachdem das Mobilitätsministerium fast 18 Monate lang an
dem Dossier gearbeitet hatte, wurde eine geeignete Lösung gefunden. Diese wird
es nach Informationen von „Virgule“ ermöglichen, dass die Tramlinie bereits 2030
in Betrieb genommen werden kann. Die Straßenbahnlinie wird zwischen Luxemburg
und Esch durch einen multimodaler Korridor entlang der A4 führen. Der
Standstreifen der Autobahn soll zu Spitzenzeiten in eine Fahrspur für
Fahrgemeinschaften und Busse umgewandelt werden, daneben wird ein Expressweg für
Radfahrer entstehen.
P+R-Anlage Bouillon soll verlegt werden
Darüber hinaus ist immer noch geplant, die P+R-Anlage
Bouillon zu verlegen, um sie weiter außerhalb der Stadt in Richtung Esch
(zwischen dem Kreisverkehr Merl und dem Autobahnkreuz Zessingen) neu zu bauen.
Am jetzigen Standort des Parkhauses soll indes ein neues Stadtviertel entstehen.
Dieser Artikel erschien
zuerst bei „Virgule“. Übersetzung
ins Deutsche: Glenn Schwaller.
(wort.lu, 9. August 2023)
Anmerkung : Es wundert mich, dass keine
Kritik von Seiten der Gemeinden Leudelingen und Esch kommt. Die Trasse der
geplanten Schnelltram weist nämlich meines Erachtens ein paar Schwachpunkte auf.
In Leudelingen führt die Trasse südlich an der
Aktivitätszone "Am Bann" sowie am Dorf vorbei, anstatt mittendurch zu führen.
Auf diese Weise wird die Attraktivität der Tram geschmälert.
In Esch führt die Trasse nördlich am Zentrum vorbei, so
dass sie für Kunden die ins Zentrum wollen, wenig attraktiv ass.
Es wundert mich außerdem, dass es am politischen Willen
fehlt, die Grenzgemeinden Audun-le-Tiche und Villerupt an die Schnelltram
anzubinden. Stattdessen plant der grüne Minister die Stilllegung der Bahnstrecke
von Audun nach Esch.
Claude Oswald
Tramstrecke nach Kockelscheuer
Deshalb sind die
Arbeiten in der Rue des Scillas für den Tramausbau entscheidend
Der Ausbau der ersten Tramlinie schreitet weiter voran.
In weniger als einem Jahr soll die Straßenbahn bis zum Stade de Luxembourg
fahren.
Frank Weyrich, freier Journalist
In weniger als einem Jahr
soll die Tram bis zum Stade de Luxembourg fahren. Die Inbetriebnahme ist für das
Frühjahr 2024 geplant. Dann fehlt nur noch die
Strecke von der Luxexpo bis zum Findel,
bevor die erste Tramlinie komplett ist. Die Verlängerung von der heutigen
Endhaltestelle Lycée Bouneweg bis zum Stadion beträgt 3,7 Kilometer.
Derzeit liegen die Gleise nach der provisorischen
Endhaltestelle erst auf knapp 100 Metern. Sie zeigen aber deutlich, wohin die
Reise gehen wird. Über die Rue d’Orchimond führt die Trasse in den Rangwee, wo
sie auf das Gemeindegebiet von Hesperingen stößt. Vor den Häusern weist nur ein
breiter Graben auf die künftige Straßenbahntrasse hin. Ab der Einmündung der
Eisenbahnunterführung, die vom Rond-Point Gluck kommt, zeigt sich ein ganz
anderes Bild.
Hier beginnt die Rue des Scillas und damit zweifellos
der zeitkritische Abschnitt für die gesamte Strecke. Bis zur Rue des Bruyères
laufen derzeit die Tiefbauarbeiten, um sowohl die Umleitung des Drosbachs
fertigzustellen als auch die unterirdischen Rohre und Leitungen zu verlegen. Auf
diesen rund 600 Metern ist noch einiges zu tun, damit der Zeitplan eingehalten
werden kann.
Die Haltestelle „Scillas“ bei den Tennisplätzen ist nur
zu erahnen, da die Begrenzungsmauer dort eine Ausbuchtung aufweist. Die
Haltestelle „Howald Gare“ ist schon weiter fortgeschritten. Sie befindet sich
oben auf der Brücke über der Bahnlinie. An dieser Stelle muss sich die Tram
zunächst mit einem eingleisigen Abschnitt begnügen, da die notwendigen
Grundstücke nicht geklärt sind. Im weiteren Verlauf wird die Autobahn überquert,
bevor sie in den Ban de Gasperich einfährt.

In der Rue des Scillas gibt es noch viel zu tun.
Foto: Frank Weyrich
Cloche d’Or-Strecke fast fertig
Im Gegensatz zur Rue des Scillas sind die Arbeiten auf
den restlichen zwei Kilometern bis zum Stadion schon weit fortgeschritten. Die
Gleise sind alle verlegt und die Strommasten stehen. Auf weiten Strecken ist der
Boden zwischen den Gleisen aufgeschüttet, damit die Begrünung erfolgen kann. An
den Haltestellen fehlen nur noch die Wartehäuschen und auch die Lichtsignale
funktionieren bereits. Die erste Haltestelle nach der Überquerung der Autobahn
heißt „Lycée Vauban“. Wie der Name schon sagt, befindet sie sich direkt vor dem
Eingang der französischen Schule.
Gleich danach biegt die Tram nach Süden in den Boulevard
Kockelscheuer ein und steuert auf ihre Endstation zu. Etwas seltsam mutet die
nächste Haltestelle an, die „Waassertuerm“ heißt. Schließlich ist eine Tram das
städtische Verkehrsmittel schlechthin.
So ist es verwunderlich, dass an dieser Stelle eine
Haltestelle zwischen zwei Maisfeldern liegt und man sich in ländlicher Umgebung
wähnt. Diese Haltestelle weist noch eine weitere Besonderheit auf. Im Gegensatz
zu allen anderen Haltestellen entlang der Strecke befinden sich die Bahnsteige
hier nicht an der gleichen Stelle. In Richtung Howald befinden sie sich nördlich
der Kreuzung mit der Rue Isaac Newton, in Richtung Stadion südlich der Kreuzung.
Endstation Stadion am Parkhaus
Unmittelbar danach steigt die Strecke an, um die
Autobahn zu überqueren, bevor sie in einer langgezogenen Kurve zur Endstation
„Stadion“ führt. Wobei Stadion nicht ganz wörtlich zu nehmen ist, denn die
eigentliche Haltestelle befindet sich direkt vor dem Parkhaus des P+R
Kockelscheier und dessen Umsteigeplattform. Die Inbetriebnahme des Parkhauses
ist noch für diesen Oktober geplant. Dann müssen die Nutzer nicht mehr auf das
angrenzende Provisorium unter freiem Himmel ausweichen. Insgesamt stehen 2.000
Stellplätze zur Verfügung, die auch von Fußballbesuchern genutzt werden können.
Auf dem Gelände des provisorischen Parkplatzes soll
später eine zweite Tramsschapp für die zusätzlichen Züge entstehen, die bei der
Inbetriebnahme weiterer Linien benötigt werden. In der Verlängerung der
Endhaltestelle der heutigen Tramlinie sind auf knapp 100 Metern bereits die
Gleise verlegt. Sie zeigen an, wo in gut zehn Jahren die Schnellbahnlinie nach
Esch/Alzette verlaufen wird. Noch steht allerdings ein Strommast einer
Hochspannungsleitung im Weg, der bis dahin wohl versetzt werden muss.
(www.wort.lu,
7. August 2023)
Mit der Tram zum Flughafen
So geht es mit der Tramstrecke in Richtung
Findel weiter
Im Herbst 2024 soll die Tram Passagiere mit Kind und
Kegel zum Flughafen bringen. Doch auch Richtung Hauptstadt soll die neue Strecke
den Verkehr entlasten.
Die geschwungene Brücke wurde bereits in Position
gebracht. Im September 2024 sollen die ersten Testfahrten beginnen.
Foto:
Christophe Olinger
Amélie Schroeder, Redakteurin
Es ist ein Bild, das voraussichtlich in rund
einem Jahr zur Tagesordnung gehören wird: Eine Tram steht auf Schienen
und begibt sich in Richtung Flughafen. Am Freitagmittag gab es dieses
Bild vorerst aber nur mit dekorativen Absichten. Denn die Tram wird
offiziell erst Ende des kommenden Jahres Passagiere mit oder ohne Gepäck
nach Findel bringen. Doch nicht nur Fluggäste werden von dem neuen
Verbindungsstück profitieren.
Kostenpunkt für
3,9 Kilometer Tram: 99,1 Millionen Euro
Vor der geparkten Tram steht Mobilitätsminister
François Bausch (Déi Gréng). „Es ist eine wunderbare Verbindung“, freut
er sich. Die Kosten der Bauarbeiten des Tronçon E, dem Teilstück von 3,9
Kilometern zwischen Kirchberg und Findel, belaufen sich zurzeit auf 99,1
Millionen Euro. Im 5- bis 6-Minuten-Takt soll die Tram nach der
Fertigstellung zwischen Kirchberg und Findel verkehren und das mit einer
Geschwindigkeit von bis zu 70 km/h.
„Die Straßenbauverwaltung ist momentan eifrig
dabei, den Échangeur Senningerbierg auszubauen“, erklärt François
Bausch. Erstens natürlich aufgrund der Tramstrecke, aber auch wegen
einer neuen Ausfahrt, die den Zugang zu einem neuen Busbahnhof sowie
einem Park&Ride gewährleisten soll. Busbahnhof sowie Parkplatz sollen im
Idealfall zeitgleich mit den Bauarbeiten der Tramstrecke fertiggestellt
sein.
Bedeutung von
öffentlichem Transport steigt
Das Projekt „Skypark Business Center“ neben dem
Flughafen soll ebenfalls bis Ende 2024 umgesetzt werden. „Die Menschen,
die dort arbeiten, sollen gleich von der Tram profitieren können, um zur
Arbeit zu gelangen“, unterstreicht François Bausch. Immer mehr Menschen
greifen auf das Angebot des öffentlichen Transports zurück. 100.000
Passagiere würden täglich die Tram nutzen.
Auch der Mobilitätsschöffe der Stadt Luxemburg,
Patrick Goldschmidt (DP), erläutert die Bedeutung des öffentlichen
Transports: „Immer mehr Menschen werden sich bewusst, wie positiv es
ist, ungestresst zur Arbeit oder in die Stadt zu gelangen.“ Die
Kapazität des öffentlichen Verkehrsnetzes werde zukünftig so
ausgeschöpft, dass alle das Angebot auch nutzen und das Auto unter der
Woche stehen lassen können.
4.000 Autos können auf dem künftigen Park&Ride
abgestellt werden. Idealerweise wird das Angebot der Tram genutzt, um
von dort aus in das Zentrum der Hauptstadt oder nach Kirchberg zu
gelangen, was den Verkehr entlasten würde.

Ende 2024 sollen die Bauarbeiten um das
Skypark Business Center beendet sein.
Foto:
Christophe Olinger
Brücke als Tor
zur Hauptstadt
Bislang führt nur ein Schotterweg bis zur 110
Meter langen, eleganten Konstruktion, einer Kombination aus Stahl und
Beton, die sich nahtlos in die Umgebung einfügt. Bauarbeiter sind an
diesem Nachmittag dabei, mit Maulschlüsseln Schrauben zu fixieren.
Bereits Ende April wurde die Brücke an zwei Wochenenden bei einem
sogenannten Ripage in ihre finale Position gebracht. Nun schwebt sie in
einer geschwungenen S-Form über der achtspurigen A1.
Zurzeit sei man mit Abdichtungsarbeiten im
Gange, erklärt Helge Dorstewitz, Direktor für neue Straßenbahnlinien. In
einer nächsten Phase stehe die Verkablung an und im September sollen die
ersten Schienen Richtung Findel verlegt werden. Bis Sommer 2024 sollen
die Arbeiten abgeschlossen sein, sodass ab September kommenden Jahres
die Testphase beginnen kann. Im späten Herbst soll die Tram
voraussichtlich die ersten Passagiere transportieren.
Aber auch eine Überraschung sei geplant, so der
Generaldirektor von Luxtram, André van der Marck. „La nuit va
s'éclairer“, verkündet er erfreut. Denn die Brücke, über welche die Tram
verkehren wird, soll nicht nur einen praktischen Zweck erfüllen, sondern
auch einen ästhetischen. Deswegen spreche man im Fachjargon auch von
einem Oeuvrage d'Art. Von einem „meisterhaften Effekt“ spricht André van
der Marck, möchte aber dennoch nicht zu viel verraten.
Umzug eines
Waldes für die Tram
Damit die Straßenbahn künftig ohne weiteres bis
zum Flughafen verkehren kann, wurde auf einer Fläche von 3,2 Hektar Wald
abgesägt. Deswegen verläuft die Strecke mitten durchs Grün. Die Bäume
wurden jedoch in einer Kompensationsmaßnahme in drei verschiedene
Parzellen umgesiedelt. Für den Schutz von Wildtieren verläuft entlang
der Tramstrecke ein Holzzaun. Ein sogenannter Baumschirm soll Vögel und
Fledermäuse davon abhalten, mit Autos, Lastkraftwagen oder der Tram zu
kollidieren.
(www.wort.lu,
21. Juli 2023)
Bis Ende 2024
Mit der Tram zum
Flughafen
Frank WEYRICH
Die Großbaustelle zwischen Senningerberg und Findel
ist in vollem Gang. In anderthalb Jahren soll die Tram zum Terminal fahren.
Ende 2024 soll die Tram bis zum Flughafen Findel
fahren. Bis es so weit ist, bleibt allerdings
noch so manches zu tun. An diesem Wochenende wurde bei der Jonction Grünewald
ein wichtiger Meilenstein erreicht.
Eine Hälfte der
Brücke, um die Autobahn am Tramsschapp zu überqueren, wurde in ihre Position
gebracht. Derweil sind die
Arbeiten zwischen der Autobahnanschlussstelle in
Senningerberg und dem Flughafen in vollem
Gang.
Seit dem 4. März ist die Autobahnausfahrt
von Luxemburg in Richtung Findel für den Verkehr gesperrt. Neben der Autobahn
ist gut zu erkennen, wie der Boden ausgehoben wurde, um den Höhenunterschied für
die zukünftige Unterführung herzustellen. Die
Tram wird nämlich gleich vier Fahrbahnen unterqueren.
Die Autobahnausfahrt, die derzeit gesperrt ist, wird
im Endstadium des Ausbaus je zwei Fahrspuren in Richtung Senningerberg und in
Richtung Findel haben.
Der Bau der Betonhülle, durch die die
Tramstrecke verlaufen wird, wird in Kürze in Angriff genommen. Sie wird eine
Gesamtlänge von 118 Metern
aufweisen. Damit genügend Platz für den bis zu
13 Meter tiefen Graben ist, werden rund
157.000 Kubikmeter Boden abgetragen.
Ein Großteil davon wird an anderer Stelle wieder aufgeschüttet. Alex Meyrath,
zuständiger Projektleiter bei den Ponts et Chaussées weist auf eine Besonderheit
der Baustelle hin: „Wir arbeiten hier teilweise ganz nah am fließenden Verkehr.
Deshalb müssen wir ungewöhnliche
Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. Diese sind
notwendig für die Sicherheit der Baustelle selbst, aber auch für die
Verkehrsteilnehmer auf der Autobahn.“
Zwei Unterführungen statt eines Tunnels
Als nächster Abschnitt steht dann für die
Tram die Unterquerung der Nationalstraße N1
auf dem Programm. Die dafür notwendigen
Arbeiten werden in Kürze ausgeschrieben. Der springende Punkt dieses Abschnitts
ist derzeit für das kommende Frühjahr geplant: Dann wird die
N1 an einem Wochenende zwischen Findel und
Senningerberg gesperrt und an der Stelle abgetragen.
Bis dahin soll neben der Fahrbahn eine Betonhülle fertiggestellt und an ihre
neue Stelle unter die N1 geschoben werden. Dieses Bauwerk wird eine Länge von
45 Metern
haben. Danach wird die Straße wieder aufgeschüttet, damit der Straßenverkehr
erneut rollen kann.
Wieso es auf einer so kurzen Strecke
gleich zwei Unterführungen geben wird, kann Projektleiter Georges Reckinger
erklären: „Rein theoretisch hätten wir auch eine einzige, lange Unterführung
bauen können. Allerdings wären wir dann in die Kategorie
‚Tunnel‘ gefallen, was einen
beträchtlich höheren Aufwand an die Sicherheitsvorkehrungen mit sich gebracht
hätte.“
Gleich nach der Unterführung wird die
Tramhaltestelle „Héienhaff“
errichtet. Diese wird sich ziemlich genau in der Mitte der Kurve der heutigen
Autobahnausfahrt befinden. Derzeit ist davon noch nichts zu sehen. Demnach ist
es schon erstaunlich, dass dort binnen gut 18 Monaten eine funktionierende
Umsteigeplattform entstehen soll.
Eine Änderung gibt es bei den Plänen zum
zukünftigen P&R.
Sollte das Parkhaus bisher über der Tramstrecke gebaut werden, so hat sich
dessen Lage mittlerweile verschoben: Aus
Kostengründen soll es längs der Autobahn gebaut werden.
Der Busbahnhof des Pôle d’échange wird teilweise vom Parkhaus überdeckt, ähnlich
wie am Rond-Point Serra.
Über den Boulevard Höhenhof zum Findel
Etwas versteckt liegt
ein weiteres anspruchsvolles Teilstück. Entlang der Rue de Trèves in Richtung
Findel steht das große Bürohaus der italienischen Schokoladenmarke Ferrero.
Dahinter ist derzeit bereits klar zu erkennen, wo der
geplante Boulevard Höhenhof
verlaufen wird. Diese neue Straße wird im Endausbau
den Kreisverkehr am Cargocenter mit dem
Kreisverkehr vor dem Flughafen verbinden.
Dieser Teil der gesamten Baustelle ist am weitesten fortgeschritten. Imposant
wirkt dort die zehn Meter hohe Stützmauer, die den Boulevard in Richtung
Freeport abschließt. Auf dem Gelände zwischen der Straße und dem
Freihandelslager wird in wenigen Monaten eine weitere Großbaustelle
beginnen. Dort entsteht nämlich ein Teil des neuen
Tanklagers des Flughafens, dessen Arbeiten
sich über drei Jahre erstrecken werden.
Der Boulevard selbst hat eine
Gesamtlänge von etwas mehr als einem Kilometer.
Vom Cargocenter herkommend verläuft er am Pôle d’échange Héienhaff und dann
hinter dem Ferrero-House vorbei in Richtung Findel. Auf der Ostseite werden die
Schienen der Tram verlegt. Um dies zu ermöglichen, musste zunächst das dortige
Tälchen aufgeschüttet werden. Insgesamt 71.000 Kubikmeter Boden sind dafür
vorgesehen.
Zwischen dem NH-Hotel und dem Sitz einer
Investmentfondsgesellschaft geht es dann in die Schlussphase.
Quer über den bisherigen Parkplatz F des Flughafens
erreicht die Tram ihre Endstation in Findel.
Die Haltestelle wird dort sein, wo heute noch die auswärtigen Taxis und Busse
parken. Genau darunter befindet sich der unterirdische Bahnhof, der nicht zum
Einsatz kommen wird. Die Inbetriebnahme der Tramstrecke bis zum Findel ist noch
vor Ende 2024 vorgesehen.
Weitere Baustellen geplant
Doch auch wenn die Arbeiten für die Tram
abgeschlossen sind, gehen die Baustellen zwischen Findel und Senningerberg
unvermindert weiter. Eine neue zweite Brücke
wird die Autobahn überspannen, um die Verbreiterung der N1 auf je zwei
Richtungsfahrbahnen zu erlauben. Der Kreisel
an der Zufahrt zum Flughafen wird in diesem Zusammenhang als Turbo-Kreisel
ausgebaut.
Des Weiteren steht der Bau des Parkhauses neben
der Autobahn an und schließlich wird beim Cargocenter eine neue Ausfahrt aus
Richtung Münsbach erbaut sowie eine neue Brücke über die Autobahn, die einen
direkten Zugang zum Boulevard Höhenhof erlauben wird.

Die Stützmauer trennt den Boulevard Höhenhof
(rechts) von der zukünftigen Fuel Farm. Foto : Frank Weyrich.

Hinter der Stützmauer wird der Boulevard
Höhenhof verlaufen. Dahinter bis zur Brücke entsteht das neue Parkhaus. Foto
: Frank Weyrich.
https://www.wort.lu/de/lokales/mit-der-tram-zum-flughafen-6450b879de135b9236dd45d8
03.05.2023
Jonction Grünewald
Die erste Hälfte der
Trambrücke überquert die Autobahn
Frank WEYRICH
Am Wochenende wurde das erste Teilstück über die Fahrbahn gehievt. Im Herbst
sollen die Gleise verlegt werden.
Bis
Ende des kommenden Jahres soll die Tram bis zum Flughafen in Findel fahren.
Damit dies möglich wird, muss die Strecke zunächst das Autobahndreieck Jonction
Grünewald überqueren. An diesem Wochenende wurde das erste Teilstück der
Brücke über die Fahrbahnen in Richtung Deutschland positioniert. Deshalb war
die Autobahn zwischen der Ausfahrt Sandweiler und der Ausfahrt Senningerberg
gesperrt.
Bereits seit Anfang Herbst waren auf beiden Seiten der Autobahn die Betonstützen
für die zukünftige Überführung vorbereitet worden. Diese Brücke, im Fachjargon
Ouvrage d'art (OA) 894 genannt, überquert die insgesamt zehn Fahrbahnen der
Autobahnen A1 und A7. Sie führt in einem weiten Bogen vom Neien Tramsschapp
bis hinüber zur Schneise durch den Grünewald. Die Entfernung zwischen den
beiden Aufliegepunkten beträgt etwas mehr als 100 Meter. Die Breite des
Bauwerks liegt bei zehn Metern.
In neun Minuten von der Luxexpo zum Findel
Auf dem Trennstreifen zwischen den beiden
Richtungsfahrbahnen wurde eine Mittelstütze errichtet. Gleichzeitig wurden
sowohl auf der südlichen Seite der Autobahn als auf der Seite des Tramsschapp
die Stahlträgerelemente der zukünftigen Brücke
zusammengefügt. Nun wurde das erste
geschwungene Teil von der Südseite bis zur Mitte der Autobahn in Stellung
gebracht. Am kommenden Wochenende ist dann das
zweite Stück an der Reihe, um die Verbindung zu vervollständigen.
Dann werden die Autobahnen A7 und A1 wieder für den
Verkehr gesperrt, diesmal jedoch in Richtung Irrgarten. Die Planung sieht
derzeit vor, dass in diesem Herbst
die Arbeiten so weit fortgeschritten sind, dass die
Schienen verlegt werden
können.
Die Arbeiten sind Teil des sogenannten „Tronçon E“
der Tramlinie. Dieser Abschnitt zwischen dem sogenannten Centre de remisage,
also dem Neien Tramsschapp unweit der Luxexpo und dem Flughafen hat eine Länge
von insgesamt 3,9 Kilometern und zwei
Haltestellen, der Pôle d‘échange Héienhaff und die Endstation am Flughafen.
Die Entfernung zwischen der bestehenden Haltestelle Luxexpo und der Haltestelle
Héienhaff beträgt 3,3 Kilometer. Weiter bis zum Findel sind es dann noch einmal
855 Meter. Die Fahrt zwischen der Haltestelle Luxexpo und dem Terminus am
Flughafen wird knapp neun Minuten dauern.

(www.wort.lu,
01.05.2023)
Vun der Gare op Hollerech, vun der rouder
Bréck an de Quartier "Laangfur"
Sabrina Backes|Update: 10.03.2023
19:40
Eng Extensioun geet emol vun der Stater Gare op
Hollerech. Den Tracé huet 1,1 Kilometer an et kommen zwéin Arrêten dohinner.
Honnertdausende Leit kommen all Dag an d’Stad
schaffen. Bis 2035 erwaart sech den Transportministère, datt dëse Chiffer
weider eropgeet an deementspriechend och den Trafic. Ma och d’Beweegungen
ënnerhalb der Stad Lëtzebuerg sollen eropgoen, dëst duerch de Bau vun neie
Quartieren. Fir de Plus u Verkéier an Zukunft och an de Grëff ze kréien,
soll den ëffentlechen Transport weider ausgebaut ginn. Virun dësem
Hannergrond goufen am Regierungsrot nei Extensioune vum Tramsreseau
gestëmmt. Dat betrëfft den Tracé Rout Bréck bis Luxexpo iwwer de Boulevard
Konrad Adenauer an och d’Streck tëscht der Gare an Hollerech. Engersäits
soll d'Schinnennetz vun der Rouder Bréck a Richtung Luxexpo weider ausgebaut
ginn, dëst iwwer de Boulevard Konrad Adenauer. D’Europäesch Institutiounen,
déi sech an Zukunft weider vergréissere wäerten, hunn dann och een direkten
Accès op den Tram. Och déi zukünfteg Wunnquartiere Laangfur a Kuebebierg
sollen un den Tramsreseau ugebonne ginn. Den Transportminister François
Bausch:
„De Laangfur an de Kuebebierg, dat sinn enorm
Entwécklungsgebidder an der Stad. De Kuebebierg huet de Staat iwwer de Fonds
Kirchberg, dat ass en neie Quartier, dee wäert entstoen an dann de Laangfur,
dat ass gréisstendeels privat awer och net ze iwwerschätzen. Do kënnt och
nach ee Lycée uewe bei RTL, dat ass jo een, dee mer deplacéiere vum
Lampertsbierg op de Kierchbierg.“
Anerersäits soll och Hollerech un den Tramsreseau
ugebonne ginn. Och hei sollen nei Wunnquartiere bäikommen, wéi de Quartier
Nei Hollerech.
D’Stater Buergermeeschtesch Lydie Polfer:
„Dat sinn déi fréier Terrainen, déi mer genannt hunn
Paul Wurth an Heinz van Landewyck, dat ass awer en zesummenhänkende grousse
Projet, wou och do tëscht 5.000 a 6.000 Leit wäerte wunne kommen. Et ass
also essentiel, dass mer do och eng Verbindung mam Tram wäerten hunn.“
An engem weidere Schrëtt soll dann och de Quartier
Porte de Hollerich, dee gréisstendeels an ëffentlecher Hand wäert sinn,
bäikommen. Op deenen zwee genannte Plazen kënnen ëm déi 10.500 Leit wunnen.
D’Aarbechten um Kierchbierg solle vun 2025 bis 2027
goen, déi zu Hollerech vu 2026 bis 2028. Am grousse Ganze wäert de Projet ëm
déi 135 Milliounen Euro ouni TVA kaschten.
https://www.rtl.lu/mobiliteit/news/a/2039508.html,
10.03.2023
Ambitionierte Pläne
Ein Bündel an
Baustellen treibt die Tram bis Ende 2024 zum Findel
Noch vor Ende 2024 soll die erste Straßenbahn zum Findel fahren. Damit dies
passieren kann, wird derzeit an vielen Stellen gearbeitet.
Frank Weyrich
Seit dem vergangenen Wochenende ist die
bisherige Autobahnausfahrt Senningerberg von
Luxemburg herkommend in Richtung Findel für den Verkehr gesperrt.
Offiziell wird von Arbeiten „im Rahmen der Umgestaltung des Verteilers“
gesprochen. Diese Umgestaltung ist allerdings nur ein Bruchteil der
tatsächlichen Arbeiten, die in den kommenden Jahren rund um die Anschlussstelle
Senningerberg über die Bühne gehen werden. Auch wenn die Baustelle an der
Ausfahrt 9 am besten zu erkennen ist, so schreiten die Arbeiten auch an weniger
sichtbaren Stellen voran.
Neben der Autobahn ist gut zu erkennen, wie der Boden ausgehoben wurde, um den
Höhenunterschied für die zukünftige Unterführung herzustellen. Die
Tram wird hier nämlich gleich vier Fahrbahnen unterqueren.
Die erste davon wird die zukünftige Autobahnausfahrt
sein, die derzeit gesperrt ist. Sie wird im Endstadium des Ausbaus je zwei
Fahrspuren in Richtung Senningerberg und Richtung Flughafen haben.
Als Nächstes steht für die Tram dann die
Unterquerung der Nationalstraße N1 auf dem Programm. Zu guter Letzt verläuft die
Trasse unter einer neuen Straße hindurch, die eine doppelte Funktion erhält. Sie
gilt sowohl als Zufahrt zu dem zukünftigen P&R-Parkhaus als auch als Zubringer
zur Autobahn in Richtung Deutschland. Gleich danach entsteht die
Haltestelle „Héienhaff“, die einen direkten Zugang
zum Parkhaus haben wird. Eine Bushaltestelle
ist vorgesehen, um den Pôle d’échange zu vervollständigen.
Über den Boulevard Höhenhof zum Findel
Etwas versteckt liegt ein weiteres anspruchsvolles
Teilstück. Entlang der Rue de Trèves in Richtung Findel steht das große Bürohaus
der italienischen Schokoladenmarke Ferrero. Dahinter ist bereits klar zu
erkennen, wo der geplante Boulevard Höhenhof verlaufen wird. Noch muss jedoch
Erde aufgefüllt und eine 120 Meter lange Stützmauer gebaut werden, um die Straße
gegen das danebenliegende Tal zu sichern.
Der Boulevard wird parallel zur Rue de Trèves verlaufen
und verbindet den Pôle d’échange mit den Parkplätzen am Flughafen. Auf seiner
Talseite werden die Schienen der Tram hinter dem Ferrero-House vorbei in
Richtung Findel verlegt. Zwischen dem NH-Hotel und dem Sitz einer
Investmentfondsgesellschaft geht es dann in die Schlussphase.
Am Flughafen ist der Parking F bereits teilweise umzäunt
und deshalb nur begrenzt für Reisende nutzbar. Etwa 150 Stellplätze sind
aufgrund der Arbeiten nicht verfügbar. Über diese Fläche wird die Tram den
Findel erreichen. Die Haltestelle wird dort sein, wo sich heute noch die
Parkplätze für die auswärtigen Taxis und Busse befinden. Die erste planmäßige
Tram soll noch vor Ende 2024 hier ankommen.
Ein anderes imposantes Bauwerk im Rahmen des gleichen
Projektes ist die Trambrücke bei der Jonction Gréngewald der beiden Autobahnen
A7 und A1. Die Konstruktion ist neben den Fahrspuren in den vergangenen Monaten
zusammengebaut worden und ist nun bereit für den letzten Schritt. Am
Osterwochenende soll sie über die Autobahn gehievt werden.
www.wort.lu, 09.03.2023